Einer der letzten warmen Sommertage lud dazu ein, zwei Spiele im Raum Bautzen anzusteuern. Da Hochkirch erst 17 Uhr gegen den Ball treten wollte, grenzte das schon an tschechische Verhältnisse im sorbischen Land. Die Anreise mit dem Zug bis Kubschütz, waren es vom Bahnhof nur um die 1.000 Meter Fußweg bis zum örtlichen Sportplatz a.k.a. Sportzentrum Kubschütz. Der Schiedsrichter erdreistete sich sogar das Spiel zehn Minuten eher anzupfeifen, so dass ich quasi mit dem Anpfiff bzw. dem „Sport frei“ der Spieler den Ort des Geschehens betrat. Eine kleine Tribüne auf einer Seite wertet diesen Sportplatz ein wenig auf. Das Spiel schaffte aber das Gegenteil und ließ mich mehr in der Sonne aalen, als mich zu bewegen. Zum Glück gab es noch das Gepöbel der Spieler untereinander, so dass das Spiel doch kurzweilig wurde. Wie hier allerdings vier Tore für eine Mannschaft fallen konnten, ist echt fragwürdig. Dennoch entspricht das der Wahrheit. Das erste Tor für Kubschütz war ein Eigentor der Gäste, welches besser per Kopf nicht erzielt werden konnte. Die anderen drei gehen klar auf die Kappe des Torwartes der Gäste, welcher bei 1:1-Situationen am Boden stark hielt, aber sobald ein Ball auf Höhe des Kopfes auf ihm zukam ins Leere griff. Attraktion auf dem Dorf hier war glatt der junge Mann mit Kamera in der Hand. Ich war merklich überrascht, dass mich keiner bezichtigte ihm die Seele zu stehlen.
Da der Schiedsrichter mehr als zehn Minuten vor der eigentlichen Zeit das Spiel abpfiff, hatte ich plötzlich mehr als zwei Stunden zwischen dem ersten und dem zweiten Spiel Zeit. Bis der Zug die vier Minuten von Hochkirch nach Pommritz fuhr, musste ich eine Stunde warten. So hielt das Gehirn Rücksprache mit dem Körper. Alle Körperteile und Organe oberhalb der Gürtellinie meinten zu der Frage, ob nun gelaufen werden soll, dass sie eh getragen werden. Tja, und die Beine und Füße meinten, dass die 10,7 Kilometer joggen vor dem Frühstück noch zu wenig waren und scharrten euphorisch ob der Bewegung im Asphalt und drängten zum Aufbruch. Bewegung statt Bier – geht los! (goju)