Normalerweise bin ich nun nicht gerade der Fan von Jugendspielen. Aber da die Auswahl an diesem Tag nicht allzu groß war und zu dem die Möglichkeit bestand, das Barockschloss Neschwitz zu besichtigen. Einziger Wermutstropfen war zunächst aber, das ich im Jahr 2012 zur Europeada schon mal in Neschwitz war und dort das Spiel Zimbern gegen Waliser auf dem Hauptplatz sah. Und eben dort war auch dieser B-Jugendkracher angesetzt.
Doch zum Glück regnete es schon längere Zeit und das Spiel fand auf dem Nebenplatz statt. Dies freute mich natürlich, was mich allerdings doch wundert, da ich mich normalerweise nicht über Spiele auf Nebenplätzen freue. Aber an diesem Tag machte ich die berühmte Ausnahme von der Regel. Und damit Neschwitz komplett. Was ein Lebensziel. Ich sehe den Kulturbeauftragten gerade mit dem Kopf schütteln. Doch auch dem sei gesagt: Das Spiel war echt utopisch. Gut, in der ersten Halbzeit ging die Heimelf mit 3:0 in Führung und das Spiel wirkte überhaupt nicht spannend. Aber was hier in der zweiten Hälfte los war…..Tja, unerwartetes Torspektakel.
Und dazu noch ein Traumtor zum 4:1 von der Mittellinie. Dazu noch die Emotionen der mitgereisten Eltern, welche sich kurz vor Anpfiff der zweiten Halbzeit eine Disput mit den Eltern der Neschwitzer lieferten. So sehen wohl die Momente aus, bei welchen sich Kinder für ihre Eltern schämen.
Egal, denn der Abpfiff der Verlängerung brachte die endgültige Entscheidung und das Team, welches zunächst als sicherer Sieger aussah, lag am Boden zerstört auf dem Boden. Nach einer 3:0-, 4:1- und 5:2-Führung noch 6:7 zu verlieren ist wahrlich bitter. Und die unerbittlich weiter spielenden Gäste waren spätestens nach dem 5:5 auf der Siegerstraße.
Abpfiff und schon waren wir auf dem Weg zum Barockschloss, Der Bau dessen wurde im Jahre 1721 begonnen und 1723 abgeschlossen. Auftraggeber war Prinz Friedrich Ludwig von Württemberg-Winnental, seines Zeichen Generalfeldzugmeister im Dienst August des Starken nutzte es als Jagd- und Residenzschloss mit seiner Frau Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen. Als Sommersitz würde ich mir die Bude auch kaufen. Für die rund 2.400 Einwohner zählende Gemeinde ein schöner Touristenmagnet, ohne welchen diese Gemeinde wohl eher unbekannt wäre. Genug von hier. Wir mussten ja noch weiter. (goju)