Dank „Lost Ground Hop“ (ein Like bei Facebook setzen lohnt sich), der schon das Silvester-Derby in Hirschfeld organisierte, fand ein Spiel auf dem Sportplatz Roter Hügel in Meerane statt. Fünf Monate Vorbereitung seitens „Lost Ground Hop“ waren dafür notwendig. Unzählige Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Meerane, ein Sicherheitskonzept nebst Parkplatzkonzept mussten erstellt werden, Vereine, deren Teams dieses Spiel austragen wollten, mussten gefunden werden, Eintrittskarten wurden organisiert, der Platz gewalzt, Tore organisiert (eines vom VfB Empor Glauchau) und ganz wichtig: der Sportplatz Roter Hügel wurde wiederhergestellt. Die Stehstufen auf der Gegengerade wurden zum Teil freigelegt, wobei die Bäume stehen bleiben mussten. „Leider“ wurde die Stufen hinter dem Tor auf der Seite des Volkshaus nicht freigelegt. Dies wäre aber zu viel verlangt gewesen. Da hätte es wohl einer „Nacht und Nebel“-Aktion bedurft, um den „Wald“ zu roden.
Der Sportplatz Roter Hügel ist eine geschichtsträchtige Sportstätte seiner Zunft. Ebenso wie die benachbarte Steile Wand von Meerane, die durch die Internationale Friedensfahrt Bekanntheit erlangte. Auf den nur 340 Meter Länge, erreicht die Steile Wand einen Höhenunterschied von rund 33 Meter. Dank des Kopfsteinpflasters ist dieser Streckenabschnitt aber nur schwer zu befahren. Also wenn es nach mir gehen würde, würde der Erfinder des Kopfsteinpflasters nachträglich gesteinigt werden. Das ist echt der Straßenbelag des Grauens. Vor allem bei Nässe und Eis.
Der Sportplatz Roter Hügel war von 149 bis 1955 fünf Spieljahre in der DDR-Oberliga und ein Jahr in der DDR-Liga. Die erste Begegnung zwischen Einheit Meerane und der ZSG Halle (2:1) sahen damals 9.000 Zuschauer auf diesem Sportplatz. Damals noch ein sogenannter Schlackeplatz oder Hartplatz. Der Platz sollte noch saniert/renoviert werden. Einen Rasenbelag erhalten und die Zuschauerkapazität sollte auf 15.000 bis 18.000 Plätze erweitert werden. Was natürlich ein utopisches Stadion geworden wäre. Da an diesem Standort der vorhandene Platz gering war und somit das Stadion wohl sehr eng geworden wäre. Oder kurz gesagt: Utopisch geil. Schade das sich für einen Neubau entschieden wurde, woraus das Stadion der Freundschaft entstand, welches heute das Richard-Hofmann-Stadion ist.
Doch wie gesagt: Einer alleine hätte es nicht geschafft und so fand sich mit der SG SV Schönberg/FSV Oberwiera ein tatkräftiger Partner in Sachen Rahmenprogramm und Verpflegung. Denn die Mitglieder und Verantwortlichen sahen die Möglichkeiten, die dieses Spiel bot, um sich überregional zu präsentieren und auch die Vereinskasse etwas zu füllen. So arbeiteten auch sie hart am Gelingen dieses Spiels, holten literweise Bier und andere Getränke sowie Verpflegung heran und waren aktiv bis zum Umfallen. Und das alles für diese eine Spiel. Einfach nur Wahnsinn, was hier geleistet wurde. Den Erfolg können sich „Lost Ground Hop“ und die SG SV Schönberg/FSV Oberwiera zurecht auf die Fahnen schreiben.
Das dieses Spiel von Sonntag auf Samstag gelegt werden konnte, war nur möglich, da die SG SV Schönberg/FSV Oberwiera auf den Aufstieg verzichtete. Mit dem heutigen Sieg waren sie zwar bis zum Sonntag Tabellenerster, doch hätten sie nicht auf den Aufstieg verzichtet, so hätte der Verband nicht das Okay gegeben, um dieses Spiel vorzuziehen. So konnte am Sonntag die Spielgemeinschaft der TuS Pleißa/FSV Limbach-O.2/SV Niederfohna mit einem entspannten beim SSV St. Egidien aufsteigen und am Abend zuvor sogar noch bei der Hochzeit eines Mitspielers an der Ostsee aufschlagen und schon mal ein wenig die Aufstiegsfeier vorziehen.
Das Spiel war bester Sommerfußball. Entsprechend den Temperaturen und dem Sonnenschein. Was mich allerdings ein wenig überraschte. Also das Wetter. Denn am Morgen bin ich mit dem Kostverächter bei kühlen Temperaturen und regnerischen Wetter in Dresden mit dem Zug losgefahren und kaum waren wir in Glauchau, ging der Ofen an und die Schweißporen öffneten sich. Erst am nächsten Tag bemerkte ich, dass ich einen Sonnenbrand im Nacken hatte. Nun ja…es ist, wie es ist. Sogar ein sizilianischer Schiedsrichter wurde eingesetzt, der schon mal Spiele vor so großer Kulisse leitete.
Der Satz des Tages übrigens für mich „Nein, Kinder aus der eigenen Szene werden nicht gebissen“. Aus welcher Ecke dieser Satz kam, könnt ihr gern erraten. Und damit das Beißen nicht überhandnahm, spendierte ein Gönner Eis im Wert von 100€ an alle Kinder, die diesem Spiel beiwohnten.
Ich danke „Lost Ground Hop“ für die Organisation dieses Spiels, die sein Haupthaar noch grauer werden ließ, allen Beteiligten für die geleistete Arbeit und allen Anwesenden für ihren Beitrag zum Gelingen dieser Veranstaltung.
Für viele der Anwesenden ging es nach diesem Spiel noch zu anderen Spielen. Mich persönlich zog es aber wieder nach Dresden. Fußball kickt bei mir dann doch nicht mehr so sehr. Kein Wunder, dass dieses Spiel mein erstes nach vier Monaten fußballfreier Zeit war. Das letzte Spiel sah ich zwischen Lauchhammer und Falkenberg am 25.02.23. (goju)