„Klack...rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr...klack” - „Do pici ty voly!” Ein Blick nach unten und ich sah, wie sich mein Handy gerade auf den Weg machte die Tiefen der Holztribüne im Stadion Širůch zu erkunden. Einmal nicht aufgepasst und schon rutscht das Teil aus der Hosentasche und gleitet den Beton unterhalb der Holzkonstruktion hinab. Kurz alle Augen der Anwesenden, welche um mich herum saßen, auf mich, bei dem ein oder anderen konnte ich Schadenfreude sehen, ebenso kurz geflucht, die Lage gecheckt und ehe ich mich versehen konnte, holte der Herr Morellie das Handy unter der Tribüne hervor. Und fand zum Dank auch 20 Kronen.
Die Szene aus der Groundhoppingreportage mit dem Zaun („Das kann dir keine Frau geben.” oder so) kennt ihr alle, oder? ODER? Auf jeden Fall so ähnlich verhielt es sich im Stadion Širůch mit dem Kästeblock. Weil so einen hatte ich in Deutschland bisher noch nicht gesehen. Ein abartig geiler Käfig ist das. Mittlerweile zwar zugewuchert, aber durchs Internet kursieren noch Bilder von einem Sparta-Auswärtsspiel, bei welchem die ganzen Kaputten sich ordentlich in diesem Käfig austobten. Die hingen quasi überall, wo sie die Möglichkeit dafür sahen. Also vorne am Zaun, an den Gittern über dem Kopf und wo es halt sonst noch möglich war. Damals, als der Verein den stolzen Namen FC SYNOT Staré Město trug und in der Saison 1999/2000 in der 1. Liga spielte. Dieser erfolg bezieht sich allerdings nicht auf den 1. FC Slovácko (damals FC SYNOT Slovácká Slavia Uherské Hradiště) aus Uherské Hradiště. Dieser fusionierte zwar mit dem FC SYNOT Staré Město im Jahre 2000, doch nach dem Sponsorenrückzug und Abstieg aus der 1. Liga 1995 abstieg. Danach wurde in der 2. Liga mehr oder weniger erfolgreich bis zur Fusion Fußball gespielt. Wenn ich das jetzt richtig verstanden hatte. Auf jeden Fall spielt heuer im Stadion wieder der TJ Jiskra Staré Město und teilt sich das Stadion mit der Jugend vom 1. FC Slovácko. SYNOT ist übrigens ein Akronym für SYNové a OTec, was auf deutsch „Söhne und Vater” heißt und eine Aktiengesellschaft war. Damals wurde sich in Deutschland noch weniger über Aktiengesellschaften in Fußballvereinen aufgeregt und in der Tschechischen Republik war das schon normal.
Nach dem Spiel ging es noch in die Innenstadt von Uherské Hradiště (Ungarisch Hradisch), wo ein kleines Fest stattfand und dann auch zum großen Highlight des Tages. (goju).
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