Kategorie: Über’n Tellerrand gelesen

Kritiken an Fan- und Hoppingheften sowie Fußballbüchern die wir lesen.

Bienvenue en Banlieue Rouge – Mein Jahr mit dem Red Star FCBienvenue en Banlieue Rouge – Mein Jahr mit dem Red Star FC

Ich verlor bald das Interesse an Tottemham und Rapid verfolgte ich mit wohlwollendem Interesse. Manchmal war die Leidenschaft größer, zum Beispiel, als Samuel Ipoua bei Rapid spielte, ein Stürmer aus dem Kamerun, der sich in jedem Derby gegen die Wiener Austria mit irgendeinem Gegenspieler prügelte. Manchmal war sie kleiner, zum Beispiel, als Peter Pacult Rapid-Trainer war.

Ein Österreicher zum Studium in Paris auf der Suche nach einer Wohnung und einen Fußballverein. Fündig wurde er in Saint-Ouen, eine Stadt im Pariser Speckgürtel. Die Wohnung bei einem Raucher, von welcher er die Flutlichter eines Stadion sieht. Die Flutlichtmasten des Stade Bauer des Red Star FC! Ein Verein, welcher durch seine Geschichte beeindruckt, welcher nie französischer Meister, aber fünf Mal Pokalsieger wurde und in der Anfangszeit auf den Grünflächen unterhalb des Eifelturms kickte. Ein Verein mit einer kleinen, alternativen Szene wird sein neuer Herzensklub. Mit lockerem, teils auch nachdenklichen, Stil beschreib Christoph sein Jahr in Paris. Er rückt die Menschen, welche er kennenlernt, und das Leben in Paris gut in den Mittelpunkt. Er schafft es, die Erlebnisse rund um dem Red Star FC und seinem Alltag in Paris so gut zu transportieren, so dass das bildliche Vorstellen während dem Lesen ein Kinderspiel ist. Und auch selbstkritisch geht er auch geschellschaftliche Entwicklungen, zum Beispiel die Gentrifizierung, ein und macht sich auch Gedanken darüber, in wie weit er einen Anteil daran hat. Denn er schreitb selber, dass er nach Saint-Ouen gezogen ist, weil es dort billige Wohnungen gibt. Doch mit ihm kommen noch andere. Und diese drängen die „Ureinwohner“ aus ihren Viertel heraus. So geht nach und nach die Ursprünglichkeit der Stadt/des Viertels verloren und bald ist kein Unterschied zu anderen Städten/Vierteln zu erkennen. Auch die Ereignisse rund um dem Red Star FC bewegen ihn. Hier sind die Stichworte der Bau eines neuen Stadions und der Kampf gegen den Abstieg.

Mein Fait für dieses Buch fällt mehr als nur positiv aus und ich wünsche mir mehr solcher mit Gefühl geschriebenen Bücher, welche an der richtigen Stelle auch mal den Gedanken des Leser beim Fortführen eines Erlebnisse freien Lauf lassen.

Das Vorwort von Joachim Henn zum Buch und zum Red Satr FC lässt zudem die Sympathien für diesen Verein wachsen.

Das Buch könnt ihr kostenfrei downloaden, oder ihr investiert drei Euro und lasst es euch zuschicken. Ich habe beides gemacht.

Bienvenue en Banlieue Rouge – Mein Jahr mit dem Red Star FC: 10 von 10 Kopaneschnecken! (goju)

Der Wegbegleiter #6Der Wegbegleiter #6

So richtig weiß ich nun nicht, was ich zu der sechsten Ausgabe des „Der Wegbegleiter“ schreiben soll. Das Niveau ist von Ausgabe 2 bis 5 gleichbleibend gut, die Themen vielfältig Also alles beim Alten. Einzig negativer Punkt diesmal: Der Bericht zum Afrikabericht hätte meiner Meinung nach deutlich mehr Platz im heft einnehmen können.

Deswegen meine Kurzeinschätzung der einzelnen Themen:

  • + Spielberichte
  • +/ Zu Gast bei Freunden
  • ++ Stoppt Indect (mehr dazu HIER)
  • + Vom Strafrecht zum Zivilrecht
  • +/- Sitzen ist fürn’n Arsch
  • + Polizeigewalt
  • + Wie weit wollen wir (mit-)gehen?
  • +/- Groundhopping
  • + Interview mit Tribuna Nord
  • ++ Fortuna 95 – Hertha BSC (Abrechnung mit Medien usw.)
  • ++ Dreigeneratoneninterview
  • +/- 5 Jahre Block 8.2
  • +/- Worte des Vorsängers

Für die sechste Ausgabe des „Der Wegbegleiter“ vergebe ich 7 von 10 Kopaneschnecken. (goju)

Der Wegbegleiter #5Der Wegbegleiter #5

Und weiter geht es mit „Der Wegbegleiter“. Viel zum Heft schreben brauch ich aus meiner Sicht nicht mehr. Mir bereitet es immer Freude das Heft zu lesen. Spielberichte und Themenvielfalt passen immer gut zusammen. Mit besonderem Interesse war ich auf die Themen „Die Perversion des Internets“, die Interviews und „Drei Generationen im Gespräch“ gespannt. Und ich muss sagen, dass die drei Themen überzeugten. Gerade beim Thema Internet wird mit Ultras.ws abgerechnet und dafür geworben auf solide Quellen in Sachen Ultras zurückzugreifen. Gut, dass dort auch die ein oder andere Szene ein leicht verschobenes Weltbild hat, wissen wir alle. Dennoch sind die Informationen und Veröffentlichungen aus der Hand der jeweiligen Gruppe und somit nicht von irgend einem dahergelaufenen Internet-Hool.

Das Dreigenerationengespräch fand ich auch sehr gut. Die Sicht auf Ultras und Stimmung aus drei unterschiedlichen Generationen. Von anfänglichen Schalala-Spaß-Support hin zum durchorganisierten Support mit neuen Liedern. Und wie sich die Stimmung in den Jahren verändert hat und was die typische Betzestimmung ausmacht. Fortgesetzt wird diese Reihe in der nächsten Ausgabe mit der Überschrift „Ultras im Verein“.

Der Rest im Heft (Spielberichte, Groundhopping usw.) gewohnt solide.

Meine Einschätzung:

  • + Spielberichte
  • ++ Die Perversion des Internets
  • + Das Phänomen der Deindividuation (Pro Kennzeichnungspflicht von Polizisten)
  • + Do it yourself
  • +/- Zu Gast bei Freunden
  • + Groundhopping
  • ++ Interview Berliner Bagasch
  • + Interview Jürgen Macho
  • +/- Worte des Vorsängers
  • ++ Drei Generationen im Gespräch
  • +/- Spiele die zur Legende wurden
  • +/- GL-Cup

Für die fünfte Ausgabe des „Der Wegbegleiter“ vergebe ich 8 von 10 Kopaneschnecken. (goju)

Der Webegleiter #4Der Webegleiter #4

Auch die vierte Ausgabe des „Der Wegbegleiter“ ist eine rundum gelungene Sache. Die Spielberichte behielten das Niveau und den Stil der Spielberichte aus der zweiten und dritten Ausgabe.

Besonders gut gefiel mir das Interview mit Markus Merk. Die Lockerheit von Markus Merk in dem Interview ist gut wiedergegeben und auch die ausführlichkeit seiner Antworten ist bemerkenswert. Der Daumen geht dafür nach oben. Auch das zweite Interview im Heft mit Jonas Gabler konnte mich überzeugen, hielt für ich aber keine Neuigkeiten bereit. Für andere Leser dennoch durchaus eine Empfehlung wert.

Des Weiteren konnten mich die Themen „Ist Fußball wirklich alles?“ und „Die Macht der neuen Medien“ auch vollauf überzeugen. Das erste Thema unterteilt sich in die vier Schwerpunkte Sicherheitspolitik, Polizei und Willkür, Paternalismus und Rede-, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sowie Kommerzalisierung. Mit der Aussage „Ultra‘ hört am Stadionausgang nicht auf!“ wird das Thema begonnen und mit der Frage „Was, wenn ich nicht nur meine Vereinsliebe, sondern auch meine fanpolitischen Ansichten auf den Alltag projiziere?“ weitergeführt. Anschließend werden die vier Schwerpunkte behandelt und mit den Fragen „Wenn Politik nicht ins Stadion gehört, was machen wir dann eigentlich? Ist Fanpolitik nicht auch Politik? Sind die Themen, die wir ansprechen nicht für die gesamte Gesellschaft wichtig? Oder sind wir vielleicht das Neue, das losgelöst von Kategorien wie links und rechts sich für umfassende bürgerliche Freiheiten einsetzt?“ beendet. Gute Fragen, welche sich jeder selbst beantworten sollte, werden gestellt und die Doppelmoral von uns Fans und Ultras aufgezeigt. Ein Beispiel: Gegen Red Bull pöpeln und in der Disko diese Brühe trinken! Applaus.

Ebenso ernst wird sich mit den sozialen Medien im Internet auseinander gesetzt. Dabei wird nicht die Nutzung dieser verteulfelt, sondern die Art und Weise, das Bloßstellen des eigenen Ichs und Lebens kritisiert.

Hier noch mal die Einschätzung der einzelen Rubriken im Heft:

  • + Spielberichte
  • ++ Interview mit Markus Merkwürdige
  • + Interview mit Jonas Gabler
  • + Die Fanvertretung stellt sich vor
  • +/- Groundhopping
  • ++ Ist Fußball wirklich alles?
  • ++ Die Macht der neuen Medien
  • +/- Der Aufkleber
  • +/- Kilmarnock
  • +/- Worte des Vorsängers

Die vierte Ausgabe des Wegbegleiters ist mir 8 von 10 Kopaneschnecken wert. (goju)

Der Wegbegleiter #3Der Wegbegleiter #3

Der Wegbegleiter Nr. 3– Generation Luzifer – 1. FC Kaiserslautern

Da mich die zweite Ausgabe überzeugte, brauchte ich bei der Nummer drei nicht lange überlegen und bestellte sie. Auf diesmal 124 farbigen Seiten für 4€ wird die Hinrunde in der 1. Bundesliga abgehandelt, ein Interview mit Thomas Hilmes von „Der Betzte brennt“ und Torartlegende Ronnie Hellström geführt, die Fandemo in Berlin wird ausgewertet, es wird über ein Stadionverbot für einen Tag mit dem Untertitel „Protokoll der deutschen Rechtsfassung“ informiert, über die Einflussnahme der Politik im afrikanischen Fußball wird berichtet, dass Klima der Angst, welches die Polizeigewerkschaften und Verbände aufbauen, wird umrissen und ein Aufruf zum Boykott der Schalhändlermafia wird in Worte gefasst. Klingt teilweise zwar stark nach grauer Theorie, doch ist es ganz und gar nicht. Auch in der dritten Ausgabe überzeugt das Gebotene wieder und ich spreche euch eine Empfehlung diese Heft zu lesen aus. (goju)

Der Wegbegleiter #3

Preis: 4,00 Euro
Seitenzahl: 124 (farbig)
Kontakt: www.generation-luzifer.de – fanzine@gl98.de

Der Legionär #1Der Legionär #1

Aus Jena kommt diese Neuerscheinung auf dem Fanzinemarkt. Der Einband farbig gehalten, die restllichen Seiten in schlichten Schwarz-Weiß. Das Heft kommt mit 156 prall gefüllten Seiten daher und kann somit im Preis-Seitenzahl-Vehrältnis vollends überzeugen. Denn 3,80 Euro sind ein fairer Preis.

Das Ziel der Autoren ist, mit „Der Legionär“ ein „etwas anderes Projekt“ auf den Markt zu bringen, welches „fernab von ellenlangen schwarz-weiß Dokumenten“ ist, „die davon berichten, dass das fünfte Sofioter Derby nicht so intensiv wie das Dritte war“. Zeit wollten die Autoren sich beim Erstellen des Heftes lassen, damit „nicht wieder eine x-beliebige Postille die breite Leserschaft mit allerhand Unfug unterhält“. Nach meinem Dafürhalten sind sie an diesem Ziel vorbeigeschrammt. Denn wirklich abheben tut sich das Zine nun nicht wirklich von anderen Publikationen, welche ich bisher gelesen habe. Eher heben sich andere Hefte von diesem ab. Positiv finde ich die gelegentlichen Infokästen, die losgelöst vom Text ein paar Infos zu verschiedenen Städten bereit halten.

Die Spielbesuche sind ein buntes Pottporie quer durch Europa. Frankreich, Belgien, Deutschland, Polen, Tschechien, Rumänien, Kroatien, Serbien und anderen Ländern. Auch Derbyberichte (Budapest, Belgrad und Prag) fanden den weg ins Heft. Und die meisten Spiele sind in den oberen Ligen angesiedelt.

Das Fazit fällt mir bei diesem Heft nich so leicht. Denn ich schätze stets die Arbeit, welche Autoren in jedes einzelne Heft stecken. Und auch soll meine Bewertung nicht als Bewertung in Form eines Schulnotensystems verstanden werden. Mir fehlt halt der eigene Stil in den Texten. Aber was noch nicht ist, kann auf jeden Fall werde und wird es sicherlich auch noch. Schließlich lernt der Mensch aus den gemachtee Fehlern. Von daher seh ich für dieses Projekt positiv in die Zukunft und vergebe erstmal 5 von 5 Kopaneschnecken für die erste Ausgabe, welche außer meiner Sicht weder Fisch noch Fleisch sind. (goju)

Jottwede – Perspektivwechsel #1Jottwede – Perspektivwechsel #1

Jottwede – eine Neuerscheinung aus Berlin, genauer Union, welche bei mir direkt positiv eingeschlug. Auf einhundert komplett farbigen Seiten kann der Leser für drei Euro Reiseberichte von Spielen aus Griechenland, Russland, Österreich, Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei, Italien und der Türkei und dem Balkan lesen. Besonders wert hervorzuheben sind für mich dabei die Berichte von Bea und Fichte aus Russland, der Text zum Balkanausflug vom 08.08. bis 20.08. und der von Paule, wobei hier besonders die Erlebnisse in Izmir, genauer im Satdtteil Buca hervorstachen. Von den hiesigen Ultras dazu eingeladen werden in den gruppeneigenen Räumen neben den wichtigsten Materialien zu übernachten, obwohl sich beide Seiten erst seit wenigen Stunden kennen, kann wohl nicht jeder von sich behaupten.

Ein Fanzine, welches nicht plump daher kommt und bei dem der Fokus auch viel auf das Erlebte gerichtet ist. Auch der Preis und die Seitenzahl stimmen vollends überein. Ich muss sagen, dass die Macher dieses Heftes wussten was sie taten.

Mein Fazit fällt wie folgt aus: Kauft und lest das Heft. Es lohnt sich auf jeden Fall. Jottwede – 9 von 10 Kopaneschnecken. (goju)

Hintergedanke #1Hintergedanke #1

Die erste Ausgabe Hintergedanke der Red Generation aus Regensburg. Ich muss sagen…das….äh…ja…Hmh……So richtig hat das Zine bei mir nicht gezündet. Der Inhalt besteht aus Berichten zu Spielen des SSV Jahn Regensburg, des SV Stuttgarter Kickers und Groundhopping. Dazu noch drei Seiten Streetart aus Regensburg und zwei Bunde Fotoseiten auf den Rückseiten vom Cover. Der Schreibstil konnte mich nicht so fesseln wie bei manch anderen Heften, welche ich erst aus der Hand legte, als ich auch die letzte Seite gelesen hatte. Überheblich sind die Texte auf keinen Fall geschrieben. Aber das gewisse Etwas, das Subtile fehlte mir. Die 2,50 Euro für 68 Seiten sind dagegen vollkommen in Ordnung. Ich vergebe für die Erstausgabe des Hintergedanken 3 von 10 Kopaneschnecken. (goju)

Monkey Business #10Monkey Business #10

Brigade Nord seit 1516? VfL Osnabrück. Mmh? Kenn ich nicht!

Also im world wide web geschaut und zur Verwunderung auf die Facebook-Seite der BN verwiesen wurden?! Naaaja.
Aber es geht ja um das Heft. Ganz großer Pluspunkt, die Themenvielfalt.
Fängt mit den Vfl-Spielberichten an. Die letzten Spiele der Rückrunde 2012/13 werden abgehandelt, um mit dem Relegationshinspiel gegen unsere SGD zu enden…… Und das Rückspiel? Ich habe das Heft zwei Mal durchgeblättert in der Hoffnung die Seite wär evtl. verrutscht. Ist nicht dabei? Obwohl einige Schreiber in Dresden waren und der Ausgang der Relegation mehrfach in anderen Texten angesprochen wird. Komisch.
Weiter geht´s mit der Posse um ihren Trainer „Pele“ Wollitz. Kann den überhaupt einer leiden? Und einen Interview mit dem ehemaligen VfL-Spieler Mirko Baschetti. Welcher irgendwie mit seinen Antworten lustlos rüberkommt. Damit schließen die Texte mit konkretem VfL-Bezug.
Neben kleinen Rubriken wie der Blick über den Tellerrand ( Damen-Basketball, American Football), bisschen Hopping (Kreisklasse, Belgien, Sankt Pauli und beide! Relegationsspiele der Dosen gegen die Sportfreunde Lotte (fand ich schrecklich, da geht man doch nicht freiwillig hin, auch nicht um die verlieren zu sehen)) .Ein kleines Interview mit einen bekannten? Groundhopper. Einen Urlaubsbericht aus Andalusien mit Fußballinfos und einen Besuch auf Gibraltar. Das Tagebuch des Pele Schmollitz. Schmunzelfaktor! Zwei, ich nenn sie mal, Schnaps-Rezensionen + eine Seedbomb-Bauanleitung.
Einen größeren Platz nimmt der Text über den türkischen Frühling ein.
Fand ich gut, da er aus Sicht eines teilnehmenden Demonstranten erzählt wird und sehr emotional ist.
Die umfangreichen Konzertbesuche, CD- und Buchbesprechungen waren nicht so interessant für mich. Durchgelesen wurden sie trotzdem.

Fazit:
Ein Fanzine das ich in keine Schublade stecken kann und auch nicht möchte.
Die Macher haben eine eigene Art und Herangehensweise für das Heft gewählt. Ich würde sagen: damit hebt es sich ab. (svenko)

Les Pensées de la Caillera #1Les Pensées de la Caillera #1

Ein neues Heft aus Bremen von der neuen Gruppe Caillera: Les Pensées de la Caillera. Doch gänglich neu ist nur der Gruppenname. Und eigentlich noch nicht mal das. Den aus Racaille wurde Caillera das „ra“ vom Anfang an das Ende des Namens geschoben und fertig war die neue Gruppe, welche nach der Auflösung von Racaille Verte entstand. Auf der Homepage steht dazu: „Es ist wieder soweit: In Werders Ultraszene hat sich etwas getan. Am 22. April 2012 hatte sich Racaille Verte getrennt. Wir haben sowohl den Namen, als auch die Gruppe durcheinander gewirbelt und gehen neu formiert als Caillera an den Start.“

Erfahrene Autoren hauen in die Tasten und wollen neben Spielberichten auch den Leser auf eine „Reise in die entlegensten Regionen“ ihrer „Hirnzellen entführen“. Joar, geht scharf. Mein erster Blick nach dem Vorwort fällt dabei auf das Inhaltsverzeichnis. Ersteinmal einen groben Überblick über die Themen verschaffen. Spielberichte im Monatsblock, Kleine Gedankenecke, Mitgliederversammlkung 2012, Werder und der Platzsturm, Der Phrasendrescher, NON aux Flash-Ball!, Das wird ins Auge gehen, Film-Review, Dokumentation eines Forenbeitrags aus dem Worum, Rezensionen, Zwei Stellungnahmen des AkJ und Was mich gerade ankotzt sind die Überschriften zu den Themen. Die Spielberichte fand ich teils, obwohl kurz, sehr langatmig geschrieben. Gerade wenn darüber berichtet wird, das der Support durch „die räumliche Distanz“ negativ beeinträchtigt ist. Caillera steht im Heft abgehandelten Zeitraum außerhalb des Ultrablockes. Dadurch kam es, dass Lieder „teilweise parallel gesungen“ wurden und die Geschwindigkeiten der Gesänge zwischen dem Ultrablock und dem Standort von Caillera variierten. Mir fehlte auch ein wenig die Gelassenheit in den Spielberichten. Diese wirkten auch mich doch etwas verkrampft.

Weiter mit den anderen Themen. Bei „Kleine Gedankenecke“ schreibt ein Mitglied der Gruppe über Ulta, Männerbünde, Frauen in der Kurve u. a. schreibt und sich auch die Frage „Warum eigentlich Ultrà – oder: Was mach ich denn hier?“ stellt. Bei „Werder und der Platzsturm“ dreht es sich um einen Platzsturm bei einem Werderspiel im Jahr 1948, die Folgen dessen und wie es heute (am Beispiel Düsseldorf) aussieht.“Der Phrasendrescher“ beschäftigt sich kurz mit Phrasen rund um Spielberichte und stellt die Frage, was Ultrà aus macht.

Ein wirklich heikler Hintergrund liegt „NON aux Flash-Ball!“ zu Grunde. Dabei geht es um Casti, welcher beim Spiel Montpellier HSC gegen AS St. Etienne von einem Gummigeschoß getroffen wird. Diesen Artikel könnt ihr auch auf der Homepage von Caillera nachlesen.

Auf Seite 51 im Heft findet ihr den Forumeintrag aus dem worum, in dem das Opfer eines Überfalls nach dem Spiel Bielefeld gegen Werder II seine Gedanken und Sichtweise öffentlich niederschreibt.

Den Abschluss Bildet die Ruprik „Was mich gerade ankotzt…“. Hier schreibt ein Mitglied der Gruppe seine Gedanken zu Themen, die ihm gerade gehörig auf die Ketten gehen.

Fazit: Die Erstausgabe von „Les Pensées de la Caillera“ ist für mich, verglichen mit der letzten Ausgabe des „Parole“, ein kleiner Rückschritt. Nun weiß ich aber leider nicht, ob die Autoren des „Parole“ und des „Les Pensées de la Caillera“ die gleichen sind. Meiner Meinung nach fehlt dem Heft die Lockerheit. Es wirkt verbissen, als soll jemanden etwas bewisen werden. Die Spielberichte drücken das Gesamtergebnis ein wenig. Die Rubrik „Kleine Gedankenecke“ hat mich dagegen sehr angesprochen. Auch kann ich in vielen Punkten mitgehen. Auch „Der Prhasendrescher“ wählt ja mit altbekannten Floskeln aus Fanzines direkt einsteigt und die Leere der Sprache in Fanzines aufzeigt.

Ich vergebe 6 von 10 Kopaneschnecken und gehe davon aus, dass mit der Zeit eine Steigerung erkennbar ist. (goju)

Rezension zu dieser ausgabe bei rezensione.blogspot.de