23.03.2008, 10:15 Uhr
1. FC Kyjov 1919 – FC Moravske Krumlov
Kyjov, Mestský stadion Kyjov
5. Liga CZ – 183 Zs. (15 Gäste) – 3:0
Die Niederlage vom Spiel gegen Ahlen noch nicht richtig verdaut, saß man schon wieder mit dem fuxx in der S-Bahn gen Bad Schandau. Dort dann den EC nach Praha geentert und erst mal wieder gewundert, was sexuelle Fortpflanzung der Menschheit für „Geschöpfe“ hervor bringt. Denn eine gemischte InterRail-Truppe, bestehend aus Tschechen, Niederländern, Griechen, Franzosen usw., wurde meinerseits mehr als merkwürdig beäugt. Wieder so ein Moment, in dem ich mir wünsche, das Blicke töten. Vor allem die Griechin (das man so was aus dem Keller lässt) machte mir den Eindruck, mit ihrem Leben nicht so glücklich zu sein und durch meine Hand sterben zu wollen. Den Mond anheulen, laut durch den vollbesetzten Zug lachen und einfach nur nervig, sein sind Anzeichen für einen Todeswunsch. Auch wenn sie es nie gesagt hätte.
In Praha angekommen, wurde die Innenstadt nach Wechselstuben durchkämmt. Doch was mussten wir feststellen? Den „guten“ Kurs von 1€ zu 26 KC gab es nur, wenn man mal auf die Schnelle 40.000 Korunas brauchte. Ansonsten lag der Kurs im Schnitt bei 1:22. Ja merken die sich noch? Was sind mit den 1:32 Kursen? Der Euro wird gegenüber dem Dollar immer stärker und verliert im Vergleich mit der Krone an Wert. In welcher Welt leben wir eigentlich?
Am Hlavni nadrazi dann das Planfestellungsverfahren zur Überbrückung der Nacht eingeleitet. So ein Vorgang bedeutet dann aber auch für das nette und kompetente Infoschalterpersonal ein höchstes Maß an Konzentration und Motivation. Denn wir wollten nicht schon 3 Uhr 23 in Brno aus dem Zug purzeln um 7 Uhr 30 in Kyjov auf zu schlagen. Nein. Über Ostrava sollte es nach Kyjov gehen. Doch wollte die Schalterdame nicht so recht verstehen, dass wir nicht die Direktverbindung wollten, sondern die mit Umwegen.
Plötzlich konnte sie kein Englisch mehr (was eine Gruppe Russen auch die Weißglut ins Gesicht trieb) und auch jegliches Lächeln war aus ihrem Gesicht gewichen. Nach 10 Minuten fassten wir noch mal neuen Mut im Kampf gegen den Drachen. Doch was musste ich sehen. Die Schalterdame hatte Schichtende und schwang den Schrupper durchs Kapuff. Aber am Nebenschalter begann eine neue Infodame ihren Dienst. Sie war dann auch noch völlig unverbraucht. Druckte uns gleich mal die Verbindung über Ostrava aus. Aber zur falschen Zeit. Denn nachmittags gegen 16 Uhr wollten wir nicht erst in Praha los. Also wagte ich es noch mal höflich zu fragen. Und siehe da. Neben der richtigen Verbindung über Ostrava gab es auch noch die Direktverbindung als Zugabe.
00:06 war dann Abfahrt des Zigeunerexpresse nach Kosice. Das erste leere Abteil war unser und es hieß „Gute Nacht“.
Oder auch nicht. Denn eine Gruppe pubertierender Jugendlicher meinte, ihre Partyabteile links und rechts von unserem einrichten zu müssen. „Zisch, yeah, Pivo!“ Ich hasse betrunkene Menschen. Gegen 3 Uhr war die Bande dann aber auch mal still. Hoffentlich hat der Alkohol sie dahin gerafft. Da konnte ich ja noch eine Stunde bis Ostrava schlafen.
„Sind wir jetzt schon in der Slowakei?“ dachte ich mir, als ich gegen 5 Uhr 30 wieder auf die Uhr schaute. Doch der fuxx konnte beruhigen. „Ich hab gegen 4 Uhr aus dem Fenster geschaut. Da stand nirgends was von Ostrava.“
In Hranice verließen wir dann den Zug (hatte mindestens 2 Std. Verspätung bis Banik-Town). Kurze Lagebesprechung und schon ging es nach Prerov, Moravsky Pisek (hier schaute ich mir die Schaffnerin noch mal genau an und stellte fest, dass ich vor knapp einen Jahr schon mal mit ihr von Praha nach Breclav und zurück unterwegs war; die schwarzen Lederhandschuhe sind in Erinnerung geblieben), Bzenec und schlussendlich Kyjov, wo wir gegen 9 Uhr 30 ankamen. Dann noch die Straße 500 Meter vom Bhf. hoch gelaufen und wir standen vorm Stadion. Bis zum Anpfiff wurde dann die Stadionkneipe okkupiert. Im Stadion dann 10 Heimfans mit Fahnen (1. FC Kyjov) und Trommel und 15 Gästefans mit blau-gelber Fahne auf der Tribüne. Das Spiel war halbwegs gut und so verging die Zeit doch recht schnell. Nach ungezählten gelben Karten für die Gästespieler war Schluss und wir beide fuhren via Brno nach Vyskov. (goju)