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23.03.23,
Tag 8
Bei der Ausreise, waren unsere Corona Impfungen komischerweise von großer Bedeutung und ein Rudel von Flughafenangestellten hatte darin ihre heutige Tagesaufgabe gefunden. Gut, uns blieb nichts anderes übrig als zu warten und zu warten. Mit dem Dokumenten war ja alles in Ordnung, nur die Damen kämpften damit unsere Daten richtig ins System einzugeben und erklärten uns, wenn da etwas nicht stimmt gibt es Ärger mit den Einreisebehörden in Fort Lauderdale oder von Puerto Rico. Also de facto beides mit den USA. Ok dann macht das mal ordentlich. Ich habe ja schon in so einigen Fanzines gelesen, in Gesprächen mit Kollegen oder aus den Erfahrungen von Freunden welche schon in den USA waren gehört, dass die Einreise mit interessanten Fragen oder auch mit Problemen vonstatten gehen könnte. Naja aber letztendlich war es locker und schnell. Puerto Rico gilt als so genanntes Außengebiet der USA. In der Karibik sind dies noch die amerikanischen Jungferninseln und die unbewohnte Insel Navassa. Auch im Pazifik unterhalten die Vereinigten Staaten Außengebiete, sogenannte Insular Areas of the United States. Diese besitzen unterschiedliche Formen der Selbstverwaltung. Puerto Rico hat Ende 2012 in einem Referendum beschlossen ein eigener Bundesstaat der USA zu werden, was aber noch nicht geschehen ist. Man nimmt die Zugehörigkeit zu den USA auch ständig war. Sei es, dass die Flagge Puerto Ricos ständig neben der von den Vereinigten Staaten weht, die ganzen amerikanischen Geschäfte oder auch das viele Amerikaner vor allem in der Hauptstadt anzutreffen sind. Die Flagge des Inselstaates darf auch offiziell erst seit 1952 neben der der USA wehen. Da sie bis dahin als Fahne der illegalen Befreiungsbewegung Puerto Ricos galt. Ich dachte erst sie ist, mit dem weißen Stern, eine Anlehnung an das Sternenbanner, doch dieser steht für die Einheit der Nation und nicht wie ich vermutete als Hinweis als Bundesstaat durch das Außengebiet. Flaggenkunde, der Fachbegriff ist Vexillologie, ist schon ein interessantes Thema. Ich würde mich eigentlich gern mehr damit beschäftigen, aber der werte Herr Kulturbeauftragte hat schon soviel um die Ohren und dadurch leider keine Zeit dafür.
Unser Apartment lag in der Altstadt und nach dem Check in ging es in dieser noch was essen. M. musste wieder den Ossi raushängen lassen und so hatten wir noch was zu lachen. Zeitig gingen dann aber die Lichter für heute aus.
24.03.23,
Tag 9
Der Kulturbeauftragte ist ja leicht zu begeistern und ich bin auch kein Miesepeter à la das Glas ist halb leer. Wenn dies so wäre, hätte ich halt nur zu schnell getrunken, mehr nicht. Was ich eigentlich sagen möchte, San Juan hat mir sehr gefallen. Klar wir waren nur einen Tag dort und damit sieht man nur einen Bruchteil bzw. die Hotspots. Doch für mich war es einfach nur schön und interessant. Fangen wir damit an, dass wir einen Parkplatz am Rande der Altstadt gefunden haben, der nichts kostete. Yeah man das gefällt den Ossis. Also früh alle frisch gemacht, Rucksäcke im PKW verstaut und ein Altstadtrunde gedreht. Richtig los ging es ab der Bastión de las Palmas. Heute ein schöner Aussichtspunkt auf den Hafen, früher eine Verteidigungsmauer zum Schutz vor Überfällen. Das unscheinbare Puerta de San Juan war für Jahrhunderte das Eingangstor für Würdenträger um in die Stadt zu gelangen. Die Straße führte zur Kathedrale, dort wurde Gott für die sichere Reise gedankt. Nun durften 5 Luis das Puerta durchschreiten, nur in die Kirche ging es, um Gott zu danken natürlich nicht. Uns zog es gemütlich durch die Gassen, zum Highlight der Stadt und der erste Blick war schon atemberaubend. El Castillo San Felipe del Morro tat sich uns auf. Eine Festung welche im 16. Jahrhundert von Spanien erbaut wurde, um die Stadt an sich, aber auch die neue Welt zu sichern. Der Lage, direkt an der Felsenküste im Nordwesten von San Juan war kein Zufall. Geografisch lag Puerto Rico auf der Route welche die Segelschiffe der europäischen Kolonialisten nehmen mussten um in die neue Welt zu kommen. Von Europa aus nach Süden und vor Afrika die Winde und Strömungen nutzend für die Überfahrt nach Amerika. So kamen die Seefahrer direkt an Puerto Rico an. Ein weiterer sehr wichtiger Fakt ist, es war eine der ersten großen Inseln mit Süßwasser und dies war überlebenswichtig in der damaligen Seefahrt. In San Juan konnte der erste sichere Tiefseehafen gebaut werden, welcher den ankommenden Schiffen Schutz bot, aber auch Kriegsschiffen, voll ausgerüstet, den europäischen Schiffen entgegen fahren lassen konnte. So versteht es sich das Spanien San Juan mit El Morro ausbaute und fast 400 Jahre verteidigte. Als erster landete Christoph Kolumbus bei seiner zweiten Reise 1493 auf Puerto Rico, welches auch bildlich das Eingangstor zur Karibik darstellte. Eine kleine Insel und doch so entscheidend. Ein Ort, an dem sich die alte Welt mit der Neuen vermischte. Vom Meer aus konnte El Castillo San Felipe del Morro nie eingenommen werden, vom Land aus nur ein Mal. Es konnte aber nicht lange gehalten werden und die Spanier konnten es zurück erobern. Für puertoricanische Familien ist es ein beliebtes Ausflugsziel und fast jedes Kind ist schon einmal auf der Esplanade entlang gelaufen und hat einen Drachen steigen lassen. Auch bei unseren Besuch waren unzählige Schulklassen auf den grünen Wiesen vor der Festung und spielten damit. Ein historisches und sehr schönes Fleckchen Erde. Es ist also verständlich das El Castillo San Felipe del Morro auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht und jährlich über 2 Millionen Besucher anzieht.
Langsam knurrte uns die Mägen. In einer kleinen Gasse gabs dann Frittiertes und Frites mit einen kalten und leckeren Medalla von der Cervecera de Puerto Rico. Ich gönnte mir zur brunch time Chuletas Fritas. Hatte schon was von amerikanischen Gourmets Essen. Die Preise dementsprechend. Gut gestärkt ging es bei besten Wetter zum nächsten UNESCO-Weltkulturerbe-Spot, Castillo San Cristóbal, die Spanier bauten die Festung 1783 zum Schutz vor Landangriffen. Zum Weltkulturerbe wurde es in der San Juan National Historic Site 1983 ernannt. Sie beinhaltet z. B. die Altstadt, El Morro und drei Viertel der alten Stadtmauer. Für eine Rundgang im Inneren reichte die Zeit erneut nicht. Unsere Reise führte uns weiter und zwar an die Nordost Küste des reichen Hafens, so heißt Puerto Rico nämlich auf deutsch. Unser Apartment buchten wir in Luquillo. Eigentlich wurde die Stadt Fajardo, von uns favorisiert, da wir morgen sowas von die Touris mimen wollten. Es wurde ein Ausflug auf die unbewohnte Icacos Island reserviert. Doch in Fajardo waren keine bezahlbaren Apartments zu finden, so buchten wir im Nachbarort. Bevor einer unseren zwei Stammleser so langsam hier abbricht zu lesen, bis hierher ward ihr ja tapfer dabei, der Länderpunkt kommt noch. Versprochen. An unseren letzten Tag auf der Insel. Wir hatten also nur einen Versuch. Unser Länderpunkthai M. war deswegen schon etwas hippelig. Bevor wir die Hauptstadt verließen wurde noch ein Fotostopp am El Capitolio de Puerto Rico eingelegt. Schöner Ort. Und danach zum Luquillo Beach gefahren. Die Badehosen lagen schon griffbereit im Rucksack. Was ein geiles Apartment wartete da auf uns, in einen geilen Hochhaus, mit einen utopischen Blick auf Strand, Stadt und die bewaldete Umgebung.
Den Pin für die Schlüsselbox per WhatsApp erhalten und rein in die Bude. Junge Junge wenn’s läuft dann läuft’s. Ein top ausgestattetes Apartment. Und wir hatten alles was das Strandherz begehrt. Bälle, Frisbee, Stühle, Decken oder Schwimmreifen. Doch das große Surfbrett ließ uns laut lachen, geil jeder wollte. Ich muss natürlich nicht erwähnen, dass nicht einer von uns Blinsen surfen kann. Aber soweit kommt’s noch, das wir auf Argumente was geben. Das Ding wird mitgenommen und die Wellen werden geritten. So gings mit einen Bollerwagen, den hatten wir nämlich auch noch, los. Ein Bild für die Götter. Fünf Luis, vollgepackt mit den ganzen Strand Utensilien und Bollerwagen Richtung Badespaß. Der Strand war ok, nur es lag überall vertrocknetes Seegras herum, worüber wir uns echauffierten. Wir waren schon ganz schön von den karibischen Stränden verwöhnt. Aber um Himmels willen was waren das denn für Wellen. Die hatten eine Kraft, krass.
Sie zeigten uns wer hier der Chef im Ring ist. Uns hat’s richtig umgerissen. Geil, geil, geil. Auf den Surfbrett hielt sich natürlich keiner zwei Sekunden, obwohl euch BanjaLucas was anderes erzählen wird, solltet ihr ihn Fragen. Ich nannte ihn liebevoll das Treibholz. Anders sah sein Wellenreiten nämlich nicht aus. Wir hatten einem Heidenspaß, aber auch den halben Sandstrand in der Hosen und Salzwasser geschluckt das es uns schlecht wurde. Abendbrotzeit und so ging es eine gute halbe Stunde zu Fuß in eine Straße wo Restaurants und Bars dicht an dicht lagen. Keine 50m von unseren Hochhaus lag noch eine Billardbar. Laute Musik und viele Einheimische waren schon zu Gast. Ok die Bar rief förmlich nach uns und ein Besuch auf den Rückweg war fest eingeplant. An den Restaurants wurde in Ruhe geschaut was uns zusagte und unsere Wahl viel auf eines mit Liveband. Diese Wahl war im Nachhinein nicht die beste. Diese komische Dreimannkombo spielte in einer Lautstärke das wir uns anschreien mussten um uns zu Unterhalten. Unser Applaus, als die Band mal eine Pause machte, galt nicht der musikalischen Darbietung, wir applaudierten das endlich Ruhe war. Zu allen Überfluss war mein Teller komplett versalzen. Alter war das räudig. Der stille Teilhaber bot mir sogar an seinen Reis mit meinen zu mischen um dieses Salzgericht zu neutralisieren. Da schlucke ich den ganzen Tag Salzwasser beim Surfen und dann das, Salz mit Reis und Fleisch. Und die Preise. Ne das ist nichts für uns hier. Puerto Rico war nicht günstig. Wenigstens konnten wir uns an den Piña Colada laben. Sie waren lecker. Ganz klar ist es nicht, wo der Cocktail mit Rum, Kokoscreme und Ananassaft erfunden wurde. Aber einig ist man sich das es in Puerto Rico in San Juan war. Der Ur-Piña Colada soll wohl ohne Rum entstanden sein, aber da ich keine Ahnung habe behaupte ich mal, ne das kann nicht stimmen. Letztendlich war es das Beste in diesen Laden hier. Als die Kellner noch wegen unseren tip rumeierten, meinte der stille Teilhaber nur
„I don’t understand you“
Die Billardbar rief und was soll ich sagen, ein top Laden. Der Kellner bekam sein Trinkgeld auch zurecht. Wenn es gut ist, gibt es da keine zwei Meinungen bei uns. Ein richtig uriger Abend nahm seinen Lauf. Die Jungend gegen die Alten um ne Runde DON Q Cristal – Puerto Rican Rum. Am Anfang sah es so aus als ob der stille Teilhaber und der Kulturbeauftragte die Jungen um den Sportlichen und BanjaLucas abziehen könnten. Doch dann war wohl der puertoricanische Rum im Spiel und wir versemmelten einen Elfmeter nach dem anderen. Sogar die Einheimischen feierten unser Spiel. Doch am Ende ließ die alte Garde sich den Rum mit Cola schmecken. Wir blieben natürlich so lange bis die Bar Feierabend machte.
25.03.23,
Tag 10
Unser Touri-Ausflug auf die unbewohnte Karibikinsel vor Fajardo wartete auf uns. Schon im Vorfeld der Reise wurde diese kleine Tour, mit Bootsfahrt gebucht und bezahlt. Am Morgen, kurz vor unseren Start nach Luquillo, checkte ich nochmal meine Emails und war restlos bedient, als ich las, dass das Reiseunternehmen am Abend als wir unsere Billard-Rum-Session hatten schrieb das Boot wäre defekt. Wir könnten in drei Tagen einen neuen Termin haben. Ok, die Antwort von uns brauche ich euch wahrscheinlich nicht zu schreiben. Die Tour wurde gecancelt, BanjaLucas klemmte sich ans Telefon und organisierte und das wirklich top, eine neue Tour bei einen anderen Anbieter. Die Bezahlung konnte über PayPal von uns getätigt werden und viel Zeit verloren wir auch nicht. Die Luis wieder am machen. Sehr fein. Also ab ins Auto und die 15 Minuten in den Nachbarort gefahren. Unsere Ablegestelle wurde gleich gefunden und der Steuermann stand auch schon parat. Ein kleines rustikales Boot, mit Holzbänken, ohne Schnickschnack. Genauso wollen wir das. Die ersten 10 Minuten raus aus dem Hafen durch die Brandung ließ uns ganz schön nass werden. Die Wellen nahm unser Boot recht sportlich. Am Anfang saß ich noch ganz Touri Like mit Kamera da. Doch als die Wellen immer heftiger wurden, dachte ich nur, spritzt ganz schön. Also Kamera verstaut um dann 10 Sekunden später einen kompletten Schwall Salzwasser in die Larve zu bekommen. Unser Steuermann juckte das alles nicht, er stand am Ruder, Sonnenbrille, braungebrannte Muckis und Basecap. Er erklärte uns den Ablauf kurz vorm Einlaufen auf Icacos und entließ uns ins knietiefe türkisblaue Wasser am weißen Strand. Die Cayo Icacos, welche oft Icacos island genannt wird liegt im Naturschutzgebiet Cayos de la Cordillera. Für Tagesausflüge ist die Insel für Touristen zugänglich, es wird aber darauf geachtet, dass sie am Abend alle wieder verlassen. Im Reservat werden diverse Vogelarten geschützt und natürlich auch verschiedenste Korallenriffe, mit ihren Lebewesen wie 83 dokumentierter Fischarten, Langusten, Seeigel oder Königsschnecken. Die Reiseunternehmen werben auch damit, dass man super an den Korallenriffen schnorcheln kann. Was der Sportliche, BanjaLucas und ich rege in Anspruch nahmen. Für mich übrigens das erste Mal. Nur die Riffe waren jetzt nicht so, wie in einer Jacques Cousteau Dokumentation. Klar haben wir auch bunte Fische und Fischchen gesehen, aber selbst wir Laien erkannten, dass die Korallenriffe nicht mehr aktiv sind. Ich denke es ist nur von Vorteil, dass die Inseln im Naturschutzgebiet Cayos de la Cordillera und ihre Gewässer unter Schutz stehen. Und obwohl wir mit Nikki schnorchelten und uns auch öfters eincremten, haben wir uns teilweise gut verbrannt. Die After Sun Creme war dementsprechend, Achtung Wortspiel, heiß begehrt. Eine kleine geführte Wanderung durch die Insel ließen wir uns auch nicht entgehen. BanjaLucas ohne Badelatschen über Stock und Stein. Respekt. Natürlich ist das hier schon ein schönes Fleckchen Erde und natürlich wird damit Geld verdient. So müsst ihr euch vorstellen, am Strand hat jede gebuchte Tour ihren Bereich mit Liegestühlen, Sonnenschirm, Schnorchel-Equipment und Gott sei Dank einer Kühlbox, mit einen (Grüße an Serge) bunten Potpourri von Getränken. Dazu hatten wir unser vorbereitetes Obst dabei und konnten den ganzen Nachmittag relaxen. Auch wenn fünf Meter links und rechts die nächste Reisegruppe saß. Auch die großen Yachten oder Katamarane welche am Strand vor Anker lagen und ihre Besatzung störte nicht allzu groß. Die Laute Musik und das auf jeden Schiff ein Insta-Fotoshooting stattfand amüsierte den Fußball Pöbel mehr, als das es nervte. Wir wollten echt nicht wissen was so eine Tour gekostet hat. Unser kleines Boot holte uns pünktlich am späten Nachmittag wieder ab und der Seegang war diesmal ruhig. Wir entschlossen uns, um die Geldbeutel zu schonen, im Apartment Nudeln mit Tomatensoße zu kochen. War lecker. Morgen war dann am letzten Tag auf Puerto Rico auch unser einziges Spiel. Da musste alles klappen. Was es auch tat. So wurde unsere Billardbar nochmals beehrt und ja diesmal gewann der Sportliche die Rum-Runde. Man merkte förmlich wie wichtig es ihm war.
Nachts hatte der stille Teilhaber eine Begegnung der besonderen Art. Pikanterweise in unseren Apartment. Ich schrieb weiter oben, dass wir den Pin für die Schlüsselbox per WhatsApp erhielten, mit der Bitte den Schlüssel immer in der Box zu belassen, da man ohne den Schlüssel die Tür auch nicht von außen öffnen kann. Sie hätten nämlich Bedenken, dass der Schlüssel wegkommt. Ist uns zwar noch nie passiert, aber ok.
Also alles ist schon im Bett und schläft, da hört der Bierathlet Stimmen im Wohnzimmer, worauf er nach schaut ob dort jemand ist. Tja und da war jemand. Ein Mann mit einer Frau. Bekifft und angetrunken grinsten sie den Deutschen in Unterhose an. Der stille Teilhaber fragte was zur Hölle die Beiden hier machen und als Antwort bekam er eine Entschuldigung das sie nicht wussten, dass das Apartment vermietet wäre. Sie standen auf und wankten raus. Der stille Teilhaber kontrollierte erstmal, ob alle unsere Portemonnaies noch da sind. Da sie im Wohnzimmer lagen. Als zweites nahm er den Schlüssel nun mit in das Apartment. Am nächsten morgen erklärte er uns das Schauspiel und der Rest guckte nicht schlecht. Wir schrieben per WhatsApp den vermeintlichen Vermieter, wie zum Teufel hier einer mit den Pin reinkommt. Die Antwort kam schnell und kurz. Sorry das wäre der Eigentümer gewesen, er selbst ist nur der Verwalter und hätte die Vermietung nicht weitergegeben. Als Entschuldigung bot er uns an den Preis für eine Nacht an uns zurück zu überweisen. Ok Entschuldigung angenommen. Aber Sachen gibt’s.
26.03.23,
Tag 11
Was ist immer vor einem Spiel in der Karibik angesagt? Richtig, baden im karibischen Meer.
Gesagt, getan. Luquillo Beach der Nachbarstrand vor unseren Apartment wurde getestet. Ein lockerer Nachmittag wurde verbracht. Urlaub. Dann wurde aufgebrochen um den Länderpunkt, mit dem Länderspiel Puerto Rico - Cayman Islands in trockenen Tücher zu bringen.
Ein kleines Hindernis mussten wir aber noch nehmen, bis es soweit war. Die Anschrift unseres Apartments, wieder in einen Hochhaus, passte nicht. So mussten ein paar extra Runden gedreht werden. Bis wir ein markantes Hochhaus in einiger Entfernung wahrnahmen und nur durch Google Maps erkannten, dass dies unseres sein musste. Da wir aber zeitig genug vom Luquillo Beach los fuhren, ihr mögt euch erinnern, nur ein Versuch für den Länderpunkt, war alles im zeitlich passenden Rahmen.
Das Estadio Juán Rámon Loubriel liegt 20km südwestlich der Hauptstadt San Juan in Bayamón. Die Frauen- und Männernationalmannschaft trägt dort ihre Heimspiele aus. Es wurde eigentlich als Baseballstadion gebaut, was auch die Lage der L-förmigen Tribüne erklärt. Der Blick auf das Spielfeld ist dementsprechend ein wenig versetzt, als in einen Fußball- bzw. Leichtathletikstadion.
Das Match war gut besucht, aber die Zuschauer kamen spät zum Spiel und strömten bis zu Halbzeit auf die Sitzplätze. Eine Horde von Kindern war darunter. Sie wollten ihre Lokalen Stars sehen und jagten nach Autogrammen. Schön wenn sie so begeistert sind. Von ihren Stars kannte ich keinen namentlich. Ich muss aber auch sagen, dass ich z.B. von Real Madrid, Inter Mailand oder der SpVgg Fürth keinen einzigen kennen würde.
Warum eigentlich auch. Wen wir aber erkannten, war der werte Gayson Stanley mit seiner Lollipop Lola. Wir wussten natürlich um die kleinen Filmchen, die der ausgezeichnete Rhetoriker dreht. Aber es mal live zu sehen war ulkig. Putzig was die beiden da veranstalten. Putzig war auch, dass der Hauptmann von Köpenick mit Wuhlesyndikat Turnhose das Spiel schaute. Nur wie ein Turner sah der Herr nicht Haus. Also der Schwebebalken hätte wahrscheinlich nachgegeben und den Bock hätte er auch nur umgestoßen, anstatt darüber springen zu können. Ansonsten war es schon cool, wir konnten Getränke ordern und für die Fotorunden interessierte sich auch niemand. So wurde der Länderpunkt in die sogenannten trockenen Tücher verstaut.
Wenn hier schon alles amerikanisiert ist, können wir auch mal so essen gehen. Was eine Fastfood Hölle mich hier erwartete, Hilfe. Ein Fresstempel neben den anderen. Wie die bekannten Kalorientempel Burger King, Kentucky Fried Chicken oder McDonald's. Dazu lokale Größen namens Church’s Chicken oder Popeyes Louisiana Kitchen. Ich sagte mir nur, Na dann einmal ist keinmal.
Puerto Rico empfinde ich geschichtlich und landschaftlich spannend und sehr schön. In der Gegenwart als Außengebiet der USA und dementsprechenden Preisen, wird es aber in meinen bereisten Länder-Ranking keinen der vorderen Plätze einnehmen.
(Der Kulturbeauftragte)
Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.
Überfahrt Icacos Island
San Juan
Castillo San Felipe del Morro
Plaza del Quinto Centenario
Castillo San Cristóbal
El Capitolio de Puerto Rico
Luquillo-Playa Azul
Unser Appartment Hochhaus
Überfahrt Icacos Island
Icacos Island
Luquillo Beach