50 plus 1 = meins!

Was passiert, wenn man die 50 plus 1 Regel abschaffen würde? Mit dieser Frage habe ich mich in den letzten Tagen intensiv beschäftigt.

Mit diesem Artikel möchte ich einen Überblick über dieses Thema geben. Es soll vordergründig erst einmal um die Klärung der Frage gehen, was überhaupt die 50 plus 1 Regel bedeutet. Auch die Konsequenzen bei einer Abschaffung der Regel werde ich anhand von praktischen Beispielen versuchen zu erklären. Zum Schluss möchte ich meine eigene Meinung zum Thema darlegen.

Was ist die 50 plus 1 Regel überhaupt?

Die 50 1 Regel ist ein Paragraph in den Statuten der DFL (Deutschen Fußball Liga), der Investoren verbieten soll, Mehrheitseigner eines Vereines sein zu können. In diesem Vorgang würde die Profimannschaft ausgegliedert werden. Desweiteren legte der DFB (Deutscher Fußball Bund) in seiner Satzung fest, das nur die Profivereine eine Lizenz für die Profiligen erhalten, wenn mindestens 50 % zuzüglich eines weiteren Stimmenanteils der Mutterverein besitzt.

Wozu wurde diese Regelung getroffen?

Die Regel wurde in die Satzung der DFL und des DFB aufgenommen um die Interessen der Vereine gegenüber Großunternehmen und Investoren zu wahren. Es soll verhindert werden, dass ein Investor die volle Kontrolle über einen Verein besitzen kann und somit allein über diesen verfügen kann. Dies ist in der Premier League (England) der Fall. Dort gibt es seit Jahren Großunternehmen, denen Vereine gehören. Jedoch gibt es auch private Kapitalgeber.

Populärstes Beispiel ist der FC Chelsea. Der Verein wurde von Roman Abramovic gekauft und gesponsert. Der russische Ölmilliardär steckte Milliarden in den Verein. Jedoch, sollte Abramovic den Verein verkaufen, könnte der Verein FC Chelsea nicht mehr existieren, da dieser Schulden in Wert von ca. 1,5 Milliarden $ in dieser Zeit angehäuft hat.

Ausnahmen, die es möglich machen, das die 50+1 Regel außer Kraft gesetzt werden kann:

Die DFL hat auch in den Statuten folgende Ausnahmeregelung getroffen:

„Über Ausnahmen vom Erfordernis einer mehrheitlichen Beteiligung des Muttervereins nur in Fällen, in denen ein Wirtschaftsunternehmen seit mehr als 20 Jahren vor dem 1.1.1999 den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat, entscheidet der Vorstand des Ligaverbandes.“

Durch diese Regelung, ist es möglich, dass Vereine wie Bayer Leverkusen, der VFL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim eine gültige Lizenz erhalten haben.

Das beste Beispiel ist die TSG Hoffenheim, durch das langjährige Engagement von Dietmar Hopp ist diese Konstellation möglich geworden.

Kritik an der 50 plus 1 Regel!

Seit mehreren Jahren bemängeln einige Vereinsmanager, das die Bundeliga im internationalen Vergleich hinterher hängt. Dies veranlasste den Klubchef von Hannover 96 (Martin Kind) dazu ein neues Gegenkonzept zu entwickeln. Das stellte er im Frühjahr des vergangenen Jahres vor. Martin Kind argumentierte damals damit, dass Vereine Wirtschaftsunternehmen seien und diese wettbewerbsfähig werden sollten. Er stellte beim DFB den Antrag auf Aufhebung der Regelung. Dieser wurde jedoch beim Treffen der 36 Profivereine in Frankfurt mit 35 Stimmen abgelehnt.

Meine Meinung zur 50 plus 1 Regel!

Seit Jahren wird um diese Regel diskutiert. Es gibt in meinen Augen keine guten Argumente für die Aufhebung, da es genug Negativ-Beispiele aus dem internationalen Top-Ligen gibt. Wenn man nach England schaut bekommt man teilweise ein erschreckendes Bild zusehen. Viele Vereine mussten nach den tollen Jahren der Geldvernichtung auf die Notbremse treten. Weswegen eigentlich? Einige der Großunternehmen und privat Investoren verloren die Lust am Fußball und zogen sich immer mehr aus den Vereinen zurück. Was zurück blieb waren teilweise hoch verschuldete Vereine. Fans wurden aus Habgier vergrault. Ticketpreise wurden schlagartig erhöht. Stehplätze wurden reduziert und zu Sitzplätzen umgebaut. Klar, weil Sitzplätze auch mehr Geld bringen.

Kommen wir aber mal wieder zurück nach Deutschland. Als die TSG Hoffenheim mit Dietmar Hopp den Durchmarsch in die Bundesliga schaffte, war der Zuspruch für dieses außergewöhnliche Projekt Hoffenheim groß. Meiner Meinung nach ist es lobenswert, dass eine private Person viel Geld in einen Verein steckt, aber nur unter der Voraussetzung, dass eben diese Person keinen ökonomischen oder andersartigen Nutzen daraus zieht.

Jedoch gibt es ein neues Projekt, das nur darauf wartet zugelassen zu werden. Red Bull kaufte einen Verein namens SSV Markranstädt. Aus diesem entstand RB Leipzig. Offiziell trägt dieser Verein den Namen Rasen Ballsport Leipzig e.V. Es ist jedoch fast allen klar, dass durch die hohe Medienpräsenz des Investors und des Namensgebers „Red Bull“ dies kein natürlich geschaffener Verein sein kann. Es handelt sich hierbei um einen Investor der einen einfachen Fußballverein kauft um sich Zutritt in den bezahlten Profifußball zu verschaffen. Ein Beweis für diese Aussagen sind das inoffizielle Vereinslogo, die Website und die verschiedenen Fanutensilien. Schaut man sich einmal den Zuschauerschnitt des Vereins an, stellt man fest, dass dieser stetig ansteigt. Dies liegt aber nicht nur daran, dass die Leipziger endlich ihre Liebe zu diesem Verein gefunden haben, sondern dass der Verein seinen Zuschauerschnitt durch mehrere tausende Freikarten anhebt.

Man wird in Zukunft weitere Stunden investieren müssen, um ein klares Urteil, für oder gegen diese Regelung zu finden.

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Author: kopane.de


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Ahoj, du hast das Wort.

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