Denn vor dem Eingang stauten sich die Menschen. Denn die Coronaschutzverordnung verlangte von der großen Borussia aus Hildesheim, dass jeder Stadionbesucher und jede Stadionbesucherin im Rahmen der Kontaktnachverfolgung Name und Adresse niederschrieb. Nun waren nicht alle Zuschauer so zeitig da wie wir beide und holten sich schon zeitig ihre Karten. Nein, dass nicht. Doch änderte die Situation für uns dadurch auch nicht wirklich zum besseren, obwohl wir schon seit ca. 11:30 Uhr die Eintrittskarten in den Händen hielten. Denn da wurden zwar schon die Eintrittskarten verkauft, aber die Formulare für die Kontaktnachverfolgugn lagen noch nicht bereit. Und weil alles noch nicht abstrus genug war, stauten sich nur an der Schlange für Eintrittskartenkäufer die Menschen. An der für VIP ging es schneller. Denn a) waren es weniger und b) brauchten die nicht noch eine Eintrittskarte kaufen. Als ich das Schauspiel dann einige Zeit beobachtet hatte, fasste ich mir ein Herz und begab mich mit meiner Eintrittskarte zum VIP-Eingang, nahm ein Formular, füllte dieses aus und war drin. Das tat ich aber auch als einziger. Nun ja, so konnte ich statt vor dem Stadion im Stadion ein wenig länger rumgammeln.
Der Planet knallte schon auf die Ränge, die Temperatur stieg langsam an und ich fragte mich erstmal, wieso ich eigentlich hier bin. Wieso bin ich nicht einfach einen Tag länger auf Helgoland geblieben? Einfach mal ausspannen, kein Verkehrslärm, nur Wind, Sonne und ringsum das Meer. Stattdessen die Bruchbude in Bremerhaven, rumheizen mit dem Auto und nervige Menschen.
Das Spiel war nicht so spannend. Deutlich überlegen war die große Borussia aus Hildesheim dem kleinen SSV Jeddloh II. Und weil ich gerade bei Jeddeloh II bin: Der Kostverächter fragt, ob die zweite Mannschaft vom SSV Jeddeloh II dann SSV Jeddloh II II geschrieben wird? Auf jeden Fall ein Lebensziel, die zweite Mannschaft des SSV Jeddeloh II zu sehen. Oder die Dritte. SSV Jeddloh II III – das wäre schon geil.
Nun gut. Als das Spiel sich so langsam dem Ende näherte, zogen am Horizont dunkle Wolken auf. Und kurz vor Ende, wir wollten quasi gerade zum Ausgang gehen, begann es ordentlich zu schütten. So stellten wir uns noch
kurz unter, was uns aber auch nichts nützte. Also nach Abpfiff ein Herz gefasst und schnell zum Auto bewegt. Auf den Straßen in der Stadt der großen Borussia aus Hildesheim floss uns auch einges an Wasser entgegen. Joar, das hatte hier in kurzer Zeit ordentlich runtergehauen. Die Rückfahrt verschlief ich dann und war froh, als ich wieder in Dresden war. Denn am Tag darauf musste ich ja wieder auf Arbeit. Schlimm. (goju)