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Die Viertelfinalbegegnung des polnischen Pokales stand an und 5 Dresdener hatten nichts bessere zu tun, als dieses im Niederschlesischen Lubin zu besuchen. Das Pokalspiele bei den aktiven Szenen nicht gerade Begeisterungsstürme verursachen war im Vorfeld jedem klar, da aber Ruch 1000 Karten zugesprochen bekam, rechneten wir mit einer halbwegs unterhaltsamen Partie. Start war gegen 14.30 am Elbepark, problemlos kamen wir bis in die Stadt Chojnow, die es auf Grund ihres tristen Eindruckes besonders Florinjo angetan hatte. Neben einigen netten Zaglebie-Malereien hatte die Stadt vor allem eins,: völlig desolate Ausfallstraßen. Wer hier im dunklen einen dieser riesigen Krater erwischt, wird wohl mehr als nur einen platten Reifen zu beklagen haben.
Mit Ankunft in Lubin konnte schon von weiten das Flutlicht wahrgenommen werden. Lubin ist besonderes durch seinen Kupferbergbau bekannt, welcher zwischen 1957 und 1989 zu einer Vergrößerung der Einwohnerzahl um das 33-fache führte. Eine gute Stunde vor Spielbeginn wurde das Auto im nahegelegenen Wohngebiet abgestellt und sich in Richtung Stadion begeben. Im gesamten Stadionumfeld war währenddessen noch absolut tote Hose, am kleinen Kassenhäuschen wurden problemlos Karten für die Haupttribüne zu 35 Zloty das Stück erworben. Glücklicherweise waren wir die einzigen an der Kasse, so dass das ganze Prozedere nur knapp 10 Minuten in Anspruch nahm. Vorbei an der Geschäftsstelle des alten Stadions in Richtung Eingang laufend, sahen wir von weiten schon das Aufgebot der anwesenden Miliz. Ich hatte währenddessen ein schönes Deja vu, war doch vor 7-8 Jahren das Spiel Zaglebie Lubin - Gornik Zabrze mein Länderpunkt Polen, bei welchem ich genau den gleichen Weg in Richtung Gästeblock lief! Damals Stand hier noch diese utopisch geile 30 000er Schüssel, seit 2009 trägt Lubin seine Heimspiele leider in einem komplett neu errichteten Stadion aus. Schade!
Kurz darauf gingen die schwer bewaffneten Cops in Stellung um die per Bus/Pkw angereisten Gäste in Empfang zu nehmen. Letzendlich fanden sich gut 250 Gäste ein, wobei besonders die Busbesatzung eher dem gemäßigtem Fanlager zuzuschreiben war. Im Stadion bestätigten sich leider unsere Befürchtungen. Bis 10 min vor Spielbeginn hätte man getrost von einem Geisterspiel ausgehen können, umso überraschter waren wir, als sich pünktlich 18:30 ein rund 300 Mann starker Heimmob zusammenfand. Dieser fast einheitlich in orangen T-Shirts gekleidete Haufen, lieferte über die kompletten 90 Minuten einen sehr ansprechenden Auftritt ab. Teilweise herrschte, im Verhältnis zur Größe des Fanblocks, eine brachiale Lautstärke! Besonders die Wechselgesänge mit der, höchstens zu einem Drittel gefüllten, Gegentribüne wussten schwer zu gefallen. Auch war ständig Bewegung auszumachen. Hätte man Aufgrund der vorab erwähnten Umstände absolut nicht erwartet.
Und Ruch? Ja, nachdem der Block ordentlich zugehangen war, stand ein Großteil der Gäste recht verteilt im Block. In Hälfte Eins herrschte noch ganz annehmbare Stimmung, in Hälfte Zwei gab's bis auf das bekannte „Ruch Ruch HKS“ kaum Stimmung. Positiv hervorzuheben, ist neben der guten Heimseite das für polnische Verhältnisse sehr ansehnliche Spiel auf dem Rasen. Teilweise habe ich mich ja richtig beim mit fiebern erwischt.
Die Heimfahrt wurde uns dank Freddy's Länderpunkt noch durch eine kühle Büchse Bier versüßt und als alle gedanklich schon im Bett lagen, wurde uns der desolate Zustand von Ritter's Auto zum Verhängnis. Hatte doch die Bundespolizei was an der Beleuchtung des Gefährt zu bemängeln. Dies war aber der letzte Aufreger des Tages, so dass uns Dresden gegen 23 Uhr wieder hatte. Wie immer ein Dank an unseren Fahrer, wenn du nicht so oft deinen Boliden zur Verfügung stellen würdest, wäre in der Vergangenheit wohl die oder andere Tour nicht über die Bühne gegangen. Ich hoffe das sieht der Rest der Bande ebenso! (Sven)