Das Belgrad-Derby stand, seit einer geraumen Zeit, auf dem Zettel und als es dann auf Sonntag, den 27.02. terminiert wurde, konnten die Planungen beginnen.
Auf dem Hinweg haben wir einen Stopp in Budapest eingeplant, um uns Ferencváros gegen Gyirmót SE, einen Verein aus einem Vorort von Györ, anzuschauen.
Sicher kein fußballerischer Leckerbissen, dafür aber eine aufregende Stadt und eine „nettes“ Hors d'œuvre vor dem eigentlichen Hauptgang.
Weg vom Essen, zurück zum Thema.
Es fiel schwer sich in der aktuellen Zeit dem Thema Fußball zu widmen, gleiches gilt für das Schreiben von Fußballgeschichten. Unser liebstes Hobby ist, durch die Geschehnisse in der Ukraine weit in den Hintergrund gerückt.
So wurde die Autofahrt bis Budapest zu einer politischen Diskussionsrunde. Ich werde mich zu dem Thema bewusst enthalten, es gibt zum Ukrainekonflikt sicher genauso viele Meinungen, wie es Menschen gibt.
In welchen Zeiten wir uns gerade befinden, wurde uns bewusst, als uns in Österreich jede Menge Militärlastwagen entgegen fuhren.
Später, in Kroatien wurden LKW’s mit Feldhaubitzen gesichtet.
Die letzten 3 Jahre waren so voller „one-time-events“, dass diese allein für 3 Generationen reicht.
Ich hätte nie gedacht, dass man sich die Zeit, vor 2019 zurück wünscht.
In Budapest angekommen haben wir unsere Gourmetbude (keine Ironie) bezogen und uns zunächst einmal auf den Weg gemacht, die Freiheitsstatue und das Ezent Gellért Monument zu besichtigen. Der nächtliche Blick über die Stadt war einfach atemberaubend.
Das Abendessen haben wir in einem ungarischen Touri-Restaurant zu uns genommen und wurden dabei von einheimischer Livemusik begleitet.
Nachdem wir der Band Trinkgeld gegeben hatten wurde, zu unserer Belustigung, „Ole, wir fahr’n in Puff nach Barcelona“ (keine Ahnung wie das Lied richtig heißt) gespielt.
Dieser Ohrwurm sollte uns drei Tage lang begleiten.
Am nächsten Morgen teilte sich unsere kleine Gruppe auf.
Unser Mitstreiter seilte sich nach Bratislava ab und meine Frau und ich haben die Stadt erkundet.
Zunächst mussten die Fankarten, im Ticketshop am Stadion, besorgt werden, für die man ein Foto und seinen Handabdrücke benötigt.
Eine persönliche Anmerkung: total behindert.
Für die Karte mussten 4,11€ entrichtet werden.
Im Anschluss konnten dann die Karten für das Spiel erworben werden.
Nach dem administrativen Aufwand hatten wir genügend Zeit, um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen.
An den Straßenlaternen der Stadt konnten Aufkleber „bewundert“ werden, die darauf schließen lassen, das einige Fanszenen sich rechts von der Mitte angesiedelt haben.
Kurz vor Anpfiff waren wir wieder zurück am Stadion und konnten den riesigen Metall-Adler, der bereits im Hellen beeindruckend aussah, im Dunkeln bewundern.
Das Betreten der Groupama Arena war eine erneute Herausforderung.
Das Ticket konnte hier nicht mehr verwendet werden, es hatte auch keinen Barcode. Man musste seine Fankarte auf einen Scanner legen und seine Pfote auf dem Handscanner platzieren.
Na hoffentlich bekommen wir, für den Aufwand, das beste Spiel des Jahres zu sehen.
Im Stadion ist uns noch ein bekanntes Dresdner Gesicht über den Weg gelaufen, nach einem kurzen Plausch haben wir unsere (geliebte) Fankarte aufgeladen und die Plätze eingenommen.
Dem Blick in den Gästeblock folgte Ernüchterung, es waren vielleicht 20 Gäste (wenigstens mit Trommel) anwesend.
Im Ganzen werden es wohl knappe 4.000 Zuschauer gewesen sein.
Zu Spielbeginn wurde ein Adler fliegen gelassen, dann konnten die Spiele beginnen.
Die Stimmung war okay, Highlight war die Präsentation einer gezogenen Vasas Budapest-Fahne, welche neben der Green Monsters Fahne präsentiert wurde (danke Monti).
Das Spiel endete 1:1 und das Heimvolk war hörbar unzufrieden.
Ich habe mir, passend zum Spiel, das Maul an einem Tee verbrannt, danach gings nach Hause.
Da, den ganzen Tag über, der Sperrmüll auf die Straße gestellt wurde und dieser auch, von den neuen Besitzern bewacht wurde, mussten wir Schlangenlinien zu unserem Appartment laufen.
Unser Abtrünniger stieß, noch vor 00:00 Uhr, wieder zu uns und machte uns mit seinem Spielbericht aus Bratislava neidisch. (Serge)
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