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29.04.2017, 20:30 Uhr
NK Olimpija Ljubljana – NK Maribor
Ljubljana, Stadion Stožice
PRVA LIGA – 7.000 Zs. (davon ca. 800 Gäste) – 0:0
geschätzte Lesezeit ca. 4 Minuten


Das Stadion war zum Abend zum Hauptspiel des Landes gut gefüllt. Die Robbe meinte, dass er sich Bilder von den letzten Spielen angeschaut hatte und da nur wenige Zuschauer zu sehen waren. Doch das Derby zog. Jedoch nicht nur Fans, sondern auch ein Großaufgebot (für slowenische Verhältnisse) an Polizei, inklusive Hubschrauber. Die beiden Fanblöcke waren nur im Ultrabereich gefüllt, alle anderen Zuschauer saßen entweder auf der Gegengeraden oder, im Gästeblock, etwas abseits. Maribor wieder auf Meisterschaftskurs, hätte Olimpija noch einmal in den Titelkampf eingreifen wollen, hätten sie dieses Spiel unbedingt gewinnen müssen. Doch ihr habt es sicherlich bereits gesehen: das Spiel endete 0:0, wobei sich beide Mannschaften im Auslassen von Torchancen übertrafen.

Auf den Rängen war die Stimmung gut und auch die gegenseitige Abneigung wurde offen zur Schau getragen. Hierbei tat sich ein älterer, vielleicht 40-jähriger, Fan auf der Gegengerade hervor, welcher kurz vor der Halbzeit anfing gegen den Gästeblock zu pöbeln und gestikulieren. Die Gäste ließen sich natürlich nicht lang bitten und gegenseitig wurde das Gegenüber aufgefordert doch mal rüber zu kommen. Ungeachtet der Ordner und Polizei, welche dazwischen stand.

Kommt doch!“

Los jetzt! Kommt rüber!“

Wir haben den Größten!“

Nein wir! Kommt her, los!“

Ist ja aus Deutschland auch bekannt und dann doch irgendwie sinnlos. Als sich dann alles wieder ein wenig beruhigte, flog aus dem Gästeblock ein Bengalo. Dieses flog in Richtung vierer Frauen, welche ein wenig abseits saßen. Normalerweise hätte die niemand getroffen, war doch genügend Platz um sie herum. Doch wie es in solchen Momenten ist, flog das Bengalo genau zwischen Rücken und Rückenlehne einer Frau. Die Heimischen nun extrem motiviert und wollten in den Gästeblock, die Lila-Weißen nahmen die Einladung an und wollten in einer größeren Abordnung diesen entgegen treten. Die Polizei fand das eher uncool und schritt dazwischen. Beide Seiten wurden nun zurück gedrängt und in ihre jeweiligen Blöcke zurück gedrängt. Und als die Lage sich endgültig beruhigt hatte, komprimierten die Cops noch mal auf ein Drittel und verteilten wohl die Ansage: „Entweder ihr reißt euch, oder es geht nach Hause!“ So zumindest wirkte es, als der Capo mit den Bullen redete und zur Ruhe aufrief. Auf jeden Fall hatten sich beide Seiten gezeigt und die Bullen als dritte im Bunde wollten es auch mal kurz wissen. Nichtsdestotrotz wurde nach der Halbzeit weiter gemacht, als wäre nichts gewesen und die Gäste zündeten noch mal ordentlich und zwei Bengalen flogen auch in den Strafraum. Die Bullen interessierten die Pyroshows aber irgendwie nicht. Zumindest zuckten sie sich bei diesen nicht. Das vor dem Spiel die Tickets auch personalisiert wurden, war mehr als sinnlos. Denn wer sein Ticket beim Verein oder im Geschäft holte, bekam seinen Namen sofort darauf geschrieben. Wer es sich online besorgte und ausdruckte, musste seinen Namen eigenhändig drauf schreiben. Am Eingang wurden die Namen dann bei beiden Tickets abgerissen und in die Mülltonne geworfen. Bei mir natürlich nicht ohne Kommentar, dass der Ordner den Namen nicht lesen könnte, da ich eine ziemliche Sauklaue hätte.

Nach dem Spiel zurück zum Bahnhof gelaufen und den Flixxer gen Graz Puntigam bestiegen. Kurz vor der Grenze zu Österreich hielten Zivibullen noch den Bus an und dann begann das große Schauspiel. Denn eine durchaus attraktive Polizistin und ihrer älterer Kollege bestiegen den Bus und kamen einerseits nicht darauf klar, dass zwei Vietnamesen tschechische Pässe haben und das ein Mann aus dem Bus das Land zu verlassen hatte und dies bereits tat.

You have to leave the contry!“, teilte die Polizistin ihm mit.

Er antwortete: „Yes, I know and I do it now.“ „You have do leave the contry tomorrow!“

Yes, and I do it know. These are my tickets.“

You need two tickets!“

That is a printout with both tickets!“

No, you need two printouts!“

That are two tickets. What is the problem?“

You habe to leave the county!“

Als sich der ältere Bulle dann noch einschaltete und seiner Kollegin mitteilte, dass alles seine Richtigkeit hat, ließ sie beim Aussteigen ein „Go home!“ verlauten. Und ich schlussfolgerte, dass attraktive Polizistinnen nicht intelligent sind bzw. intelligente Frauen nicht zur Polizei gehen.

Doch weil das alles noch nicht genug war, wollte der österreichische Grenzer 50 Meter weiter auch noch mal alle Pässe sehen. Mein deutscher Lappen interessierte weniger, diesmal waren aber die zwei Vietnamesen fällig. Der Grenzer nahm die Pässe mit und zehn Minuten später warf er diese dem Busfahrer wieder hin, sodass er erst mal durch den Bus lief und die jeweiligen Besitzer der Pässe suchte. Nachts um zwei in Spielfeld. Der Wahnsinn regiert.

Angekommen in Puntigam fuhr natürlich kein ÖPNV und ich musste noch fünf Kilometer bis zum Hostel laufen. Dort um vier am Morgen eingetroffen und direkt ins Bett gefallen. Der nächste Tag sollte dann entspannter ablaufen. Ohne Bus, ohne Bullen und ohne modernen Stadien. (goju)



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Author: kopane.de

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