30.07.2009, 19:00 Uhr
Brøndby IF – Legia Warszawa
Brøndby, Brøndby Stadion
Europa League Qualifikation – 6.955 Zs. – 1:1
Im Halbschlaf wurde dann ein „Legia Warszawa football“ vernommen, welches aus Richtung Rezeption in den Schlafsaal drang. Also aufgestanden und mal kurz in den Eingangsbereich des Hostels geschaut. Viele Legia-Schals an sportlichen bis normalen Fans erblickte das Auge. Egal. Gegen Mittag ging es dann zur Stadtbesichtigung. Da es aber gerade regnete und wir noch ncihts gegessen hatten, gingen wir erstmal zu einer von Asiaten betriebenen Pizzeria und genehmigten uns das „All you can eat“-Menü für 89 Kronen. Nachteil war leider, dass wir gar nicht so einen großen Hunger hatten wie wir dachten und somit nur kleine, dafür aber abwechslungsreiche Portionen aßen. Mit der Zeit ließ dann auch der Regen nach und die Sonne als auch die Legiafans eroberten die Innenstadt von Kopenhagen. Kurzer Rundgang zur „Kleinen Meerjungfrau“, alte Burganlage, Nyhaven und vieles mehr. Insgesamt knapp vier Stunden. Am Bahnhof wurden dann die Tickets nach Brøndby gekauft. „Three zones for two persons return. 126 Kronen, please!“ Umgerechnet gut 17 Euro. Am Anfang war ich noch geschockt über den Preis, aber nach dem ich es nachgerechnet hatte, stellte ich fest, dass ich das gleiche im VVO auch nicht billiger bekommen würde. Trotzdem bleibt Dänemark für mich als teuer in Erinnerung. Der billigste Burger beim Clown kostet 20 Kronen, also etwas über 2 Euro.
Auf dem Weg zum Stadion fuhren dann ein paar Polizeiwannen sehr schnell und mit viel Tamtam an uns vorbei. Vor dem Eingang zum Heimbereich sahen wir dann etliche Legiafans mit Kabelbindern gefesselt von der Polizei umstellt. Der Hauptgrund wird wohl gewesen sein, dass der Vereinschef Walter und der Sicherheitschef von Legia es durch setzten, dass nur Legiafans in das Brøndby Stadion dürfen, die auch in Warszawa ihre Karte gekauft hatten und somit registriert waren. Das dieser Fall nun für viele Legiafans, welche aus England oder anderen Ländern kamen, da sie dort arbeiten, nun überhaupt keine optimal Lösung darstellt, ist klar. Trotzdem stellte sich der Sicherheitschef persönlich an den Gästeeingang und kontrollierte jede Karte. Fans die vor Ort Karten kauften mussten draußen bleiben. So die Information, die ich erhielt. Demnach füllte sich auch der Gästeblock erst zur zweiten Halbzeit mit circa 500 Fans. Weit mehr waren allerdings angereist.
Selbst ich erhielt einen Hinweis auf polnisch von Brøndy via E-Mail, nach dem ich Karten online gekauft hatte, dass ich eben als Legiafan diese in Warszawa kaufen müsse. Mehr als sinnlos solche Regeln. Auch für diese Spiel fragte ich nach einer Innenraumberechtigung an, wurde aber abgelehnt. Trotzdem ging ich zum Presseeingang und siehe da, ich stand doch auf der Liste. Versteh ich zwar nicht, warum man erst abgelehnt wird und dann doch zugelassen wird. Mir egal.
Der Stehplatzbereich der Brøndbyfans war mit vielen Fahnen zugehangen, da es ja die Regel gibt, dass bei internationalen Spielen nur Sitzplätze benutzt/verkauft werden dürfen. Auch eine sinnlose Regelung. So stellten sich die Brøndbyfans eben in den Sitzplatzbereich darüber und sangen dort ihre Lieder, schwenkten ihre Fahnen und zündeten auch 5 Bengalos. Die Legiafans protestierten dagegen immer wieder gegen den Vereinschef Walter: „Jebac Walter!“ Die letzten 5 Minuten zeigten sie aber noch einmal, was in ihnen steckt. Um die 20 Warschauer gingen in der Halbzeit in einen Block auf der Haupttribüne, sangen gegen Walter und wurden nach fünf Minuten von der Polizei wieder nach draußen gebeten. Gerade von diesem Spiel hatte ich mir mehr erhofft. Aber alles ist anders gekommen.
Sportlich spielten beide Mannschaften auf einer Höhe und beide Tore fielen durch Elfmeter. Auf dem Weg zurück zum Hostel sahen wir dann auch noch, wie eine junge Frau neben einen Transporter auf den Rinnstein urinierte. Einerseits wollte sie von den Teilnehmern der Vernissage gegenüber nicht gesehen werden, andererseits beachtete sie nicht, dass in ihrem Rücken nichts zum verdecken rum stand. Gentleman wir wir aber nun mal sind, sahen wir weg. Am Freitag Morgen schlenderten wir dann zum Abfahrtsort des Busses nach Berlin. Ein Dealer sah, dass wir noch nichts gefrühstückt hatten und bot uns erst einmal etwas Haschisch an. Und Abfahrt. Dein Drogendreck kannste behalten. Auf der Fähre dann gingen wir dann auch noch mal in den Duty-free-Shop. Bei mir blieb allerdings nur die Feststellung, dass der angebotene Ramsch gar nicht so billig ist, wie man denkt. Aber die Leute kaufen, als gäbe es kein Morgen mehr. Nach Umstieg in Berlin war man dann auch mal Abends wieder in Dresden und freute sich auf den nächsten Tag. (goju)