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30.10.2022, 13:30 Uhr
MFK Dolný Kubín – FK Slavoj Trebišov
Dolný Kubín, Futbalový štadión MUDr. Ivana Chodáka
II. Liga – 420 Zs. – 2:1
geschätzte Lesezeit ca. 3 Minuten


Weiter trieb uns der Plan nach Dolný Kubín zu einem Spiel der II. Liga. Leider musste ich bereits auf dem Weg zum Spiel in Ružomberok-Černová feststellen, dass meine beiden Akkus meiner Kamera komplett leer waren. Zwar wurden beide Akkus über Nacht geladen, doch scheinbar hatte ich das Ladegerät mit dem Wackelkontakt eingepackt und so war das Ergebnis bei beiden Akkus gleich null. Zum Glück gibt es heutzutage aber auch Schlaubiphones, welche dem Fotografieren mächtig sind. Wenn da nur nicht ständig meine dicken Finger ins Spiel kämen und die Bilder versauen. Und auch musste ich so gut kalkulieren, wie lange der Akku des Handys reichen würde. Es ist schon nicht einfach mit der Technik. Zumal ich das Fotografieren mit dem Schlaubiphone an sich überhaupt nicht mag. Schnappschüsse okay. So von unterwegs. Aber ansonsten nein.

Nun gut. Angekommen in Dolný Kubín war noch genug Zeit bis zum Spiel und so wurde direkt die Stadionkneipe angesteuert. Nicht durch mich zwar, aber der Kostverächter, Mattoni und Navy Man machten es sich in dieser gemütlich. Ich schlenderte dagegen noch ein wenig durch die nahegelegene Umgebung und schaute hier und da mal rein. So schaute ich mir noch einen Kunstrasenplatz und die örtliche Eishockeyhalle an. Besonders gefiel mir die Kolonádový most (Kolonnadenbrücke) über die Orava. Die Orava ist ein ca. 62 km langer Fluss, der aus dem Orava-Stausee gespeist wird, welcher weiter nördlich an der slowakisch-polnischen Grenze liegt.

Dolný Kubín mit seinen rund 18.500 Einwohnern ist wieder so ein kleines, gemütliches Städtchen. Im Jahr 1314 wurde die Stadt als Kublen erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1918 gehörte die Stadt auch zum Königreich Ungarn. Im zweiten Weltkrieg unterstützen die Einwohner der Stadt den slowakischen Nationalaufstand gegen die deutsche Wehrmacht und das Kollaborationsregime der Ludaken unter Jozef Tiso. In Folge dieses Aufstands trieb das Naziregime die Vernichtung der Juden in der Slowakei voran. Insgesamt kamen um die 30.000 slowakische Staatsbürger durch diesen Aufstand in Gefangenen-, Arbeits-, Internierungs- und Konzentrationslager.

Heute ist Dolný Kubín ein guter Ausgangsort für Ausflüge in das Nízke Tatry-Gebirge (Niedere Tatra), welches ich auf der An- und Abfahrt schon bestaunte. Die Landschaft hier gefiel mir wirklich gut. Dem entgegen stand aber das Stadion (ja, ich komme jetzt zum Fußball), welches nicht mehr so aussah, wie es dies zum Spiel MFK Dolný Kubín – ŠK SFM Senec am 30.04.2013 tat. Die Gammelstufen waren weg und nur noch die Haupttribüne zugänglich. Dafür gibt es aber alle Punkte auf der Beliebtheitsskala abgezogen. In Dolný Kubín wissen sie scheinbar, wie sie sich unbeliebt machen. Die Haupttribüne wirkte schon ganz schick, aber die Stufen ringsherum hätten das Ensemble noch mehr aufgewertet. Und auch wäre so eine Möglichkeit gegeben gewesen den Typen zu entkommen, die auf der einen Seite der Tribüne eine Trommel bis aufs Letzte quälten. Und weil dem noch nicht genug war, stand auf unserer Seite das Unikat der Fanszene von Dolný Kubín. Dieser war auch schon 2013 anwesend und trug auch damals schon seine große Ratsche mit sich. Und heute auch eine Flugarlarmsirene und ganz viele Hasenpfoten an seiner Tasche.

Dem aber noch nicht genug, saß in unmittelbarer Nähe zu uns ein Mensch, der scheinbar die Wettmafia in Macau unterstützte. Drückte er doch auf seinem Handydisplay auf einem Spielfeld ständig dahin, wo auch der Ball auf dem echten Spielfeld gerade war. Das Spiel an sich fand ich aber nicht so berauschend. Zu viele Chancen wurden ausgelassen und mich trieb es eher in den Schlafmodus, als dass ich mit fieberte, wie das Spiel ausgehen würde. Dadurch war ich dann auch recht froh, dass das Spiel zu Ende war und wir zum letzten Spiel des Tages aufbrachen. Dies fand in der Stadt statt, in welcher auch der slowakische Nationalaufstand seinen Anfang fand. (goju)



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Author: kopane.de

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