Wie bereits geschrieben, ging es nun nach Lauchhammer. Zu einem Kunstrasenplatz, welcher eher als Krankheit denn als Fußballplatz zu bezeichnen ist. Der Platz wirkt dermaßen deplatziert. Links eine Straße und dahinter das Waldstadion, rechts vom Platz Gegend mit Häusern. Rund um den Platz finden Zuschauer nur wenig Platz, um sich mit einem guten Blick aufs Spiel aufzustellen. Toiletten sind sowieso Fehlanzeige, für den Toilettengang muss etwas Weg bis ins Waldstadion eingeplant werden.
Boar war das ein sinnloser Kunstrasenplatz. Da verging mir hier echt alles. Das Interesse am Spiel (okay, das war sowieso nicht da), der Wille hier Fotos zu machen, die Wärme im Herzen, die der Hartplatz hervorrief. Nein, das Ambiente hier hatte nichts mit Fußball zu tun. Da lobe ich mir doch den schmutzigen aber herrlichen Fußball auf Hartplatz zu tun. Hier war alles irgendwie steril. Alles zu neu und aussehend wie gewollt und nicht gekonnt. Aber ja, gemacht werden muss es. Zumindest gilt das für die, die auf dem Weg in die Fußballhölle, statt dem Fußballhimmel sind.
Immerhin war auch dieses Spiel reich an Toren. Nach einem 4:0 zur Halbzeit, legten die Hausherren noch eine Schippe drauf und erzielten noch 5 weitere Tore. Nur diese eine verflixte zehnte Tor – das wollte einfach nicht fallen und der Ball den Weg in die Maschen finden. Die Falkenberger werden es als Tabellenletzter wohl sehr schwer haben, mit dem Unternehmen Klassenerhalt. Es sind zwar aktuell nur 5 Punkte Rückstand auf den 14. Platz, aber auch schon 13 Tore Differenz. Und ganz ehrlich: nach einem Team mit Potential für den Klassenerhalt sah es hier für die Falkenberger nicht aus. Auch wenn der Gegner der Tabellenführer aus Lauchhammer war.
Nach dem der Kick hier zu Ende war, ging es für uns wieder zurück nach Dresden. Doch so schnell sollte das nicht gehen, denn in Tettau wurden wir von Teilnehmern und Teilnehmerinnen eines Faschingsumzugs oder ähnlichen aufgehalten. Eine besoffene, junge Dame, stellte sich und eine Warnbake auf die Straße und behinderte somit die Weiterfahrt. Neben ihr stand ein 2 Meter großes Schaf mit Bier in der einen und einer Spendendose in der anderen Hand. Freudig winkte das Schaf mit der Spendendose und erhoffte sich wohl etwas Geld. Doch aus dem Auto schauten ihn zwei steinerne und verfinstere Gesichter an. Doch das Schaf ließ nicht locker. So wurde das Fenster heruntergelassen und die Spendenaufforderung angehört. Mit netten und warmen Worten antworteten wir dann, dass wir für so eine Faschingsscheiße nun überhaupt kein Platz im Herz haben und wir Alkoholkonsum auch nicht als förderwürdig erachten. Was in Deutschland alles an sinnfreien und sinnlosen Festivitäten erfunden wurde, nur um dem Alkoholkonsum zu frönen, ist wirklich krass. Deutschland hat ein gewaltiges Alkoholproblem. Ein ganz gewaltiges Alkoholproblem. Nun gut. Solange aber bayrische Minister ein drogenfreies Starkbierfest feiern und den Widerspruch nicht erkennen, wird sich da wohl nix ändern. (goju)
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