Mitten in der Nacht in Essen angekommen und ab ins Hotel. Dort Überraschung Nummer eins: Auf den Weg zum Zimmer mussten wir einen Gang laufen, der gefühlt die Ausdehnung des Äquators hatte. Der nahm und nahm kein Ende. Die zweite Überraschung am Morgen: Sonnenschein. S.O.N.N.E.N.E.N.S.C.H.E.I.N. In Essen. I.N.E.S.S.E.N!!!!! Das ich das noch erleben darf. War ich doch hier stets zu Wetter in den Farbtönen grau, grau, grau und ich meine hellgrau. Bei Sonnenschein wirkt die Stadt doch gleich sympathischer. Also insofern das Wort sympathisch für Essen in den Mund genommen werden kann. Und um dem noch die Krone aufzusetzen, ging es am Morgen in eine Tankstelle und eine Verkäuferin der Marke Ruhrpott begrüßte uns und überzeugte durch eben diese Ruhrpottart: direkt, rau, herzlich und mit einem Lächeln. Dieser Tag konnte nur noch gut werden.
Angekommen am Schettersbusch wurde zum Fußball in der 10. Liga in Essen gerufen. Die dritte Mannschaft der Spielvereinigung Schonnebeck 1910 e.V. maß sich mit den Griechen vom FC Saloniki-Essen e.V., zweite Mannschaft. Ihr merkt schon und seit es von den Spielberichten aus der Tschechischen Republik gewohnt: es geht noch tiefer und noch schlechter. Hehehehe….
Da hier aber eine Sportstätte besucht werrden konnte, auf welcher die erste Mannschaft der Spielvereinigung Oberliga Niederrhein spielt und welche auch noch über eine Tribüne verfügt, war es dann doch wieder gut. Und das Spiel setzte das „gut“ auf ein „sehr gut“ bei der Ratingagentur Kopane.de hoch. In der über 100-jähirgen Geschichte der Spielvereinigung wird es solche Spiele sicherlich wenige geben. Einst spielten sie gegen Schalke 04, Schalke 96, Horst Emscher, oder Kray 04 auf dem Sportplatz an der Saatbruchstraße und heute kamen die zweite Mannschaft des FC Saloniki auf den Sportplatz Schettersbusch, welcher seit 1935 existiert und bespielt wird und einst auch bis zu 6.000 Zuschauer fasste.
Elf Spieler waren den Gästen wohl zu viel und so traten sie mit deren neun an. Die Heimelf stand dann in Folge dessen entweder mit drei Spielern und ohne Gegenspieler vor dem Torwart, oder ein Gästespieler ließ sich doch noch mitreißen und probierte den Torwart zu helfen. Dennoch ließ die Heimelf hochkarätige Chancen aus und das 13:0 zur Halbzeit hätte auch ein 20:0 sein können. Hätte ich vorher von der Konstellation rund um dieses Spiel gewusst, ich hätte beim Wettanbieter des Vertrauens aus Asien gewettet und diesen in den Ruin getrieben.
In der Halbzeit war der Schiedsrichter wohl konsterniert, setzte sich auf den Kunstrasen, legte die Beine über den Ball und überlegte sich wohl, wie er noch hinbekommen sollte, dass die Gäste gewinnen. Hatten sie ihm doch einen Geldkoffer hingestellt, für den Sieg. Die Info zur Halbzeit, dass das Spiel in der zweiten Hälfte abgebrochen wird, konterten wir mit „Aber nur wenn die Griechen nicht den Anschlusstreffer erzielen.“. Und gesagt, getan: 13:1. Doch da bis zur 55. Minute noch vier Tore zum 17:1 fielen, erkannten die Gäste wohl diese Sisyphus-Aufgabe, ein Spieler ging „verletzt“ vom Platz, der Schiedsrichter zählte nach und pfiff ab. Was für uns ganz gut war, denn zum nächsten Spiel benötigten wir auf Grund von Baustellen in Gelsenkirchen doch mehr Zeit als angenommen.
Schön war es hier und auch haben wir nun ein Gesicht zum Mensch hinter „Fuppes muss dreckig bleiben“. Ein wirklich angenehmer Morgen in Essen. (goju)