Kurz vor Ende des Spiels sprach der Kostverächter: „Jetzt müssten nur noch die Gäste ein Tor schießen und dann hätten wir das gleiche Ergebnis wie beim ersten Spiel.“ Punkt! Die Gäste am Ball! Tor! Ungläubiger Blick bei mir. Wie er das wohl wieder gemacht hat? Egal!
Wichtiger, und hierbei ging die wilde Spekulation auf, war, dass das Spiel auf dem Hartplatz ausgetragen wurde. Und was das wieder für eine Perle von Hartplatz war. Ne Lecke! Ich glaub ich muss mir schon wieder Sabber vom Mundwinkel wischen. Dazu die kleine Fanszene mit trinkfreudigen Menschen – Fußballherz, was willst du mehr. Ich weiß gar nicht, wie Menschen immer und immer wieder zum Unterhaltungsfußball rennen und dort ihr Geld liegen lassen können, statt mal zum wahren Profifußball zu gehen und den lokalen Verein ums Eck, mehr oder weniger, zu unterstützen. Und hätten sie hier heute 5€ für das Spiel auf dem Hartplatz verlangt – ich hätte diese mit einem Lächeln bezahlt.
Einziger (peinlicher) Wermutstropfen war, dass ich den Kostverächter quasi an die Leine nehmen musste, damit er nicht nackend über den Hartplatz rennt und im Mittelkreis den Akt der Liebe mit diesen Platz vollzieht. Wie der mit den Hufen gescharrt hatte, dass könnt ihr euch nicht ausmalen. Eine Ode auf den Hartplatz folgte der nächsten, eine Liebeserklärung nach der nächsten wurde in Minnegesang gepackt. Würde Walther von der Vogelweide noch Leben, der Kostverächter wäre sein Lehrer. Wahnsinn was sich hier abspielte. Dieses Funkeln in den Augen, dieses Lächeln im Gesicht, diese menschgewordene Glückseeligkeit über den den zweiten besuchten Hartplatz in Sachsen-Anhalt beim Kostverächter. Es war schlicht besser, als jeder Kick auf Kunstrasen mit 100 erzielten Toren. Ein Tag in Halle – schön wars. (goju)
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