Was Mallorca die Insel für ungesittete Suffdeutsche ist, ist Bornholm für gesittete Deutsche mit Kind und Kegel. Oder, wie in meinem Fall, einem Mindestmaß an Anstand. *hust *hust
Nach dem die Insel Rügen ein wenig unsicher gemacht wurde und bereits hier über den aufziehenden Sturm gemotzt wurde, galt es im Auge des Sturms mit der Fähre auf die Insel Bornholm überzusetzen. Der Wind schob die Fähre ordentlich vor sich her und so wurde die einstündige Verspätung aus der Fahrt von Rønne nach Mukran auf eine halbe Stunde gekürzt. Das brachte mir aber nichts, da ich zwei Minuten, nachdem der angepeilte Bus an der Haltestelle abfuhr, ich erst an dieser stand. So musste ich noch eine Stunde wertvolle Lebenszeit im Hafen von Rønne verschwenden. Im Sturm. Bei vertikalen Regen. Genau mein Ding. Und dem ganzen setzte noch die gebuchte Unterkunft in Nexø die Krone auf. Im Internet sah diese noch recht heimelig aus. Die Lage am Hafen machte dort schon einiges aus. Doch angekommen an dieser Horntzsche, blieb mir kurz der Mund offenstehen. Aber ich wollte hier ja nur übernachten und mir ein wenig Essen kochen. Und duschen. Mehr war es ja nicht. Dafür reichte die Bude dann vollends aus.
Der Reiseplan für die Insel sah wie folgt aus:
Und so wurde dieser auch umgesetzt. Mit kleineren Ergänzungen. Beeindruckende Naturschauspiele (Wind und Wellen) gab es am Hammershus zu sehen. Echt gewaltig, wie dort die Wellen gegen die Klippen knallten und der Wind den Touristen ordentlich die Frisur zerstörte. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das hier gewesen sein muss, als die Burg noch bewohnt war. Wenn zu dieser Zeit ein Sturm aufkam, muss es im Gemäuer extrem gezogen haben. Wenn der Sturm dann noch im Winter auftrat, war es hier sicherlich sehr gemütlich.
Das Highlight und auch der Grund für die Fahrt auf die Insel Bornholm, war die Insel Christiansø. Über diese, beziehungsweise über die Ostsee, hatte ich vor ein paar Jahren einen Beitrag auf ARTE (wo auch sonst? Hoch leben die Bildung im Fernsehen) gesehen und wollte seitdem diese kleine Insel besuchen. Für mich ist diese einfach nur ein Traum. Wenige Menschen, Stille und Natur. Kein Autolärm, aber auch keine Möglichkeit hier so richtig mit dem Fahrrad zu fahren. Das ist natürlich ein Minuspunkt. Aber nur ein kleiner. Persönlich kann ich es mir vorstellen, für ein Jahr probehalber auf so einem Eiland zu leben. Doch schaut es auch am besten selber an, wie es hier so ist.
Der große Strandspaziergang wurde am vorletzten Tag auf Bornholm unternommen. Rund zwölf Kilometer ging es zu min. 85% der Strecke von Nexø nach Dueodde am Strand und Wasser entlang. Und abschnittsweise war ich sogar der einzige Mensch am Strand. So gefiel mir das sehr. Da lässt sich der Strand so richtig genießen. Übrigens ist oder soll der Strand Dueodde der schönste Strand in Dänemark sein. Kann ich so noch nicht bestätigen. Dafür hat dieses Land wohl einfach zu viel Strände. Ich kann mir auch den Strand an der Nordspitze Dänemarks, also am Skagerrak, auch als sehr schön vorstellen.
Zu guter Letzt sage ich euch noch, dass die Entfernung im Königreich Dänemark vom östlichsten Punkt Christiansø (bzw. eine kleine Insel neben Christiansø) bis zum westlichsten Punkt (Kap Alexander) ca. 4.000 Kilometer beträgt. Wenn es nun nicht gerade Grönland wäre, wo dieses Kap Alexander liegt, und es dort doch recht kalt wäre, würde ich diesen wohl mal ansteuern. Aber das Nordmeer ist halt keine Südsee und von daher schließe ich diesen Trip kategorisch aus. Denn mein Motto ist schlicht „Schwitzen statt frieren!“.
Den großen Text zum Ausflug könnt ihr hier lesen: 06.08.2023 SV Gelbensander Grashopper e.V. – 1. FC Obotrit Bargeshagen e.V. (goju)
