Kategorie: Über’n Tellerrand gelesen

Kritiken an Fan- und Hoppingheften sowie Fußballbüchern die wir lesen.

ReisegenossenReisegenossen

Reisegenossen – MSV Duisburg

Ganz neu auf dem Markt ist das Heft „Reisegenossen“ aus der Fanszene des MSV Duisburg. Tja. Und wenn man an Duisburg denkt, denkt man normalerweise sofort an etwas anderes. Hauptsache bloß nicht an Duisburg. Trotzdem wird auf den 120 schwarz-weißen Seiten locker von Erlebnissen bei Fußballspielen von Hier und Da berichtet. Der Einstieg in das Heft ist mit einer Balkantour leicht gemacht und nach diversen Ausflügen nach Belgien, Italien und Portugal wird dem Leser der 56 seitige Reisebericht aus Südamerika, überwiegend Buenoas Aires, präsentiert. Obligatorisch könnte man fast sagen. Muss ich sogar sagen, denn macht es langsam dem Eindruck als käme ein Hoppingheft nicht mehr ohne einen Trip nach Südamerika aus. Liegt halt im Trend. Besonders kann man aus diesem Bericht aber herausheben, dass es sogar in Buenos Aires Fans des MSV Duisburg gibt. Unglaublich aber war. Gaston, Lehrer an einer Musikhochschule hatte mit einigen deutschen Komponisten zu tun, lernte dadurch Deutsch und wurde von einen Freund, dessen Wurzeln irgendwie in Duisburg liegen sollen, gebeten ihm bei der Anmeldung im MSV-Forum zu helfen und kam über diesen Weg auch zum MSV. Ihr seht: das Leben schreibt sonderbare Geschichten.

Am Heft stört mich hauptsächlich, dass der Abstand der Textrahmen zur Heftmitte hin so gut wie gar nicht vorhanden ist und viele Wörter somit verschwinden. Man muss dadurch das Heft schon sehr weit auseinander biegen. Zweiter Punkt der mich stört ist, dass es überwiegend nicht ersichtlich ist wer den Text geschrieben hat.

Für ein Erstlingswerk trotzdem durchaus gelungen und das Heft strotzt auf jeden Fall nicht vor Langeweile wie man es eigentlich von Duisburg erwartet. Wird wieder bestellt.

 Reisegenossen Nr. 1

Preis: 3,50 Euro
Seitenzahl:
120
Kontakt:
FredericVT(at)aol.com

Clausura Intensiva – Südamerika SpezialClausura Intensiva – Südamerika Spezial

Clausura Intensiva – Südamerika Spezial

Endlich wieder mal ein Heft aus österreichischer Feder in der Hand. Es wurde gar nicht großartig drüber nachgedacht, als die Anfrage bei mir eintrudelte, ob man nicht für mich ein Heft mitbestellen sollte. Klar, warum nicht. Der Schock aber dann, als die Hefte bestellt waren: 4,90 Euro pro Heft zuzüglich Porto. Verdammt. Schnell wurde noch mal die Anfrage durchgelesen und in dieser Stand wirklich 4,90 Euro für 60 Seiten voller Farbe. Boar….also manchmal zweifel ich an mir selbst. Fünf Euro für 60 Seiten sind echt extrem. So manch anderes Heft bekommt man bei mindestens doppelter Seitenzahl und gleicher Machart für 1-2 Euro weniger. Nun gut. Nicht nur das Verhältnis Seitenzahl-Preis-Machart ist dem geneigten Fanzineleser wichtig. Viel mehr muss der geschriebene Inhalt stimmen.
Der Herausgeber Mickname führt im Grußwort an, dass er für sechs Wochen in Argentinien weilte und sein Kompagnon Pedro für zwei Wochen dazustoßen wird. Viel wird im Vorwort von der argentinischen Leidenschaft im Bezug auf Fußball geredet. Aber, so hart es sich jetzt vielleicht ließt, im Heft, in den Texten spürt man davon nichts. Mir war das alles ein wenig zu trocken. Vielleicht liegt es daran, dass nur Spielberichte aufgeführt sind und Land und Leute doch sehr sporadisch Aufmerksamkeit geschenkt wird. In sechs Wochen hat sich sicherlich die ein oder andere lustige Situation ereignet, nach der der Leser giert. Auch, und das ist mir gerade erst beim nochmaligen durchblättern aufgefallen, sind der Großteil der Begegnungen aus der 1. Liga und Copa Libertadores. Zwei Mal eine Stippvisite in der zweiten Liga und ein Spielbesuch in der dritten Liga. Insgesamt 25 Spiele in 46 Tagen.
Fazit: Für den Sammler oder Hinchaliebhaber ist das Heft vielleicht ein Muss. Den Erwerb sollte man sich dennoch überlegen. So richtig zufriedenstellend war das Gebotene nicht. (goju)

Clausura Intensiva

Preis: 4,90 Euro
Seitenzahl: 60
Kontakt: clausuraintensiva(at)gmx.net

Die Zirbelnuss Ausgabe 3Die Zirbelnuss Ausgabe 3

Die Zirbelnuss Ausgabe 3

Bei einer Auflage von 300 Heften ist die Zirbelnuss, aus den Händen der Legio Augusta, für 3 € käuflich zu erwerben. Auf 122 Seiten, gehalten in schwarz-weiß, werden hauptsächlich die Spielberichte aus der Saison 2009/2010 und 2010/2011 zum Besten gegeben. Außerdem erwartet den Leser ein kleiner Exkurs in die Geschichte. Auf einer Doppelseite wird anfangs die Bedeutung der Zirbelnuss und die Wichtigkeit des traditionellen Vereinswappens kund getan. Genau beleuchtet wird auch das allgemeine Verhältnis zum Freistaat Bayern. Auf jenes könnten die meisten Augsburger nämlich total verzichten, sehen diese sich nämlich Schwaben. Im Mittelteil liest man 4 Seiten über den Volkssport Nummer 1. Fanpolitische Themen wie die zunehmende Kommerzialisierung werden angesprochen. Die Spieltagsberichte sind meiner Meinung nach etwas lustlos und langweilig geschrieben. Liest man doch beinahe in jedem Text über Verbote, Repression und Co. Auf lange Sicht etwas deprimierend für den Leser, fehlt doch der Spaß bei der ganzen Ernsthaftigkeit. Zum Ende hin wird es doch noch einmal richtig interessant. Es wird über die Fandemo in Berlin, die Pyrokampagne und die Anstoßzeiten (TV-Diktat) philosophiert. Am Meisten begeistert hat mich der sehr kritisch und gut geschriebene Bericht über die Polizeisondereinheiten (u. A. dem USK). Als Zugabe gibt es noch ein Interview mit den befreundeten Würzburgern – coole Sache. Abschließend bleibt zu sagen das die Mischung aus Spielberichten, Gruppen- und fanpolitischen Themen gut gelungen ist, wobei mich die Spieltagsberichte nicht voll überzeugen konnten. (Lars)

Die Zirbelnuss Ausgabe 3

Preis: 3,00 €
Seitenzahl: 124
Kontakt: >>Legio Augusta<<

 

Apokalypse Wurst! Nr. 1 & 2Apokalypse Wurst! Nr. 1 & 2

Apokalypse Wurst! Nr. 1 & 2 – Marcel Hartmann

Apokalypse Wurst! – ein Hoppingheft mit einem ungewöhnlichen Namen, das ein buntes Potpourri quer durch alle Ligen des Fußballs bietet. Vom Testspiel VfL Hohenstein-Ernsttahl gegen den 1. FC Gera, über FK Teplice – Slovan Liberec bis hin zur 23-tägigen Balkantour. Es wird reichlich Inhalt geboten der  lesenswert geschrieben wurde. Der Name des Heftes, so Marcel, rührt daher, dass sich beim Fußball alles um die Wurst dreht. Stimmt! Eine rundum gelungene Sache, die im ersten Heft X ungezählte Spielberichte auf 92 Seiten und im zweiten 122 Spielberichte auf 104 Seiten bietet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt zu dem. Wer also irgendwann mal nicht mehr weiß was er lesen soll, wendet sich an Marcel und ordert das Apokalypse Wurst. Ich warte gespannt auf den dritten Teil. (goju)

Apokalypse Wurst Nr. 1

Preis: 2,50 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: apokalypse-wurst(at)web.de

Apokalypse Wurst Nr. 2

Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 104
Kontakt: apokalypse-wurst(at)web.de

Mentalita Kölsch Nr. 15 & 16Mentalita Kölsch Nr. 15 & 16

Mentalita Kölsch Nr. 15 & 16 – 1. FC Köln – Wilde Horde 96

Lockerer Schreibstil, ein gewisses Maß an Großschnauze das nicht übertrieben daher kommt und das Spiel mit den Klischees – das alles zeichnet das Mentalita Kölsch als lesenswertes Heft aus, das alle FC-Fans und Leser aus anderen Szenen anspricht und sich in diesem Punkt auch positiv vom Kallendresser der Coloniacs abhebt. Wirken im Mentalita Kölsch die verfassten Texte auch nicht so verkrampft bzw. verbissen, sondern zeigen, dass die Macher des Heftes viel Spaß daran hatten und auch mal gerne auf den Putz hauen.
In der 15. Ausgabe wurde die komplette Saison 09/10 niedergeschrieben, da die komplette Redaktion ausgetauscht werden musste. Dem entsprechend umfasst das Heft auch 194 Seiten. Ergänzend zu den Spielberichten gibt es noch Erlebnisberichte zu den Trainingslagern im Winter und Sommer, eine Fanclubvorstellung und noch viel mehr rund um den 1. FC Köln, die Südkurve und die Wilde Horde. Herausheben kann man auf jeden Fall die ausführlichen Berichte aus Paris,hier speziell die Chronik einer Angekündigten Auflösung der Gruppen Supras, Authentiks und Grinta. Informativ und bedrückend zu gleich.

Die darauf folgende Ausgabe Nr. 16 ist „nur noch“ 128 Seiten stark und behandelt die Hinrunde der Saison 10/11, das Thema „FIFA – die wahren Totengräber des Fußballs“, die Fanszene Köln mit den Unterpunkten Südkurve im Wandel der Zeit, Erhalt der Fankultur – Fandemo in Berlin, Pyrotechnik legalisieren und das Trainingslager in Belek. Die Junge Horde kommt ebenso zu Wort, wie über karitative Projekte berichtet wird. Den abschließenden Teil der 16. Ausgabe bilden wieder Berichte aus Paris. Diesmal der erste Spielbesuch gegen OM in der Saison 02/03 und die aktuellen Entwicklungen rund um PSG, die wieder sehr viele Informationen enthalten.

Einen Minuspunkt gibt es für beide Ausgaben in der Verarbeitung der Hefte, ist die Klebebindung doch nicht sonderlich stabil und Seiten können sich schnell aus dem Verbund lösen. Ansonsten ist das Mentalita Kölsch ein gelungenes Machwerk, das nicht nur FC-Fans lesen sollten. In diesem Sinne: kaufen, tausche, leihen – lesen! (goju)

Mentalita Kölsch Nr. 15

Preis: 4,00 Euro
Seitenzahl: 194
Kontakt: www.wh96.com – fanzine(at)wh96.de

Mentalita Kölsch Nr. 16

Preis: 3,50 Euro
Seitenzahl: 128
Kontakt: www.wh96.com – fanzine(at)wh96.de

Dreisamgeplätscher Nr. 3Dreisamgeplätscher Nr. 3

Dreisamgeplätscher Nr. 3 – SC Freiburg – Wilde Jungs Freiburg

Ach ja, das Dreisamgeplätscher. So wirklich überzeugt hat mich dieses Heft nicht. Neben allen Spielen des SC Freiburg in der Hinrunde 2010/2011 gibt es Berichte über die Freundschaftsbesuche bei Alemannia Aachen, Hopping (Griechenland, Türkei, Italien, Salzburg – Rapid, Wilhelmshaven – Eintracht Frankfurt, Burghausen – Offenbach), je ein Interview mit de Archiv der Jugendkulturen und Super 3 (elf Fragen und Antworten) von Aris Saloniki, sowie eine Vorstellung der Stadt Thessaloniki, des Vereins Aris und seines Stadion und zwei Kommentare mit dem Inhalt „Über den Fußball als Gesellschaftsgut“ und die Werbemaßnahmen des SC Freiburg.
Der Schreibstil der einzelnen Autoren band mich als Leser auch nicht wirklich an das Heft. Da hab ich schon durchaus bessere Hefte gelesen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt dagegen. Für 100 bunte Seiten werden 2,50 Euro verlangt. Das passt. Fazit: Für die Sammlung kann man sich das Dreisamgeplätscher schon mal zulegen, sollte aber nicht allzu viel erwarten. (goju)

Dreisamgeplätscher Nr. 3

Preis: 2,50 Euro
Seitenzahl: 100
Kontakt: www.wilde-jungs-freiburg.de – zine(at)wilde-jungs-freiburg.de

Kallendresser Nr. 3 und 4Kallendresser Nr. 3 und 4

Kallendresser Nr. 3 und 4 – 1. FC Köln – Coloniacs

Zwiespältig. Jawohl! Das ist mein Fazit zum Kallendresser: zwiespältig!
Als ich den Kallendresser Nr. 3 und 4 das erste mal in der Hand hielt und grob durchblätterte dachte ich mir noch: „Oh Gott. Was kommt den hier auf mich zu?“ Dementsprechend lange lagen die beiden Publikationen auch unter einem Stapel anderer Fanzines. Auf den ersten Blick schreckte der Umfang ein wenig ab. Die 292 beziehungsweise 308 Seiten (für ein Fanzine schon recht viel, haben doch die meisten maximal um die 120 Seiten) ließt man dennoch recht schnell. Neben den obligatorischen Spielberichten werden unter anderem fanrelevante Themen wie Pyrotechnik, Fußball und Kommerz, Tätowierungen und Vereinspolitik rund um den 1. FC Köln in tausenden von Wörtern zusammengefasst. Dazu dann noch die Interviews mit den Ultras Nürnberg, Racaille Verte, Coloniacs-Mitgliedern, Gruppendiskussionen und noch mehr, mal mehr oder weniger tiefgründigen, Themen.
Grundsätzlich missfällt mir (wen wundert es?), dass sich so sehr auf das Ultrading eingeschossen wird (Manchmal frag ich ich wirklich, ob „Ultras“ andere Fans noch als gleichwertig und ebenso politisch denkend wahrnehmen oder nicht), man den Verein über alles liebt usw., dann aber in der Diskussion mit Ingo Böll und Stefan Müller-Römer merkt, dass, was bei vielen Ultragruppen Usus ist, sich die Ultragruppen nicht wirklich, also auf Mitgliederebene, in den Verein einbringen (Satzungsänderungen usw.), sondern ihre Vereinspolitik auf das „Rumwurschteln“ mit Vertretern des Vereins (Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsführung….) beschränken um ihre Kultur weiterhin, möglichst uneingeschränkt, im Stadion leben zu können. Zum Glück gibt es aber in jedem Verein satzungsfeste Mitglieder, die zusätzlich die Schrauben an entscheidenden Stellen drehen. In Köln, in Dresden, überall. Was nicht heißen soll, dass die Arbeit mit Vereinsgremien im Bereich Fanpolitik nicht wichtig ist, sollte sie doch bestenfalls nicht nur den „Ultras“, sondern allen Fans (= Ultras) zum Guten gereichen.
Als es zur Gruppendiskussion mit der Überschrift „Das dreckigste Geschäft auf diesem Planeten“, sprich Politik, kam, hoffte ich am Anfang, dass hier endlich mal die Hosen runter gelassen werden und Tacheles geredet wird. Doch im Ergebnis war die Diskussion eine, wie ich sie bei vielen anderen Gruppen schon gelesen habe. Also wenig neue Erkenntnisse für mich.
Besonders interessant waren die Berichte aus Paris, wo ja die Gruppen Supras Auteuil, Authentiks und Grinta das Auftreten im Parc des Princes verboten wurde.
Mein Gesamtfazit fällt, wie schon oben geschrieben, zwiespältig aus. Auf der einen Seite gute Sachtetxte, die auch zum Nachdenken anregen. Auf der anderen Seite ist mir der Schreibstil, mit dem der Inhalt vermittelt werden soll, zu abgehoben. Ultra hier und Ultra da – ni wirklich, oder?
Lesen kann man das „Heft“ trotzdem. (goju)

Kallendresser Nr. 3

Preis: 4,00 Euro
Seitenzahl: 292
Kontakt: www.coloniacs.com – info(at)kallendresser.com

Kallendresser Nr. 4

Preis: 4,00 Euro
Seitenzahl: 308
Kontakt: www.coloniacs.com – info@kallendresser.com

A World of PassionA World of Passion

A World of Passion

Neulich ordnete ich meine Fanzinesammlung neu, wobei mir ein paar Hefte in die Hände fielen, bei denen ich dachte, dass ich sie mal wieder lesen könnte. Eines davon ist das „A World of Passion“, in dem Andre, aka Erknerultra, von seiner Südamerikareise in die Länder Argentinien, Brasilien und Chile erzählte. Für 60 Seiten im einfachsten Kopierladenlayout musste man damals 1,50 Euro bezahlen. Gibt es auch nichts dran auszusetzen. Seine Reise begann am 15.10.2008 und endete am 12.11. des selben Jahres. In dieser Zeit sah Andre 22 Spiele. Darunter unter anderem das Derby in Rosario, Universidad de Chile gegen Catolica. Heraus stechen sicherlich die zwei Tage um das kleine Derby in Santiago de Chile zwischen La U und Catolica. Denn durften im Rahmen dieses Spieles Andre und Jan Kontakt zu Führungsleuten der La U-Barra „Los de Abajo“ aufnehmen und sich auch die Vorbereitungen am Spieltag vor dem Spiel aus der Nähe anschauen.
Groß zwischen den Zeilen muss man nicht lesen, um die Begeisterung für das Gesehen und Erlebte heraus zu filtern. Insgesamt eine runde Sache das Heft, mit dem man sich auch einen guten ersten Einblick in den südamerikanischen Fußball verschaffen kann/konnte. Wer Interesse an dem Heft bekommen hat sollte Andre mal anschreiben. Vielleicht lässt er noch ein paar Seiten aus dem Drucker. (goju)

A World of Passion

Preis: 1,50 Euro
Seitenzahl: 60
Kontakt: erknerultra(at)aol.com

Bratwurstdealer gesammelte Werke Hinrunde 2010/11Bratwurstdealer gesammelte Werke Hinrunde 2010/11

Bratwurstdealer – gesammelte Werke Hinrunde 2010/11 – FC Carl Zeiss Jena – Horda Azzuro

Fünf Euro muss man für dieses 324 Seiten starke Machwerk hinlegen. Das ließ meine Skepsis nun nicht gerade geringer werden. Für Sammler ist das Heft die nicht aus der blau-gelb-weißen Szene kommen stammen sicherlich nicht verkehrt. Kann man sich doch ein halbwegs umfangreiches Bild über die Dinge in Jena machen. Eventuell kann die Horda so auch ein wenig die Kosten für den Spieltagsbratwurstdealer auffangen.
Geboten werden alle Texte, die sich über die Saison so anhäufen. Die da wären: Spielberichte (wobei nur sehr wenige aus der Sicht der Horda sind. Meistens lässt man den Gegner bzw. auch andere Anwesende zu Wort kommen. Finde ich nicht so toll.), sehr gute Gegnervorstellungen, Vereinspolitik und andere Sachtexte (zum Beispiel über die WM in Südafrika). Allerdings muss ich sagen, dass ich mich bei manchen Texten auch fragte, ob die Horda/die blau-gelb.weiße Fanszene ab und an auch mal Spaß an ihrer Existenz hat. Manches kam weinerlich herüber und in anderen Texten wurde versucht bis zum bitteren Ende (so zumindest mein Eindruck) Ultra und sein Leidensweg für sich selbst/den Leser zu erklären.
Insgesamt passt die Fülle für den Preis. Kann man sich schon mal zu Gemüte führen. (goju)

Bratwurstdealer gesammelte Werke Hinrunde 2010/11

Preis: 5,00 Euro
Seitenzahl: 324
Kontakt: www.horda-azzuro.de – bratwurstdealer(at)horda-azzuro.de

Leone Verde Nr. 10Leone Verde Nr. 10

Leone Verde Nr. 10 – SK Rapid Wien – Green Lions

Seit nun mehr zehn Ausgaben kann der Fanzineleser nun schon seine Nase in diese Publikation stecken und sich etwas über die Rapidszene informieren. Also so ein bisschen. Großartig Interna werden auch hier nicht veröffentlicht. Herausgegeben wird das Leone Verde von den Green Lions, welche am 24.05.2003 gegründet wurden und in Oberösterreich, in/um Linz, beheimatet sind. Zu Heimspielen des SK Rapid Wien findet man sie im Block West.

Wie kam es zu dem Heft (Quelle leoneverde.at):

Die Idee ein eigenes Fanmagazin ins Leben zu rufen wuchs beständig seit der Gründung der Green Lions im Jahr 2003. Mit der Zunahme an Aktivitäten und dem Erstellen eines Konzeptes wurde schließlich im Winter 2005/2006 der Grundstein für ein neues Medium von Fans für Fans geschaffen. Vor allem die Tendenz in Österreichs Kurven zu immer weniger Fanzines war eine treibende Kraft bei der Umsetzung des Projektes. So reiht sich Leone Verde neben renommierten und langjährigen Magazinen wie dem Block West Echo, oder Tornados spezial als ein weiteres Medium der Westtribüne ein. Vor allem das kontinuierliche halbjährliche Erscheinen wird angestrebt.
Über unsere Onlineplattform stehen wir gerne für inhaltliche Verbesserungsvorschläge zur Verfügung und freuen uns über jedes Feedback, das wir in diesem Zusammenhang erhalten.
Die Redaktion

Was wird im Heft alles niedergeschrieben?

Als erstes steigt der Leser ohne viele Umschweife in die Rückrunde der Saison 2009/2010 ein, welche in Österreich auch Frühjahrsmeisterschaft genannt wird. Zu lesen gibt es Berichte zu Test-, Pokal- und Punktspielen zuzüglich Information zu eingesetzten Spielern, Zuschauerzahl, Torfolge, Schiedsrichter und eventuell vergebene gelbe oder rote Karten. Zu jedem Rapidspiel gibt es auch eine Überschrift, die sehr gut das auf den Punkt bringt, was dann im Text steht. Großartig neue Denkansätze werden zwar nicht geboten, dafür sind die Berichte sehr ehrlich geschrieben und verheimlichen bzw. schönen nichts. Kann sich sehen lassen.
Nach den Spielberichten geht es kurz mit dem Thema Pyrotechnik weiter, dem folgend dann die Rubrik „Making of und Gruppeninternes“. Wer jetzt denkt, dass die Green Lions hier die Hosen runter lassen wird getäuscht. Denn außer einem sehr kurzen Text zur Sommerparty plus Bildern, den Informationen zur Gruppenmitgliedschaft und drei Bildern auf denen Doppelhalter gemalt werden gibt es da nicht viel Informatives für den Außenstehenden.
Den Abschluss des Heftes bilden Hoppingberichte von den Spielen Roter Stern – Partizan, Standard Lüttich – Panathinaikos Athen, Köln – ‘Gladbach, Zürich – Basel, Villareal – Barca, Levante – Hèrcules, Dinamo Zagreb – Hajduk Split und Blackpool – Cardiff.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Heft auf jeden Fall noch Luft nach oben hat. Viel Luft. Aber im Großen und Ganzen liest es sich recht flüssig und für die Sammlung kann man es schon mal kaufen oder tauschen. Größter Wehrmutstropfen ist sicherlich der Preis, der bei 5€ für 92 Seiten liegt. (goju)

Leone Verde Nr. 10

Preis: 5,00 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: www.greenlions.atwww.leoneverde.at – leoneverde(at)greenlions.at