Heute ging unser Wecker schon um 7 Uhr, wir wollten möglichst schnell raus aus der Bude unseres gestrigen Gastgebers, bevor die Mutter aufwacht und einen Schock bekommt, dass 3 fremde Typen in ihrem Haus pennen. Also haben wir uns schnell zurück in die Innenstadt zu unserem Auto fahren lassen und schlenderten in den frühen Morgenstunden nochmal durch San José. Die St. Joseph Kathedrale war schön anzusehen, ansonsten hatte die Stadt aber nicht so viel zu bieten. Nach einem Frühstück, wieder mal bei Denny's, ging es mit dem Auto heute an die Küste. Der Highway 1, der von San Francisco nach Los Angeles führt, wurde ein paar Meilen Richtung Süden abgefahren und nach einiger Zeit ging es auch schon direkt an der Küste entlang. Eine absolut malerische Landschaft, Bergketten und schöne Buchten im Meer soweit das Auge reicht. Die schönsten Orte waren die McWay Bucht, wo ein Wasserfall direkt ins Meer hineinläuft und der Soberanes Point, hier hat sich das Anhalten definitiv gelohnt. Der Badepunkt hier in Amerika wurde ebenfalls von Kièls und mir noch mitgenommen, das Wasser war aber mehr als nur frisch und wir waren die einzigen Idioten, die hier ins Wasser gedackelt sind. Der Unterschied von den Küstenlandschaften, wo es ziemlich windig ist und nur knapp über 20°C hat, zum Landesinneren mit seinen 30-35°C ist hier schon enorm. Unsere Unterkunft war heute im kleinen Örtchen "Seaside", wo wir ein ziemlich gutes Motel hatten. Der Nachmittag wurde ganz entspannt angegangen, der stille Teilhaber nutzte die Zeit zum Arbeiten und wir testeten die nächste Fastfood Kette: Carl's Jr. So geil das ganze Zeug auch schmeckt, man merkt wirklich wie fettig das hier alles ist und man schmeckt die Kalorien förmlich raus. Kann man mal 2 Wochen lang machen, aber dann reicht's auch wieder. Abends stand unser zweites Spiel an, wir fuhren dafür in den Ort Salinas, dort war um 19 Uhr Anpfiff im Rabobank Stadium, welches ebenfalls für American Football genutzt wird. Die Unterscheidung der Linien auf dem Spielfeld war etwas schwierig, da das Fußballfeld in dunkelblau gekennzeichnet ist, was man auf dem grünen Rasen nur schwer erkennen kann. Nebendran war noch ein viel größeres Stadion und einige weitere Plätze wie Baseball- oder Tennisanlagen. Wir waren pünktlich zum Anpfiff drin, der stille Teilhaber hat sich nur beschwert, weil wir die Nationalhymne verpasst haben. Bei geschätzten 150 Zuschauern wird das aber nicht allzu spannend gewesen sein. Das Spiel an sich war ebenfalls nicht sonderlich spannend, Davis Legacy hat die meiste Zeit über ziemlich schlecht gespielt und viele Torchancen gab es auch nicht, immerhin waren trotzdem 3 Buden für uns dabei. Der Wind hat uns ganz schön zu schaffen gemacht, das hat gezogen wie Hechtsuppe und wir waren ordentlich am frieren, weil wir nur mit kurzen Klamotten dort hingefahren sind. So musste sich in der Halbzeitpause im Auto aufgewärmt werden, was den beiden Trunkenbolden sehr gelegen kam, um ein paar Schlücke Whisky Cola zu genießen. Mit rein nehmen durfte man nämlich nichts, die Kontrolle generell war für amerikanische 4. Liga-Verhältnisse etwas stark aufgezogen, man musste die Taschen entleeren und man wurde voll abgescannt mit einem Sensor. Während des Spiels konnten wir in der Ferne immer wieder Feuerwerke sehen und hören. So stimmten sich die Leute für den bevorstehenden Unabhängigkeitstag ein, schon Tage vorher. Spiel 2 endete und wir donnerten ins Motel für eine ordentliche Mütze Schlaf.
Unser zweiter Tag an der Küste führte uns nach einem Spaziergang in Monterey am alten Fischerwerft, wo auch schon alles dekoriert war für die Feierlichkeiten am 4. Juli, zum 17 Mile Drive - ein Küstenabschnitt, der nochmal ein bisschen was zu bieten hatte. Ein paar schöne Felsbrocken im Wasser, teilweise auch von Seelöwen belagert, und jede Menge noble Häuser an den Straßen findet man vor. Man muss sogar ein Ticket lösen für 12 Dollar, um hier reinzukommen. Das Wetter war komischerweise übelst nebelig und frisch, sobald wir wieder auf den Highway gefahren sind, war wieder wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein über uns. Unsere Unterkunft für heute buchten wir in Santa Cruz, erfreulicherweise war diese nah am Meer gelegen und so konnten wir fußläufig zur Promenade schauen: Der Santa Cruz Boardwalk. Ein ewig lang gezogener Rummel mit Fahrgeschäften, Fressbuden und weiteren Attraktionen, es war hier auch einiges los, wir schlenderten jedoch nur kurz mal durch und sahen uns das Geschehen an. Am Abend zogen wir los zum Essen, hier hatte ich uns ein Restaurant mit typisch hawaiianischer Küche rausgesucht. Mein Hühnchen-Gericht mit Reis und gebratener Banane hat mich mal so richtig vom Hocker gehauen, übelst lecker! Kièls und der stille Teilhaber waren ebenfalls zufrieden was den Geschmack angeht, rundum also ein gelungenes Abendessen. Nicht ganz so gelungen war der Plan, das Copa America Spiel der USA anschließend noch in einer Sportsbar zu schauen. Der Anpfiff für das Spiel war nämlich um 18 Uhr, ich hatte es allerdings für 20 Uhr im Kopf und somit war nach unserem Essen bereits Schluss. Okay, das geht auf meine Kappe. So ließen wir den Abend ganz entspannt im Hotel ausklingen. (Der Jungspund)
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