Kategorie: 2010

28.07.2010 SG Canitz – SG Dynamo Dresden III28.07.2010 SG Canitz – SG Dynamo Dresden III

28.07.2010, 19:00 Uhr
SG Canitz – SG Dynamo Dresden III
Canitz, Sportanlage Zaußwitzer Straße
Testspiel – 124 Zs. – 1:2

27.07.2010 AC Sparta Praha – KKS Lech Poznań27.07.2010 AC Sparta Praha – KKS Lech Poznań

27.07.2010, 20:30 Uhr
AC Sparta Praha – KKS Lech Poznań
Praha, Stadion Letná
Champions League Qualifikation – 14.588 Zs. – 1:0



25.07.2010 TSV Penig – FSV Limbach-Oberfrohna25.07.2010 TSV Penig – FSV Limbach-Oberfrohna

25.07.2010, 15:00 Uhr
TSV Penig – FSV Limbach-Oberfrohna
Penig, Sportstadion TSV Penig
Landespokal Sachsen – 110 Zs. – 4:5 n. E.

Nach der obligatorischen Auswärtsniederlage in Braunschweig, Dynamo startet scheinbar traditionell schlecht in die Saison um zum Saisonende noch einmal den großen Angriff auf die vorderen Tabellenplätze auszurufen, hieß es heute wieder Regionalsport. Der mehr als große und über die Grenzen Sachsen hinweg bekannte TSV Penig trat im Landespokal gegen den FSV Limbach-Oberfrohna an. Navy man, massa und ich waren uns für diesen Pokalkracher nicht zu schade und schlugen schon weit vor Spielbeginn in der Vereinskneipe auf, wo wir Zeuge des minimalistischen Sprachgebrauchs im Raum Chemnitz wurden. Ein Anhänger des FSV Limbach-Oberfrohne trat in die Kneipe ein und stellte sich an den Thresen. Der Dialog zwischen ihm und der Barfrau lief wie folgt ab:
Sie: „Darf es ein Bier oder Kaffee sein?“

Er: „Haaaaaaa!“

Sie: Mit Milch und Zucker oder schwarz?“

Er: „Haaaaaa!“

Sie: „Bitte!“

Er: „Danke!“

Der Herr nahm sich seinen Kaffee und ging wieder hinaus. Und wir schauten uns verdutzt an und überlegten was das gerade war. Er hat nicht einmal etwas genaueres gesagt und bekommt was er sich wünscht? Oder vielleicht auch nicht und er hat einfach nur genommen was er bekommen hatte. Glaub ich aber nicht. Vielleicht liegt es auch an der Betonung des „Haaaaaaa!“, was für uns im Verborgenen blieb. Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall hatten wir das Wort des Tages für uns gefunden. Hatten wir das wirklich? Haaaaaaa!

Kreisliga gegen Bezirksklasse hieß das Duell in dieser Ausscheidungsrunde und der TSV Penig, 1990 gegründet als Nachfolgeverein der BSG Motor Penig (ohne in den vorherigen Spielbericht zu schauen: die BSG Motor stand für welchen Gewerkschaftsbereich?) konnte gut gegen die Gäste, welche in der DDR als BSG des VEB Trineli, später VEB Feinwäsche, aufliefen, mithalten. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich schon wenige Tage später nicht mehr wusste, wie die Torfolge bis zum Elfmeterschießen war, oder ob überhaupt Tore vielen. Ich meine, dass es ein mageres 0:0 nach 90 sowie 120 Minuten war. Dünne von mir. Kann aber mal passieren.

Die 107 anderen Zuschauer neben uns schrien, fieberten mit – doch half es nicht und das Elfmeterschießen musste her.

Ein Spielbesuch in Penig kann man durchaus empfehlen, findet der Sportinteressierte ein reines Fußballstadion mit Grashang, einer kleinen überdachten Tribüne und Stufen auf der Gegengeraden vor. Selbst der Nebenplatz hinter der Haupttribüne weiß mit Stufen aufzuwarten. Soviel dazu. (goju)

24.07.2010 Braunschweiger TSV Eintracht – SG Dynamo Dresden24.07.2010 Braunschweiger TSV Eintracht – SG Dynamo Dresden

24.07.2010, 14:00 Uhr
Braunschweiger TSV Eintracht – SG Dynamo Dresden
Braunschweig, Eintracht-Stadion
3. Liga – 17.200 Zs. – 2:1

Bilder vom Spiel bei:

ULTRAS DYNAMO

Bultras

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23.07.2010 BSC Motor Rochlitz – SV Germania Mittweida23.07.2010 BSC Motor Rochlitz – SV Germania Mittweida

23.07.2010, 18:30 Uhr
BSC Motor Rochlitz – SV Germania Mittweida
Rochlitz, Vater-Jahn-Stadion
Testspiel – 74 Zs. – 3:1

 

Irgendwann am frühen Morgen in Dresden eingetrudelt zu Hause ins Bett gelegt und Nachmittags wieder aufgestanden. Wichtige Information. Ich weiß. Nur widerwillig bestieg ich das Auto kenn Rochlitz, steckte die letzte Nacht doch noch in den Knochen. Zu viert wurde sich wieder auf den Weg gemacht und bei besten Regenwetter Rochlitz erreicht. Dieser hat nur auf einer Seite drei Stufen und auf der anderen Seite einen Rasenhang zu bieten. Trotzdem trägt dieser stink normal Sportplatz den Namen Vater-Jahn-Stadion. Die heutige Begegnung, wenn auch nur Testspiel, war am 04. Oktober 1903 ebenfalls das erste Fußballspiel in Rochlitz und endete mit 0:8 für die Gäste. In der DDR-Zeit trug der BSC Motor Rochlitz die Namen BSG Stern Radio, BSG Mechaniker und BSG Motor, was auf einen Trägerbetrieb aus dem Bereich Machinen- und Fahrzeugbau oder der Mteallverarbeitung hinweist. In Rochlitz, die Stadt wurde am 14. April 1945 Einheiten der 44.Inf. 6. Panzerdivision der US-Armee eingenommen, gab es zu DDR die Volkseigenen Betriebe (VEB) Elektroschallgeräte Rochlitz, Stern Radio Rochlitz und Orsta-Hydraulik. Andere Sportvereinigungen (mit ihren Gewerkschaftsbereichen) waren Aktivist (Bergbau), Aufbau (Bauindustrie), Chemie (chemische, Glas- und Keramikindustrie), Einheit (staatliche und kommunale Verwaltung), Empor (Handel- und Nahrungsgüterschaft), Fortschritt (Leicht- und Textilindustrie), Lokomotive (Reichsbahn), Medizin (Gesundheitswesen), Post (Post und Fernmeldewesen), Rotation (polygrafische Industrie und Verlagswesen), Stahl (Metallurgie), Traktor (Landwirtschaft), Turbine (Energiewirtschaft), Wismut (Uranbergbau) und HSG Wissenschaft (Universitäten und Hochschulen). Dazu kommen noch die Sportvereinigungen des Militärs, die Armeesportvereinigung Vorwärts, und die der Sicherheitsorgane, die Sportvereinigung Dynamo. Das Einzige wofür man heute allerdings bei der SG Dynamo Dresden und dem BFC Dynamo mit Sicherheit garantieren kann ist der Ruf ;-). So, nun wisst ihr wieder ein wenig mehr. Merkt es euch und setzt das Gelernte um, wenn ihr mal die „BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt besucht.

Die Gäste aus Mittweida, der SV Germania, wurde am 16. Mai 1897 als FC Germania Mittweida gegründet, konnten heute gegen Rochlitz nicht wie im Jahr 1903 überzeugen und verloren verdient mit 3:1. Während ich so nach Informationen in über Germania Mittweida gesucht habe, bin ich auf der Internetpräsenz der Hochschule Mittweida auf das Vereinslied des SV Germani gestoßen. Den Text will ich euch nicht vorenthalten. Wer sich das Lied mit instrumentaler Unterlegung und Sänger anhören will, tippt den folgenden Link in die Browserzeile: http://www.global.hs-mittweida.de/~germania/1897/ .

Das Vereinslied des SV Germania Mittweida

Siebenundneunzig gegründet steht felsenfest vereint
wir lieben die Sportler und die Geselligkeit
verdrießlich und traurig das wollen wir nicht sein
von heute auf morgen da lassen wir uns nicht ein
ja aber alle Tage ein Fußballspiel
des Nachts bei kühlem Wein das macht so frisch und frei
und so geht es weiter bis das der Morgen graut
das ist des Spielers Seligkeit und so ist es Brauch.

Ja, Wenn uns die Leute fragen können wir ruhig sagen
Germania Mittweida werden wir genannt
sind überall bekannt, in Stadt und auf dem Land
ja ja ja Harald ist unser Leiter
Blau-weiss sind uns’re Kleider
da wo wir einkehren geht’s immer lustig zu
da findet das Herz die Ruh.

Und wenn wir dann zum Wettspiel ziehn, Mittweida ist bereit
vor Spiellust die Wangen glühn noch vor der Wettspielzeit
die flinken Stürmer, ach wie so schnell sie sind
die kleinen flinken Läufer, sie laufen wie der Wind
ja, die Verteidigung die ist brillant,
macht niemals Strafstoß oder Hand,
der Torwart hält das ist ne wahre Lust
das Herz schlägt stolz in seiner Sportsmannsbrust.

Ja, Wenn uns …

Und wenn ich einst gestorben bin, lieg da im Totenschrein
als Fußballspieler hab ich gelebt, will auch begraben sein
setzt mir auf meinem Grabe einen kleinen Leichenstein
von jungen Fußballspielern will ich begraben sein
ja ein paar Fußballschuh, ein Fußball dazu
zwei Fähnlein in der Hand, mit blau und weißem Band
ihr Sportsfreunde vergesst meiner nicht
Das ist des Spielers aller aller höchste Pflicht.

Ja, Wenn uns …

 Ich hab es mir mal angehört. Und seit dem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf und ich kann Nachts nicht mehr schlafen, weil ich nach der Melodie schunkelnd im Bett liege und das Lied laut vor mich her singe. Peter Steiner oder Karl Moik übernehmen sie. (goju)


22.07.2010 NK Maribor – FC Szekesfehervar22.07.2010 NK Maribor – FC Szekesfehervar

22.07.2010, 20:30 Uhr
NK Maribor – FC Szekesfehervar
Maribor, Stadion Ljudski Vrt
Europa-League-Qualifikation – 7.000 Zs. – 2:0

 Maribor (deutsch Marburg an der Drau; 116.769 Einwohner; 1254 das erste Mal als Stadt genant) ist die zweitgrößtes Stadt Sloweniens und die größte Stadt der slowenischen Region Untersteiermark und bildet zusammen mit Graz (60 Kilometer entfernt) die Europaregion Graz-Maribor. Der Kulturinteressierte findet hier drei Brücken, eine Kathedrale, einen Stadtpfarrturm, eine gräfliche Burg, ein Kasino mit Theater und einen Stadtpark vor. Dazu kommt noch ein Wasserturm und der älteste Weinstock der Welt, welcher am Ufer der Drau wächst. Während dem Stadtrundgang zeigte sich uns eine kleine, feine Stadt, welche sich in den letzten Jahren heraus geputzt hat. Doch ist dies keine Seltenheit in Slowenien, dass die Städte eher an Österreich erinnern. Den eigenen Balkankrieg im Jahre 1991 (Unabhängigkeit von Jugoslawien) überstand Slowenien innerhalb zehn Tage und erlitt durch diesen Krieg auch kaum Zerstörungen. Seit dem 01. Mai 2004 ist Slowenien Mitglied der EU und hat dadurch den anderen Balkanstaaten in Sachen Infrastruktur und Wirtschaft einiges voraus. Auch wurde es in den anderen kriegerischen Auseinandersetzungen von 1991 bis 1995 nicht in Mitleidenschaft gezogen. Spötter behaupten heutzutage allerdings, dass Slowenien kein Balkanstaat sein, sondern ein Ableger Österreichs. Andere spitze Zungen sprechen dagegen vom Gegenteil und sprechen über Österreich als Restjugoslawien Nord. Wenn man sich Slowenien mit eigenen Augen anschaut, wird man kaum noch, bis auf die Sprache, Unterschiede zu Österreich feststellen. Slowenien ist auch so ein kleiner, knuddeliger Alpenstaat, der eben auf der anderen Seite der Alpen beheimatet ist.

Der NK Maribor wurde im Jahr 1960 gegründet und wurde seit der Unabhängigkeit Sloweniens 9x Meister, 6x Pokalsieger. Der größte Kontrahent des Landes, NK Olimpija Ljubljana, wurde dagegen nur je 4x Meister und Pokalsieger. Die Heimspiele werden im Stadion Ljudski Vrt ausgetragen, welches nach dem Umbau recht modern wirkt. Vor dem Umbau bestand das Stadion aus einer Tribüne mit geschwungenem Dach und Sitzplatzblöcken mit nur wenigen Stufen, welche sehr flach und ohne Überdachung waren. Nach dem Umbau in den Jahren 2006 bis 2008 ist das Stadion, wie schon geschrieben, recht modern. Von der alten Bausubstanz wurde nur die Haupttribüne erhalten. Die anderen Blöcke wurden abgerissen und neu aufgebaut. Nun sind die Hintertorbereiche und Gegengerade ebenfalls unter einem geschwungenen Dach zu finden und ähnlich der Haupttribüne konzipiert. Zar ist das Stadion kein 0815-Stadionneubau, wirkt aber doch ein wenig steril. Das kann daran liegen, dass es sehr hell gehalten ist, oder einfach nur daran, dass es noch neu ist und noch nicht dreckig und vergammelt. Doch das kommt hoffentlich noch ;-). Einlass zu diesem Spiel gab es für Gegengerade für zehn Euro.

Die Gäste aus Székesfehérvár rund um den Verein V. FC (V. = Elektrogerätehersteller, der 2006 aus- und 2009 wieder in den Verein einstieg. Ja, es wird so gut es geht versucht Sponsorennamen zu vermeiden.) lieferten sich weit vor dem Spiel eine kleine Hauerei mitten in der Stadt mit ebenfalls sportlichen Leuten von Maribor. Vidi gewann diesen Kampf und skandierte deswegen öfters während dem Spiel „Maribor – Hooligans – HAHAHAHAHA!“. Nicht annähernd so viele Titel wie Maribor konnte Vidi bisher gewinnen: nämlich genau 1x die Meisterschaft und 1x den Pokalsieg. Dafür waren sie aber im Jahr 1985 UEFA-Pokalfinalist und unterlagen in zwei Spielen Real Madrid insgesamt mit 1:3. Auf dem Weg ins Finale konnte aber ein kleines Who-is-Who des internationalen Ballsportes beiseite geräumt werden. So bezwangen sie Dukla Praha, PSG, Partizan Belgrad, ManU und den Željezničar Sarajevo. Der Gästeblock war zu diesem Spiel gut gefüllt, so um die 500 Rot-Blauen dürften sich an diesem Donnerstag auf den Weg gemacht haben. Dazu kommen noch ein paar Zwickauer, die durch die Kontakte zu RBD ebenfalls im Gästeblock vertreten waren. Der Support war am Anfang recht gut anzuhören und es wurde geschafft sich hin und im Stadion Gehör zu verschaffen. Auch wurde noch ein Spruchband in ungarischer und englischer Ausführung gezeigt, in dem mitgeteilt wurde, dass Ungarn auch in diesem Land, Slowenien, zu Hause sind. Ich geh davon aus, dass sich Vidi dabei auf das Königreich Österreich-Ungarn bezieht, welches von, man kann es wirklich so sagen, der sächsischen Schweiz bis Dubrovnik und vom Bodensee bis Brasov reichte. Großungarn erreichte diese Dimensionen nicht mehr, war aber mit einem Gebiet von Fiume (Rijeka) bis Brasov und Kosice bis Novi Sad nicht viel kleiner. Maribr gehörte aber nicht zu Großungarn.

Leider lief das Spiel zu Ungunsten von Vidi ab, wodurch sich der Support aus dem Gästeblock ein wenig verschlechterte und sich mehr aufs Pöbeln konzentriert wurde. Was aer negativ für Vidi, ist positiv für die Violetten aus Maribor. So geschah, dass nicht nur einmal das ganze Stadion in die Gesänge aus der Kurve einstimmte bzw. sogar über das Spiel verteilt es die Gegengerade schaffte eigene Gesänge anzustimmen. Mir hat die Atmosphäre hier mehr gefallen als bei Basel gegen Zürich. Irgendwas war anders. Auffällig im Block der „Viole Maribor“ war, dass sie sich eben nicht wie in Deutschland üblich eng, also geschlossen stellten, sondern auf Kommando des Capos ein größerer Abstand zum Nebenmann eingenommen wurde, was den Mob sofort auch größer erschienen ließ. Neben guten Support gab es noch eine Blockfahne, Hüpfeinlagen und mehrere Wroclawer Freudenfeuer zu sehen. Insgesamt zwar nicht das große Ultraspektakel bei dem man hätte sonst was auswerten können, aber da die Violetten ganz gut abgingen, machte es doch mehr als nur Spaß und wirkte alles sehr authentisch. Ich war nach dem Spiel mehr als nur begeistert. Da mich der florinio noch zu einem Foto mit einem Hamburger in der Hand nötigte, erwähne ich jetzt mal nebenbei, dass es hier utopisch große Hamburger zum (im Preis-Leistungs-Verhältnis zu Deutschland) kleinen Preis (2,50€ waren das glaube) gibt.

Nach dem alle wieder am Auto waren, begann die große Suche nach dem Weg raus aus Slowenien. Da der Slowene wenn es um die Maut geht, doch ein kleiner Verbrecher ist und nur noch Jahresvignetten verkauft, sollte es auf der Landstraße Richtung Österreich gehen. Doch irgendwie führten alle Wege zur Autobahn (ihr Schweine!), aber irgendwann fanden wir den richtigen (Um)Weg und waren endlich(?) in Österreich. Von da an alles ein Kinderspiel, nur den snider musste ich bei Hof ermahnen mal auf das Gaspedal zu treten. Auf die Frage warum, antworte ich nur, dass der Lkw hinter uns schon Lichthupe gibt und unsere Reisegeschwindigkeit in Proportion zu sniders wachsender Müdigkeit fällt. Das Wetter in Schland verleitete uns alle mit dem Gedanken zu spielen, einfach wieder umzukehren und zurück zum Wörthersee zu fahren. Es macht halt doch einen großen Unterschied aus, ob ich bei 30°C und mehr am Wörthersee abgammel, oder ob ich mir das verregnete Deutschland anschaue. (goju)


21.07.2010 SAK Klagenfurt – NK Šmartno21.07.2010 SAK Klagenfurt – NK Šmartno

21.07.2010, 18:00 Uhr
SAK Klagenfurt – NK Šmartno
Wiederndorf, Sportplatz Wiederndorf
Testspiel – 37 Zs. – 6:0

Ziel in Wiederndorf war das Testspiel zwischen dem Slovenski atletski klub Klagenfurt, welcher 1970 von Dr. Valentin Inzko als Studentischer Fußballverein gegründet wurde, und dem NK Šmartno, welcher in Šmartno ob Paki beheimatet ist und in der zweiten Liga Sloweniens in einem 2.000 Stadion spielt. Hintergrund der Gründung des SAK Klagenfurt war es, dass Inzko mit diesem Verein auf die slowenische Bevölerungsgruppe in Österreich aufmerksam machen wollte.

Um nach Wiederndorf zu kommen, mussten wir erst einmal über die Jörg-Haider-Gedächtnisbrücke fahren, welche mit einem „Ultras Mostar“-Graffito verziert wurde. Fragt mich nicht, wie das dort hingekommen ist. Der Sportplatz in Wiederndorf hat genau eine Attraktion zu bieten: eine Wasserstelle, die aus einem gekachelten Ball besteht. Irgendwie so. Fahrt am besten mal hin und schaut es euch selber an. Der Rest ist ein Graswall, auf dessen Krone die Bahngleise verlaufen und ein Blick auf die Alpen. Aber um, so war zumindest das Kalkül, wieder von dem Erlebten vom Spiel Basel – Zürich herunter zu kommen und um dem Spiel Maribor – Vidi eine faire Betrachtung zu ermöglichen, musste einfach so ein Testspiel im österreichischen Nichts sein. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Offiziellen des NK Šmartno an einer Verpflichtung von uns interessiert waren, als wir in der Halbzeitpause selber ein wenig gegen den Ball traten. Schlechter als das, was ihre Spieler auf dem Platz ablieferten war es auf jeden Fall nicht.

Nun gut. Die Nachtruhe wurde am Wörthersee angestrebt. Noch einmal mussten wir über die Haiderbrücke und ein kleines Stück fahren. Die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz gestaltete sich am Anfang recht schwierig, sahen doch die Ortschaften recht nobel aus und auch Zeltplätze waren auf den ersten Blick nicht zu sehen. Knapp zur Hälfte herum um den Teich, sahen wir dann einen kleinen Parkplatz direkt am Ufer der unseren Ansprüchen genügte. Der Grill wurde aufgebaut, die Schlafsäcke in Reih und Glied gelegt und bis spät in die Nacht wurde über Fußball, Ultra usw. geredet. Die sanften Wellen des Wörthersee, die sich leise am Ufer brachen, ließen uns langsam ins Reich der Träume abgleiten. Gestört wurde mein Schlaf nur von der Müllabfuhr, Motorbooten auf dem See, Joggern und zum Schluss den Blicken der Ortsansässigen, die ebenfalls zu diesem Parkplatz kamen um zu baden. Gegen zehn Uhr wurde sich dann langsam aus dem Schlafsack geschält, der Müllberg beseitigt und die Wasserqualität angetestet. Und ich muss sagen, dass das Baden im Wörthersee echt mal geil war. Kannte man sonst nur durch Serien wie, der Name sagt es bereits, „Ein Schloss am Wörthersee“, so schwammen wir nun darin umher. Auch allerlei Unterhaltung wurde uns am Ufer geboten. Sei es der Rentner, der sich in Leopardenstringtanga sonnte und nach dreißig Minuten immer wendete, irgend ein wichtiger der etwas von „Die hoams do Schildgrääääten und Huund im Woasser. Dees gibt’s doch goar nicht. Dees is a Parkplotz und goa Boodestroand!“ Ich hasse diesen Dialekt. Joar, war schon schön hier am/im Wörthersee. Kann ich nur empfehlen. Nur einmal wurde es brenzlig, als zwei Schwäne auftauchten. Eigentlich hatten die ja kein Problem mit niemanden, doch als ich einen von beiden, die schwammen gerade in ein bis 1,5 Meter Distanz an mir vorbei, mit „Na Malte“ anredete, erntete ich missbilligendes Fauchen des Schwans. Ich wusste gar nichts, das Malte in Österreich eine Beleidigung ist. Selbst für Schwäne. Leider, ja wirklich leider mahnte die Uhrzeit dazu unser Lager abzubrechen und sich auf die letzten Meter gen Maribor zu machen. Der Weg führte uns durch eine schöne Alpenlandschaft und knapp drei Stunden vorm Spiel waren wir in Maribor. (goju)


20.07.2010 FC Basel – FC Zürich20.07.2010 FC Basel – FC Zürich

20.07.2010, 20:15 Uhr
FC Basel – FC Zürich
Basel, St. Jakob Park
1. Liga Schweiz – 30.250 Zs. – 3:2

>>FC Zürich – FC Basel am 18.03.2009<<

Urlaub. Endlich Urlaub. Wenn auch nur vier Tage. Montags arbeiten, am Dienstag das obige Spiel, Mittwoch ein Testspiel, Donnerstag Maribor gegen Vidi, Freitag findet sich auch noch was, Samstag Dynamo in Braunschweig und Sonntag wird sicherlich auch gespielt. Irgendwo. Mir egal. Hauptsache es wird gespielt. Den kommenden Montag auf Arbeit ist dann bei mir das Motto „Arbeit geh weg ich komme!“. Ich kann schon wieder die Kollegen fragen hören: „Und was hast du in deinem Urlaub gemacht?“ „Öhm ja, ich war am Dienstag in Basel, Mittwoch am Wörthersee, Donnerstag in Maribor, durch die Nacht wieder gen Dresden und ab Freitag eben wieder zu Hause.“ Das entsetzte Staunen dauert einen kurzen Moment an, dann lockert sich die Miene, ein gekünsteltes Lächeln wird aufgesetzt und ungläubig gefragt: „Wie hast du das gemacht?“ „In dem ich es einfach gemacht habe.“ So geht das nun schon seit Jahren bei mir auf Arbeit und ich frage mich immer wieder aufs Neue, warum mich meine Kollegen überhaupt noch fragen. Das Gespräch und dessen Ergebnis ist immer das gleiche, nur die Orte sind verschieden. Eigentlich könnte ich das Gespräch auch auf den Satz von Bello, den sprechenden Hund von Lorriot, beschränken: „Hohohohohoooho….pfffffff.“ Zwar würden meine Kollegen ähnlich verdutzt gucken wie bei meinen normalen Erklärungen, aber ich hätte mir eine Menge Redezeit gespart.

Wie dem auch sei, nicht nur ich hatte Bock auf diesen kurzen Urlaub, sondern auch der florinio, snider, Rene und maddin zwängten sich mit in den mehr als geräumigen Fiat Punto. Nach ereignisloser Fahrt, die mit Ratespielen und anderen Klamauk über die Runde gebracht wurde, parkten wir den Mietwagen weit vor dem Spiel im Parkhaus am Badischen Bahnhof und fuhren den Rest mit dem Bus bis kurz vor das Stadion. Überall rund um das Stadion konnte man ein paar nette Wandgemälde begutachten. Direkt vorm Stadion saßen dann viele Schalträger neben einem Grill, aßen, tranken ein paar Bier und unterhielten sich. Wirklich eine lockere Atmosphäre. Keine Spur von Hektik, ausufernden Suff oder Rumgeprolle. So eine entspannte Atmosphäre sieht man um deutsche Stadien selten. Könnte auch daran liegen, dass viele Fans erst kurz vor knapp kommen bzw. würde die Polizei und das Ordnungsamt bei grillenden Fans vorm Stadion zur Tat schreiten, da es nicht der öffentlichen Ordnung entspricht. Im Gegensatz zu der Ruhe der rot-blauen Angänger verlief die Ankunft der Zürcher etwas chaotischer. Wie gewohnt, fuhren die Zürcher mit dem Sonderzug und hantierten bei der Ankunft auf dem Bahnsteig neben dem St. Jakob Park mit einer großen Menge Pyro. Dann mussten sie nur noch knappe 300 Meter laufen und waren schon im Block.

Der St. Jakob Park war zu diesem ersten Spiel der Saison 2010/2011 gut gefüllt, unsere Karten wurden weit vor dem Spiel via Internet geordert. Einzig auf dem dritten Oberrang und im Gästeblock waren große Lücken. Ich würde die Zahl der Gäste auch nicht höher als 500 oder 600 ansetzten. Das Spiel war auch beste Unterhaltung: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2 und durch das Tor von Frei in der 80. Minute konnte der FCB den ersten Saisonsieg einfahren. Trainer bei Basel übrigens Thorsten Fink, der sein erstes Profispiel mit 21 Jahren am 29. Juli 1989 für die SG Wattenscheid gegen die SpVgg Bayreuth in der damaligen zweiten Liga bestritt. Wattenscheid und Bayreuth in der zweiten Liga – lang, lang ist es her. Wären mit aber beide lieber als der FC Ingolstadt und der SC Paderborn. Egal, zurück nach Basel. Die Zürcher im, wie schon geschrieben nicht ausverkauften, Gästeblock positionierten sich mit dem harten Kern im Oberrang und sangen die bekannten Melodien und zündeten, wie gewohnt, auch ein wenig. In der zweiten Halbzeit sogar ein bisschen stärker, der Stadionsprecher sagte dass, was er sagen musste und die FCB-Fans in den angrenzenden Blöcken schauten kurz rüber, machten ein Foto und schauten anschließend das Spiel ohne Unmutsbekundungen weiter. Daumen nach oben.

In der Muttenzer Kurve, die vom „Inferno Basel, den „Fanatics“ und „Kaos“ angeführt wird, sah man zum Anpfiff ein paar Schwenkfahnen, Doppelhalter, Bengalen und eine Rauchshow in den Farben Rot und Blau. Danach folgten die bekannten Lieder die man schon von der CD der Muttenzer Kurve kannte. Joar, so richtig vom Hocker hat mich das hier heute nicht gehauen. Da fand ich persönlich das Duell am 18.03.09 beim FCZ im Pokal besser. Irgendwie war da mehr Feuer drin. Klar gab es auf beiden Seiten eine hohe Beteiligung am Support. Es ist nun aber auch nicht so, dass ich das in der Form noch nie gesehen hätte. Ich weeß es einfach ni, was mir an diesem Tag, bei diesem Spiel gefehlt hat.Auch empfand ich die Muttenzer Kurve irgendwie als leise. Naja, erster Spieltag, es ist noch keine richtige Spannung in der Liga vorhanden und auch müssen beide Seiten halt noch warm laufen. Haken dran und ab dafür raus aus dem Stadion, mal angucken wie die Polizei hier die Abreise der Gästefans organisiert, waren die doch eh in dem Block zwischen Gästeblock und Bahnsteig. Und ich muss sagen, dass die Abreise gar nicht mal so schlecht organisiert ist. Der Bereich zur Straßenbahnhaltestelle wird massiv abgesperrt, es wird gewartet bis alle FCB-Fans aus dem Bereich zwischen Gästeblock und Bahnsteig verschwunden sind und der Sonderzug rollt schon mal ein. Während die Zürcher warten müssen, bearbeiten sie ein wenig den Bauzaun, welcher mit Folie behangen ist. Die Cops machen mehr als nur einen Schritt zurück, der Bereich zwischen Bahnsteig und Gästeblock ist gänzlich frei von Bullen, erst hinter der Straße die in einen Tunnel übergeht stehen sie wieder. Ein paar Cops, die noch vor dem Bauzaun standen, ziehen sich ins Stadioninnere zurück und ein einzelner, wohl per Losverfahren ausgewählter, Polizist steht vor dem Tor im Bauzaun, schaut sich um, prüft ob der Weg zum Gleis frei ist, bekommt das Zeichen das Tor zu öffnen, geht langsam an dieses heran, hält einen gewissen Abstand zum Tor ein, öffnet schnell den Riegel am Tor und sprintet weg. Die Zürcher ihrerseits sprinten nun zum Zug, ein paar wenige pöbeln noch, aber der Großteil will sich einfach einen guten Sitzplatz sichern. Nicht schlecht diese Taktik. In Deutschland würde man wohl selbst die paar hundert Meter für Übungszwecke der Polizei gekesselt laufen.

In der Stadt trafen wir uns noch mit ein paar Zwickauern, die ebenfalls anwesend waren, genossen die angenehmen dreißig Grad Celsius kurz vor Mitternacht und wunderten uns noch, wie wenig Leute die Schwenkfahnen in eine Wohnung mitten in der Stadt brachten. Um genau zu sein, waren es drei Mann mit einem großen Rucksack voll Fahnen. Mitten durch die Nacht ging es quer über den Feldberg und unzähligen Umleitungen noch bis kurz vor Singen, wo auf einem kleinen Bolzplatz neben einem Feld das Nachtlager aufgeschlagen wurde. Die einen im Schlafsack draußen, die anderen im Auto. Lange dauerte allerdings die Nachtruhe nicht (drei, vier Stunden), kurz wurde um wieder wach zu werden Fußball gespielt und über München und dem Chiemsee (kurzer Badestopp; ein Schwan griff eine Ente an, tauchte sie unter Wasser und konnte sich auch durch unsere Worte „Die hat genug!“ und „Die liegt. Die liegt!“ nicht beruhigen lassen und suchte sich eine andere Ente als neues Opfer) ging es bis Klagenfurt und noch ein Stück weiter bis Wiederndorf. (goju)


18.07.2010 FK Železný Brod – 1. FK Nová Paka18.07.2010 FK Železný Brod – 1. FK Nová Paka

18.07.2010, 17:00 Uhr
FK Železný Brod – 1. FK Nová Paka
Železný Brod, Stadion FK Železný Brod
Pokal – 200 Zs. – 0:7

 

Auf dem Weg nach Železný Brod (deutsch Eisenbrod) wurde noch ein kurzer Zwischenhalt am Stadion von Hradek nad Nisou eingelegt. Bitte, bitte werte Geschäftsführug der SGD: spielt mehr Testspiele in Tschechien! Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitte!!!!!!!!!!

Angekommen in der alten Glasmacherstadt die im 11. Jahrhundert gegründet wurde, sollte zu erst das Stadion angesteuert werden. Nach einer größeren Stadtrundfahrt standen wir auch davor und bemerkten, dass wir noch genug Zeit hatten. Auto abgestellt und -geschlossen und los ging es zum nächsten Restaurant/zur nächsten Kneipe, die unseren Ansprüchen genügte. Die edle Fischgaststätte durfte es dann aber auch nicht sein, war sie uns doch einfach schick. Ein bisschen gammliger darf das Interieur schon sein. Gesucht, gefunden, und die Plätze eingenommen. Der erste Blick durch das Innere des Schankhauses blieb sofort auf einem Mann an der Theke haften. Dieser musste schon eine weile/seit dem Abend zuvor da sitzen, hatte er sich doch schon kräftig zugesoffen. Oder anders: er schlief am Thresen. Irgendwann bekam er ein neues Bier hingestellt, wachte fünf Minuten später auf, nahm einen großen Schluck und viel sofort wieder in seinen komatösen Schlaf. Das wiederholte sich dann noch ein paar Mal. Ganz großes Kino. Nicht schlecht. Honzaland wie lieb ich dich! Schnell noch eine Knoblauchsuppe bestellt und schon ging es wohl gestärkt zum Sportplatz, der auf beiden Seiten über ein paar Stufen verfügt. Sportlich nur knapp unterlegen (…) konnte der anwesende „ Železný Brod Hooligans“-Mob wenigstens statt Singsang für ordentlichen Klobasa- und Pivo-Support entscheiden. Die 70 Meter lange Fahne der Gruppe wehte derweil einsam im Wind und ich fand, um mir das Spiel wenigstens ein bisschen schön zu gestalten, ein paar Weinbergschnecken, die ich ohne großartige Überredungskünste als Modell verpflichten konnte. Die eine, die nicht wollte, wurde von einem Wechselspieler der Heimelf sofort ins Jenseits befördert. Tja, was lernt ihr daraus? Hört auch mich, dann lebt ihr länger! (goju)

18.07.2010 FC Oberlausitz Neugersdorf – FK Jablonec B18.07.2010 FC Oberlausitz Neugersdorf – FK Jablonec B

18.07.2010, 11:00 Uhr
FC Oberlausitz Neugersdorf – FK Jablonec B
Neueibau, Bergland-Arena
Testspiel – 59 Zs. – 2:1

>>erster Spielbesuch am 15.07.2009<<

Jab. Hier war ich schon mal. Und zwar am 15.07.2009. Da müsste ich doch fast schon, um der begonnenen Regel zu folgen, am 21.07.2011 noch einmal hier her fahren. Und dann immer so weiter. Mal schaun. Gegner des FCO Neugersdorf (zu Zone-Zeiten BSG Lautex genannt) vor einem Jahr der FK Česká Lípa, heute die B-Mannschaft des FK Jablonec. Verändert hat sich hier nicht viel, die Bergland-Arena ist immer noch der selbe Sportplatz mit einer kleinen Tribüne wie im Jahr zuvor. Selbst die Kassierer und Eintrittspreise sind die gleichen geblieben. Und selbst das Spiel ist genauso öde, wie das ein Jahr zuvor. Krass, dieses Parallelen. Warum ich noch mal hier war? Weil ich nach Železný Brod wollte. Und der massa wollte schon einmal ein wenig für die bevorstehende Landesligasaison die Gegner inspizieren, spielt der FCO doch seit der Saison 06/07 wieder eben in dieser und trifft in dieser Saison, 10/11, auf die Dritte der SGD. In der Saison 01/02 traf man in der NOFV Oberliga Staffel Süd gar auf die erste Mannschaft der SGD, verlor jedoch das Hinspiel im RUDOLF-HARBIG-STADION mit 2:0 (Dynamo war damals nach dem 4:2-Auswärtssieg und diesem Spiel für eine Nacht Tabellenführer. Deshalb schnitt ich mir diese Tabelle damals aus der Zeitung aus, kam ja in diesen Jahren schließlich nicht allzu oft vor, dass Dynamo auf dem ersten Tabellenplatz stand.) und das Rückspiel mit 0:1. Wenn man sich so zurück erinnert, war die Zeit in der Oberliga irgendwie schon schön. Zumindest bin ich froh, diese Zeit miterlebt zu haben. (goju)