- Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften bei Kopane.de: 2
Ein richtig guter Oktobertag war das. Temperaturen um die 20°C, und am Abend noch ein wenig Fußball. Ich hoffe doch, dass der Winter so wie an diesem Tag weiter geht. Keine Kälte, kein Schnee – dafür angenehme Plusgrade und Sonnenschein.
Spitzenspiel heute in Teplice gegen Viktoria. Tabellenzweiter gegen Tabellendritter. Da war ich bis zum Spielbeginn, dass zwischen 5-7.000 Zuschauer die Stadiontore passieren. Jedoch war am Anfang noch unklar, ob ich das Spiel überhaupt sehen würde. Denn der Autoplatz fehlte noch. Also zu Hause einfach mal die Kamera eingepackt und zum RUDOLF-HARBIG-STADION begeben. Dort Anfang der zweiten Halbzeit aufgeschlagen und direkt zum Eisstand am Arnoldbad gegangen und ein Eis geholt. Das letzte dieses Jahr? Nach dem dann bei Dynamo auch mal der Abpfiff erfolgte, stand irgendwann der brb vor mir und überbrachte mir die Kunde, dass noch ein Autoplatz frei ist. Na dann: Geht scharf!
Eine Stunde vor Anpfiff am Stadion angekommen, waren die Bürgersteige schon stärker zugeparkt als sonst zu Heimspielen des FKT. Für 90 Kronen die Eintrittskarte geholt und auf dem Weg in den Block die Gruppe „Sektor 15“ auf den Weg in den Block gesehen. Mit Trommeln und Gesängen. Im Stadion wurden die Augen bei mir dann größer und größer. Waren doch schon zwei von drei Seiten sehr gut gefüllt. Die prognostizierten 5-7.000 Zuschauer konnte ich somit schon mal zu den Akten legen. Als dann kurz vor Anpfiff ein Vereinsangestellter die Tore zwischen der Hintertrotribüne, dem Sektor 15 und der Haupttribüne im oberen Umlauf des Stadions öffnete, setzte eine wahrliche Völkerwanderung ein und auch die Hauptrtribüne wurde voll. Während dem Spiel wurde eine Zahl von 16.180 Zuschauern verkündet. Bei uns nun die Frage, wann wir jemals das Na Stinadlech quasi ausverkauft gesehen haben. Da könnt ihr mal wieder sehen, was sportlicher Erfolg alles möglich macht. In der letzten Saison spielte der FKT den letzten Rotz zusammen und die Zuschauerzahlen bewegten sich zwischen 3.000 bis 5.000 und diese Saison haben sie den Kader mit drei guten Feldspielern verstärkt und eine Woche vor diesem Spiel einen vereinslosen Torwart verpflichtete und spielen um die Europapokalplätze mit.
Die Stimmung im Stadion auch euphorisch. Über die 90 Minuten hinweg, stimmten alle Tribünen in das Klatschen oder die einfachen Schlachtrufe mit ein. Sogar der zweite Fanblock auf der Gegengerade sorgte für gute Stimmung. Und in Sektor 15 war, angetrieben durch zwei Vorsänger, auch ordendlich Bewegung. Zu Spielbeginn gab es Fahnen, Konfetti und Kassenrollen und auf der Gegengerade und Hintertrotribüne eine Pappenchoreo im Farbmuster Gelb – Blau – Gelb – Blau. Ich war in diesem Moment schon begeistert. Denn irgendwie zeigte der FKT hier ein völlig neues Gesicht.
Im Gästeblock zündeten die Viktoria-Fans (ca. 200) zu Beginn zwei Blinker und legten auch eine gute Sohle aufs Parkett. Einklatschen, Schalparade, Einhängen, Choreo (Blockfahne mit dem Viktoria Vereinswappen, der Aufschrift Viktoria Ultras und einen Teufel) und Pyro. Ab und an rockt das Honzaland doch und ein steter Aufwärtstrend in Sachen Fankultur ist zu erkennen. Wenn ihr euch die Entwicklung von Slovacko, Viktoria Plzen und Slavia so anschaut, ist das zwar noch lange nicht wie in Deutschland, aber es wird. Selbst in Most, Chomutov, Karvina und anderen Städten gibt es aktive Gruppen beim Fußball. Und beim Eishockey fährt sogar eine Stadt wie Litvinov (25.000 Einwohner) mit 200 Mann auswärts. Manchmal ist die Ultrakultur in der Tschechischen Republik auch wie Ultradeutschland vor zehn Jahren.
In der 40. Spielminute erlaubte ich mir eine Cola zu holen und überlegte auf auf dem Weg zurück in den Block, ob die Fenrsehkamera im Aufgang ein gutes Fotomotiv ist. Als meine Augen die Treppen hinauf auf die Kamera wanderten sah ich, wie Rauchschwaden aus dem Eckblock durch Stadion zogen. Kurz darauf kam mir der brb entgegen und berichtete mir von einer Choreo und Pyro im Sektor 15. Und das in der 44. Spielminute. Wieso wurde zu diesem Zeitpunkt eine Choreo gemacht und Pyro gezündet? Gehts eigentlich noch? ;-)
Da kam mir der Elfmeter in der zweiten Halbzeit für Viktoria gerade recht, um meine Hasstiraden loszuwerden und diesen Elfmeter als gerecht anzuerkennen. Doch leider, also für mich und Viktoria, hielt der neuverpflichtete Torwart den Schuss spektakulär. Diesen gehaltenen Elfer feierte das Stadion wie das Siegtor. Das 1:0 in der 73. Minute durch Nivaldo feierte der Heimhang noch intensiver und im Sektor 15 gingen wieder die Breslauer und Blinker an. Utopisch was hier heute los! Bitte mehr davon!
Bitte weniger von Deutschen, die in Vereinsjacken laut Europapokal singend durch die Straßen ziehen.(goju)
Zuletzt in Liberec (gegen Praia) war auch so eine Gruppe deutsche, die Europapokal gesungen haben. Die hatten aber keine Vereinsjacken an. Ein neuer Trend?
hoffentlich ni…..