Auf ging es zur „Le Tour de Route der Industriekultur“. Das Ruhrgebiet und seine Stadionlandschaft sollte wieder erkundet sein. Allerdings ging es nicht auf direkten Weg in den Kohlenpott, sondern der erste Halt wurde in der Agglomeration Köln (Leverkusen-Mitte, Köln-Mülheim, Hürth - ich sehe eure Begeisterung) getätigt, um das Spiel des FSV Zwickau und noch ein oder zwei Spiele drumherum zu schauen.
Der Matchkalender bei Fussball.de wurde bis in die hinterletzte Ecke durchsucht und zunächst nur ein 17:30 Spiel als zweites Spiel des Tages in Mülheim, unweit des lokalen Bahnhofes, als passendes Spiel gefunden. Doch wie der Zufall es so will, begegnete ich beim Einkauf den Macher von groundhopping-links.de und dieser machte mich auf das Spiel der Kölner A-Jugend in Hürth aufmerksam. Da hatte ich wohl die wirklich hinterletzte Ecke hinter der hinterletzten Ecke bei Fussball.de übersehen.
So grob den Tag durchgeplant und festgestellt: 12:45 Spielende in Hürth kollidiert ein wenig mit Anpfiff 14 Uhr bei Viktoria Köln. Aber dem passionierten Radfahrer war die Aufgabe nicht zu schwer und so wurde hopplahopp der Leihradmarkt in Köln gesichtet. Die Strecke zwischen beiden Stadien wäre mit Rad locker machbar gewesen, nur nicht mit dem ÖPNV. Doch kurz vor knapp kam das Angebot, dass ich auch mit dem Auto von Hürth mit zum Höhenberg fahre könnte, waren doch insgesamt drei Autobesatzungen zum 11-Uhr-Kick anwesend. Und das war mehr als nötig. Denn mein eigentlicher Plan beinhaltete den Punkt, mein Gepäck im Bahnhof Köln-Mülheim weg zu schließen und eine Runde mit dem Rad zu fahren. Doch ich hatte den Plan ohne den Bahnhof Mülheim gemacht, welcher ja gar keine Schließfächer besitzt, oder ich diese nicht fand.
Sei es wie es sei, so fuhr ich halt mit der Straßenbahn samt Gepäck quer durch Köln nach Hürth.
Ja, aus der Straßenbahn betrachtet, war dann Köln auch gar nicht mal so schön. Also hier gab es Straßenzüge, da kann ich auch mit der Linie 1 oder 2 in Dresden auf der Schäferstraße fahren. Macht keinen großen Unterschied. Schon aus der Ferne, sieht es um den Dom herum nicht einladend aus, da muss ich dort gleich gar nicht lang bzw. hin fahren.
Das Spiel der A-Jugend fand im Stadion Hürth statt, welches doch schon eine kleine Perle ist. Die Tribüne macht was her und einen gewissen gammeligen Charme strahlt die Bude aus. Es gibt schlechtere Orte für ein Fußballspiel. Die Geschichte dessen ist schnell erzählt: Köln hatte Bock, Karlsruhe hatte kein Glück: 8:2 vor 150 Zuschauern.
Was allerdings das Kölner Trainergespann bei der Videoanalyse gesagt hat, würde ich gern wissen. War doch 100% feinstes Sächsisch auf der Tonspur zu hören. Aus dem Kopfschütteln werden sie wohl nicht heraus gekommen sein, bei der Themenvielfalt und dem gebotenen Niveau. Egal, Spaß machen muss es. Weiter auf den Höhenberg. (goju)