18.03.2009, 20:15 Uhr
FC Zürich – FC Basel
Zürich, Stadion Letzigrund
Pokal – 16.200 Zs. – 0:1
Im Anschluss an das Spiel in Stuttgart ging es für meinen neuen Freund (2 Liter grüner Tee) und mich via Karlsruhe nach Basel Badischer Bahnhof. Dort gefiel mir das anwesende Bahnhofsinventar aka Kaschmauken nicht, so dass ich die Schlafeinheit zeitlich nach hinten verschob und lieber über den Rhein durch die Stadt zum Basel SBB lief. In dessen französischen Teil war es schon angenehmer und auch die Toilette umsonst, so dass ich erst mal bis 7 Uhr dort schlief um dann langsam von der Arbeiterschicht geweckt zu werden. Von Basel nach Zürich auch mit dem Zug und schon mal über den lang ersehnten Sonnenschein gefreut.
In Zürich angekommen ging es erst mal zum Stadion Letztigrund und anschließend an den See. Hier am Ufer gefiel es mir dermaßen gut, so dass die Stadtbesichtigung zeitlich verkürzt und nach hinten verschoben wurde. Vier bis fünf Stunden auf einem Steg liegen und Sonne tanken war angesagt und auch jede Minute wurde mehr als ausgiebig genutzt. In Deuschland versteckt sich die Sonne ja aktuell noch hinter den Wolken und schiebt noch den Winter vor. Bei den Menschen ist das aber verständlich. Nach dem dann die körpereigenen Sonnenkollekturen endlich genug Lichtenergie eingefangen hatten, wurde noch die Wasservogelwelt begutachtet und die Stadt besichtigt. Vor allem das Altstadtviertel gefiel mir ganz gut. Nur leider konnte mein Freund der „Tee im Tetrapack“ nicht daran teilaben, da er irgend wann ausgelaugt war und lieber seine letzte Ruhestätte in der Mülltonne vorzog. Ein tragischer Moment für mich.
Weit vor Spielbeginn schon im Stadion gewesen, rechnete ich schon mit Zuständen wie in Deutschland, doch kaum bis gar keine Werbung war zu hören und selbst vor dem Gästeblock standen nur 20 Cops, welche aber schwer aufmunizioniert waren.
Basel legte dann vor den Stimmungskern eine große rot-blaue Blockfahne aus, welche über den ganzen unteren Bereich des Gästeblockes reichte. Vor dem GB standen nur ein paar kleine Absperrzäune, die vom Platzsturm abhalten sollten. Die Zaunfahnen behielt Basel in der Hand, da die Möglichkeiten zum Anbringen fehlten.
Zürich hing die große „Südkurve Zürich“-Fahne vor den Block. Sah imposant aus. Aber da im restlichen Stadion keine Züri-Fahne weiter hing gibt es hier in der B-Note ein unbefriedigend. Zum Einlaufen der Mannschaften rauchte es mächtig in der Heimkurve und unzählige Fahnen wurden präsentiert. Sah super aus.
Basel wartete ab und zündete, nach dem Züri fertig war, eine Menge Bengalen. Und ich wunderte mich erst noch, was die Vermummten am Trennzaun zur Haupttribüne wollten. Leider bekam durch die Glut ihre Blockfahne ein paar Löcher und einige Sitze gingen in Flammen auf, welche von der Feuerwehr aus dem Innenraum heraus gelöscht wurden.
Anzumerken bleibt, dass zwar der Stadionsprecher etwas von Polizei, Gesetzten und Pyro nicht erwünscht redete, es aber im Endeffekt niemanden interessierte. Keine Pfiffe, keine Cops und kaum Ordner im Stadion. Nur auf der Haupttribüne standen ein paar und vor den Kurven jeweils 4 (in Worten: vier). So muss es sein.
Als dann beide Seiten fertig gezündelt hatten, konnte es mit den Support der Mannschaften los gehen. Basel fand ich hierbei besser, da sie weniger aber trotzdem lauter waren. Bei Züri kam nur ein „Scheiß FC Basel“ pervers laut. Der Rest so lala. Hätte mehr gehen können.Bei Basel war IMHO mehr Leidenschaft.
Aber trotzdem war es mehr, als deutsche Kurven so bieten. Und auch weiß ich jetzt, wo evtl. Oberhausen das „Alien“-Lied her hat. Anscheinend von Basel.Ich hasse youtube.
In der zweiten Hälfte gab es dann einen Elfmeter für Basel, der die Zürcher zm kochen brachte. Massig Bierbecher flogen zum Spielfeld und auch viele wünschtem dem Schiedsrichter die ein oder andere Krankheit oder gleich ein Messer an den Hals. Der Elfer wurde dann souverän verwandelt und schwupps war der Gästeblock wieder in ein rotes Licht getaucht. Sehr gut. Und wieder hat es niemanden interessiert.
Der Sieg wurde dann von den Gästen über die Zeit gebracht und ausgiebig gefeiert. Das dritte Spiel in dieser Saison gegen Züri und der dritte Sieg.
Wenige Worte zum Stadion noch: Obwohl ein Neubau, kann es sich positiv von den ganzen Arenenmüll abheben. Schon alleine das Flutlicht ist gut und man hat auch gesehen/gehört, dass Stadien mit Laufbahn nicht unbedingt stimmungshemmend sind. Es liegt an jeder Szene selber, wass sie aus den Gegebenheiten macht.
Zurück ging es dann noch bis Basel SBB mit dem Zug, um dann wieder durch die Stadt gen Badischer Bahnhof zu laufen. Dort leistete ich dann den beiden Kaschmauken Gesellschaft. Von Basel bis Frankfurt konnte ich im Zug sitzen. Ab FFM hieß es bis Weimar im Gang stehen. Zu kurzer Zug und zuviele Reisende vertragen sich einfach nicht.(goju)