Kategorie: Über’n Tellerrand gelesen
Kritiken an Fan- und Hoppingheften sowie Fußballbüchern die wir lesen.
Leone Verde Nr. 10Leone Verde Nr. 10
Leone Verde Nr. 10 – SK Rapid Wien – Green Lions
Seit nun mehr zehn Ausgaben kann der Fanzineleser nun schon seine Nase in diese Publikation stecken und sich etwas über die Rapidszene informieren. Also so ein bisschen. Großartig Interna werden auch hier nicht veröffentlicht. Herausgegeben wird das Leone Verde von den Green Lions, welche am 24.05.2003 gegründet wurden und in Oberösterreich, in/um Linz, beheimatet sind. Zu Heimspielen des SK Rapid Wien findet man sie im Block West.
Wie kam es zu dem Heft (Quelle leoneverde.at):
Die Idee ein eigenes Fanmagazin ins Leben zu rufen wuchs beständig seit der Gründung der Green Lions im Jahr 2003. Mit der Zunahme an Aktivitäten und dem Erstellen eines Konzeptes wurde schließlich im Winter 2005/2006 der Grundstein für ein neues Medium von Fans für Fans geschaffen. Vor allem die Tendenz in Österreichs Kurven zu immer weniger Fanzines war eine treibende Kraft bei der Umsetzung des Projektes. So reiht sich Leone Verde neben renommierten und langjährigen Magazinen wie dem Block West Echo, oder Tornados spezial als ein weiteres Medium der Westtribüne ein. Vor allem das kontinuierliche halbjährliche Erscheinen wird angestrebt.
Über unsere Onlineplattform stehen wir gerne für inhaltliche Verbesserungsvorschläge zur Verfügung und freuen uns über jedes Feedback, das wir in diesem Zusammenhang erhalten.
Die Redaktion
Was wird im Heft alles niedergeschrieben?
Als erstes steigt der Leser ohne viele Umschweife in die Rückrunde der Saison 2009/2010 ein, welche in Österreich auch Frühjahrsmeisterschaft genannt wird. Zu lesen gibt es Berichte zu Test-, Pokal- und Punktspielen zuzüglich Information zu eingesetzten Spielern, Zuschauerzahl, Torfolge, Schiedsrichter und eventuell vergebene gelbe oder rote Karten. Zu jedem Rapidspiel gibt es auch eine Überschrift, die sehr gut das auf den Punkt bringt, was dann im Text steht. Großartig neue Denkansätze werden zwar nicht geboten, dafür sind die Berichte sehr ehrlich geschrieben und verheimlichen bzw. schönen nichts. Kann sich sehen lassen.
Nach den Spielberichten geht es kurz mit dem Thema Pyrotechnik weiter, dem folgend dann die Rubrik „Making of und Gruppeninternes“. Wer jetzt denkt, dass die Green Lions hier die Hosen runter lassen wird getäuscht. Denn außer einem sehr kurzen Text zur Sommerparty plus Bildern, den Informationen zur Gruppenmitgliedschaft und drei Bildern auf denen Doppelhalter gemalt werden gibt es da nicht viel Informatives für den Außenstehenden.
Den Abschluss des Heftes bilden Hoppingberichte von den Spielen Roter Stern – Partizan, Standard Lüttich – Panathinaikos Athen, Köln – ‚Gladbach, Zürich – Basel, Villareal – Barca, Levante – Hèrcules, Dinamo Zagreb – Hajduk Split und Blackpool – Cardiff.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Heft auf jeden Fall noch Luft nach oben hat. Viel Luft. Aber im Großen und Ganzen liest es sich recht flüssig und für die Sammlung kann man es schon mal kaufen oder tauschen. Größter Wehrmutstropfen ist sicherlich der Preis, der bei 5€ für 92 Seiten liegt. (goju)
Leone Verde Nr. 10
Preis: 5,00 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: www.greenlions.at – www.leoneverde.at – leoneverde(at)greenlions.at
Der SonnenkönigDer Sonnenkönig
Der Sonnenkönig – SV Austria Salzburg – Tough Guys Salzburg 1992
Ja. Der Sonnenkönig. Irgendwie nicht so prall. Ganze zehn A4-Seiten wurden farbig bedruckt um am Ende 3,12 Euro zu veranschlagen.
Inhalt:
- die Stadionfrage
- Infiziert – darum TGS
- Besuch am Bosporus
- Special Guest – Interview mit Christoph Jank
- Freunde oder Rivalen – Barletta, Udine und Reutlingen
- Tessera del Tifoso – Interview mit Giovanni Adami
- Fußball anderswo – Union – Hertha und Sampdoria – CFC Genoa
- Lesestoff
- Dies und Das
- Grüße
- Gerold zeichnet
Hand aufs Herz: das Heft ist sein Geld nicht wert. Auf den 40 Seiten ist das Interview zur Tessera noch am interessantesten. Gerade das Thema Freunde oder Rivalen hätte man viel ausführlicher ausbauen können. Nicht nur so kurze Texte. Naja. Ab in das Regal mit dem Heft und nicht mehr darüber nachgedacht. (goju)
Der Sonnenkönig
Preis: 3,12 Euro
Seiten: 40
Kontakt: sonnenkoenig@tgs92.com
Edelstahl – Groundhopping-Special Nr. 1Edelstahl – Groundhopping-Special Nr. 1
Edelstahl – Groundhopping-Special Nr. 1 – BRB-Jörg – FC Stahl Brandenburg
Wenn ich schon mal bei Heften mit Fußballbezug bin, die ein Wohltat für den Leser sind, so muss ich auch das Edelstahl – Groundhopping-Special Nr. 1 erwähnen. In diesem Heft beschreibt der BRB-Jörg seine Erlebnisse in Großbritannien. Angefangen bei seiner ersten Englandtour im Jahr 1995, schließt das Heft Anfang des Jahres 2001 ab. Dazwischen liegen etliche Jahre mit einigen Spielbesuchen, Wohnmobilurlaub mit der Freundin. Abgerundet wird das Heft durch Rezensionen über Bücher, die sich speziell mit der englischen Fankultur und Stadien beschäftigen. Da es Jörg durch seinen Schreibstil schafft, den Leser gut durch das Heft zu führen, gibt es von mir eine Kaufempfehlung. (goju)
Heftchen. Beim Fußball unterwegs… Nr. 1Heftchen. Beim Fußball unterwegs… Nr. 1
„Heftchen. Beim Fußball unterwegs…“ Nr. 1 – ralman – FC Hansa Rostock – ralman.de
Hinweis: Dieses Heft ist nichts für Personen, die nur wegen Ultra ins Stadion gehen!
Bruharharharharharhar…..jetzt geht’s scharf! Ralmännel, du hast doch sicherlich schon sehnsüchtig drauf gewartet.
Also dein Heft, deine getackerte Blattsammlung, 24 A4-Blätter, beidseitig im A5-Format bedruckt, mit viel Text und einigen Bildern, komplett in Schwarz und Weiß und eigentlich auch Grau, also das……also das…..also das geht ja mal gar ni! Wo sind die großen Spiele mit 50 Ultragruppen mit je zwölf Mitgliedern, die unabhängig voneinander tausend und eine Strophen eines Liedes ins Stadion flüstern. Wo sind die großen Choreographien, die Weltfußballer um Ronaldo, Rivaldo, Özil und, um die Reihe entsprechend der Qualität der Spieler fortzusetzen, Ailton, Fernando Nuigerra und Mike Möllensieb? Wieso fehlen die großen Ultratheorien, wie schnell und in was für einen Winkel man die Schwenkfahnen zu wedeln hat? Der sogenannte Ultrakopter. Und wie lautet eigentlich deine Begründung den Leser nichts über das Belgrader Derby, Basel – Zürich, Wiener Schmäh und/oder der Welthauptstadt des Fußballs Buenos Aires zu berichten? Hackts? Warum fährst du zu irgendwelchen Haferspielen in und um Düsseldorf/Ruhrpott und wahlweise bissl Tschechien und Hansa? Das will doch kein(e) Mensch/Mann/Frau/Person/Alien lesen, der/die/das sich mit Ultra auseinander setzt! Das lesen doch maximal irgendwelche Kaputten, die lieber ein Spiel in den Niederungen des Fußballs dem sogenannten Profi(t)fußball vorziehen. Wenn auch nicht immer, aber immer öfter. Also der Kappa, der Pasa und ich. Aber sonst? Wer noch? Vielleicht der Görti, der TedStriker und du? Aber wer, wer gottverdammt noch mal noch? Antwort: Genug Personen die noch wissen, was richtiger Fußball, sogenannter Lokalsport ist, und sich nicht immer das Portemonnaie und Konto für eine Eintrittskarte leeren lassen wollen und die auch keinen Bock auf die, zum Teil aufgesetzte, Ultra- und „Fußballer sind Helden und Stars und Stadien = Arenen“-Scheiße haben.
Als ich dein Heft gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass du eigentlich noch viel mehr sinnlose Fußballspiele schaust als ich. Fetzt. Textlich gut verpackt mit einem gewissen Humor: Daumen nach oben. Für Kurzweil ist in deinem Heft gesorgt. Ob die dicken Kinder von Duisburg die Steine essen, FC Kray II – SV 09/19 Kupferdreh oder diverse Zitate, die du ja nicht wenig einfließen lässt: es passt alles gut zusammen. Allerdings nichts für Personen (übrigens Bremen und Co.: man(n) und dieses _innen-Gedöns kann man auch umgehen, indem man(n)_innen Personen schreibt. Auch mensch statt man nervt gehörig, stört den Lesefluss und ist einfach nur Gutmenschentum!), die nur wegen Ultra und nicht wegen Fußball ins Stadion gehen.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Lese- und vor allem Kaufempfehlung für das Heftchen. Überwiegend sind die Spielberichte zwar wirklich nur von solchen Kracherspielen aus den Ligen unterhalb der 6. Liga, doch sind sie allemal lesenswerter als ein Spielbericht zum Belgrader Derby, bei dem die Aktivitäten auf den Rängen bis ins letzte Detail auseinander genommen werden. Wer so einen Bericht mal lesen will, bei dem es nur noch um Ultra geht, der fragt mal bei den Horidos aus Fürth an und bittet darum mal den Bericht von Silonation aus Dortmund zum Spiel SpVgg Fürth – Eintracht Frankfurt zukommen zu lassen. Ich hätte mich fast beim Lesen übergeben. Eigentlich hab ich es. Verbal.
Heftchen. Beim Fußball unterwegs… – eine Wohltat für den geneigten Fanzineleser. Kaufen, tauschen oder leihen – auf jeden Fall lesen! (goju)
Heftchen. Beim Fußball unterwegs… Nr. 1
Preis: 2,20 Euro
Seitenzahl: 96
Kontakt: ralman.de – heftchen@ralman.de
Das Tagebuch der Alten Dame – Kapitel 7Das Tagebuch der Alten Dame – Kapitel 7
„Das Tagebuch der Alten Dame“ Kapitel 7 – Harlekins Berlin ’98 – Hertha BSC
Joar….das Tagebuch der Alten Dame. Hmh…..Wie ich an dieses Heft gekommen bin weiß ich schon gar nicht mehr so richtig. Glaub ein Kumpel hatte ein Exemplar übrig und bot es mir an. Einfaches Heftlayout im Kopierladenstil, geklebt und mit dem Einband 176 Seiten stark. Kostenpunkt 3 Euro. Und nun? So richtig zugesagt hat mir das Heft nicht. Woran ich das fest mache? Je länger ich an einem Heft lese und je widerspenstiger meine Hände zum Heft gehen um es zum Lesen vom Tisch aufzuheben, desto weniger kann ich mich für ein Fanzine begeistern. Spielberichte so lala, Interview auch und den Rückblick auf die Europapokalspiele hab ich beim schnellen Durchblättern des Heftes gleich gar nicht erst zum Lesen vorgemerkt. Und dabei macht dieser Rückblick doch knapp die Hälfte des Inhaltes aus. Entscheidet euch selber. (goju)
Das Tagebuch der Alten Dame – Kapitel 7
Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 176
Kontakt: Offiziell kein Postversand, eigentlich nur am Spieltag vor der Ostkurve zu erhalten. Am Fanzinetausch sind sie aber interessiert. Darum fragt am besten bei info@hb98.de (www.hb98.de) an.
Der goldene Reiter Nr. 1Der goldene Reiter Nr. 1
Der goldene Reiter – Komplott Hannovera – Hannoverscher SV von 1896
Eins vorweg: Endlich mal ein Heft bei dem nicht die Worte „brachial“ und „melodisch“ in Verbindung mit der Unterstützung der Mannschaft Verwendung finden. Danke dafür!
Bremer sollten das Heft vielleicht nicht lesen, bekommen sie doch hier und da doch ein wenig Breitseite. Eigentlich generell alle, die aus der Sicht der Autoren in die Kategorie „Gutmenschen-Ultras“ passen. Und so was gefällt mir ja. Hier und da einfach mal ein wenig, wie man neudeutsch sagt, dissen. Den Höhepunkt findet das Ganze auf den letzten Seiten, auf denen in den Kategorien Riot, Spruchbänder, Gutmenschentum und Streetart/Graffiti die Eigentorkanonen verteil werden. Herrlich. Politisch nicht korrekt ist einfach besser. Mir gefällt es. Bin aber auch keiner der Ultra ernster nimmt als nötig. Oder beschäftige ich mich einfach zu wenig damit? Keine Ahnung. Mehr Humor würde der Ultrabewegung gut zu Gesicht stehen. Nicht alles so ernst nehmen und gleich wieder eine Stellungnahme raus hauen.
Joar, Inhalt und so. Kurzer Text zum Werdegang des Komplott, Spielberichte der Profis und der H.AMAS (Hannover Amateure für den der es nicht kapiert) und ein wenig Groundhopping. Dazu diverse Berichte zu Konzerten und anderen Feierlichkeiten. Lockerer Schreibstil der nicht langweilig wird. Passt.
Im Vorwort wird schon erwähnt, dass das Augenmerk eher auf das Drumherum bei den Spielen gerichtet ist. Ultrastudenten sollten dieses Heft meiden. Wer es eher lockerer angeht, kann das Heft schon mal lesen. Antialkoholikern bzw. Personen mit dem Hang zur Alkoholsucht ist das Heft ebenfalls nicht zu empfehlen.
Symbolisch finde ich das Titelbild. Ein Meer aus Kerzen, ein Torwarthandschuh (mutmaßlich von Robert Enke) und unter dem Bild eine schlichte #1. Ob gewollt oder nicht, ist es doch eine sehr stilvolle Art und Weise Robert Enke zu ehren. (goju)
Der goldene Reiter Nr. 1
Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: www.komplott-hannovera.de – support@kh98.de
Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen istEine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist
Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist – TedStriker
Als ich dieses Heft bis zum Ende gelesen hatte, machte ich das einzig richtige und begann sofort wieder mit der ersten Seite. Denn kurz machte es „Bumm“ – das Zeichen, dass das Heft gleich mal wie eine Bombe einschlug. Auch wenn nicht viel von den besuchten Spielen an sich geschrieben steht, so entschädigt doch das Drumherum voll und ganz. TedStriker hat mit seinem Heft ein Tagebuch der besonderen Art geschrieben, bei dem er es exzellent schafft den Leser mit auf seine Reise zu nehmen. Spätestens während seiner Fahrt mit einem Fahrrad durch Beijing saß ich gedanklich auf dem Gepäckträger. Oder als er am Baikalsee einem Pärchen das Essen vom Teller klaute.
Insgesamt führt das Heft mit 72.158 Wörtern über 100 Seiten von Greifswald an das Gelbe Meer. In elf Kapiteln erzählt TedStriker von einer im Westen oft unbekannte Welt. Denn wie viele Deutsche können schon von sich behaupten ohne dem Flugzeug, sondern nur mit dem Zug, Auto, Bus, Fahrrad oder den eigenen Füßen sich über 34.587 Kilometer fortzubewegen? Rein äußerlich macht das Heft nicht viel her. Schnödes schwarz-weiß Design, Texte einfach mit Word zusammengeschustert, hier und da ein paar Bilder eingefügt. Doch gerade solch ein schlichtes Heft lenkt den Blick auf das Wesentliche: den Inhalt, den Text. Fazit: Beide Daumen nach oben und lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen und nochmals lesen!!!!!!!!! (goju)
Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist
Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 100
Kontakt: www.soccerweb.de – www.soccerweb.de/Heft
Saisonheft Nordkurve DresdenSaisonheft Nordkurve Dresden
Saisonheft Nordkurve Dresden – Outlaws Dresden – Dresdner Eislöwen
Mensch du, was man so alles lesen kann. Diesmal ein Eishockeyfanzine. Gekauft wurde es letztes Jahr im November zum Derby gegen Weißwasser in der Eishalle. Ich glaub zu diesem Zeitpunkt waren noch einige Hefte über. Vier Euro ist für 92 Seiten, bei denen nur die Umschlags- und Mittelseiten farbig sind, schon ein stolzer Preis. Bei einer Auflage von 150 Stück wird es aber günstiger wohl gehen. Interessiert bin ich persönlich an Eishockey so gut wie gar nicht, aber es siegte am Ende die Neugier die befriedigt sein will. Geboten wird das übliche wie Spielberichte (Saison 09/10), Derbyauswertung und Berichte zu den Jungen Wilden (B-Mannschaft und Nachwuchs). Bei den Themen Spruchbänder und „Die Querelen im Verein“ fehlten mir die Hintergrundinformationen. Gerade für Außenstehende, die eben nicht den Einblick haben, und auch für Fans des Vereins die, sagen wir mal, beratungsresistent sind, ist Aufklärung mehr als wichtig um das Gesamte verstehen zu können. Nur ein paar Bilder von Spruchbändern zeugen zwar vom Aktionismus rund um den Verein, doch hinterlassen im Endeffekt mehr Fragezeichen als Aha-Momente.
Die Spielberichte beinhalten Aussagen zum Spiel, der Stimmung und den Gedanken eines jeden Schreibers rund um die Vereinssituation. Mal mehr, mal weniger lang musste ich mich zum Ende hin aber schon fast schon zwingen auch noch den letzten Spielbericht zu lesen. Kurz überlegte ich dann, ob ich auch noch die Texte zu den Jungen Wilden und dem Nachwuchs lese, erwartete ich nun dort nur reine Informationen über die Ergebnisse der Spiele. Doch ich wurde eines besseren belehrt und der Autor Sven schaffte es vor allem die Spielberichte zu den zwei Jugendturnieren in Dresden und Frankfurt durchaus lesenswert zu gestalten. Meiner Meinung nach war eigentlich jeder Text aus seiner Feder lesenswert. Ließ er doch einen gewissen Humor/eine eigene Art in die Berichte einfließen.
Die Entscheidung ob man dieses Heft lesen muss/will überlasse ich jedem selbst. (goju)
Saisonheft Nordkurve Dresden
Preis: 4,00 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: www.outlaws-dresden.de – info@outlaws-dresden.de
Schwarzmalerei Nr. 1 und 2Schwarzmalerei Nr. 1 und 2
Schwarzmalerei Nr. 1 und 2 – Fanzine der Gruppen der Nordkurve – SK Sturm Graz
Endlich mal Lesestoff aus Österreich. Durfte man sich sonst nur im Erlebnis Fußball oder im Blickfang Ultra ein paar Zeilen über Österreich lesen, war ich nun auf das Schwarzmalerei aus der Fanszene des SK Sturm Graz gespannt.
Die erste Ausgabe fällt relativ dünn (48 Seiten) aus. Drei Euro finde ich dafür, auch wenn das Heft komplett in Farbe gehalten ist, zu viel. Im Vorwort wird direkt auf die Tradition des Fanzine in Graz eingegangen und das man nun wieder, gerade nach dem die alten Hefte („Das Vorspiel“, „Clockwork Jewels“ und „Der 12. Mann“) gelesen wurden, gern wieder an diese anknüpfen will. Denn gerade nach dem die alten Fanzines gelesen wurden, kamen schon längst vergessen geglaubte Erinnerungen wieder zum Vorschein. Was ja auch der Sinn eines Fanzine sein soll und eben ist! Spiegelt doch ein Fanzine auch die Entwicklung der Fanszene wieder.
In der ersten Ausgabe gibt es ein kurzes Resümee zu den Feierlichkeiten rund um 100 Jahre SK Sturm zu lesen. Die Saison im Europapokal wird vier Seiten in einem fortlaufenden Text erzählt, an denen sich auf einer Seite ein Text zum Wandel des Sturmwappen im Laufe der Zeit anschließt. Ein paar wenige Spielberichte der Saison 09/10 finden auch den Weg ins Heft, bieten wenig Neues bzw. sind sehr objektiv gehalten und auch das Design der Schrift ist für die Spielberichte schlecht gewählt. Groundhopping gibt es mit den Spielen in Amsterdam, Maribor – Zürich, Karlsruhe – Kaiserslautern und einer Italientour mit den Spielen Livorno – Juve und Atalanta – Bari auch noch. Um das Heft noch ein wenig abzurunden, dürfen die Gruppen Brigata Graz und Jewels Sturm über 15 Jahre ihres Tun und Handelns Bericht ablegen und die Reisegruppe Belarus schriebt noch einmal Rückblickend über das Europapokalspiel in Soligorsk. Als kleines, besonderes Gimmik gibt es im Heft eine sogenannte Fekter-Maske, die man heraustrennen und sich über sein Gesicht ziehen kann. Frau Fekter ist bekanntlich für das Pyrotechnikgesetz, das Thema Pyrotechnik wird auch kurz im Heft erwähnt, verantwortlich.
Fazit: die erste Ausgabe des Schwarzmalerei überzeugte mich nicht so sehr.
Deswegen geht es auch gleich mit der Nummero Zwo weiter. Diese ist auch wieder komplett in Farbe und kann mit 72 Seiten für drei Euro aufwarten.Zudem gibt es diesmal als Beilage ein A3-Poster der Choreo zum Pokalfinale und das Design machte einen großen Sprung nach vorn. Der Inhalt dreht sich rund um den Pokalsieg, alle Spiele bis hin zum Finale wurden noch einmal im Heft aufgenommen, den größten Erfolg in den letzten Jahren der Vereinsgeschichte. Das dieser Erfolg im Heft entsprechend Platz einnimmt ist verständlich, stand der SK Sturm doch schon kurz vor der Insolvenz. Weiter geht es über einen Text zu schwarz-weißer Körperkunst hin zur Rubrik „Fußball in Pisa“, die i folgende Punkte unterteilt ist: Torneo Mau Ovunque (ein Turnier zum Gedenken an den Trommler Maurizio Alberti), die Geschichte des Fußballs in Pisa, Repression in Italien, Once upon a time….Pisa – Livorno und ein Bericht zum Spiel Roma – Napoli. Eine sehr interessante Rubrik, erfährt man doch etwas über den Werdegang des AC Pisa. Auf zwei Seiten ist da zwar nicht viel Platz zu, aber wer wissen will, kann sich ja in der bekannten Internetenzyklopädie belesen. Enttäuscht war ich allerdings, dass der Punkt „Repression in Italien“ ebenfalls nur auf zwei Seiten behandelt wurde. Gerade wenn man Kontakte bzw. sogar eine Freundschaft zu einer Szene besitzt, die quasi direkt an der Quelle sitzt, hätte man doch mehr aus diesen Text machen können. So ist es nur ein Schriftstück, welches man überall lesen kann, da das Thema doch sehr oberflächlich behandelt wird.
Die Saison 2009/10 findet noch einmal mit vier Ligaspielen und einer Zusammenfassung der Saison ihren Platz, an den sich dann nahtlos die Saison 2010/11. Erst die Liga- und Pokal- und dann die Europapokalspiele. Persönlich gefallen mir die Europapokalspiele besser als die zu den Liga- und Pokalspielen, da man dort merkt, dass ein Spiel in Europa noch etwas besonderes für die Grazer ist. Bei einer Liga, bei der man in der Saison vier Mal aufeinander trifft und in der es auch nur wenige richtig attraktive Gegner gibt, ist es verständlich, dass die Berichte auch mal sehr kurz ausfallen.
Die letzten Seiten der Nummer Zwei sind anschließend für ein Interview mit Sturm12.at, etwas Groundhopping und für eine kleine Stadtbesichtigung reserviert.
Die zweite Ausgabe der Schwarzmalerei überzeugt mich im Gegensatz zur Erstausgabe schon eher. Ich bin gespannt auf die dritte Ausgabe. (goju)
Schwarzmalerei Nr. 1
Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 48
Kontakt: www.kollektiv1909.at – redaktion@kollektiv1909.at
Schwarzmalei Nr. 2
Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 72
Kontakt: www.kollektiv1909.at – redaktion@kollektiv1909.at
Der PfennigfuchserDer Pfennigfuchser
Der Pfennigfuchser – Doppelausgabe 6 & 7 – BV Borussia Dortmund 09
Hmh, so richtig weiß ich nicht was ich schreiben soll. Die Empfehlung diese Publikation zu kaufen, tauschen oder leihen gibt es heute schon mal im zweiten Satz. Verkehrt könnt ihr mit den abgedruckten Worten, die sich ein paar BVB-Fans so im Gehirn zu ganzen Sätzen zusammensetzen, nicht viel machen. Touren nach Marokko, Syrien, Ägypten, Israel, Kamerun und die Türkei wechseln sich mit Spielbesuchen bei den bekannten Spitzenbegegnungen in Basel, Beograd, Griechenland, Nordirland und anderen namhaften Orten dieser Welt ab. Auch eine Begegnung mit Wolfsburgern zu deren Testspiel in Aarau wird erwähnt. Des Weiteren gibt es alles rund um die Spiele der ersten Mannschaft des BVB 09 und, je nach dem wie es der Spielplan zulässt, auch die Besuche bei der zweiten Mannschaft. Je nach Vorkommnissen fallen die Berichte dann auch kürzer oder länger aus und beinhalten hin und wieder kritische Worte gegenüber der Ultrabewegung. Die letzten Seiten sind der Fanzine-Rezension vorbehalten. Der Pfennigfuchser ist ein rund herum gelungenes Werk und spielt in Deutschland in der Bundesliga der Fanzines und mit dem Dünnpfiffbladdl, dem Hopp Hard, Droehnbüttel und dem Scheiß AFD um die Meisterschaft. Der Schreibstil stimmt, man hat was zu lachen und lernt ganz nebenbei noch, wie man kostengünstig durch das Leben kommt – kurz das Gesamtpaket passt. Kaufen, tauschen oder leihen. (goju)
Der Pfennigfuchser Nr. 6
Preis: 2,00 Euro
Seitenzahl: 124
Auflage: 300 Stück
Kontakt: der_pfennigfuchser(at)gmx.de
Der Pfennigfuchser Nr. 7
Preis: 2,00 Euro
Seitenzahl: 84
Auflage: 300 Stück
Kontakt: der_pfennigfuchser@gmx.de