- Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften bei Kopane.de: 1
Pokalfinale im Landkreis Sächs. Schweiz/Osterzgebirge auf dem „leicht“ schiefen Platz des SV Bannewitz. Da beim SV Bannewitz Trainer und Spieler der ehemaligen Dritten der SGD aktiv sind, wollten wir mal vorbeischauen und sehen, wie sich die die Protagonisten in neuer Umgebung so machen. Dazu sagte sich auch massa an, welcher Mannschaftsleiter der Dritten war und nun aber berufsbedingt öfters im (Zitat) „Arbeitslager in der Ukraine“ weilt und auch seinen Hofstand von Dresden nach Süddeutschland verlegt hat. Mit dem Bus 360 ab Dresden Hbf bis Bannewitz Windbergstraße gefahren und dann mit ortskundiger Führung durch den Ort gelaufen. Weit vor Anpfiff schlugen wir an den Kassen am Sportplatz an der Rosentitzer Straße auf und stellten uns kurz darauf neben das Spielfeld und harrten der Dinge und Leute die da so kommen.
Auf dem Platz fand noch das F-Jugend-Pokalspiel zwischen Dorfhain und Heidenau statt. Torreich das Spiel und mit guter Technik am Ball die Kinder. Besonders viel hier ein Mädchen in den Reihen der Heidenauer auf, welches eine überaus gute Ballbehandlung hatte und auch mit sehr guten Körpereinsatz spielte. War schön anzusehen, wie sie die Jungs von Dorfhain öfter mal stehen ließ, wegblockte oder austrickste. Nach und nach schüttelten wir unterdessen die ein oder andere Hand und freute sich, Personen wieder zu sehen, welche man lange schon nicht mehr gesehen hat. Mit lauten „Hurra, hurra die SGK ist da!“ marschierte der Mob der Kesselsdorfer, einheitlich in gelbe Trikots gekleidet, zu der Kasse. Wir hatten schon die Hoffnung, dass wir nun den ersten riot des Tages sehen, doch an der Kasse stoppte der Mob, gründlich wie Deutsche nun mal so sind, und bezahlte den verlangten Eintritt. Positionieren taten sie sich auf der Gegengerade und wir hofften auf Großes ihrerseits, doch wurden, soviel kann ich schon vorwegnehmen, bitterlich enttäuscht. Bis auf ein wenig Geschrei („Hurra, hurra...“) kam nix weiter. Naja. War auch nicht so schlimm. Mit fünfzehn minütiger Verspätung pfiff der Schiedsrichter die erste Halbzeit an. Doch von Spannung auf dem Spielfeld und auf den „Rängen“ war irgendwie nichts zu spüren. Mir persönlich fehlte hier diese in der Luft liegende Spannung bei so einem Pokalfinale. Auf dem Platz ging es irgendwann munter hin und her und der 4. der Tabelle der Kreisoberliga konnte bessere Chancen verbuchen als der 1. der Tabelle selbiger Liga. Zählbares sprang dabei aber für beide Seiten in der ersten Halbzeit nicht raus. Bei uns, mit Ausnahme von mir, lief währenddessen das Bier in Strömen und der Dummlaberfaktor war wieder mal bis zum Anschlag ausgereizt.
In der zweiten Halbzeit konnte Bannewitz dann seiner leichten Favoritenrolle gerecht werden. Nach dem 1:0 zündete ein älterer (ein älterer Herr, kein Jungspund) ein Bengalo. Das Spiel kurz unterbrochen, der Sportplatzsprecher mit der üblichen Durchsage (welche er auch schon in die Ohren der Zuschauer hämmerte, als ein Luftballon platzte) und irgendein Wagemutiger wollte dem Herren mit dem Bengalo dieses entreißen. Daraus entwickelte sich dann eine kleine Rangelei, bei der das Bengalo nicht mehr sicher in der Hand gehalten werden konnte, sondern hin und her geschwenkt und nach oben und unten bewegt wurde. Die Frage nach dem Sinn dieser Aktion stell ich mir da dann schon. Denn das Verletzungsrisiko war durch das Eingreifen des Anderen für die anderen Zuschauer überproportional erhöht. Idiot!!!! Die süffisant daher gebrachte Frage eines Zuschauers, wie der Herr das Bengalo hier mit auf den Sportplatz bringen konnte, sorgte bei uns für Erheiterung. Eigentlich nicht nur bei uns. Das hat der DFB nun davon. Durch die Verdrängungstaktik, ziehen sich die Zündler aus den oberen Ligen in die Bezirksliga und tiefer zurück. DFB – ist es das, was du willst?
Nach dem 2:0 für Bannewitz fing ein mehr als Betrunkener an komische Schlagerli9eder zu singen und teilte uns mit, dass er nun nach Berlin fahre. Auf dem Weg zum Ausgang ging er noch an den Kesselsdorfern vorbei und einer von denen klatschte den Suffi um. Großes Kino!
Mit dem 3:0 pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und schon war sie wieder da: diese emotionslose Feierei. Bannewitz klatschte ab, aber großer Jubel von Seiten der Bannewitzer Anhänger war keine zu vernehmen. Auch bei Kesselsdorf hielt man sich zurück. Der Herr mit dem Bengalo trat noch mal auf den Plan, ein Bollerwagen mit zwei Kästen Bier wurde über den Platz gezogen und der Stadionsprecher wurde mit den Worten „Marx geh in Rente!“ in seiner Rede unterbrochen. Den Einwurf, dass er doch bitte in Rente gehe, quittierte er mit einen kurzen „Ja“. Nun gut. Hiecki und die Spieler der ehemaligen Dritten machen also beim SV Bannewitz ihr erfolgreiches Ding und wir freuen uns schon auf das letzte Saisonspiel in Altenberg. Da geht es für Bannewitz um den Aufstieg. Und ein Sieg ist dabei Pflicht. Wir sind gespannt. (goju)