24.02.2012, 18:00 Uhr
SG Dynamo Dresden – Meidericher SV 02 Duisburg
Dresden, RUDOLF-HARBIG-STADION
2. FUßBALLMAFIALIGA – 22.109 Zs. (ca. 250 Gäste) – 2:0
Dynamo Dresden gegen den Meiderichen Sportverein aus Duisburg. Wo fängt man da am besten an? Vielleicht mit dem Positiven, bevor ich zum Negativen komme? Vielleicht aber auch nicht? Sicherlich ist es aber besser, bevor ich mich jetzt in irgendetwas hineinsteigere kurz den 2:0-Sieg gegen die Blau-Weißen aus Duisburg aufzunehmen.
Bisher gab es zwischen, um genauer zu sein seit dem 28.09.1991, zehn Spiele zwischen der SG Dynamo Dresden und dem MSV Duisburg. Davon sechs Begegnungen in der Bundesliga, in denen der MSV zwei Siege und Dynamo einen Sieg erringen konnte. Die anderen drei Spiele endeten Unentschieden. Dynamo verlor nur eins der fünf bisher ausgetragenen Heimspiele gegen den MSV, verlor dagegen aber dreimal im Wedaustadion und spielte nur zweimal Remis.
In der Zweitligasaison 2004/05 gewann Dynamo am ersten Spieltag vor 17.200 Zuschauern im RUDOLF-HARBIG-STADION nach einem 0:1-Rückstand mit 3:1. Die Tore zum Sieg schossen damals Oswald, Lavric und Kennedy. Das Rückspiel vor 16.700 Zuschauern im Wedaustadion wurde mit 4:2 verloren. Torschützen für Dynamo waren Fröhlich und erneut Lavric.
Das Hinspiel in dieser Saison verlor Dynamo am 26.08.2011 glatt mit 3:0. Dynamo war zwar nicht so deutlich unterlegen, wie das Ergebnis vielleicht vermuten lässt, agierte dagegen aber unglücklich beim Abschluss vorm Tor.
Zum Rückspiel im RUDOLF-HARBIG-STADION sah es vor allem in der ersten Halbzeit lange nach einem 0:0 aus. Wenige klare Chancen auf beiden Seiten und wenn eine von beiden Mannschaften vor des Gegners Tor kam, wurde kläglich vergeben. Die zweite Halbzeit begann ähnlich Träge, aber zwei Minuten reichten Dynamo zum Sieg. Zwei Minuten, Spielminute 57 und 59, in denen es die Spieler der SGD schafften einen Doppelschlag zu setzen und Duisburg die Aufsichten auf Punkte zu nehmen. Als erstes Köpfte Pavel Fort nach einer Flanke von Koch ein und kurz darauf hob Dedic den Ball, nach Befreiungsschlag von Kirsten, über Torwart Wiedwald und konnte es wohl selber kaum glauben, dass er so das Tor traf. Zumindest verbarg er kurz sein Gesicht ungläubig in seinen Händen. Danach flachte das Spiel wieder ein wenig ab. Dynamo immer noch am Drücker, schaffte aber kein Tor mehr und Duisburg verwaltete nur noch den Spielstand. Ein paar gute Chancen hatten sie zwar noch, scheiterten aber entweder an Benny Kirsten oder dem eigenen Unvermögen. Für Dynamo wieder ein Schritt Richtung Klassenerhalt, der MSV muss weiterhin die Kontrahenten hinter ihm im Blick behalten. Soviel zum Spiel.
Eingangs erwähnte ich, dass ich nicht weiß, ob ich mit den positiven oder negativen Dingen anfangen soll. Denn zwei Sachen fielen in dieser Woche vor, die das Gemüt des ein oder anderen Dynamofan überkochen ließen. Zum Einen der Verkauf der Zaunfahnenplätze auf der Südtribüne für Werbung und zum Anderen das Urteil des DFB-Bundesgericht im Revisionsprozess zum Dortmundurteil gegen Dynamo. So richtig, selbst mit ein bisschen Abstand, weiß ich noch nicht so richtig, was ich davon halten soll, denn wenn man…….Ja? Ach Herr Hassknecht. Sie wollen kurz etwas zu den beiden Angelegenheiten sagen? Hat das noch etwas Zeit? Nein? Na dann. Ich übergebe ihnen kurz das Wort:
Fangen wir mal bei Sportfive aka Herr Müßig an. Unter anderem an diesen Herren war folgender offener Brief der Fangemeinschaft Dynamo und ULTRAS DYNAMO adressiert:
Mittwoch, 08. Februar 2012
Sehr geehrter Herr Präsident Ritter,
sehr geehrter Herr Müßig,die Fans der SG Dynamo Dresden sind – vor allem in ihrer Masse – das höchste Gut des Vereins. Sie sind – in dieser Saison voraussichtlich mit mehr als 8,0 Millionen Euro – der größte und treueste Sponsor überhaupt. Sie sind diejenigen, die den Verein am Leben gehalten haben, als es ihm dreckig ging. Es sind diejenigen, die in der aktuellen, finanziell deutlich entspannten Situation lautstark hinter ihrem Verein stehen und mit ihren Stimmen einen Teil dazu beitragen, dass der Verein nicht in die Drittklassigkeit und damit verbundenes finanzielles Chaos zurückfällt. Umso unverständlicher ist der Umgang mit diesem höchsten Gut!
Die dynamische Zaunfahnenkultur ist eine besondere! Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der immer noch vorhandenen Einzigartigkeit unseres Vereins und auch bei Auswärtsspielen Identifikationsmerkmal, das uns deutschlandweit Respekt und Anerkennung einbringt. Die Zaunfahne ist das wichtigste Symbol und der höchste zu schützende Wert einer jeden Fangruppe und sorgt in der Masse für das charakteristische Bild der eigenen Kurve – ganz besonders ausgeprägt bei Dynamo Dresden, einem Verein, der von der Identifikation seiner Fans lebt. Bereits Anfang des Jahres 2008 wurde der Bestand der Zaunfahnen als bedeutender Teil eines Fußballspiels in Dresden anerkannt und in der Fancharta festgeschrieben. Seitens des Vereins scheint ein großes Verständnis für die Problematik Zaunfahnen vorhanden zu sein. Der Aufwand, der betrieben wird, um Geschäftspartner für diese Dresdner Befindlichkeit zu sensibilisieren ist allerdings in seiner Wirkung zu gering. Bereits in der Saison 2009/2010 wurde mit dem Aufstellen eines roten Sofas einer Dynamo nicht gerade wohlgesonnenen Tageszeitung für einen Mangel an ausreichendem Platz für Zaunfahnen gesorgt. Auch wenn der damals verloren gegangene Platz deutlich geringer war, als im aktuellen Beispiel, hat die Fangemeinschaft Dynamo bereits damals deutlich ihren Unmut artikuliert. Dennoch hat die Fanvertretung im Bewusstsein einer notwendigen Vermarktung des Stadions selbst nach Alternativen gesucht. Gefunden wurde eine nach der Frauen-WM im letzten Jahr über der ehemaligen Hornbachtribüne. Die von der FIFA geforderten Gestelle unter dem Stadiondach sollten uns zur Nutzung dauerhaft überlassen werden. Nach mehreren Gesprächen hatten wir die Zusagen aller Beteiligten, ganz ausdrücklich auch die von „Sportfive“. Ganze zwei Spiele später konnte sich da aber niemand mehr an diese Zusage erinnern und die vorhandenen Flächen wurden an die SZ und die Morgenpost verkauft. Wieder gab es Protest seitens der Fangemeinschaft Dynamo. In einer eilig einberufenen Krisensitzung wurde der Fangemeinschaft Dynamo angeboten, ein ähnliches Gestell über der Südtribüne zu installieren und tatsächlich dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Bis zum heutigen Tag gibt es ein derartiges Gestell nicht. Die alternative, provisorische Befestigung unterm Stadiondach wurde durch Industriekletterer durchgeführt. Die Kosten dafür dürften inzwischen die zur Anbringung eines Gestells deutlich überschritten haben. Eine Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht. Um die Problematik gekümmert hat sich in den letzten Spielen ausschließlich die Projektgesellschaft, von „Sportfive“ als Auslöser des Problems war nichts mehr zu hören. Zum Punktspielauftakt im Jahr 2012 war nun erstmals die Fangemeinschaftsfahne gar nicht mehr zu sehen.Stattdessen durften die Dynamofans den nächsten Tiefschlag hinnehmen. Mit großem Entsetzen haben die Fans der SG Dynamo Dresden beim Spiel gegen Greuther Fürth feststellen müssen, dass die Ersatzbänke aufgrund des Verkaufes von Werbeflächen nunmehr unterhalb der Westtribüne stehen und dadurch etwa 35 Meter ehemalige Zaunfahnenplätze für die Anhänger unseres Vereins verloren gegangen sind. Bereits am Spieltag gab es massive Beschwerden von Fans über diesen Vorgang, zahlreiche Mails mit teilweise sehr aufgebrachtem Ton gehen täglich bei den Fanvertretern ein. Auch bei dem am vergangenen Sonnabend abgehaltenen Offenen Stammtisch der Fangemeinschaft Dynamo sorgte das Thema für hitzige und sehr emotionale Diskussionen. Die Fangemeinschaft Dynamo, die Ultras Dynamo und unzählige Fans empfinden das Vorgehen als bewusste Provokation. Wir sind nicht bereit, einen solchen Umgang mit uns und unseren Interessen weiterhin widerspruchslos hinzunehmen.
Nicht nur den Unterzeichnern, sondern allen Dynamofans ist absolut bewusst, dass für erfolgreichen Profifußball Geld notwendig ist und dafür Sponsoren, welche selbstverständlich einen Anspruch auf entsprechende Gegenleistungen haben. Ebenso ist uns bewusst, dass es die Aufgabe eines Vermarkters ist, entsprechende Geldgeber für unseren Verein zu akquirieren. Nichtsdestotrotz gilt es auch für den Sportvermarkter „Sportfive“, bei seiner Arbeit Fanrechte im Allgemeinen und ganz besondere Befindlichkeiten der Dresdner Fanszene im Speziellen zu beachten. Der jetzt vollzogene, rücksichtslose Verkauf eines großen Teils unserer Zaunfahnenplätze macht umso mehr wütend, weil bei dem Gespräch im August vergangenen Jahres zwischen“ Sportfive“ und Vertretern der Fangemeinschaft Dynamo das Thema „Zaunfahnen“ ein ganz zentrales war. Mehrfach wurde von den Fanvertretern darauf hingewiesen, dass ein weiterer Verkauf von aktuellen Zaunfahnenplätzen für sehr viel unnötigen Ärger unter den Fans sorgen würde, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass in die in Eigeninitiative angebrachten Befestigungshaken im Stadion viel Energie, Zeit und Geld investiert wurde. Die Vertreter der Fangemeinschaft Dynamo nahmen die Zusicherung zur Kenntnis, dass an den Zaunfahnenplätzen an der Westtribüne nicht gerüttelt werden würde. Erneut müssen wir nun erfahren, dass das Wort des Sportvermarkters „Sportfive“ und die getroffenen Vereinbarungen nichts wert sind, dass auf Fankultur, Fanrechte, auf die zwischen Fans und Verein gemeinsam getragene FANCHARTA keinerlei Rücksicht genommen wird. Diesen wiederholten Vertrauensbruch und das nun endgültig und offen demonstrierte Desinteresse an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Fans des von „Sportfive“ betreuten Vereins werden wir nicht akzeptieren und diese Tatsachen in unserem künftigen Agieren gegenüber „Sportfive“ einfließen lassen. Aus Sicht der Fangemeinschaft Dynamo und der Ultras Dynamo gibt es keine auf Vertrauen gestützte Basis mehr.
Gleichwohl bleibt auch eine große Enttäuschung, die das Engagement des Vereins für seine Fans betrifft. Der Verein als Unterzeichner der Fancharta zeigt nicht die Umtriebigkeit beim Durchsetzen der Fancharta, wie er sie andererseits von den Fans erwartet. Die Fanvertreter sind es leid, immer wieder mit dem Totschlagargument konfrontiert zu werden, dass der Verein bei bestimmten Themen keinen Einfluss habe. Fangemeinschaft Dynamo und Ultras Dynamo erwarten von ihrem Verein, dass er die Interessen seiner Fans ernst nimmt und gegenüber Dritten engagiert vertritt. Ebenso wird erwartet, dass man den Fans für ihr Engagement den entsprechenden Stellenwert zugesteht. Zaunfahnenplätze sind die Werbebanden des größten Sponsors, der in den Verein jährlich einen höheren Millionenbetrag einfließen lässt. Diese Werbefläche tauscht kein anständiger Verein und kein seriöser Vermarkter für ein paar tausend Euro aus!
Fangemeinschaft Dynamo und Ultras Dynamo fordern das Präsidium des Vereins und den Sportvermarkter „Sportfive“ dazu auf, unverzüglich – also bis zum nächsten Heimspiel gegen den MSV Duisburg am 24. Februar 2012 – adäquaten Ersatz für die durch die Versetzung der Ersatzbänke verloren gegangenen Zaunfahnenplätze zu schaffen! Dies ist aus unserer Sicht für einen Fortbestand des konstruktiven Dialogs Bedingung und alternativlos!
Fangemeinschaft Dynamo/Vorstand
Ultras Dynamo
Und dann, ganze zwölf (12) Tage später bekommen die Fanvertreter zur Turnussitzung mitgeteilt, dass die Zaunfahnenplätze der Südtribüne für Werbeflächen verkauft wurden…..
Zum Heimspiel gegen den MSV konnte man sich dann ein Bild machen, wie die Südtribüne mit so einer Dreckswerbung, die gelinde gesagt kein Schwein interessiert, aussieht. Nach dem nun schon die Trainerbänke von der Haupttribüne auf die Seite der Westtribüne verlegt wurden, angeblich weil der DFB es so forderte und auf der Seite der Westtribüne mehr Platz ist (is klar!), verschwanden nun auch noch die Zaunfahnenplätze auf der Südtribüne. Und das alles, nach dem die Fangemeinschaft Dynamo in Eigenregie Ösen und Drähte an der West- und Südtribüne anbrachte um dort Zaunfahnen zu befestigen. Und jetzt ist dort Werbung……… Da fällt mir nur noch eines ein:
Ey ihr Kackbratzen! Hackt es bei euch? Habt ihr den Schuss ni gehört?
Was man auf Versprechen eines Herrn Müßig geben kann, durften mittlerweile die Vertreter der Fangemeinschaft Dynamo erfahren. Nämlich: NICHTS! Dieser „Herr“ sagt erst ja und Amen um dir anschließend fröhlich ins Gesicht zu rotzen. Na dann. Drehen wir doch mal den Spieß um und verteilen Tonnen an Kuh- und Schweinemist in seinem Büro. Was anderes hat der doch einfach nicht verdient!
Zaunfahnen gehören an die Südtribüne und nicht auf die Sitze darüber!!!!!!!!!! Denn wenn es so weiter geht mit der Vermarktung der Zaunfahnenplätze, haben wir bald Verhältnisse wie in Bochum. Dann haben wir keine Zaunfahnen mehr am Zaun, sondern Zaunschals!!!!!!!!!! Was allerdings alles möglich ist, wenn man es zulässt und auch will, dass sich die Fans und Mitglieder eines Vereins einbringen zeigt das Beispiel Union Berlin.
Und jetzt kommen wir zum DFB-Bundesgerichturteil.
Nach dem Dynamo im ersten Schuldspruch zum Ausschluss aus dem DFB-Pokal für die Saison 2012/13 verurteilt wurde, wurde das Urteil im Revisionsprozess „abgemildert“: keine Zuschauer im Heimspiel gegen Ingolstadt, keine Gästefans in Frankfurt + Ausgleichszahlung an Eintracht Frankfurt und 100.000 Euro Strafe u Gunsten einer gemeinnützigen Organisation des DFB/der DFL. Hätte man es ja auch gleich beim Pokalausschluss belassen können.
Ungefragt zitiere ich jetzt Mitglied SZA des Dynamofanforum:
Ich spinne mal. Was wäre eigentlich passiert, wenn Dynamos Delegierte zu dem Zeitpunkt als offensichtlich war, dass man nur eine Marionette im gemeinsamen Kaspertheater von DFB-Bürokraten und schmierigen Rechtsverdrehern ist, gesagt hätten: „Ladys and Gentlemen, wir möchten hiermit diese Farce beenden und ziehen den Einspruch zurück. Wir akzeptieren den Pokalausschluss. Schönen Tag noch“. Was wäre passiert, wenn man sich direkt danach vor eine Kamera gestellt und gesagt hätte: „Hallo Dynamofans, wir hoffen und glauben, dass ihr für unsere Entscheidung Verständnis habt. Nun spielen wir zwar nächste Saison nicht im Pokal, können aber morgens in den Spiegel gucken. Jetzt brauchen wir allerdings eure Hilfe, eure Ideen, euer Geld um diesen schweren Schritt nicht im Desaster enden zu lassen. Auf geht’s!“ Was wäre passiert?
Ich bin nicht Nostradamus und meine Meinung über die Entwicklung der dynamischen Fangemeinde ist hinlänglich bekannt. Trotzdem behaupte ich, dass aus einer solchen Entscheidung das Beste hätte werden können, was Dynamofans in den letzten Jahren, vielleicht sogar seit immer auf die Beine gestellt haben. Mal unabhängig davon, was ein solches Signal für die Entwicklung der „weichen“ Faktoren in unserem Verein, wie Gemeinschaftssinn, Zusammenhalt, Verständnis, Selbstbewusstsein und Selbstverständnis hätte bedeuten können, bin ich auch felsenfest davon überzeugt, dass wir auch was das Handfeste angeht, eine Geschichte daraus hätte basteln können, in der einfach alles hätte drin sein können. Kreativität, Spaß, Humor, Selbstironie, weiß der Kuckuck was. Allein mir kommen da spontan etliche Ideen. Ein einfaches „Bücken? Nein Danke!“ hätte etwas auslösen können, dass uns mehr „Image“ zurückgebracht hätte, als es sich 53 völlig ahnungslose Schickhardte jemals vorstellen können.
Das alles hätte passieren können und wird es nun nicht. Ob irgendetwas etwas anderes passieren wird, weiß ich nicht. Was ich allerdings weiß – das als Antwort auf deine Frage, Kat – es wird definitiv nicht mit mir passieren. Und zwar deshalb, weil ich mich von Andreas in seinem Aufruf an den „treuen Anhang“ überhaupt gar nicht mehr angesprochen fühle.
Nach dem Urteil meinte Dynamopräsident Andreas Ritter:
„Vielleicht gelingt es uns mit Unterstützung unserer kreativen Fans, die finanziellen Belastungen der Strafe mit originellen Ideen noch etwas zu mindern. Wir brauchen in jedem Fall auch weiterhin die Unterstützung unseres treuen Anhangs, um zu verhindern, dass uns in Zukunft eine kleine Minderheit noch mal derart drastisch schadet.“
Wie sieht der Gegenwert aus? Noch weniger Zaunfahnenplätze? Noch mehr akustische Werbebotschaften während dem Spiel? Die Spieler laufen demnächst in einem knackigen Orange auf, weil es sein Sponsor so will?
Sektorentrennung weg und die Zaunfahnenplätze auf der Südtribüne wieder herstellen! Das wäre doch mal ein Anfang!
Aber eher wird man sich wohl weiterhin auf die Massen an Mitgliedern und damit verbunden darauf feiern, dass man der größte ostdeutsche Verein ist. Eigentlich kann man auch Vorkaufsrechte auf Eintrittskarten veräußern. Das wäre in meinen Augen ehrlicher. Damit hätte man zwar weniger Mitglieder, aber ein reelleres Bild, wie es wirklich um das Interesse an einer Mitgliedschaft im Verein bestellt ist.
Und wo ich schon mal bei ehrlich und reell bin: Der DFB ist ganz weit weg von diesen Eigenschaften. Da lässt man die Vereine für eine Lizenz einen Passus unterschreiben, der besagt, dass Vereine für ihre Fans verantwortlich sind. Dieser Passus steht auch schon in den FIFA-Statuten. Ich freue ich schon darauf, was passiert, wenn wieder hunderte Fans bei einem Spiel der Nationalmannschaft abrandalieren. Da sind dann auf einmal alle anderen Schuld, aber nicht der DFB, der doch von den Vereinen fordert, dass sie verantwortlich sind für ihre Fans. Ich frage mich aber generell, wie man die Mannschaft des Markenzeichens für mafiöse Strukturen im deutschen Fußball noch ruhigen Gewissens unterstützen kann. Erst beklagen sich so viele Fans über den DFB und seine Repressionen, Gutsherrenart und Zerstörung der Fankultur, nur um wenig später der Mannschaft der Feindes des Fußballs zu zu jubeln. Auch an euch die Frage: Hackts? Normalerweise müsstet ihr die DFB-Trikots verbrennen und gübelweise Jauche in der DFB-Zentrale verteilen, damit endlich auch der letzte Nerd es rafft, wo es im deutschen Fußball stinkt: beim DFB.
Der Prozess am Donnerstag war doch echt ein schlechter Witz. Richter Götz Eilers attestierte der Dynamodelegation, „dass Dynamo am Spieltag und in der Vorbereitung auf Dortmund jederzeit professionell und angemessen agierte.“. Und was war der Richterspruch: Strafe, Strafe und nochmals Strafe. Das ist für mich, als würde man zu einem unschuldigen sagen „Wir wissen, dass sie unschuldig sind. Wir haben auch Zeugen dafür. Aber der öffentlich Druck will ein Exempel sehen. Deswegen: Dort steht der elektrische Stuhl. Setzen sie sich und genießen sie es!“ Dazu werden noch zwei voneinander unabhängige Wettbewerbe (Liga und Pokal) miteinander vermischt. Das ist ganz neu!
Wie krank, debil und senil die Statuten des DFB sind. Echt abartig. Wenn in der Straßenbahn jemand verprügelt wird, macht man doch auch nicht die Verkehrsbetriebe dafür verantwortlich. Und wer ist eigentlich dieser öffentliche Druck? Kann mir mal jemand diesen zeigen? Hat den schon mal einer gesehen? Klar, ihr könnt jetzt sagen, dass es ja in den Zeitungen steht und somit der öffentliche Druck da ist. Aber würde es jemanden interessieren, wenn die Medien nicht aus Auflagengeilheit aus Mücken ganze Supernovas machen würden. Und wie lange interessiert es denn den deutschen Michel? Zwei Tage? Vier Tage vielleicht? Utopischer öffentlicher Druck. Wer mir als nächstes mit öffentlicher Druck daherkommt, den ramme ich ungespitzt in den Boden. Wie ich es hasse: DUMM befiehl ich folge! Hey deutscher Michel, du hässlicher Kackvogel:
AUFWACHEN, HIRN EINSCHALTEN, MAL DIE GLOTZE AUSSCHALTEN UND NICHT IMMER BAUER SUCHT FRAU GUCKEN, DU HEADLEY!
Aus meiner Sicht ist diese Entwicklung eine Spirale, die aus Entfremdung der Fanszene vom Verein durch immer mehr Kommerz und immer weniger Mitspracherecht entsteht. Dadurch entwickelt sich auch die Einsicht zurück, dass man auch an der ein oder anderen Sache eine Aktie hat. Die Opferrolle wird eingenommen, da man als Fan eh nicht mehr ernst genommen wird und es werden dann einzig und allein nur noch die eigenen Werte gelebt. Was aus dem Verein wird ist doch egal. Denn es sind eben nicht die von Interesse, die ihr Herzblut für diesen geben, sondern nur noch die, die ihre Machtgelüste ausleben und sich null für das Sozialgefüge Verein interessieren. Das ist aber auch schwer, wenn der Verein nur noch aus einer GmbH und Geschäftsmännern besteht.
Mit einem lautstarkem „Fick dich DFB!“ ist es noch nicht getan. Da gehören noch viel mehr einbezogen. Politik, Wendt, Withaut, BLÖD und Co. und noch viel mehr.
Die Messlatte für alle Vereine liegt nach diesem Urteil höher als je erwartet. Wie verhält sich der DFB bei ähnlichen Vergehen anderer Vereine in Zukunft?
Ein erster Ansatz aller Vereine ist es, gegen den Passus zu demonstrieren, dass Vereine für ihre Fans verantwortlich sind. Denn ist Borussia Dortmund wirklich verantwortlich, wenn hundert Schalker als Schwarz-Gelbe verkleidet bei einem Auswärtsspiel des BVB Krawalle im Gästeblock auslösen um den BVB in die zweite Liga zu randalieren? (goju)
Mensch goju da haste aber deinen Füller strapaziert…Danke für die klaren Worte hoffentlich werden sie gehört!!!
Als Dynamofan fühlt man sich im Augenblick wie ne Schlampe die für alles und jeden herhalten muß.
schöne Seite schaut auch mal bei mir vorbei
fousion.net
Sehr gute Worte
Leider wird der deutsche Michel diese hier nie lesen und endlich aufwachen. 90 Minuten sich selbst feiern reicht den meisten. Danach wieder heim vor die Glotze.