Abstiegsrelegation!
Weil die Mannschaft vor dem Tor und vor allem Auswärts regelmäßig mit Unvermögen glänzte heißt es diese Saison nachsitzen, um das zu Beweisen was sie in 34 Saisonspielen zuvor schuldig blieben: Das sie in die 2. Liga gehören!
Zwei Spiele, das bedeutet auch zweimal die Möglichkeit um mit einem blauen Auge davon zu kommen. Statistiken und Worte sind nun nichts mehr wert, sondern es gilt frei nach Otto Rehhagel: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz.“
Wer eine der – nur – 1.000 Gästekarten ergattern konnte, machte sich wohl mit mehr oder weniger gemischten Gefühlen (letzter Auswärtssieg am 3. Spieltag in Duisburg) auf den Weg nach Osnabrück. Unsere Autobesatzung traf sich zur Mittagszeit in Dresden und trudelte dann etwa eine Stunde vor Anstoß in der Osnabrück ein. Ich konnte heute im Stadion an der Bremer Brücke meinen Erstbesuch verbuchen und muss sagen das es doch ein sehr schmuckes kleines Stadion ist. Nur leider kam über die gesamte Spielzeit nie wirklich Gänsehautatmosphäre, auf die man hier ja, gerade bei Flutlicht, immer besonders lobt. Bei guten Aktionen der VfL-Spieler stieg aber oft das gesamte Stadion mit in die Gesänge ein.
Zur Motivation für den ersehnten Aufstieg (und „Rache“ für 2011) hatte die Heimkurve eine kleine Choreografie parat, welche ihr Team noch ein wenig puschen sollte. Hochmotiviert startete aber nur der Gästeblock bzw. Hochsicherheitstrakt in das Spiel. Schlachtrufe, Wechselgesänge, Schalparaden, Klatsch- sowie Hüpfeinlagen wurden vor allem in der ersten Halbzeit von einer hohen Mitmachquote getragen. Wir Dynamofans haben also realisiert um was es geht! Nicht so die Mannschaft. Ouali und Müller behinderten sich eher selbst im Abschluss und vergaben so zwei Großchancen, allein in den ersten 30 Minuten. Und immer wieder schallten dafür wütende Anfeuerungsrufe für Schwarz-Gelb aus dem Gästesektor. Osnabrück machte den Klassenunterschied mit Kampf, Leidenschaft und vor allem Laufbereitschaft weg. Auch wenn sie nicht unbedingt besser im Spielaufbau veranlagt sind, so waren sie dadurch ebenbürtig. Die Entscheidende Szene spielte sich dann kurz vor der Pause ab. Nach einer Ecke fällt das 1 zu 0 durch Manno.
Hier zeigt sich das was der Dynamo-Mannschaft fehlt. Cleverness und vor allem der Mut zum Überraschungsmoment. Aus spitzen Winkel schlug der Ball völlig überraschend im Tor ein. Dieser Rückschlag traf natürlich auch sofort jeden SGD-Fan wie die berühmte kalte Dusche wenn das Warmwasser ausfällt. So wurde die zweite Hälfte nur noch getragen von der Hoffnung auf eine Wende, Enttäuschung und Verzweiflung angesichts der liegengelassenen Tormöglichkeiten sowie dem Bangen nicht noch ein Tor kassieren zu müssen. Das wir am Freitag nicht doch 2:0 oder höher vom Feld gegangen sind war erneut ein großer Verdienst von Benny Kirsten. Erneut parierte er einen Strafstoß und hielt uns so im Spiel. Auf der Gegenseite dagegen erneutes Pech mit einer Schiedsrichterentscheidungen für Dynamo. Ein Handelfmeter den man durchaus auch geben kann blieb an dieser Stelle verwehrt. Am Ende hätten diesen unsere Jungs vielleicht auch noch vergeben. Koch vergab kurz vor Schluss jedenfalls eine gute Möglichkeit per Kopf, nach Flanke des agilen Khlebosolov,. Dann ertönte auch schon der Abpfiff. Es bleibt dabei das Dynamo diese Saison einfach nicht oft genug das Tor trifft.
So trat man dann auch recht zügig die Reise zurück nach Dresden an. Jedoch überwog am Ende doch ein wenig die Hoffnung, welche man mit dem Rückspiel am Dienstag verbindet. Dann sind Tore Pflicht! Noch kann schließlich alles Gut werden, also, der für den Verein wichtige Klassenerhalt erreicht werden. Nach einer kleinen Stärkung konnte noch ein wenig die gute Stimmung der Hinfahrt im Auto aufrecht erhalten werden, dann erlagen zu später Stunde die meisten der Müdigkeit. Da es sich im Pkw nun mal nicht so gut schlafen lässt träumte ich, aus dem Fenster blickend, mit vielen Gedanken durch die Nacht einem neuen Tag entgegen. Denn eigentlich stand am Samstag ja noch das Spiel 1. FC Magdeburg gegen Zwickau auf dem Programm. Nach der langen Fahrt wurde aber unglücklicherweise der Wecker überhört und die Gestaltung des Samstag musste neu geplant werden. Fußball ist eben nicht alles im Leben... (Felix DW)
Muss jetzt mal den Meisten hier widersprechen. Weder war es blutarm, noch passten die Abspiele nicht. Es war einer unser besten Auswärtsauftritte im Jahr 2013. Das große Lied ( Leid) war erneut die katastrophale Chancenverwertung. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir die Osnasen im Rückspiel packen. Deren limitierte Spielweise darf sich einfach nicht durchsetzen. Großes Manko natürlich das wir kein Auswärtstor geschossen haben. Das könnte tatsächlich das Zünglein an der Waage sein.
Spielerwertung:
Kirsten: 3 - zwischen Genie und Wahnsinn- tolle Elferquote, beim ersten Tor eine Aktie + der Klops kurz danach
Subasic: 2,5 - am Anfang leichte Eingewöhnungsprobleme, danach eine erstaunlich gute und abgeklärte Partie
Bregerie: 3,5 - ihn zieht das Pech diese Saison magisch an ( Handelfer)
Losilla: 4 - wagte sich einige Male nach vorn, verlor dann weil zu verspielt die Bälle, steigerungsfähig
Jungwirth: 1,5 - der Junge brannte, bester Dresdner
Fiel: 4 - war nicht unbedingt seine Partie
Streker: 5- lustlose und pragmatische Vorstellung
Trojan: 4- ganz schwache erste Hälfte, steigerte sich
Ouali: 5- mit den Gedanken anscheinend woanders
Fort: 3- aufopferungsvoll aber glücklos
Müller: ohne Wertung
Solga: 3,5- zu sehr auf der Sicherheitsschiene, ohne Offensivdrang
Koch: 3- völlig planlos rein, steigerte sich aber und wurde je länger das Spiel lief immer besser
Khlebosolov: in der 82 Minute die erste perfekte Flanke im Spiel, da war er zwei Minuten auf dem Platz
Zu den Osnafans: Nicht mal mit 10 Euro " Begrüßungsgeld" lassen die sich für die Busse zum Rückspiel locken. Abhaun!
Mein Beileid geht an die Hinterbliebenen des Verstorbenen auf der Tribüne.
Bilder gibts auf den üblichen Seiten:
ULTRAS DYNAMO & Bultras.net
Hier einige Impressionen aus dem Stadion an der Bremer Brücke: