Der Tag begann entspannt mit der Abgabe meiner Hausarbeit an der Uni und dem Einsammeln am Exil-Wohnort zu einer humanen Uhrzeit. Im McDoof meines Vertrauens auch gleich eine Bild-Zeitung abgestaubt, wo nach anfänglich komischen Blicken dann doch alle mal reinschauten. Die Hinfahrt ereignislos über die Bühne gebracht, stand man nun um halb 3 am Gästeparkplatz und wusste nicht wohin mit der Zeit.
Deshalb wurde erstmal auf Anraten von Freddy eine stadtbekannte Suffschänke angesteuert. Drinnen Frauen vom Typ Andrea Berg ohne Schöhnheits-OP und Schwaben, die vor 20 Jahren bei den Hüttenwerken in Frührente geschickt wurden und seitdem ihren tristen Alltag nur noch mit ein paar Bierchen bei Susi verbringen. So hieß im Übrigen die Kellnerin, welche uns mit folgendem Dialog begrüßte: „Seid ihr von de Universität?“ „Nee“ „Aber von de Berufsschul?“ „Auch nicht.“ „Seid ihr aus Dresden? Ihr schwätzt ja gar kei Sächsisch! Herzlich Willkommen in Aalen.“ Mit solch einer freundlichen Begrüßung hatte niemand von uns gerechnet. Genauso nicht mit stabilen Bierpreisen von 2,40€ für den Halben Liter. Da gönnte man sich schon ein paar mehr örtliche „Wasseralfinger“, Prädikat: süffig, würzig und gut. Nach und nach kamen auch immer mehr Dynamo-Fans in die Kneipe und der ein oder andere dynamobekannte Suffi war auch darunter. Irgendwann kam dann auch brb, was mich zu noch einem Pils veranlasste, obwohl ich schon ganz gut getankt hatte.
So ging es im Gerhard Meyer-Vorfelder-Style in Richtung Waldstadion. Dort angekommen lungerten vor dem Gästeblock auch schon diverse bekannte Gesichter und nach etwas hin und her wegen einer Karte war man dann auch drin. Von der ersten Halbzeit habe ich nicht so viel mitbekommen, erstens weil es mein Zustand nicht wirklich hergab und zweitens weil im unteren Bereich irgendwie kaum jemand Bock auf das Gegurke auf dem Rasen hatte. So blieb bloß ein handballähnliches Verhalten Dynamos vor dem generischen Strafraum und eine extrem torchancenarme Halbzeit in Erinnerung. In der Zweiten Halbzeit wurde das Ganze dagegen wesentlich dynamischer und die glorreiche SGD konnte an die gute Leistung gegen Fürth anknüpfen. Folgerichtig erzielte Kempe auch das 0:1, was jedoch kurze Zeit später durch einen unberechtigten Elfer egalisiert wurde. Dynamo am Ende nochmal mit Druck, aber die ganz zwingenden Chancen spielte sich Dynamo trotzdem nicht heraus. Fazit: ein Ergebnis, was uns nicht wirklich weiter hilft, jedoch auch hätte schlimmer kommen können. Auch die Stimmung war heute wie das Spiel eher mittelmäßig. Die Motivation zum x-ten Mal nach Aalen zu eiern und das auch noch an einem Dienstag Abend war irgendwie bei vielen auf dem Tiefpunkt. Einige Sachen wie der Wechselgesang oder das „SG Dynamo, schalalalalala“ kamen ganz gut, von einer guten Stimmung zu sprechen, wäre dann doch zu viel des Guten. Passte sich halt irgendwie dem Spiel an... Die Rückfahrt dann ereignislos mit Diskussionen über die Krim-Krise verbracht und gegen Mitternacht erreichte man wieder die heimischen vier Wände im Exil. (Jonas)
Machen wir uns nichts vor. Das Gebashe des Schiedsrichters bringt uns genauso wenig weiter. Im Gegenteil. Ich gehe sogar ab von der Mafia zu reden, da wir zuletzt eigentlich viel Wohlwollen abbekommen haben. Siehe Fürth und Frankfurt. Wingenbach hat bis zur 80ten sehr gut gepfiffen, ich denke dann macht er ne Konzessionsentscheidung. Ohne Fernsehbilder gesehen zu haben, das Abspiel von Menz auf Kempe war nicht ganz regulär. Der Elfer gegen uns ein Witz. Was mich viel mehr stört ist leider das Aufbauen des Gegners, dass fängt bei OJ an, der vor der Begegnung Aalen über den grünen Klee lobt. Aalen hat genauso Scheiße gespielt, wie die Gülle die sie an der Ortseinfahrt versprüht haben. Wir können uns nichts kaufen von Floskeln wie " besseres Team", "überlegen den Gegner beherrscht" usw. und so fort. Am Ende fehlt dann doch das kleine Quäntchen um zu sagen, wir haben alles. Ja wirklich alles gegeben. Da kannst du noch so sehr alberne Kreise nach dem Abpfiff bilden. Vielleicht muss man auch mal ein Zeichen setzen und einen raus hauen. Und wenn es der Zeugwart ist, der negative Energien versprüht. ( Bsp.)
Unsere eklatante Verwertung von Standards ist wirklich nicht mehr feierlich, da hilft nur noch üben. So sieht es leider ganz danach aus, dass wir ab nächste Saison öfters Samstag spielen. In Elversberg, Wiesbaden und den anderen Drecksnestern, die kein Schwein braucht. Vielleicht hilft so ein Neuanfang. Wenn man bedenkt das der einzige der mit der Kugel auch mal was anstellen kann, ja der vielgescholtene Miniribery, auch bei Klassenerhalt weg ist. Dann wahrlich Gute Nacht.
Wertung:
Kirsten 3- ohne Fehler
Schulz 4,5- ohne Zug nach vorne, schlecht
Bregerie 4- zu viele sinnlose Flanken ins Halbfeld
Leistner 2- erneut ein Lichtblick
Gueye 2,5- starker Beginn, irgendwie aber weiterhin konditionell stark abbauend
Losilla: 3,5- versucht Lücken zu öffnen ohne großen Erfolg
Kempe: 4- bis aufs Tor, kaum zu sehen
Grifo: 5- schwach
Menz: 3- einer seiner besseren Auftritte
Ouali: 2- Dresdens Bester, nur müssen seine Flanken auch Abnehmer finden
Dedic 3,5- auch verbessert
Stefaniak 4- fand nicht ins Spiel, positiv: gab nie auf
Fazit: Erneut wichtige Punkte liegen gelassen, was der Punkt wert ist, sehen wir am Saisonende.Phrasen wurden genug gedroschen. Wenn die Heimspiele jetzt nicht gezogen werden, steigen wir ab.
Bilder vom Spiel bei