Kategorie: Spielbesuche

18.04.2011 C.F.M. Universitatea Cluj–Napoca – F.C. Universitatea Craiova18.04.2011 C.F.M. Universitatea Cluj–Napoca – F.C. Universitatea Craiova

18.04.2011, 18:00 Uhr
C.F.M. Universitatea Cluj–Napoca – F.C. Universitatea Craiova
Medias, Stadionul Municipal
Liga I – 2.000 Zs. – 3:0

Heute führte uns der Weg entlang der Kaparten und alten verlassenen Burganlagen in die 170 000 Ew. große Stadt Sibiu. Schnell die Klamotten in der reservierten Herberge verstaut, machte man sich auf zur Stadterkundung. Sibiu kann sich wirklich sehen lassen, besonderes der wunderschöne Marktplatz oder die alten Befestigungsanlagen blieben in Erinnerung. Aber wir hatten ja bekanntlich andere Ziele und das hieß Medias. Die kleine Stadt nördlich von Sibiu war Austragungsort des heutigen Spieles. Uni Cluj muss aufgrund seines maroden Stadions alle Heimspiele in der Fremde austragen und heute war halt mal wieder Medias an der Reihe. Die Karre stadionnah geparkt, wurde zügig auf der Gegentribüne platz genommen. Aber was war das, 10 min bis zum Anpfiff und kaum eine Sau da, na toll! Das Stadion ist ein ziemlicher Neubau, es besteht aus einer kleinen Haupt- und doppelstöckigen Gegentribüne mit blauen/gelben Sitzschalen. Hinter einem der Tore steht ebenfalls eine kleine Tribüne, welche den GB beheimatet, leider fanden sich nur knapp 20 Gäste mit zwei kleinen Fahnen ein. Auf Heimseite bildete sich im laufe der 1.Hz ein gut 150 Mann großer Gesangshaufen, der angeführt von einem fanatischen Capo wirklich feinen und lauten Support ablieferte. Unterstütz von einigen großen Schwenkfahnen, schmetterten die Jungs/Mädels feine Melodien gepaart mit viel Armeinsatz und schönen Schalparaden ins „Rund“! Spätestens nach dem 2:0 sang sich der Haufen in einen wahren Rausch, war bis jetzt der beste Auftritt während der Tour. Daumen ganz weit hoch! Wieder in Sibiu angekommen verquatschten wir noch ein wenig die Zeit mit paar netten Össi – Mädels aus unserem Hostel. Bevor es zum Abschluss des Tages in eine kleine aber feine Karaoke-Bar direkt unter unserm Hostel gehen sollte. Bis weit nach Mitternacht wurde hier mit dem einzig wahrem M. Jackson Double gefeiert, spitzen Typ!

19.04.2011

Am nächsten Tag recht gerädert aus der Kiste gequält, stand ein Kulturausflug zum Schloss vom Graf Dracula auf dem Plan. Da wir eine kleine Abkürzungen wählten, fernab der Hauptstraßen, führte uns unser Weg durch kleine zum Teil verlassene Bauerndörfer! Hier schien die Zeit doch teilweise still zu stehen. Und genau in so einen Dorf wurde zum Mittag eingekehrt, hat sich voll gelohnt. Saßen wir doch in einem Gastraum der voll war von Geweihen, Fellen und was weiß ich alles. Endlich in Bran angekommen (da steh das Schloss) dann der krasse Kontrast, große Hotels, Restaurants und allerlei Werbung von Coca Cola usw.! Das Schloss wurde mit Hilfe von Schülerausweisen, SV-Ausweisen von ein und der selben Person!!! für 10 Lei betreten! Die Bude an sich ist schon recht schön anzusehen, enge verwinkelte Treppenaufgänge, ein schöner Innenhof und viele alte Rüstungen im inneren prägen das Bild, aber düster sieht anders aus! Später wurde am Fuß des Schlosses, an einer der vielen sinnlosen Souvenirständen noch ein paar gedrechselte Baseballschläger für umgerechnet 1,25 Euro erworben, man weiß ja nie wer kommt. Die Dinger waren ab jetzt unsere ständigen Reisebegleiter z.B. um etwaige streunende Hunde abzuwehren oder einfach um uns den Weg beim ausparken zu ebnen. Wie gesagt der Fahrstil war doch recht ruppig hier unten. Danach fuhren wieder nach Brasov, wo am Abend noch ein kleines Grillerchen mit örtlichen Leckerein abgehalten wurde, bevor sich der eine oder andere wieder völlig dem Alkohol hingab. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an unseren Grillmeister!

20.04.2011

Gegen Mittag waren dann auch die letzten wieder fit und so konnte ein ausführlicher Rundgang durch Brasov in Angriff genommen werden. Auch Brasov ist eine Stadt, die man einfach mal gesehen haben muss, wenn man denn in der Nähe ist. Besitzt sie doch wie Sibiu ein sehr schöne Innenstadt sowie alte Verteidigungsanlagen! Doch da wir heute noch einige Meter zurück legen mussten, ging es am frühen Nachmittag weiter in Richtung rumänische Hauptstadt. Um nach Bucuresti zu gelangen, mussten aber erst einmal die Karpaten durchquert werden, auch hier wieder atemberaubende Landschaften und herrliche Ausblicke. Landschaftlich steht Rumänien ganz weit vorn auf meiner Liste! In Bucuresti schlugen wir natürlich im feinsten Berufsverkehr auf und hier hieß es Nerven bewahren. Denn wer hier rücksichtsvoll fährt kommt nie an sein Ziel! Aufgrund einiger Baustellen und Umleitungen, dauerte es eine Weile bis wir an unserem Hostel aufschlugen. Nachdem dann doch recht optimal geparkt wurde und die Klamotten verstaut waren, sollte ein Besuch des Gara de Nord folgen. Doch hier waren bis auf ein paar Obdachlose keinerlei dubiose Gestalten unterwegs, da hatte ich vorher doch andere Geschichten gelesen. Ist doch aber eigentlich schön, wenn sich so ein Land wie Rumänien im Aufwind befindet! Oder? Am Abend lernten wir noch den Hostel-Besitzer kennen, war er doch Münchner und hat demnächst vor ein Hostel in DD zu eröffnen. So bekam man noch einige Storys vom Leben und der Entwicklung in Rumänien zu hören. Unter anderem erzählte er vom harten vorgehen der Rumänischen Regierung gegen die immer weiter steigende Anzahl von streunenden Hunden seit Mitte des neuen Jahrtausends. Und jetzt im 2011 sieht man wirklich nur noch ein Paar vereinzelte Köter in den Innenstädten herum rennen. Ein anderes Problem ist die rasant zunehmende Anzahl an PKW’s auf den Straßen. Das daraus resultierende Parkchaos, bekommt die Regierung einfach nicht in den Griff, es fehlen einfach Parkplätze. Auch mit Fußballwissen konnte der Typ aufhorchen lassen, denn er wusste genau die Tabellensituation Dynamos und faselte was von Krawallen beim Spiel gegen HRO, netter Zeitgenosse! (Sven)

17.04.2011 F.C. Brasov – Clubul de Fotbal C.F.R. 1907 Cluj17.04.2011 F.C. Brasov – Clubul de Fotbal C.F.R. 1907 Cluj

17.04.2011, 19:00 Uhr
F.C. Brasov – Clubul de Fotbal C.F.R. 1907 Cluj
Brasov, Stadionul Tineretului
1. Liga Rumänien – 3.500 Zs. – 2:2

Am nächsten morgen hieß es Meter machen, denn die gut 500 km bis Brasov führten uns größtenteils über Landstraßen ins innere Rumäniens. So fuhren wir entlang wunderschöner Landschaften, streunenden Hunden, einsamen Schafherden, alten Pferdekutschen und halsbrecherischen Überholmanövern an den Fuß der Kaparten. An die Fahrweise der Rumänen und die elende Kutscherei auf den Landstraßen, sollten wir uns schnell gewöhnen und standen dieser in nichts nach. Ich meine natürlich die Raserei!!! In Sighisoara wurde noch ein kleiner Standrundgang samt Nahrungsaufnahme durchgeführt, sehr hübsches Städtchen. Am heutigen Etappenziel angekommen, sollte noch schnell das gebuchte Hostel geentert werden und ab ging’s zum Stadion. Die Bude macht von außen einen ziemlich verwahrlosten Eindruck, was sich im inneren aber nicht wirklich bestätigte. Problemlos das Stadion betreten sollte jetzt der Länderpunkt Rumänien für mich fallen. Nur auf einer Hintertorseite ist das Stadion unausgebaut, sonst ist es ein reiner All Seater mit weißen und gelben Sitzschalen. Bis auf einen kleiner Teil der Haupttribüne ist das Stadion nicht überdacht und reicht völlig aus, für die bestehenden Verhältnisse. Auffällig sind die relativ neuen Flutlichtmasten, sowie ein neugeschaffener Heimeingang, für den einfach ein Teil der Kurve weichen musste. Im GB fanden sich knapp 40 Gäste mit paar Schwenkfahnen/Doppelhalter ein, bis auf einige Schlachtrufe und etwas Fahne schwenken kam aber nicht wirklich was rüber. Im angrenzenden Heimblock, standen hinter einer schönen FC Brasov-Fahne gut 250 Typen mit einigen großen und kleinen Schwenkfahnen. Zwar war der Heimmob deutlich besser aufgelegt als die Gäste, aber begeistern konnte einen das nicht wirklich. Richtig laut wurde es nur wenn die Gegengerade mit Pöbeln begann und das war oft der Fall. Ja, die Jungs aus Cluj sind halt nicht wirklich beliebt in Brasov. In Hz 2 lernten wir noch zwei Deutsche kennen, die in Brasov leben und im Immobiliengeschäft tätig sind. Recht interessante Gesprächspartner die zwei. Als mich ein weiter Deutscher ansprach, arbeitet beim Verein als Fotograf, war die Gesprächsrunde komplett. Seine erste Frage war die nach meiner Herkunft, Ich: „Dresden“ Er: „Super Blocksturm in Rostock!“. Wie geil ist das denn? Nach Spielschluss noch schnell Nummern getaucht und ausgiebig verabschiedet, machten wir auf den Weg in unser Hostel. Bei ein/zwei Bier wurde der Tag Revue passieren gelassen und ab in de Falle, denn am nächsten Tag hatten wir einen straffen Plan! (Sven)

16.04.2011 Hayduböszörmeny TE – Mezökövesdi SE16.04.2011 Hayduböszörmeny TE – Mezökövesdi SE

16.04.2011, 17:00 Uhr
Hayduböszörmeny TE – Mezökövesdi SE
Hayduböszörmeny, Vasar teri stadion
2. Liga Ungarn (NB II Ost) – 200 Zs. – 1:2

Zur 15. min wurde das Stadion betreten, welches bis auf eine achtstufige Tribüne mit blauen Holzbänken keinerlei Ausbau vorzuweisen hat. Am äußersten Ende der Tribüne befindet sich ein separater Gästeblock, in dem ca. 20 Mann mit zwei Zaunfahnen saßen. Auf Heimseite standen gut zehn Kunden samt Megafon/Trommel/Zaunfahne und versuchten etwas Stimmung zu verbreiten. Unternehmen Fehlgeschlagen! Auf der gegenüber liegenden Stadionmauer fanden sich etliche Bauern ein, so das bestimmt 230 Leute das Spiel verfolgten. Wir unterstützen die örtliche Stadionkneipe mit einigen Forint und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Nach Spielschluss suchten wir uns einen geeigneten Zeltplatz, dieser lag dann direkt neben der örtlichen LPG. Es dauerte nicht lange und schon bekamen wir Besuch vom Eigentümer, dieser sprach fließend deutsch und hatte nicht gegen unser Unterfangen. So stand einer ruhigen wenn auch recht kühlen Nacht nichts im Wege. (Sven)

16.04.2011 Debreceni Vasutas SC – B.F.C. Siofok16.04.2011 Debreceni Vasutas SC – B.F.C. Siofok

 16.04.2011, 15:00 Uhr
Debreceni Vasutas SC – B.F.C. Siofok
Debrecen, Olah-Gabor-utcai-Stadion
1. Liga Ungarn – 3.000 Zs. – 2:3

Ostern stand wieder vor der Tür, wie immer Zeit für den jährlichen Fußballurlaub. Dieses Jahr sollte uns die Reise nach Rumänien führen. Doch da der örtliche Verband den genauen Spielplan erst eine Tage vorm eigentliche Spieltag genau ansetzte, musste kurzfristig geplant werden. Leider wurde das Derby Steaua – Dinamo von Samstag auf Ostermontag verlegt und konnte somit nicht besucht werden, schade! Aber erst mal sollte uns der weg nach Ungarn führen. Früh um 4 Uhr in DW gestartet erreichte man nach ereignisloser Fahrt frühzeitig Debrecen. Zwischendurch hatten wir noch die Chance auf ner ungarischen Raste eine original STIHL Kettensäge für 150 € zu erwerben, original, nee is klar. Da noch genügend Zeit vorhanden war, wurde noch im angrenzenden Restaurant lecker gespeist und kurz vor knapp das Stadion betreten. Und dieses konnte wirklich gefallen, besteht es doch bis auf die Heimkurve aus Stahlrohrtribünen die mit roten Sitzschalen bestückt sind. Da kann man sich gut vorstellen warum Debrecen bei internationalen Spielen nach Budapest ausweichen muss. Besonders begeistert war ich von den geilen alten Zäunen und den 2m hohen Bäumen die direkt unter der Hintertortribüne wuchsen. Auf der Heimseite versammelten sich gut 150 aktive hinter der großen Ultras Debrecen Fahne und legten in der 1. Hz einen netten Support mit feinen Melodien an den Tag. Spätestens nach dem 0:3 war aber Schicht im Schacht, warum nach den Anschlusstreffern nicht weiter gesungen wurde, keine Ahnung. Aus Siofok war ein junges Pärchen zum Fußball schauen angereist, nach Abpfiff schnell ins Auto und schon stand man vorm Stadion vom Zweitligisten (Sven)

16.04.2011 SG Dynamo Dresden – TuS Koblenz16.04.2011 SG Dynamo Dresden – TuS Koblenz

16.04.2011, 14:00 Uhr
SG Dynamo Dresden – TuS Koblenz
Dresden, RUDOLF-HARBIG-STADION
3. Liga – 13.252 Zs. – 1:0

„Koch drei Meter frei vor dem Tor….und….in die Wolken!“. Bisher war ich immer der Meinung das so etwas nicht geht. Doch am Samstag sah ich es nun auch mal mit den eigenen Augen und muss sagen, dass das gar nicht mal so schwer ist. Eigentlich komplizierter als das Tor zu treffen. Hübener machte es in der 26. Minute besser und drosch den Ball ins Tor. Dieser knappe Vorsprung wurde über die restliche Spielzeit gehalten und Esswein zeigte immer mal wieder gute Einzelaktionen. Insgesamt ein durchschnittliches Spiel der Tabellennachbarn, bei dem sich keine der beiden Seiten mit Ruhm bekleckerte. Nach drei Niederlagen in Folge jetzt wieder ein knapper Sieg. Vier Punkte Rückstand auf den 3. Tabellenplatz bleiben es aber trotzdem. Ob die Mannschaft mit dem neuen Trainer Loose jetzt noch mal angreifen kann, oder er nun Zeit hat um für die nächste Saison eine Mannschaft zu formen, die wieder diese Tabellenregion erreicht, wird sich noch zeigen. Schon am Dienstag in Bremen. (goju)

Bilder vom Spiel bei:

ULTRAS DYNAMO

13.04.2011 SC Borea Dresden – FSV Zwickau13.04.2011 SC Borea Dresden – FSV Zwickau

13.04.2011, 18:00 Uhr
SC Borea Dresden – FSV Zwickau
Dresden, Sportforum Jägerpark
5. Liga (Oberliga Nordost Staffel Süd) – 189 Zs. – 1:1


13.04.2011 SV Lindenau 1848 – BSG Chemie Leipzig13.04.2011 SV Lindenau 1848 – BSG Chemie Leipzig

13.04.2011, 18:00 Uhr
SV Lindenau 1848 – BSG Chemie Leipzig
Leipzig, Sportplatz Charlottenhof
10. Liga (1. Kreisklasse Leipzig Staffel 1) – 200 Zs. – 1:1

Zu fünft ging es heute mit dem Kfz nach Leipzig. Es rief der Nachholer SV Lindenau gegen die BSG Chemie. Kenner der Szene wissen, dass dies nicht so ein 0815-Kreisklassekick ist, da die Diablos Leutzsch die BSG seit der Saison 2008/09, nach Unstimmigkeiten mit dem Vorstand des FC Sachsen, unterstützen. Die Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig wurde aber schon im Jahre 1997 gegründet, um den Namen und das Logo zu schützen und es nicht an Personen zu verlieren, die damit nur spekuliert und einen ordentlichen Reibach gemacht hätten. Seit dem Weggang der Diablos vom FC Sachsen kann man dessen Fanszene und den Verein ruhigen Gewissens als tot bezeichnen. Der FC Sachsen Leipzig ist nur noch ein Verein, der am Tropf und somit künstlich am Leben gehalten wird. Die Diablos haben nun mit der BSG Chemie wie eine kleine Insel inne, doch darf man nicht darüber hinwegsehen, dass der Fußball an sich nicht der beste ist und auch die Höhepunkte im Ligaalltag rar gesät sind und die Fans somit fast schon genötigt sind sich die Höhepunkte selber zu setzen um nicht komplett in Tristess zu verfallen.

Der SV Lindenau ist der zweitälteste Verein in Leipzig und mit seiner über 163-jährigen Geschichte auch einer der ältesten in Deutschland. Großartige Erfolge, vor allem in der Sparte Fußball konnten aber (noch) nicht verzeichnet werden.

Das Spiel heute (6. gegen 1.) war ein krasser Langeweiler. Mit Fußball hatte das nicht viel zu tun. Aber was will man sportlich in der 1. Kreisklasse schon erwarten. Da ist man doch schon froh, wenn ein Pass über fünf Meter auch beim Mitspieler ankommt.

Der Großteil der Zuschauer hielt zu Chemie, was aber auch kein Wunder ist. Die Chemiker mit um die 80 Personen anwesend zündeten zum Anpfiff ein paar Wroclawer und zeigten mit Spruchbändern was sie von den Hausdurchsungen in der linken Szene durch die Anwendung des Paragraphen 129 so halten: Nichts! Demzufolge auch das Spruchband: ACAB – Wir werden euch immer hassen! Der Support ging ihnen heute auch nicht so leicht über die Lippen, plätscherte genauso wie das Spiel vor sich hin. Mehr als das Standardprogramm war es nicht, ich hatte aber auch nicht mehr erwartet. Sich Woche für Woche zu für so einen Grottenfußball zu motivieren und dabei auch noch euphorisch zu singen stell ich mir persönlich schwer vor. Man brauch auch mal sportliche Höhepunkte, bei denen man am Morgen bis in die Haarspitzen motiviert aufsteht. Unsereins scheut sich ja schon Testspiele der SGD anzuschauen. Eben weil die Gegner und Sportplätze öfters die gleichen sind und auch das Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen ist. Wenn ich dann aber jedes Wochenende nicht einmal über die Stadtgrenze bei Pflichtspielen hinaus kommen würde, wäre meine Motivation wohl bald dahin. So schön es ist, einen Verein wirklich SEINEN Verein nennen zu können – auf Dauer unterklassig, da siegt dann doch irgendwann die Routine. Aber entschuldigen müssen sie sich für den Support heute auch nicht. Jede Fanszene hat mal einen schlechten Tag. Und in welcher Kreisklasse dieses Landes gibt es schon soviel Fankultur? Das wichtigste des Tages ist: die SG Gebergrund Goppeln ist mit ihrem neuen Sportplatz im Bauverzug. Aber wenn dieser zufällig unter der Woche eröffnet wird, werden dort sicherlich 50 Personen aufkreuzen, die man danach dort nie wieder sieht, da sie eh nur zum abkreuzen da waren. (goju)

 

10.04.2011 TSV Havelse 1912 – Braunschweiger TSV Eintracht II10.04.2011 TSV Havelse 1912 – Braunschweiger TSV Eintracht II

10.04.2011, 14:00 Uhr
TSV Havelse 1912 – Braunschweiger TSV Eintracht II
Garbsen, Wilhelm-Langrehr-Stadion
4. Liga (Regionalliga Nord) – 479 Zs. – 1:0


Knapp fünf Stunden nach der Rückkehr aus Rostock stand man schon wieder am Bahnhof um in die, durch den TSV Havelse, weltbekannte Metropole Garbsen im Hannoveraner Speckgürtel zu fahren. Zu zweit diesmal nur, aber wie immer topp motiviert, denn der Bundesliga Manager Professionell muss ja auch mal komplettiert werden. Groundhopping- und Sachseninformer kann jeder. Neue Maßstäbe muss man setzten. Euch wird es jetzt sicherlich dämmern, warum ich für das Spiel zugesagt hatte. War doch BMP der einzige Grund für mich diesen Sportplatz anzusteuern. Man muss eben auch mal die Vereine besuchen die man in der Welt der Kilobytes zu internationalen Ruhm geführt hat und schauen wie es diesen Vereinen in der Realität ergeht.

Kurz vor der Abfahrt des Zuges wurde man noch von einem Spieler der dritten Mannschaft bepöbelt, der zu dieser Zeit leider arbeiten muss. Der zu kurze Schlaf der Nacht sollte bis Leipzig eigentlich nachgeholt werden, doch drangen die Worte dreier buntbehaarter Gestalten in meinen Gehörgang. Drei Kinder der Neustadt aus Nünchritz mussten sich unbedingt in unsere Nähe setzten und von solch wichtigen Dingen wie Onlinerollenspiele, Spieleabende an sich und sonstigen Inhalten aus ihren sinnbefreiten Leben erzählen. Gegenmaßnahme: Auswertung des Spieles FC Hansa – SGD. Schließlich soll ja dem Hörensagen nach dort einiges los gewesen sein. Man erzählte mir von einem Stadionsturm, den Hansa mit großen Augen beobachtete, einem guten Haufen am Vorabend aus Dresden und vielen anderen Sachen.

Von Leipzig dann mit dem RE direkt bis nach Hannover und die meiste Zeit geschlafen. Als der Zug dann langsam in Hannover einrollte, waren wir uns sicher, dass wir in einem der hässlichsten Orte Deutschlands gelandet waren. Hannover – da hat Eisenhüttenstadt mehr Flair. Und was hier an Headleys rum läuft. Echt krass. Der Hauptbahnhof von Hannover scheint der Sammelpunkt zu sein. Aber eine Steigerung Dessen sollte es noch geben. Mit der S-Bahn bis Hannover-Leinhaus und von dort mit der Straßenbahn Nr. 4 nach Garbsen Haltestelle „Auf der Horst/Skorpionsgasse“. Denn hier vermutete der massa den Sportplatz des TSV hinter dem Kepler-Gymnasium. Ein Sportplatz war da auch, doch war dieser im Besitz des Garbsener SC. Tja, was nun. Garbsen an sich ist nicht so groß, aber wenn man nicht weiß wo man hin muss ist das mehr als schlecht. Einfach mla amateurhaft vorbereitet dieser Ausflug. Vor dem Vereinsheim des GSC saß eine Frau in der Sonne und und hörte Schlagermusik, die laut aus dem Vereinsheim drang. Auf unsere Frage, wo denn der Sportplatz des TSV ist, war sie erst ratlos, telefonierte um zu sagen, dass sie immer den TuS und den TSV verwechsle. Der/die Angerufene wusste auch nicht weiter. Aber zum Glück kam in diesem Moment auch Gerda auf dem Fahrrad vorbei, die sofort befragt wurde. Sie wusste, dass der Platz sehr weit weg ist und wir besser kommen, wenn wir entweder mit dem Bus 126 oder dem Taxi fahren. Sehr weit waren für sie drei Kilometer. Na gut. Massa kramte dann sein neumodische Handy hervor, welches über einen Internetzugang verfügt. „Guck mal. Wir sind hier bei dem blauen Pfeil und dort ist der TSV-Sportplatz. Das sind doch niemals drei Kilometer!“ Die Airmax und ZX’er geschnürt und so liefen wir von der Haltestelle „Auf der Horsten/Skorpionsgassa“ über eine Brücke, die über den Mittellandkanal führt und immer am Mittellandkanal in Richtung Westen bis zur nächsten Brücke entlang. Dort dann links, man setzt den Fuß auf die Hannoversche Straße und sieht auch sofort die überdachte Stehplatztribüne des TSV. War dann doch einfacher als einfacher als gedacht die Suche nach dem heiligen Sportplatz. Polizei und Ordner waren da, wir schoben fünf bzw. acht Euro dem Kassenwart zu und waren im Stadion.

Gegründet wurde der TSV Havelse am 5. August 1912 bzw. sein Vorgängerverein der FC Pelikan Havelse. Ein bekannter Trainer war beim TSV Volker Finke, der 1986 verpflichtet wurde und vorher auch schon für den TSV gespielt hatte. In die zweite Liga stieg der TSV 1990, nachdem sie in der Oberliga Zweitplazierter wurden und nach der Aufstiegsrunde ebenfalls den zweiten Platz von fünf belegte. In der zweiten Liga durfte man sich dann mit Vereinen wie Hannover 96, Schalke 04, dem MSV Duisburg, Mainz 05, SC Freiburg oder dem 1. FC Saarbrücken messen. Jedoch stieg der TSV am ende der Saison 91/92 wieder ab, konnte aber im DFB-Pokal in der ersten Runde den 1. FC Nürnberg mit 4:2 im Elfmeterschießen bezwingen, bevor man in der dritten Runde am SC Bamberg 08 mit 0:4 gescheitert wurde. In den letzten Jahren ging es bis in die Landesliga Hannover zurück, bis der TSV sich wieder in die Regionalliga Nord aufsteigen konnte.

Seine Spiele trägt der TSV im Wilhelm-Langrehr-Stadiona aus, welches bis 2000 TSV-Kampfbahn hieß, da hier nur wenige Mannschaften gewinnen konnten. Laut Tante Wiki aus Pedia wurde das Gelände auf dem das Stadion heute steht 1933 von einem Landwirt für 100 Mark gepachtet. Heute besteht das Stadion aus einer überdachten Stehplatztribüne, einer überdachten Sitzplatztribüne und drei unüberdachten Stehplatzblöcken hinter einem Tor.

Für Stimmung im Stadion zeichnen sich die „Havelser Jungs“ verantwortlich. Das Alter reicht bei diesen von 8 bis 35. In ihrem Besitz befinden sich eine Zaunfahne, Schwenkfahnen und Doppelhalter sowie eine Trommel. Stimmung braucht man aber nicht großartig erwarten. Warum auch? Ist das hier doch ein kleiner, gemütlicher und durchaus sympathischer Verein aus einer Kleinstadt. Das Spiel plätscherte so vor sich hin. Beide Mannschaften waren entweder zu blöd oder zu unglücklich um ein Tor zu schießen. Doch dann, die 88. Spielminute: Flanke, Annahme, Volleyschuss und Tor. Nun explodierte das Stadion und vor allem die Trainerbank, die geschlossen zum Torschützen rannte. Krasse Emotionen, die man hier erleben konnte. Steht der TSV doch zur Zeit auf dem ersten Abstiegsplatz und konnte mit dem Sieg gegen die Zweite der Eintracht (Auswärts bisher drei Tore, davon zwei am ersten Spieltag beim Auswärtssieg beim FC Oberneuland) diese Mannschaft auf Distanz halten und zum 1. FC Magdeburg bis auf drei Punkte herankommen.

Nach dem Spiel der Männer, sollte noch das Frauenspiel um 16 Uhr geschaut werden. Doch da diese auch im Stadion spielten, machten wir uns eher auf den Weg nach Dresden. Wieder zurück zur Straßenbahn stand in der Haltestelle ein komisches Pärchen. Sahen aus wie mitten aus dem Leben. Wir saßen dann zwei Reihen hinter ihnen in der Straßenbahn und lauschten ihren Ausführungen. Zum Beispiel über den ersten Beischlaf vor zwei Jahren, dass der Typ (53) vor ihr nie an eine Beziehung geglaubt hatte, doch mit ihr alles anders ist und so weiter und sofort. Wir mussten uns doch sehr zusammenreißen um nicht laut los zu lachen. Ein paar Haltestellen später stieg eine ältere Dame in die Bahn ein und setzte sich gegenüber des Pärchen. Massa sah sie da so sitzen und meinte zu mir, dass sie sich auch ganz schön zusammenreißen muss. Ich drehte mich um, sah das und musste laut loslachen. Darauf hin sie auch ein wenig. So viel Spaß für wenig Geld….Hannover – Stadt der Bekloppten und das Gebiet des Großraumverkehr Hannover (GVH) ist Dunkeldeutschland. Beim Aussteigen dann der älteren Dame freundlich zugenickt, konnte sie das Lachen wieder halbwegs unterdrücken und nickte ebenfalls freundlich zurück. Der Rückweg wurde dann via Göttingen – Erfurt – Leipzig gewählt. Zeitlich früher waren wir nicht in Dresden, aber eine für uns neue Zugstrecke konnte so noch abgefahren werden. Metronom und Alkoholverbot – eine gute Sache wie ich finde. Die Erkenntnis des Tages war: wir beide sind sozial gestrandet und werden den Absprung nicht mehr schaffen. (goju)