„Die Suche nach dem heiligen Sportplatz“ Teil 2.1
Nach mehreren Tagen erreichen am frühen Morgen unsere drei Helden die Knappenschule in Dresden. Sogleich begab sich der Ritter Thomas zu dem Direktor der Schule, wo auch schon sein Knappe wartete. Er saß zusammengekauert auf einer Holzbank und wartete auf seine Bestrafung.
Ritter (R): „Werter Direktor, was ist das Problem mit meinem Knappen?“
Direktor (D): „Nun, mein sehr geehrter Edelmann, ich fasse mich kurz und sag es frei heraus: Ihr Knappe ist ein Trunkenbold, stets kommt er zu spät zum Unterricht. Er himmelt des Nachts Dirnen an und macht mir die ganzen anderen Knappen verrückt!“
R: „Wohl war, auch ich hatte diese Probleme mit Ihm. Ich hatte schon das ein oder andere eindringliche Gespräch mit Ihm geführt, doch er will ja nicht lernen. Und so einer will Kaufmann werden. Als nächstes setzt er noch sein ganzes Geld bei einer windigen Spielbank ein und verliert? Nein, so kann es nicht weitergehen. Sagt, Direktor, habt ihr einen Pranger oder ähnliches hier an eurer Schule?“
D: „Ja, solche Dinge besitzen wir hier. Wollt Ihr ihn etwa an den Pranger stellen?“
R: „Ja, das will ich. Auf das er es endlich lernt. Ich würde meinen, dass eine Woche Pranger hier auf dem Schulhof genügt. Öffnet aber auch die Tore, so dass jeder Stadt- und Landbürger sich über meinen Knappen lustig machen kann. Ich werde ihn dann in einer Woche abholen und wieder unter meine Fittiche nehmen.
Werter Direktor, bis in einer Woche dann, wir müssen jetzt wieder auf die Suche gehen. Gehabt euch wohl…“
D: „So sei es. Ich hoffe er wird diese Strafe nun endlich verstehen. Habt ihr gehört Folterknecht? An den Pranger mit dem Tunichtgut…und zehn Peitschenhiebe bekommt er noch gratis obendrein. Mein Ritter, bis in einer Woche, vielleicht findet ihr den „heiligen Sportplatz“ doch schneller als ihr denkt.
So, nachdem nun auch der Knappe abgehandelt wurde, verkündete der Magier die nächsten beiden Ziele, die da hießen Decin-Boletice und Dolni Poustevna. Der Anreiseweg wurde diesmal über die neu ausgebaute Fernwanderverbindung, welche die Städte Dresden und Praha verbindet und den Namen A17 trägt, gewählt.
TJ Spartak Boletice n./L. vs SK Vernerice
am 31.03.2007, 12.30 Uhr
Decín, T.J. Spartak Boletice n./L., 9. Liga CZ (Okres Decin)
89 Zuschauer, 3 : 3 (3 : 2)
Wieder ging es an den Schurken des Angst- und Jammerlandes vorbei, welche diesmal aber überhaupt keine Anstalten machten, bis hin nach Decin. Auch diese anstrengte Anreise zehrte wieder an den Kräften, zumal unsere drei Helden ja noch nichts zum Frühstück hatten, und so wurde diesmal die Gastwirtschaft mit dem Namen „Tesco“ beehrt. Jeder nahm zu sich, was er beliebte. Frisch gestärkt wurde nun das Ross auf schnellen Hufen durch Decin bis in den Stadtteil Boletice gelenkt.
Der Ritter und der Schmied hatten es ein wenig eiliger als der Magier, wodurch er ein wenig hinter her lief.
Als der Ritter und der Schmied dann allerdings den ersten Sportplatz erreichten, wurde dieser ruhige Stadtteil durch lautes Geschrei erschüttert.
„Magier! Magier! Maaaagggiieeerr! Komme er sofort zu uns!“ riefen die beiden.
M: „Ihr wünscht?“
S: „Was bitte schön ist das?“
M: „Nun, dies ist das erste Ziel für diesen Tage. Dies hatte ich euch doch in Dresden verkündet.“
R: „Magier, will er uns, ich sag es salopp, verarschen? Dies kann doch nie und nimmer das Ziel sein, welches ihr in der Kristallkugel gesehen habt.“
M: „Doch, fürwahr, dies ist es. Erinnert ihr euch noch an den ersten Tag? Da hatte ich doch schon in weiser Voraussicht gesagt, dass nicht jeder Sportplatz so schön sein kann. Ich hatte doch gesagt, dass auch Bewährungs-, Gedulds- und Mutproben auf uns warten. Erinnert ihr euch?“
S: „Ja, das tu ich, leider.“
R: „Zur Beruhigung muss ich erst mal den Sportplatz bildlich festhalten und dann etwas essen.“
M: „Zum Thema Essen hab ich frohe Kunde. Hier wird nicht wie überall Parek oder Klobasa serviert, nein, hier gibt es Schwein, welches sich über offener Flamme am Spieße dreht und mit einer lecker Marinade bestrichen wird. Doch Ritter, bitte vergesst nicht eurem Ross noch ein wenig Trinken zu geben….Es lechzt schon den ganzen Weg nach dem dunklen Trunk namens Öl.“
Nachdem die Erregung von scooby und Thomas dann abgeklungen war, wurde sich den spielerischen Darbietungen auf dem Rasen gewidmet. Schnelle Führung der Heimelf, schneller Ausgleich. Endstand 3:3. Doch war das Spiel mit der Zeit für den Magier nicht mehr so interessant, denn es betrat eine holde Maid den Ort des Geschehens.
S: „Magier, wollt ihr euch nicht lieber wieder dem Spiel zuwenden und den Blick von dieser Frau ab?“
M: „So sehet sie euch an Schmied. Ist es nicht fürwahr eine schöne Frau?“
S: „Schönheit ist relativ. Es gibt Menschen, welche sich mit einfachen Dingen beschäftigen, wie zum Beispiel der Suche nach dem „heiligen Sportplatz, und es gibt Menschen, die sich mit extrem schwierigen Angelegenheiten beschäftigen – den Frauen. Seit ihr auch von diesem Schlage Mensch?“
M: „Keine Ahnung? Aber ich hatte schon von dieser Frau geträumt. Und ich muss…“
Der Schmied unterbricht den Magier mit strenger Stimme: „Geträumt. Nun sagt nur noch, dass wir wegen ihr hier sind.“
R: „Wegen wem sind wir hier? Ich denke wegen der Kristallkugel vom Magier? Oder gibt es da jemanden anderen?“
S: „Würde uns der Magier bitte die Wahrheit sagen? Sofort!“
M: „Wir sind hier….aber nicht wegen der Kristallkugel. Ich gestehe. Wir sind hier, weil ich von jener holden Maid geträumt hatte. Dadurch hatte ich den Gedanken an den ersten Sportplatz, welchen mir die Kristallkugel gezeigt hat verworfen. Ich bin unwürdig. Jedoch, was ist die Suche gegen eine Frau an meiner Seite….“
R: „Magier, ihr redet wirres Zeug. Seit ihr vom Teufel besessen?“
M: „Nein, dies nicht…aber das Leben als Magier ist so einsam. Ich…“
Der Schmied ohrfeigt den Magier und sagt: „Magier, seht ihr nicht, dass dies eine Falle ist? Seht doch nur, wie sie mit ihren Scherken nur darauf wartet, eure Kristallkugel zu bekommen. Seht nur, wie sie lachen. Ich werde nicht zulassen, dass ihr hier die Suche abbrecht. Nicht wegen einer Falle. Habt ihr euch schon mal angesehen? Sagt mir ehrlich, welche Frau liebt einen Mann eures Aussehens. Ihr seid eine Mischung aus dem Glöckner von Notre Damm und dem Doktor Faust. Seid ihr so verblendet, dass ihr diese Falle nicht seht?“
Der Schmied packt den Magier und schüttelt ihn heftig.
M: „Schmied! Hört auf! Ihr habt ja recht….Doch lasst mich wenigstens diese Frau in einem Bild verewigen…als Erinnerung an diesen Augenblick…diese Gefahr…..“
R: „So sei es. Doch, nun lasst uns schnell diesen Ort verlassen. Nicht das uns noch irgendwer von unserer Suche abbringt. Denn ihr wisst, es gibt auch „Suchende“ aus einer dunklen Welt, welche nur zu gern den „heiligen Sportplatz“ finden würden. Sicher haben sie diese Frau mit ihren Scherken beauftragt den Magier auszuschalten. Schnell hinfort von hier.“
Nachdem das Ross gesattelt war, verließen unsere Helden den unsäglichen Ort, ohne sich noch einmal umzublicken. Ihr Blick war nur noch vorn gerichtet. Nach vorn, nach Dolni Poustevna.
Und so bewegten sie sich immer an der Elbe entlang, passierten wieder die Grenzen von Angst- und Jammerland, bewegten sich kurz in diesem, um es in der Seidenblumenstadt Sebnitz wieder zu verlassen. Denn die Nachbarstadt von Sebnitz ist Dolni Poustevna, welche im westlichen Teil des Schluckenauer Zipfel liegt. (goju)