Kategorie: Spielbesuche

02.01.2010 Magosa Türk Gücü – Türk Ocaği Limasol02.01.2010 Magosa Türk Gücü – Türk Ocaği Limasol

02.01.2010, 11:45 Uhr
Magosa Türk Gücü – Türk Ocaği Limasol
Mağusa, Dr. Fazıl Küçük Stadyumu
1. Liga TRNZ Jugend – 21. Zs. – 3:2

Oh Nordzypern, du heimliches Tschechien. Endlich wieder Fußball nach drei fußballfreien Tagen. An diesem Tag verschlug es uns wieder nach Famagusta zum Jugendspiel zwischen den beiden Mannschaften die ihr schon in der Ansetzung lesen durftet. Das Prozedere dürfte bekannt sein. Ran an die Grenze, weißen Zettel ausfüllen und abstempeln lassen und weiter geht es. Das Auto unweit des Stadions, welches direkt neben der verbotenen Stadt steht, geparkt und noch ein wenig umher gelaufen. Denn der massa war auf der Suche nach einem ordentlichen Friseur. Mensch du, der sah aber auch verdammt scheiße aus mit seinen grauen Strähnen die langsam immer mehr aus dem eigentlich schwarzen Haaren heraus wuchsen. Nach einiger Zeit wurden wir dann auch fündig. Massa saß auf dem Friseurstuhl, ich redete derweil mit einem anderen Anwesenden über das übliche in solchen Momenten, die Friseuse startet die Haarschneidemaschine, schneidet hier und da ein paar Haare ab und stoppt blitzartig ihre Handlung mit den Worten: „Now you look like a jew!…hahahhahahahahahha“. Massa, müssen wir, oder besser du, etwas über eine Zwilling in Haifa wissen? Hatte ich dir doch beim Derby in Haifa schon gesagt, dass dir da jemand sehr ähnlich sieht.
Leider ließ Madame die Haare nicht so, sondern vollendete ihr Werk noch. Schade. Hatte mich schon so auf den Namen Moische gefreut, mit dem ich den massa dann immer gerufen hätte.
Zurück zum Stadion, rein in die gute Stube und rauf auf die eine Tribüne. Denn von dieser hatte man noch mal einen richtig guten Blick in die verbotene Stadt. Denn direkt hinter der Stadionmauer begann dieser Stadtteil. Ungepflegte Palmen, ungenutzte Kirchen und (Trommelwirbel) auch das Alfa Romeo-Autohaus konnte erspäht werden, stand es doch auf der anderen Straßenseite gegenüber des Stadions. Die Rollläden waren leider runtergelassen, so dass uns ein Blick auf Autos aus den 70er Jahren verwährt blieb. Wenn diese Autos überhaupt noch an Ort und Stelle stehen und nicht von irgendwelchen Schmugglerbanden und anderen Korrupten entfernt wurden. Doch die Chance einen Fuß in die verbotene Stadt zu setzen war da. Denn der Ast eines Baumes, der direkt an der Stadionmauer stand, wuchs über enden diese und war stark genug, um darauf gemütlich rüber laufen zu können. Die Chance war da. Verzicht auf alle Fußballspiele des Tages vorausgesetzt hätte man sich schön in eine Stadt in Endzeitstimmug, wie zum Beispiel bei „28 weeks later“, begeben können. Unglaubliche Fotos hätte man aufnehmen können. Sich bestenfalls ein Katz und Mausspiel mit den Bewachern liefern können. Häuser, Hotels und Kirchen erstürmen und erkunden können. Die Chance war da. Doch massa redete mir ins Gewissen und just in dem Moment, in dem er fertig war, betraten zwei Polizisten die Szenerie und schauten sich mit das Spiel an, welches die Heimelf glücklcih gewann. Nach dem Abpfiff noch ein letzter Blick auf die verbotene Stadt, ab zum Auto und zurück nach Agia Napa. (goju)

 

 

01.01.2010 Hapoel Jerusalem – Hapoel Marmorek Irony Rehovot01.01.2010 Hapoel Jerusalem – Hapoel Marmorek Irony Rehovot

01.01.2010
Hapoel Jerusalem – Hapoel Marmorek Irony Rehovot
Jerusalem, Teddi Malcha Stadium
Liga Leumit – 800 Zs.

 

01.01.2010 Hapoel Katamon Jerusalem – Hapoel Sports Club Hevel Modi’in01.01.2010 Hapoel Katamon Jerusalem – Hapoel Sports Club Hevel Modi’in

01.01.2010
Hapoel Katamon Jerusalem – Hapoel Sports Club Hevel Modi’in
5. Liga Israel – Zuschauer: 200

 

 

29.12.2009 Hapoel Accre FC – Hapoel Tel-Aviv FC29.12.2009 Hapoel Accre FC – Hapoel Tel-Aviv FC

29.12.2009, 20:00 Uhr
Hapoel Accre FC – Hapoel Tel-Aviv FC
Nazareth, Green Stadium
1. Liga Israel – 750 Zs. – 1:1

 

 

Auf Grund der schlechten Zugverbindungen, auf der Strecke wurde gebaut, entschied ich mich mit massa nach Akko zu fahren, da dort am Abend auch noch ein Fußballspiel sein sollte. Jerusalem war zwar fest eingeplant und auf das Erstligaspiel konnte ich auch verzichten, doch finde ich es sinnlos sich eine Stadt wie Jerusalem nur im Schnelldurchlauf anzusehen. Deswegen die Entscheidung pro Akko, hatten wir so einen ganzen Tag für diese Stadt. Akko ist nicht weit von Haifa entfernt, liegt sie doch auch an der Bucht von Haifa. Bei guten Wetter kann man sie sogar von Haifa aus sehen. Nach ausgiebigen Frühstück im Hostel ging es zum Bahnhof. Fahrkarten nach Akko kosteten keine drei Euro. Doch der Zug ließ auf sich warten und warten. Nach etwas über einer Stunde kam der Zug dann. Grund der Verspätung die Baustelle. Die Fahrtzeit nach Akko betrug circa dreißig Minuten. Spektakuläres außer einem Stadion im Rohbau gab es nicht zu sehen. In Akko angekommen dann auf dem Stadtplan nach dem Weg in die Innenstadt geschaut und frisch, fromm, froh losgelaufen. Sehenswürdigkeiten hat Akko viele zu bieten. Die Altstadt ist überwiegend von Arabern bevölkert und in der Neustadt leben mehrheitlich Israelis. Umgeben ist die Altstadt von einer bis zu 150 Meter starken Festungsanlage, die von den Kreuzrittern erbaut wurde. Zur Bronze-, Römer- und Kreuzritterzeit eine wichtige Hafenstadt, heute ist die Altstadt „nur noch“ Weltkulturerbe. Davon konnten wir uns auch während unserem Spaziergang überzeugen. Das Altstadtbild wird geprägt von Moscheen, der Festungsanlage, einem Basar und engen Gassen. Als wir in der Festungsanlage unterwegs waren kam uns beiden der Gedanke, dass wir doch erst mal das örtliche Stadion aufsuchen und dann zurück in die Altstadt gehen könnten. So würden wir wenigstens wissen, wie weit das Stadion von der Altstadt entfernt ist. Also rein in die Touristeninfo und mal nett angefragt. Die Frau am Schalter erwies sich als kompetent und zeigte uns auf der Karte einen Sportplatz neben dem Napoleonhügel unweit des Bahnhof von Akko. Nach zwanzig Minuten am Sportplatz angekommen und einen Blick auf den Sportplatz geworfen, zweifelten wir an der Kompetenz der jungen Dame am Infoschalter. Doch selbst auf der Stadtkarte war kein Objekt eingezeichnet, welches wir als Stadion hätten deuten können. So gingen wir erst wieder zum Bahnhof und versuchten bei den örtlichen Sicherheitsleuten unser Glück. Entweder kannten sie das Stadion nicht, oder sie verwiesen uns ebenfalls an den Sportplatz am Napoleonhügel, der mit Aussah wie eine Kuhweide auf dem Dorf. Erste Liga hier? Niemals. Verdammte Axt. Was nun? Nächster Anlaufpunkt war die Spitze des Napoleonhügels um sich einen Überblick über Akko zu verschaffen. Doch weit und breit konnten wir kein Flutlicht sichten. Nächster Anlaufpunkt war ein Einkaufszentrum in der Hoffnung, dass es dort zufällig ein Internetcafe oder sonstigen Laden mit Internetzugang gibt. Gab es aber nicht und somit waren wir schnell wieder raus. Nur die Info, dass etwas außerhalb von Akko ein neues Stadion gebaut wird erhielten wir. Mutmaßlich sahen wir eben dieses Stadion auf er Hinfahrt. Massa schrieb derweil den beiden Schweizern, die auch zum Spiel nach Akko wollten, dass in Akko nicht gespielt wird, das Spiel aber stattfinden soll, wir aber nicht wissen wo. Die Schweizer ihrerseits kontaktierten nun den Pressesprecher von Hapoel Tel Aviv der ihnen mitteilte, dass in Nazareth-Illith gespielt wird. Diese Info leiteten sie auch sofort an uns weiter. Nun war das nächstes Ziel der Busbahnhof von Akko. Doch Busse nach Nazareth fuhren von Akko fuhren wenige und das auch noch sehr lang. Somit war ein pünktliches Erscheinen zum Anstoß in Nazareth nicht gewährleistet. Nun kamen wieder die beiden Schweizer ins Spiel die uns mitteilten, dass unweit des Hostels ein Bus nach Nazareth fuhr. Massa und ich schauten uns an, liefen zum Bahnhof, sahen das der Zug nicht sofort kommt, liefen zurück zum Busbahnhof, bestellten gegenüber dessen in der Dönerbutze je einen Döner, verfluchten den Mokel weil er zu lange brauchte und wir dadurch Gefahr liefen den Zug zu verpassen, rannten zurück zum Bahnhof, verfluchten das Sicherheitspersonal weil es uns zu langsam kontrollierte, ließen uns nach noch mal kurz auf die Bänke fallen, stiegen nach der Einfahrt des Zuges in den selbigen, ließen uns wieder auf je einen Sitz fallen und bissen genüsslich in den Döner. Nach Ankunft in Haifa ging es sofort zum Hostel wo die Schweizer schon auf uns warteten und dann ab zum Bus. Die Fahrt nach Nazareth schlug mit umgerechnet fünf Euro zu Buche und dauerte etwas über eine Stunde. Zu sehen gab es auf dieser Fahrt leider nicht viel, da langsam die Dunkelheit einsetzte. Wirklich schade war das. Angekommen in Nazareth hielt der Bus direkt vor der katholischen Verkündigungsbasilika, die der Überlieferung nach über der Höhle stehen soll, in der der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschien. Leider war es schon nach 18 Uhr, so dass uns kein Einlass in die Basilika gewährt wurde. Ein wenig sind wir noch drumherum gelaufen, doch mahnte alsbald auch der Anpfiff zum Aufbruch. Dank moderner Handys mit Navigation, welches einer der beiden Schweizer besaß, mussten wir nicht lange nach dem Weg suchen, wussten aber, dass es von der Haltestelle in Nazareth doch ein Stück bis in die Schwesterstadt Nazareth-Illith zu laufen war. Unterwegs kamen wir noch an einem Busbahnhof vorbei, in dem ich kurz nach der Verbindung nach Tel Aviv Ben Gurion fragte. Fahren sollte allerdings kein Bus mehr. Zumindest nicht von hier, aber von irgendwo in der Stadt. Nach dem etwas längeren Marsch erhellten uns die Flutlichter des Green Stadiums die letzten Meter. Vor den Toren war schon ein reger Andrang. Vor allem Hapoelfans waren viele angereist. Unnötiger Weise war nur eine der beiden Tribünen geöffnet. Lange Schlangen vor den Kassen und der näher rückenden Anpfiff ließen uns dann doch (leider) den Joker ziehen.Die Tribüne war dann knapp zur Hälfte in Hapoel- und Akkofans geteilt. Wobei es bei den Akkofans kaum bis gar keinen organisierten Support gab. Und von Hapoel sahen wir auch nur die Schwenkfahnen. Es ist halt blöd, wenn man auf der gleichen Tribüne sitzt. Sportlich hätte Hapoel gewinnen müssen, schaffte es aber nicht. Während dem Spiel kamen wir mit einem Israeli ins Gespräch, der uns auf Grund unserer nicht vorhandenen Fähigkeit Sonnenblumenkerne ordentlich zu knacken ansprach. Es stellte sich heraus das er in Brüssel lebt, Fan vom AC Milano ist und uns nach dem Spiel mit seinem Auto zum örtlichen Taxistand bringt, von wo wir dann wieder nach Haifa aufbrachen. Er war auch so nett und teilte dem Fahrer unser Ziel, der Hauptbahnhof von Haifa, mit. Der Fahrer sagte ja und Amen und fuhr zielsicher los. Nach knapp einer Stunde fuhr er bei den ersten Häusern von Haifa rechts raus, hielt vor einem Einkaufszentrum, verwies auf den Bahnhof und meinte, dass wir nun am Ziel wären. Aha. Eigentlich nicht wirklich, was wir ihn auch sagten, doch weigerte er sich weiter zu fahren. Wir also ausgestiegen, einen Zug in unsere Richtung gerade wegfahren hören und zum angrenzenden Busbahnhof gelaufen. Dort endlich mal sinnvolle Sicherhietskontrollen: „Do you have weapons?“ „No!“ „Okay!“ Echt sinnlos, wenn man Busse vor einen Sprengstoffattentat bewahren will an Busbahnhöfen kontrolliert wie Huf, der Attentäter aber an den Haltestellen unterwegs ohne Kontrolle zusteigen kann.
Für wenig Geld, nicht mal einen Euro, ging es mit Musik von Bob Marley, die der Fahrer hörte, durch Haifa. Die beiden Schweizer verabschiedeten sich im Zentrum, blieben sie doch noch eine Weile in Israel, und wir beide fuhren bis zum letzten Bahnhof von Haifa. Das Busterminal schloss nach unserer Ankunft die Pforten und im Bahnhof war auch bis wenig los. Einig ein Kiosk hatte geöffnet und ein Wachmann, mutmaßlich russischer Abstammung, schaute gelangweilt durch die Gegend. Fast zwei Stunden mussten wir überbrücke bis unser Zug einrollte. Jeder holte sich das Getränk seiner Wahl, ohne vom Wachmann bei Betreten des Gebäudes kontrolliert zu werden, und dann setzten wir uns auf die Bank vor dem Eingang, genossen die lauen Temperaturen und lieferten uns ein Wettgucken mit dem Wachmann. Manchmal kann das Leben schön sein. Nachts in Haifa sitzen, weit weg von zu Hause, die Beine ausstrecken und die Gedanken kreisen lassen. Gott wie lieb ich das. Aber auch diese Zeit war mal rum. Kurz bevor der Zug einfuhr kam eine junge Frau mit großen Koffer. Der Wachmann dachte noch nicht mal daran sie zu kontrollieren. Als nächstes kam sein Kollege zur Ablöse, kurz danach wollten wir die Tür abermals durchschreiten, doch bat uns der Wachmann, der uns vorher gegenüber saß und sah das wir nichts im Schilden führen, auf einmal zur Rucksackkontrolle. Halbherzig prüfte er unsere Rucksäcke sicherlich nur des Protokolls wegen. Rein in den Zug, der Schaffner kommt, der nicht wie ein solcher aussieht, kommt, redet Hebräisch, ich sag nur, dass ich nichts kaufe und er ruft sofort den Zugaufpasser. Doch bevor dieser erschien machte es bei mit Klick und ich hielt dem Schaffnix unsere Fahrkarten hin. Nun konnten wir noch zwei Stunde bis Tel Aviv Ben Gurion schlafen. Am Flughafen angekommen suchten wir sofort unsere Schlafstätte vor dem Fastfood-Schuppen auf. Hier konnten noch einmal mehr oder weniger drei Stunden geruht werden. Weit vor dem Rückflug nach Larnaka begaben wir uns zum Check In und zur Kontrolle. Nach dem Check In standen wir dann in einer langen Schlange, die von mehreren Sicherheitsmokeln abgeschritten wurde. Irgendwann kam eine jüngere Dame, die in jeder Schule auf Grund ihrer untersetzten Statur und ihrer Zahnspange gehänselt würde, nahm unsere Pässe und fragte uns aus: „Woher kommen sie? Was war der Grund ihres Aufenthaltes in Israel? Sind sie allein unterwegs? Sind sie beide verwandt oder verheiratet? Warum fliegen sie nach Zypern?“ und so weiter und sofort. Dann ging sie plötzlich und übergab unsere Pässe einer Kollegin. Diese trat mit einem Lächeln und den Worten „Entschuldigung für meine Kollegin. Sie ist noch neu!“ an uns heran. Nach dieser ersten Aussage von ihr begann abermals die Fragerunde. Wieder die gleichen Fragen wie zuvor zu plus solcher Fragen warum ich ein ägyptisches Visum habe, was ich dort gemacht habe und ob ich jemanden in Ägypten kenne. Bei massa ebenfalls die Frage warum er ein tunesisches Visum hat. Dann noch mal die Frage an mich ob ich nun mittlerweile jemanden in Ägypten kenne. Gleiche Antwort wie drei Minuten zuvor: „Nein!“. Sehr zufrieden sah die Gute mit unseren Antworten nicht aus und klebte uns irgendwelche Aufkleber auf Pass und Rucksack, bei denen sie noch eine Kombination aus hebräischen Buchstabe und einer Zahl ankreuzte. Nun folgte Gepäckkontrolle Nummer eins: Rucksack auf das Laufband, durchleuchten lassen, Rucksack wird am Ende der Maschine drei Meter im hohen Bogen aus der Maschine ausgespuckt. Kontrolle Nummer zwei: einmal den Rucksack ausräumen bitte. Und Kontrolle Nummer drei: Schuhe aus, Bombentestabstrich wird daran gerieben und in einer Maschine analysiert. Ergebnis negativ. Pullover ausziehen, abtasten lassen, Rucksack ausräumen, Gesichtskontrolle. Alles korrekt. Und Abmarsch zum Gate. Kranke Scheiße wie die Israelis so ticken. Aber den intelligentesten Eindruck machten die Sicherheitsfachleute auch nicht. Eher sehr einfach gestrickte Menschen waren das. Froh endlich eine Aufgabe mit Sinn (husthust) zu haben. Hey, dass ist ja wie in Deutschland. Gib einen x-beliebigen Niemand eine Uniform und plötzlich ist der Lurch seiner Auffassung das Wichtigste auf der Welt und stellt das Denken ein. Wie die Menschen sich doch gleichen………………
Der Rückflug völlig unspektakulär. Landeanflug Larnaka. Raus aus dem Flughafen den massa’s Mutter und Thomas stehen schon bereit und holen uns zur Stadtbesichtigung Larnaka ab.

30.12.2009

An diesem Tag gab es keinen Fußball, sondern wie schon geschrieben nur eine Stadtbesichtigung in Larnaka und ein libanesiches Mittagessen. So richtig gefallen hat mir diese Stadt nicht. Kaum Sehenswürdigkeiten. Nur ein altes Fort und eine Kirche luden ein. Abends wurden dann noch die Abflugdaten von Martina und Thomas geprüft. Alles wie es sein soll.

31.12.2009

Gegen fünf Uhr am Morgen klingelte bei uns das Telefon. Unser Taxi zum Flughafen steht bereit. Was? Wie bitte? Wir bleiben doch noch ein paar Tage. Muss wohl eine Verwechslung vorliegen. Der Tag des Jahreswechsel wurde zum großen Teil verschlafen. Nur die Suche nach einem Internetcafe um die restlichen Ansetzungen zu überprüfen lockte uns ins Freie. Agia Napa ist aber echt ein Rattennest. Außerhalb der Hochsaison ist hier mal gar nichts los. Abends dann fein diniert, dem Kellner zugestimmt das die beiden russischen Mädels schon das Prädikat „patente Mädels“ verdient haben. Und weil der Tag so schön vergammelt wurde und es auch irgend ein Anzeichen eines Feuerwerks gab, lag ich gegen 22 Uhr schon wieder im Bett und holte den Schlaf nach, den ich die letzten Jahre nicht hatte.

01.01.2010

Neues Jahr, neues Glück. Und damit wir nach den Gammel des gestrigen Tages nicht komplett verfetten, entschieden wir uns zu einer Wanderung zu den Kippen bei Agia Napa. Wanderung ist vielleicht nicht das richtige Wort der Wahl, gemütlicher Spaziergang trifft es eher. Waren es doch nur knappe drei oder vier Kilometer vom Hotel aus. Angekommen an den Klippen kam der massa auf die glorreiche Idee doch mal die Klippen hinunter zu klettern um mal einen Blick in die Höhlen, die von den den Wellen ausgespült wurden, zu werfen. Noch bevor ich überhaupt meine Bedenken auf Grund des unsicheren Eindrucks des zu bekletternden Gesteins machen konnte, schallte es von mehreren Metern, so 20 oder 30, weiter unten, dass ich mich ni so ham soll und meinen Körper nach unten bewegen soll. Kaum den ersten Fuß in die fast senkrechte Wand gestellt brach auch sofort der erste Stein ab. Na danke. Zum Glück war ich mit dem Oberkörper noch auf waagerechten Untergrund. Ein zurück gab es dennoch nicht mehr und so konnten die Rentner an den Klippen mich bestaunen, wie ich die Klippen hinunter kletterte. Das sich dies vollkommen gelohnt hatte, bewiesen dann die Wellen die an die Klippen knallten und auch der Blick in die Höhlen, die man sonst nur vom Boot aus sieht. Angestachelt durch diesen ersten Eindruck wurden noch mehr Abhänge bewältigt und hier und ein Foto an der Bruchstelle Klippen/Wasser geschossen. An manchen Stellen konnte man sogar auf Höhe der Wasserlinie auf einem Felsvorsprung laufen, doch musste man hölligst aufpassen, dass man auf dem glatten Gestein nicht ausrutschte und somit ins Wasser fiel. Denn dann wäre man aus dem Wasser nicht mehr heraus gekommen. Denn immer wenn die Wellen den Fels trafen, sank das Wasser direkt am Fels um ein bis zwei Meter ab um sich dann in voller Wucht gegen den Fels zu werfen und genauso schnell wie es kam wieder ins Meer zurück zu ziehen. Krasse Sache. Das ich dennoch bei einer Kletteraktion baden ging musste einfach sein. Meine Schuhe hatte ich „sicher“ abgestellt (nach dem ich ein Foto sah fragte ich mich, warum ich gerade an diesem Punkt meine Schuhe abstellte. Denn wären sie von dem Stückchen Fels gefallen, hätte ich mir neue kaufen können) und begab mich direkt über dem Wasser wieder in eine senkrechte Felswand. Massa sah an dieser Stelle kein Weiterkommen, doch mich trieb irgendwas an. Der Hinweg gestaltete sich noch als halbwegs meisterbar. Der Wellengang im Rahmen. Da kam sogar massa nach. Der Rückweg um so schwieriger. Denn an der Stelle zwischen Höhle und Felswand musste man ein größeres Stück ohne Haltemöglichkeit überwinden. Auf dem Hinweg nach dem zweiten Anlauf auch geschafft. Aber auf dem Rückweg war a) der Wellengang stärker und b) gab es von Seiten der Höhlen keine richtige Möglichkeit ohne nasse Füße die gegenüberliegende Seite zu erreichen. So musste ich am Höhleneingang einen Trittpunkt ca. 50 cm unter dem Wasserspiegel finden und mich von dort zur Felswand abdrücken. Doch genau in dem Moment, in dem ich die Füße im Wasser hatte, kam eine Welle, drückte mich erst an die Felswand und riss mich dann davon los. Plumps war ich im Wasser und meine Hand ging sofort zur Kameratasche, die ich sofort massa gab, damit meine Kamera nicht allzu nass wird. Zur Felswand bin ich letztlich geschowmmen. Massa meisterte diese Passage etwas besser als ich. Nach dieser Aktion ging es dann zurück zum Hotel den Rucksack ablegen und die Badesachen anziehen. Denn bei etwas stärkeren Wellengang fetzt baden doch erst richtig. (goju)

28.12.2009 Hapoel Haifa FC – Maccabi Haifa FC28.12.2009 Hapoel Haifa FC – Maccabi Haifa FC

28.12.2009, 20:00 Uhr
Hapoel Haifa FC – Maccabi Haifa FC
Haifa, Kiryat Eliezer Stadium
1. Liga Israel – 14.000 Zs. – 0:1

Der angenehme Schlafplatz war dann eine Sitzfläche aus Metall unweit des Fastfood-Schuppens im Fluhafen. Kehrmaschinenunterhaltung und eifriges Stühlerücken war im günstigen Übernachtungspreis inbegriffen. Gegen 6 Uhr war es dann aber vorbei mit der Nachtruhe und wir trotteten zum Bahnhof der im Flughafen integriert ist. Von dort fuhr dann auch ein Direktzug nach Haifa für umgerechnet 6 Euro. Schnell Platz im Zug genommen, der massa schlief sofort wieder ein, nur bei mir wollte das nicht so richtig klappen. Einerseits wartete ich die ganze Zeit gespannt auf einen Bombenanschlag und die zweite Beschäftigung war, die Mitfahrer und die Landschaft genau unter die Lupe zu nehmen. Landschaftlich war die Strecke schön gelegen, denn sie führte teil nur wenige Meter neben dem Mittelmeer entlang. Auch unsicher brauchte man sich in den Zügen nicht fühlen, denn die ganze Zeit lief der Sicherheitsdienst im Zug auf und ab. Des Weiteren stiegen auch immer Soldaten mit ihren Waffen ein. Eigentlich waren die Personen im Zug entweder Soldaten oder Schüler. Normalreisende gab es kaum. Je näher Haifa kam (nach kanpp 2 Stunden Fahrt), desto unschlüssiger wurden wir uns, welcher Bahnhof den nun der Hauptbahnhof ist. Kurzerhand wurde uns die Entscheidung aber abgenommen, als am zweiten Bahnhof die Flutlichtmasten des Stadions zu sehen waren. Also schnell die sieben Sachsen gepackt und aus dem Zug gestürmt. Im Sog der Masse verließen wir dann den Bahnhof durch den Haupteingang. Dies war allerdings ein Fehler, da wir auf die andere Seite der Gleise mussten. Also wieder kehrt, wollten wir doch durch den Bahnhof hindurch auf die andere Seite. Dies war dann aber auch nicht so einfach, denn ein Wachmann mit Schnellfeuerpistole im Anschlag zwang uns erst einmal zu stoppen. Die Ausweise wollte er sehen und das Gepäck kontrollieren. Wir waren davon aber leicht angefressen, was auch eine ältere Dame bemerkte und uns erst einmal aufklärte, warum dieser Humbug veranstaltet wurde. Grund war ein junger, mutmaßlicher, Terrorist, der im Flugzeug von Chigago (oder Detroit) nach Amsterdam ein wenig Sprengstoff zünden wollte. Da fühlt man sich in Israel immer gleich hundertmal so stark bedroht und lässt Personen Bahnhöfe, Busstationen und öffentliche Gebäude nur nach eingehender Kontrollen betreten. Dieser Spaß sollte uns dann auch die nächsten Tage begleiten. Aber das der normale Israeli extrem in einem Angstzustand gehalten wird, sah man schon an den Zeitungen, die kostenlos in Bahnhöfen verteilt wurden. Diese waren noch extremer als die BLÖD, denn auf circa zwanzig Seiten ging es nur um Mord und Totschlag. Als wird dann endlich passieren durften, ging es sofort durch die Unterführung auf die andere Straßenseite zum Stadion. Kurze Zeit ein wenig drum herum gestreunert fanden wir leider kein offenes Tor. Also weiter gelaufen und den erstbesten Supermarkt betreten. Ein wenige Milch, ein bisschen Käse und ein Toastbrot und schon waren fast zehn Euro aus dem Portemonnaie verschwunden. Zugfahren ist angenehm preiswert, aber Lebensmittel schlagen teilweise gut zu Buche. Nach dem Frühstück wurden die anderen beiden Dresdner kontaktiert, die sich in Haifa schon in einem Hostel einquartiert hatten. Die suche nach dem besagten Hostel dauert dann auch um die zweieinhalb Stunden liefen wir doch von der einen Seite Haifa’s auf die andere Seite. Aber ein reger Austausch von SMS ließ uns beide doch ans Ziel kommen. Zumal dieser Rundgang ein Gutes hatte. Denn wir wussten nun, dass Haifa nun nicht gerade eine Stadt der Sehenswürdigkeiten ist.
Angekommen am Hostel „Seaview“ ging es kurz aufs Zimmer und anschließend wieder in die Stadt. Denn zwei, drei Sehenswürdigkeiten gibt es in Haifa dann doch zu sehen. Zuerst wurde aber ein schmackhafter Falafeldöner verspeist. Anschließend ging es zu einem Fortbewegungsmittel, dass es nur in Haifa gibt uns sonst nirgendwo in Israel zur Zeit: eine U-Bahn. Oder besser eine Standseilbahn, die als U-Bahn bezeichnet wird, da sie in einem Tunnel auf den Berg Karmel führt und deswegen Karmelit genannt wird. Die Fahrt dauerte keine zehn Minuten und wir konnten auf den Höhenzügen Haifas aussteigen. Von hier ging es nun an den steilen Abhängen entlang bis zum Schrein der Bab, das Weltzentrum der Bahai. Die Bahai sind eine weltweit verbreitete Religion, die ihren Ursprung in Persien hat. Leider war dieser auf Grund Renovierungsarbeiten in Gerüste und Bretter gehüllt, so dass wir nur die Form, aber nicht das aussehen erkennen konnten. Als Option auf kulturelle Highlights hätten wir noch die Gärten der Bahai gehabt, aber Laubenpieper sind wir ja noch nicht. Immer weiter ging es dann etwas den Berg wieder hinab. Hier und da wurde mal angehalten und geschaut, ein Bier getrunken. Die Sensation schlecht hin war eine ca. 60-jährige Frau, die bei 29°C mit Pelzmütze und Pelzmantel bekleidet um herlief. Kann man machen, muss man aber nicht. Als wir so vor uns hin liefen, hörten wir den Klang eines Kampfjets und kurz darauf drei Geräusche die wie Detonationen klangen. Drei dumpfe Einschläge. Ob nun Übung oder ein Schlag gegen den Feind wissen wir nicht.
Nach knapp zwei Stunden Spaziergang und den damit verbundenen Blick auf das Stadion Haifas (bei dem Blick auf das Stadion erwähnte ich kurz wie krass es wäre, wenn genau in diesem Augenblick eine Kasamrakete aus dem Südlibanon im Stadion einschlagen würde und das Derby deswegen ausfallen würde; fanden die anderen drei nicht so prickelnd), näherte sich unser Rundgang mit dem Erreichen der deutschen Kolonie unterhalb des Schreins der Bab dem Ende. Die deutsche Kolonie wurde 1869 von Templern, christliche Siedler aus Süddeutschland, gegründet, die durch ihre Fähigkeiten im Handwerk, Landwirtschaft, Industrie und Gesundheitswesen halfen Haifa zu modernisieren. Im Jahre 1898 besuchte der deutsche Kaiser Wilhelm II Haifa, der vorschlug Haifa an die Hedschasbahn (Damaskus – Medina) anzubinden. Dies wurde 1905 bewerkstelligt.
Nach Beendigung des Rundgangs ließen wir uns wieder für ein paar Stunden im Hostel nieder. Als wir im Innenhof saßen, kamen zwei junge Herren auf uns zu. Beides Schweizer und einmal der Fanszene des FC St. Gallen und von Young Boys Bern angehörig. Einer von beiden war schon etwas länger in Israel anwesend und besichtigte auch mehrmals das Westjordanland.Sie beide auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Leider waren bei uns im Hostel alle Betten belegt. Nach kurzen Plausch zogen sie dann weiter.
Gegen 18 Uhr 30 taten wir es ihnen gleich und verließen das Hostel wieder und machten uns auf den Weg zum Stadion. Nach nicht mal 30 Minuten erreichten wir es und begaben uns auf Kartensuche. Um das Stadion herum war schon viel los. Fantrennung gab es keine und Polizisten waren auch nicht viele zu sehen. Dafür aber einige mit Maschinengewehr. Wir konnten für umgerechnet 10 Euro Karten für die Kurve erwerben, die auch den Maccabi-Fans zugewiesen wurde. Beim betreten des Stadions wurden wir gefragt welcher Nationalität wir sind. Die Polizisten schauten am Anfang etwas skeptisch, vermutlich ist die „Dynamo-Dresden-Hooligan-Horrorshow“ auch schon in Israel bekannt, aber wünschten uns mit den Worten: „It’s not Bayern Munich versus Monchengladbach“ noch viel Spaß beim Spiel. Zum Glück war dieses Spiel nicht Bayern gegen ‘Gladbach. Denn sonst hätte man mich ins Stadion prügeln müssen. Nach insgesamt drei Kontrollen auf sechs Metern konnten wir dann auch mal die Kurve betreten und ließen sogleich die Blicke schweifen. Linker Hand auf der Haupttribüne befanden sich die Hapoel-Fans und in der einzigen Kurve sowie auf der Gegengerade waren die Maccabi-Fans untergebracht. Beide Seiten sangen schon das ein oder andere Lied, was auch sofort Lust auf mehr machte. Denn was hier alleine schon beim Aufwärmen der Mannschaften los war hätte ich nicht erwartet.
Auf allen Plätzen in der Kurve waren kleine, grüne Fahnen mit dem Maccabiwappen ausgelegt, die wir einerseits mit zum Einlaufen der Mannschaft schwenkten und andererseits sozialistisch in unseren Besitz umlagerten. Die Maccabi-Fans um die „Green Apes“ waren noch eifrig mit den Choreovorbereitungen beschäftigt. Hinter dem Tor brachten sie noch am Spruchband PVC-Stangen an, rollten es anschließend zusammen und in der Kurve zur Choreo wieder aus. Des Weiteren gab es auch schon vor dem Anpfiff einige hebräische Spruchbänder an die jeweilige Gegenseite. Zum Einlauf der Mannschaften präsentierten beide Seiten ähnliche Spruchbänder…oder eher identische. Maccabi zeigte nun das schon erwähnte Spruchband auf dem in Englisch „Haifa is our city“ geschrieben war. Im Block wurde eine Blockfahne mit einem vermummten Maccabifan hochgezogen. Dazu dann noch die kleinen, grünen Schwenkfahnen in den restlichen Blöcken. Sah schon nett aus.
Hapoel zeigte ebenfalls eine Blockfahne auf der die Silhouette von Haifa zu sehen war. Auf dem Spruchband (hebräisch) stand vermutlich das gleiche geschrieben wie bei Maccabi. Nix genaues weiß man. Nach den Choreos startete sofort die Unterstützung der Mannschaften. Klatscheinlagen gegen Hüpfeinlagen, laute Lieder, leise Lieder. Eine ganze Kurve am toben,dann mal wieder nur der harte Kern. Der Stimmungspunkt ging klar an Maccabi. Schalparaden, Schals in die Luft, Schals nach vorne und hinten, geile Hüpfeinlagen des gesamten Anhangs. Echt nicht schlecht. Hapoel war auch nicht so schlecht, doch spätestens nach dem 0:1 war die Luft leider raus. Das Tor für Maccabi beflügelte dann die Grün-Weißen und trieb sie noch mal an. Alles in allem ein Spiel bei dem ich durchaus positiv überrascht wurde. Pyro hätte die ganze Sache noch abgerundet. Aber leider schrieb ich ja hätte. Während dem Spiel machte ich massa noch darauf aufmerksam, dass er eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Soldaten hatte der die ganze Zeit neben uns Stand und eifrig seinen Verein Maccabi unterstützte. In Uniform wohl gemerkt. Auch der Rest der Reisegrupe sah dies so. Massa wiegelte noch ab, wurde aber ein paar Tage eines besseren belehrt. Doch dazu später mehr.
Nach dem Spiel liefen wir wieder zu Fuß zum Hostel zurück. Um uns herum jubelnde Maccabifans die auch die Straße mit ihren Autos in eine Partymeile verwandelten. Sportlich geartete Ansätze von Jubelarien und Niederlagenfrustabbau bekamen wir nicht mit. Im Hostel dann noch ein wenig zusammen gesessen und irgendwann ins Bett gefallen. Über Nacht musste ich mich dann aber entscheiden, ob ich mit nach Jerusalem oder Akko fahre. Beide Städte hatten ihren Reiz. Bei Jerusalem sollte es bekannt sein und Akko ist eine der ältesten Städte der Welt. (goju)

 

 

 

 

 


27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK

27.12.2009, 14:30 Uhr
Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK
Lefkoşa, Atatürk Stadi
2. Liga TRNZ – 104 Zs. – 3:1

Die aufspielenden Vereine als auch die Liga entsprachen dem des Jugendspiels zuvor. Nur dieses Mal eben die Herrenmannschaften. Spielort ist das Nationalstadion der Republik Nordzypern, benannt nach dem Vater aller Türken Mustafa Kemal Atatürk. Seine Zeichens Gründer der Türkei und erster Präsident der selbigen Republik, die nach dem 1. Weltkrieg aus dem Osmanischen Reich hervorging. Ob es Ironie der Geschichte ist, weiß ich auch nicht, aber geboren wurde er in Thessaloniki, welches ja eine griechische Stadt ist.

Das Fassungsvermögen dieses Stadions dürfte bei 15.000 liegen. Überdachte Haupttribüne und Gegengerade mit Sitzplätzen und in den Kurven Stehplätze. In einer Kurve saß sogar ein einsamer Mann neben einen kleinem überdachten Bereich und links und rechts standen Schilder die auf die Kantin hinwiesen. Zu kaufen gab es dort aber nur Chips und Softtrinks. Für Freunde einer gepflegten Stadionwurst ist diese Insel nicht zu empfehlen. Das Spiel riss uns nicht wirklich vom Hocker, weswegen hier die Spielberichterstattung zu diesem Spiel einfach mal abgebrochen wird. Abpfiff und zurück ging es in die Altstadt. Dieses Mal liefen uns die ganzen Soldaten mit Koffern entgegen. Auch standen überall Busse zum Einsammeln bereit. Großer Ausgang war heute wohl angesagt. Da hätten die Griechen doch mal gekonnt und hätten heute einfach mal eiskalt den Norden überfallen und wieder an den Südteil angliedern können. Und wir wären live dabei gewesen.

Angekommen im Zentrum trafen wir uns wieder mit unseren beiden Reisebegleitern und liefen noch ein wenig umher. Auffällig dabei, dass entlang der Grenze überall meterhohe Zäune standen und in den Fenstern in den Häusern unmittelbar an der Grenze Sandsäcke ausgelegt waren. Auch dezente Einschusslöcher waren noch zu sehen. Kurz ging es noch mal in ein Restaurant und auf dem Weg nach Agia Napa ließen massa und ich uns am Flughafen von Larnka rauswerfen, denn am nächsten Tag stand ja das Derby in Haifa auf dem Zettel. Als wir dann im Flughafen so rumlungerten, kam auf einmal eine Bande Personen an, die alle mit Mundschutz ausgestattet waren und eine Person im Rollstuhl vor sich her schoben. Na hoffentlich steigen die nicht bei uns ins Flugzeug. Beim Einchecken wurde ich noch gefragt, ob ich mein Special Menu auch wirklich haben wollte, denn massa rief mich während der Flugbuchung auch noch mal an und meinte, dass es auf dem kurzen Flug ein Essen gereicht wird und man zwischen vielen verschiedenen Angeboten auswählen kann. Asiatisch vegetarisch war meine Wahl und ich freute mich schon darauf. Die ersten Kontrollen wurden gut überstanden und wir mussten nur noch auf den Beginn der zweiten Kontrollen vor Einstieg in das Flugzeug gen Israel warten. Da diese aber ewig nicht begannen und der Sicherheitsbereich schon offen war, ließen wir uns dort nieder. Nach ca. zwanzig Minuten kam ein Mokel und jagte alle aus dem Sicherheitsbereich. Noch mehr Mokel kamen, die Meute stellt sich in einer Reihe auf und warten, und warten, und warten. Plötzlich gehen die Mokel wieder weg und die Meute tobt. Einige besetzten gleich wieder den Sicherheitsbereich. Dann eine Durchsage, dass das Flugzeug am Gate gegenüber bereit steht. Fluggäste sind da, Flugzeug steht bereit, nur das Sicherheitspersonal zum kontrollieren fehlt. Als diese dann auch endlich mal auftauchen und es losgeht, sind einige Passagiere schon arg angefressen. Eine sogar so sehr, dass sie es nicht einsah ihren Gürtel von der Hose zu lösen. Eine erregte Diskussion begann, wir kotzten schon ordentlich, da gar nichts voran ging. Als die Passagierin die Diskussion verloren hatte, zog sie ihren Gürtel wutentbrannt mit einer schwingenden Bewegung aus der Lasche, sodass der Gürtel gegen massa’s Brille knallte. Ausgewählte polnische Schimpfwörter waren ihr nun sicher. Mit betreten des Flugzeuges sahen wir auch sogleich die vermummte Bande. Der Trip nach Israel ging ja schon mal gut los. Massa fiel in den Sitz und schlief sofort ein und ich wartete stoisch auf mein Special Menu. Eine Stunde Flugzeit war veranschlagt und als es nach 45 Minuten immer noch nicht vor mir stand, gab ich es auf. Kurz darauf begann aber schon der Landeanflug auf den Flughafen Tel Aviv Ben Gurion. Tel Aviv von oben war nicht schlecht. Schönes Lichtermeer. Landung geklappt, Türen gehen auf und man darf ein kleines Stück zum Terminal laufen. Aber schon beim Aussteigen stand ein Sicherheitspersonal bereit, dass jeden kritisch musterte. Auf mich kamen sie auch schon entschlossen zu, doch kam hinter mit noch eine Person aus dem Flugzeug, die noch etwas mehr nach Araber aussah. Nun war ich uninteressant und die ganze Aufmerksamkeit des Staatschutzes, oder was das war, wurde ihr zu Teil. Angekommen an der Einreisekontrolle begann ein kurzer Dialog mit der Diensthabenden: Von wo kommen sie? Was wollen sie hier? Wie lange sind sie hier? Waren sie schon mal in Israel? Alles wahrheitsgemäß beantwortet, knallte sie den Stempel in den Reisepass und gab ihn mir, mit einem kleinen weißen Zettel darin, zurück. Ich mir nichts weiter dabei gedacht und losgedackelt. Einmal um die Ecke, standen da zwei weitere Polizistinnen und baten mich höflich, doch mal ein kurzes Stück mit ihnen zu gehen. Sie brachten mich dann zu einem Herren in zivil. Mein Reisepass wanderte in seine Hände, er blätterte ihn durch und dann begann schon wieder der Fragenmarathon? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm. Nach dem auch dieser überstanden war und ich gehen durfte, kam der massa dazu. Kurz dem Herren erklärt, dass wir zusammengehören und die gleichen Ziele verfolgten. Das verkürzte ungemein. Anschließend tauschten wir Geld und überlegten uns, was wir denn machen könnten. Die Entscheidung war: wir suchen uns einen angenehmen Schlafplatz und fahren dann mit dem Zug nach Haifa. Nachts um zwei ein Hostel in Tel Aviv zu finden, stuften wir als unmöglich ein.

 

 

 

27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK

27.12.2009, 11:45 Uhr
Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK
Lefkoşa, A.Topaloğlu Sahası
2. Liga TRNZ Jugend – 0:0 – 23 Zs.

Auch heute sollte wieder der Nordteil der Insel besucht werden. Diesmal das Ziel die geteilte Hauptstadt Nicosia. Wieder wurde der der Grenzübergang außerhalb der Stadt genutzt und vorbei am Atatürkstadion ging es zum Stadion A.Topaloğlu Sahası. Strategisch günstig wurde hier auch gleich das Auto geparkt und sich dann zu Fuß in das Zentrum bewegt. Wieder ging es vorbei an Kasernen und auffällig viele junge Männer liefen hier mit Koffern umher. Generell liefen in Nicosia viele junge Männer herum. Dafür sahen wir aber wenige Frauen. Nach kurzen Gang durch das Zentrum bis zu einer Gebäudereihe, die unbewohnt, dafür aber mit Sandsäcken in den Fenstern ausgestattet war und auch hier und da Einschusslöcher aufweisen konnte, sahen wir noch hohe Zäune und wussten, dass wir nun an der, am 03.042008 eröffneten, Grenze standen, welche in Nicosia die Ledrastraße ist. Nur hier kann man zu Fuß vom Süd- in den Nordteil reisen. Bei den anderen vier Grenzübergängen braucht man das Auto. Der Großteil der Altstadt befindet sich anscheinend auf dem Territorium der Türkischen Republik Nordzypern. Viele enge Gassen und Händler die Geschäfte machen wollen. Dazu noch eine alte Kathedrale die nun auch als Moschee genutzt wird. Dagegen wirkt der griechische Teil Nicosias (Lefkosa) schon weit aus moderner. Viele Hochhäuser und Geschäfte wie man sie aus unseren Breitengeraden kennt. Doch für das Erste mussten wir die Stadtbesichtigung abbrechen. Fußball steht ja schließlich über so vielen Dingen und der erste Kick sollte heute wieder ein Jugendspiel sein. Das Stadion bestand aus einer Sitzplatztribüne mit einem einzigen intakten Sitz, einer Laufbahn und um das Spielfeld herum wurde ein zwei Meter hoher Zaun gebaut. Spielerisch dünne das Spiel, da kam der Abpfiff genau richitg, um uns aus unser Tagträumerei zu reißen und uns zu vergegenwärtigen, dass wir ja noch ein zweites Spiel auf dem Zettel stehen hatten.

 

 

26.12.2009 Türk Ocağı Limasol – Lapta TBSK26.12.2009 Türk Ocağı Limasol – Lapta TBSK

26.12.2009, 14:00 Uhr
Türk Ocağı Limasol – Lapta TBSK
Girne, 20 Temmuz Stadi
1. Liga TRNZ – 300 Zs. – 0:0

Wieder am Stadion angekommen war, gemessen an der Anzahl der Autos, doch einiges los. Eintritt kostete der Spaß 7,50 YTL pro Person. Dafür darf man dann auch der schicken Haupttribüne oder den Stufen hinter einem Tor platz nehmen. Die Gegengerade und die andere Hintertorseite sind leider nicht bebaut. Auf der Hintertortribüne fanden wir auch noch die Überreste von Bengalos und schlussfolgerten, dass, wenn wir nicht da sind, hier ganz schön der Bär steppen muss. Bei den Gästen spielte vermutlich eine Person britischer Herkunft mit. Wie ein Südländer sah er halt nicht aus und für einen normalen Europäer war er einfach zu hässlich. Während wir das Spiel so ansahen und auch ab und an ein Foto schossen, wurde ein kleiner Junge auf uns aufmerksam und fand gefallen dran, im Stechschritt an uns vorbei zu gehen, Grimassen zu schneiden, Kürbiskerne auszuspucken und anderen Schabernack zu treiben. Als er dann aber für einen Moment seine Kerne unbeaufsichtigt ließ, kam sofort ein Vagabund daher und aß sie auf. Fans im Sinne von Fäääännnnss gab es hier leider nicht. Nur Rentner, Spielerfrauen und gemäßigte Fußballinteressierte. Man kann Nordzypern eindeutig mit Tschechien vergleichen. Nichts bis überhaupt nichts los, aber dafür geile alte Gammelstadien. Nach dem Spiel ging es für uns beide dann an den Hafen von Girne, wo wir wieder auf die beiden Alterspräsidenten unseres Ausflugs treffen sollten. Schon auf den ersten Blick verliebte ich mich dann in das Ambiente aus Meer, Hafenpromenade, Segelschiffen und Festung. Ein wunderschöner Ort. Viele alte und neue Schiffe schwanken langsam in den Wellen hin und her und der Sonnenuntergang taucht alles in das richtige Licht. Im Hintergrund schon die Berge, die quasi am Ufer beginnen und die ganze Stadt scheint auf den Beinen zu sein und flaniert am Ufer entlang. Da kann man echt alles vergessen in solchen Momenten. Doch da leider die Sonne allzu zeitig verschwand und der Dunkelheit das Feld überließ, war auch bald wieder Schichtende und wir fuhren wieder nach Agia Napa.