Kategorie: Spielbesuche

23.10.2009 FC Ingolstadt 04 – SG Dynamo Dresden23.10.2009 FC Ingolstadt 04 – SG Dynamo Dresden

23.10.2009, 18:30 Uhr
FC Ingolstadt 04 – SG Dynamo Dresden
Ingolstadt, ESV-Stadion
3. Liga – 4.600 Zs. – 0:0

 Ein Spiel, dass auch in einem Elfmeterschießen keine Tore gebracht hätte. Chancen hatten beide Mannschaften, doch so richtig zwingend waren sie auch wieder nicht. Das was von Ingolstädter Seite auf das Tor kam, hielt Keller. Und unsere Elf wollte wohl nicht auf das Tor schießen. So sah es zumindest des Öfteren aus. Mit dem Ball am Fuß bis auf die Grundlinie und dann aus die Maus. Die angereisten Dynamos unterstützten ihre Mannschaft heute mehr als gut. Es kann eigentlich nur noch aufwärts gehen. (goju)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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18.10.2009 FSV Bayreuth – TV Selb-Plößberg18.10.2009 FSV Bayreuth – TV Selb-Plößberg

18.10.2009, 15:00 Uhr
FSV Bayreuth – TV Selb-Plößberg
Bayreuth, BSV 98 Bayreuth-Sportplatz
7. Liga – 124 Zs. – 0:0

Es klingelt der Wecker und ich denk mir. “Bleib liegen.”
Es fängt an zu regnen und ich denk mir: “Bleib zu Hause.”
Der ganze Zug ist leer, doch direkt neben mich setzen sich vier Gran Canaria-Touristen und blöken die ganze Fahrt über herum. Ich denke mir: “Warum eigentlich immer ich?”

Angekommen in Bayreuth regnet es schon wieder. Oder immer noch. Erstes Ziel ist das Festspielhaus. Nicht sonderlich spektakulär von außen. Aber für eine Führung durch das Innenleben bin ich zur falschen Zeit da. Anschließend Besichtigung der Innenstadt. Die Sonne bricht auch mal durch die Wolken. Na also, geht doch. Da sieht Bayreuth doch gleich viel freundlicher aus. Nach ausgiebigen Spaziergang das nächste Ziel des Tages: das FC-Stadion.

Leider beginnt es wieder zu regnen. Diesmal so stark, dass sogar mein Rucksack Fabrikat “Monsoon” nicht mehr dem Wasser standhält. Mein neues Buch mit dem Titel “Irre! Wir behandeln die Falschen! Unser Problem sind die Normalen!” wird es mir danken.
Im Stadion spielt bereits die zweite Mannschaft des FSV Bayreuth gegen den SV Seybothenreuth. Entstand um 14 Uhr 30 fünf zu zwei. Doch irgend etwas fehlt, als beide Mannschaften vom Feld gehen. Kurzer Rundumblick: keine neuen Mannschaften laufen zum Warmmachen auf. Dagegen schlurft nur eine einsame Person über den nassen Rasen und sammelt die Eckfahnen ein. Als er dann auch noch das “Platz gesperrt”-Schild aufstellt, pack ich ihn mir und frage, was denn mit dem 15 Uhr Spiel ist. “Das ist auf dem BSV-Paltz. Fünf Minuten zu Fuß von hier!” Danke! Aber die Aussage, dass das Spiel wegen unbespielbarkeit des Rasens abgesagt ist, wäre, auf Grund der drückenden Nässe von oben, die bessere Alternative gewesen.

Angekommen am BSV-Platz (gegenüber vom Hans-Walter-Wild-Stadion) stelle ich fest, dass man auch beim Fusionsverein FSV Bayreuth (entstanden aus 1. FC und BSV) den Schuss nicht gehört hat. Denn nur wenige hundert Meter weiter steht dieses geile, vergammelte Stadion mit Loch im Tribünendach, verrosteten Getränkedosen zwischen den Stehstufen die in alle Himmelsrichtungen ragen und einem Flair, dass mich nach Irgendwo in Tschechien versetzte. Aber gespielt wird auf einem Platz, der nur dank 8 Stufen auf der einen und 5 Stufen auf der anderen Seite kein 0815-Sportplatz ist. Zu allen Überfluß beginnt es auch wieder mit regnen. Ich überleg mir, sofort einen gepflegten Abgang hin zu legen, doch just in diesen Moment wandern zwei Euro Eintrittsgeld von der einen Hand in die andere. Manchmal hasse ich mein Leben.

Von mir persönlich 124 gezählte Zuschauer sahen dieses Spiel, in dem der FSV überlegen aufspielte und Selb-Plößberg nur reagierte. Doch der Lattentreffer kurz vor Schluß ließ bei mir jede Hoffnung auf ein Tor schwinden. Letztendlich stehen einem 5:2, welches ich nicht werten kann, da ich es nur 30 Minuten gesehen habe, ein mageres 0:0 nach 90 Minuten gegenüber. Bin ich schon so senil oder debil, dass ich nicht einmal Ansetzungen richitg lesen kann. Verdammt noch mal, hier waren zwei Spiele möglich. Aber egal, ich wollte lockerer werden. Komm ich eben noch mal nach Bayreuth. Im großen Stadion gegenüber vom BSV-Platz war ich ja auch noch nicht.

Wieder im Zug sitzend schaue ich mich um und sehe, dass mich Grinsebacken anstieren. Ich denke mir: “Wofür wurde ich heute nur abgestraft?” (goju)


17.10.2009 SG Weixdorf III – SV Eintracht Strehlen17.10.2009 SG Weixdorf III – SV Eintracht Strehlen

17.10.2009, 15:00 Uhr
SG Weixdorf III – SV Eintracht Strehlen
Dresden, Forstsportplatz Nebenplatz
11. Liga – 36 Zs. – 2:0

 

 

16.10.2009 SG Dynamo Dresden – Offenbacher FC Kickers16.10.2009 SG Dynamo Dresden – Offenbacher FC Kickers

16.10.2009, 18:30 Uhr
SG Dynamo Dresden – Offenbacher FC Kickers
Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion
3. Liga – 21.182 Zs. – 2:4

Neues Spiel, altes Leid. Erste Halbzeit top, zweite Hälfte wieder mal flop.
Wieder dachte man die ersten 15 Minuten, dass Offenbach noch nicht auf dem Platz steht. Fürhung für die SGD durch Savran in der 25. Minute. Ausgleich für den OFC durch Haas in Minute 34. Erneute Führung durch Dobry nur 3 Minuten später. Doch auch nur 5 Minuten dauerte es, bis der OFC durch Mesic erneut ausglich.

Dann kam die zweite Halbzeit und in der 66. Minute ein Elfmeter für Offenbach. Mesic traf sicher zur 2:3 Führung. Der Genickschlag für Dynamo, denn ein Rückstand ist Gift für diese Mannschaft. Das 2:4 in der letzten Spielminute durch Zinnow war dann nur noch die logische Folge.

Aber Hauptsache man konnte bei der verkündeten Zuschauerzahl von 21.182 irgend etwas feiern. Dynamo bringt das aber auch keine drei Punkte. (goju)

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12.10.2009 ФК “Локомотив-2” Москва – ФК “Динамо” Вологда12.10.2009 ФК “Локомотив-2” Москва – ФК “Динамо” Вологда

12.10.2009, 18:00 Uhr
ФК “Локомотив-2” Москва – ФК “Динамо” Вологда
Москва, Стадион МСА «Локомотив»
3. Liga – 120 Zs. – 2:2

Auch dieser Tag begann mit einem Stadtrundgang. Als erstes war der „Platz des Sieges“ fällig, dann „Ulica Abat“, wo man das Haus Alexander Pusckins findet. Zumindest hat er mal für vier Monate dort gewohnt. Als letztes dann die „Christi-Erlöser-Kirche“. Viel Gold und Farbe an den Wänden. Der orthodoxe Christ in Russland versteht es, sein Gotteshaus entsprechend zu gestalten. Für mich allerdings etwas zu viel des Guten. Schlichtheit siegt. Nach dem man dann noch im „Muh-Muh“-Restaurant gespeist hatte, stand der Punkt: „Lokomotive zwei oder Torpedo Moskva zwei?“ an der Spitze des Tagesordnung.Theoretisch war sogar noch ein 13 Uhr Spiel unweit des Hotels möglich. Aber wenn man erst 12 Uhr 54 mitten im Zentrum davon erfährt, ist ein pünktliches Erscheinen zum Anstoß mehr als gefährdet.

Nach kurzem Überlegen fuhren wir dann erst einmal zum Stadion des FK Moskva, wo Torpedo zwei seine Spiele aus trägt. Dort angekommen, wird sich gerade auf dem Nebenplatz (eine Seite mit 3 oder 4 Sitztreihen) erwärmt. Das Stadion war leider gesperrt, da die russische Nationalmannschaft kurze Zeit später dort für ihr letztes Spiel in Aserbaidschan trainieren wollte. Dann halt nicht. Fahren wir eben zu Lokomotive. Auf dem Weg dahin wurde sich dann spontan entschieden, doch noch bei Dinamo Moskva vorbei zu schauen. Raus wollte man aus der U-Bahn-Station, doch leider auf dem falschen Weg, so dass wir sofort von einer Stationsvorsteherin mit Trillerpfeife und richtungweisenden Fingerzeig auf den richtigen Weg geführt wurden. Nächstes „Aha“-Erlebnis: die Rolltreppe streikt. Gut, laufen wir eben bis hoch. Gerade noch über die anderen Personen gewundert, die stoisch darauf warteten, dass die Rolltreppe wieder ihren Dienst tut, wusste ich am Ausgang dann auch wieso. Leicht außer Puste noch die letzten Meter bis zum Stadion geschleppt. Siehe da, ein Tor ist offen. Führt allerdings nicht ins Innere, sondern nur zum Fanshop. Macht nix. Mal dort die Anwesenden gefragt, wie es mit einem Fotoshooting und dem Model Stadion so zu dieser Zeit aussieht. Nein? Na dann, drücken wir noch mal ein bisschen auf die Tränendrüse. Jetzt doch, ja? Nur die Tür verhindert noch den Eintritt ins Stadioninnere. Das erste Schloss wollte, das Zweite nicht? Na los, komm schon. Gib dir ein wenig Mühe. Rüttel mal kräftig an der Tür….Rungs….Na bitte. Passt doch. Und hinein in die gute Stube.

Hier bröckelt der Putz ab, da fehlen ganze Stuhlreihen, die Laufbahn macht auch nicht mehr den besten Eindruck. Zusammenfassend sei gesagt: das Stadion ist auch schon ziemlich alt geworden. Und das wollen die abreißen und dafür so eine 0815-Arena ohne Charakter hinstellen. Ja merkt ihr es noch? Das hier ist doch der raue Osten und nicht der verweichlichte Westen. Kommt schon, gebt euch noch mal einen Ruck. Ein wenig Spucke und Farbe und dann sieht das doch auch schon fast wieder aus wie im Urzustand. Banausen seit ihr geworden. Dann gebt uns wenigstens einen Schal und eine Kalender als Andenken. Danke. So einen Kalender will ich auch mal bei der SGD im Fanshop sehen. Pyro, Choreo, Schalparaden und Sturmhauben – hehehehehe. Schweren Herzens wurde sich dann mit dem Wissen, dass das Dinamo-Stadion bei einem möglichen zwieten Besuch komplett anders aussieht, auf den Weg zu Lokomotive gemacht.

Bei Lok dann 10 Minuten nach Anpfiff angekommen, erkannte uns Dima (war am Freitag am Flughafen, um brb zu empfangen) und bat uns, mit in den Gästeblock zu kommen. Anfangs ein wenig skeptisch, änderte sich dies, als er einen „K-Block Dynamo“-Schal aus der Tasche holte. Na wenn dem so ist, wird halt die Anzahl der Gäste von 5 auf 10 erhöht. Dima ist eigentlich Dinamo Moskva Fan, doch halten in Russland die Dinamo-Vereine zusammen, so dass wir auch herzlichst willkommen waren. Na ihr Möchtejerne aus Hohenschönhausen? 😉 Wie wäre es denn nun eigentlich mit uns? Endgültig wurde das Eis gebrochen, als wir mit auf das Terrormob-Foto sollten und jeder einen Schal der „Ultras Dinamo Vologda“ geschenkt bekam. Spasiba!!!!! Nach einer supportlastigen zweiten Halbzeit reichte es trotz 2:1-Führung nur zu einem 2:2. Schade. Auf dem dreiseitig mit Tribünen umbauten Kunstrasenplatz mussten wir dann auch noch 5 Minuten warten, bis alle Heimfans abgerückt waren. Netter Abend, ab ins Hotel. Denkste. Runter vom Stadiongelände, links rum und ab in die nächste Sportsbar zum interkulturellen Austausch. Themen waren das Leben in beiden Ländern an sich, Fanszenen und andere Dinge. Und das über ein paar Stunden. Eindeutig ein Abend unter den Top fünf in meinem Leben. (goju)


11.10.2009 ФК”Витязь” Подольск – ФК “Металлург” Липецк11.10.2009 ФК”Витязь” Подольск – ФК “Металлург” Липецк

11.10.2009, 16:00 Uhr
ФК”Витязь” Подольск – ФК “Металлург” Липецк
Подольск, Стадион «Труд»
2. Liga – 815 Zs. – 2:0

Es ist 14 Uhr am 10.10.2009. Auf einem Kunstrasenplatz, ca. 100 Meter neben dem Luzhniki-Stadion gelegen, pfeift der Schiedsrichter ein Spiel an. Das letzte Spiel für meine 5 Jahre alten Fußballschuhe. Der dezente Riss des rechten Schuh an der Schnittstelle zwischen Sohle und Leder lässt sich selbst mit grauen, hochwertigen Klebeband nicht mehr beheben.

Das letzte Spiel für meine Schuhe ist zugleich das erste internationale Spiel für das Fanprojekt Dresden, sowie auch für die Arbeiter-Auswahl von Gazprom. Die quasi heute die Platzherren sind. Nur wenige Zuschauer fanden sich zu diesem Spiel ein. Es wurde zwar als Topspiel, Highlight oder das Spiel der Spiele im Radio angekündigt, doch die Unzugänglichkeit des Sportplatzes verhinderte, dass sich Zuschauer diesen Spitzensport anschauen können. So blieb ihnen nur der Rumpelfußball zum Länderspiel, welches leider die gute Seite mit 0:1 verlor.

Nach einer desaströsen ersten Halbzeit, ein 5:0 für die Blauen vom Energielieferer spricht Bände, wurde der Bewegungslegastheniker, der schon im normalen Leben Probleme mit der Koordination seiner Gliedmaßen beim simplen Gehen hat, aus dem Tor genommen und gegen einen russischen Torwart getauscht und die Abwehr noch einmal verstärkt. Die „geballte Manpower“ des Teams nun gebündelt in einer Reihe und schon ging die zweite Halbzeit mit 3:1 an uns. Der Entstand folglich 6:3 für die Arbeiter eines großen Konzernes, dessen Manager meinen, einen großen Batzen Geld in einen ruinösen blau-weißen Ruhrpottverein stecken zu müssen. Danke noch an die drei Russen, die im Sturm und im Tor ihre Knochen für uns hin hielten und sich gemeinsam mit uns „blamierten“.

Nach den 2x 30 Minuten Spiel, Trikottausch und kleinen Vesper zog es alle bis auch mich zum Länderspiel. Ich dagegen drängelte mich geradezu auf, die Sporttaschen mit dem Taxi zum Hotel bringen zu dürfen. So ging es für mich mit dem Mannschaftsbus zurück in die Innenstadt und der Pressesprecher rief ein Taxi heran. Die imposanten Risse in der Frontscheibe, der Erste von oben links bis in die Mitte, der Zweite mittig quer über die ganze Scheibe, ließen mich ein wenig skeptisch gegenüber der Fahrweise des Taxifahrers werden. Hier wird haarscharf die Vorfahrt geschnitten, da fast der Bus gerammt und an roten Ampeln, an denen man rechts abbiegt, wird sich mit der Kupplung am Schleifpunkt langsam nach vorn getastet, bis man die rote Ampel nicht mehr sieht und dann abgebogen. Erinnerte mich an Kairo diese Fahrweise. Aber egal. Ich bin ja schließlich wohlbehalten am Hotel angekommen. Alles Gepäck vor der Tür ausgeladen und zwei der vielen Polizisten zu verstehen gegeben, dass sie doch einmal ein Auge auf die Taschen werfen sollen, solange ich die erste Fuhre auf das Zimmer schaffe. Dies taten sie dann auch, denn als ich wieder im Foyer ankam, lehnten sie am Fenster und schauten stur geradeaus auf unsere sieben Sachen. Insgesamt sollten um die 100.000 Polizisten in Moskau zum Länderspiel im Einsatz sein. Davon auch etliche in den Hotels im Einsatz.

Nach dem dann alles erledigt war, ging es Schnur stracks mit der U-Bahn ins Zentrum der Stadt. Bei der Stadtrundfahrt am Morgen erfuhr man zwar schon viel und sah auch einiges von Moskau, doch eine Stadt durch einen Spaziergang zu erkunden, ist immer noch das Beste. Kreuz und quer laufen und die eigenen Sinnesorgane beanspruchen. Das fetzt. Nach vier Stunden war ich dann wieder zurück im Hotel. Wenige Minuten später kam auch der Rest und der Tag wurde ausgewertet.

11.10.2009

Dieser Tag begann ebenfalls mit einer Stadtführung. Olga vom „Deutsch-Russischen Haus“ lud uns zum Rundgang durch den Kremlin und über den „Roten Platz“ und zeigte uns noch einen Spezialitätenladen im Kaufhaus „GUM“, in dem es ein extrem leckeres Zimtgebäck gab. Da läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Anika, ihres Zeichens Praktikantin bei einer russischen Zeitung, kam auch noch dazu. Sie wollte einen Artikel über das wahre Länderspiel vorm Länderspiel und unseren Ausflug nach Podolsk schreiben. Am Kurskaya-Bahnhof wurden dann die Tickets (140 Rubel retour) für die einstündige Fahrt mit der Elektritzschka gekauft und ins südlich von Moskva gelegene Podolsk gefahren.

Vorhang auf für großes Kino im Zug. Nach dem Kreutzworträtselhefte, Socken, Äpfel, Paprika und Regenschirme angeboten wurden, setzte Musik ein, die nach einiger Zeit plötzlich verstummte. Der Grund waren laute Stimmen, die Protagonisten ein Fahrgast und eine Schaffnerin Marke russische Gewichtheberin (jaja…ich weiß…das Klischee). Beide hauen sich beide eine Zeit lang Worte um die Ohren. Dann rempelt er sie an und sie schlägt mit der geraden Rechten einfach mal zu. Er weicht zurück und verlässt diesen Wagon. Bei der will ich kein Ehemann sein. Vor dem Bahnhof von Podolsk wuchs dann unsere eh schon große Gruppe auf insgesamt 16 Deutsche an. Insgesamt werden beim Spiel wohl mindestens 20 Deutsche anwesend gewesen sein. Zusammen ging es nun durch die unendlichen Weiten von Podolsk. Links eine Platte, rechts eine Platte, vorne und hinten sowie so. Mittendrin eine Art Markt oder Kulturzentrum. Tja, viel gab es nicht zu sehen. Das Stadion von Podolsk kommt mit zwei baugleichen Tribünen daher und die Eintrittspreise reichen von 50 Rubel bis 200 Rubel. Um die 350 von uns gezählten Zuschauer standen einer offiziellen Zahl von 815 gegenüber. Podolsk gewann das am Anfang schwache Spiel, welches sich zum Ende hin steigerte, verdient mit 2:0.

Die Schwierigkeit des Spiels bestand darin, einer Außenstehenden zu erklären, warum man gerade in diese Weltmetropole, in dieses zum bersten gefüllte Stadion, in dem ein Fußballspiel gespickt mit technischen Finessen und atemberaubenden Torschüssen aufwartete, ein Fußballspiel anschauen muss. Eine Frage, die ich mir, so glaub ich, fast wöchentlich stelle. Beim Länderspiel hatte sie ja noch Verständnis. Gut, zu meiner Person war es Unverständnis, warum ich diesen Hokuspokus nicht mit anschaue. Aber als wir auch noch offen zugeben, dass uns das Spiel an sich nur sekundär bis gar nicht interessiert und wir uns in unseren Gesprächen auch mit anderen Dingen beschäftigten, wies ihre Mimik eine Art Fragezeichen auf. Ich glaube nicht, dass wir es geschafft hatten Licht ins Dunkle zu bringen. Wir wollen halt leben und keine Normopathen werden, die ihr Leben stets nach dem neusten Trend, Gesetzen und Regeln und der Obrigkeit ausrichten. Lebe lieber ungewöhnlich! Abpfiff, Abmarsch, Essen, Schlafen. (goju)

 

 

 

 

10.10.2009 Россия – Deutschland10.10.2009 Россия – Deutschland

10.10.2009, 19:00 Uhr
Россия – Deutschland
Москва, Стадион “Лужники”
Länderspiel – 85.000 Zs. – 0:1

Der erste Tag in der russischen Hauptstadt wurde genutzt um alle Sehenswürdigkeiten mit dem Bus abzuklappern und somit in den Genuss einer kleinen Stadtrundfahrt zu kommen. Angefangen beim wunderschönen Kreml, wo sich schon die ersten „Fußballfans“ aus Deutschland tummelten und einer mit einer modischen Hose bestehend aus Schals auftrumpfte, bis hin zu einem Besuch beim Parlament, wo man aber Herrn Putin, nicht zu Gesicht bekam. Einige Hochzeitsgesellschaften wurden beäugt und ehe man sich versah ging es schon im protzigen Gazprom-Bus zum Areal des Luschniki .Um 14 Uhr stand nämlich ein kleines Spielchen Fanprojekt Dresden gegen eine Werkself von Gazprom auf dem Plan, was dank der Leistung unseres Bewegungslegasthenikers im Tor (hehehe) verloren ging, aber Spaß gemacht hat’s allemal. Nachdem der sportliche Teil der Reise abgeschlossen war, stand einem Besuch des entscheidenden Länderspiel für die Qualifikation zur WM in Südafrika nichts mehr entgegen. Also vom Nebenplatz des Luschniki-Stadions, rüber zum Stadion, eine Runde um das selbige gedreht, der Kälte mehr oder weniger getrotzt und die große Leninstatue bewundert, welche eine der größten ihrer Art darstellt.

Bei Betreten des Gästebereiches konnte einem schon getrost schlecht werden, was einem da entgegen prasselte, Schals en masse, unpassende Kopfbedeckungen, Fahnen missbraucht als Umhang a la Supermann und lauter Schabernack und auf dem Klo rauchende Bullen. Da war was geboten für das Kuriositätenkabinett. Das riesige Luschniki-Stadion, welches sich im gleichnamigen Stadtviertel in einer Grünanlage befindet, sieht von außen eher weniger spektakulär aus, aber von innen macht es schon ganz schön was her. Es besteht aus dreifarbigen, einstöckigen Tribünen, getaucht in eine interessante Farbkombination mit rot-orange-gelb. Dem Stadion konnte schon angesehen werden, dass es bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat und kein modernes 0815-Stadion ist. Die heutige Partie war dann auch restlos ausverkauft und die Fans die den russischen Bären die Daumen drückten machten auch ordentlich Ballett, lautstärketechnisch mit brachialen Wechselgesängen, den traditionellen Dröhten und auch für das Auge wurde was geboten, in Form von 3 Choreografien: die eine Kurve zierte die russische Fahne auf Zetteln, die Gegentribüne eine große Blockfahne zur Bewerbung Russlands als Ausrichter für die Fußball-WM 2018 und 2022 und in der anderen Kurve ebenfalls eine Zettelchoreo aus weinroten und goldenen Zetteln, welche lange präsentiert wurde und ein sehr feines Bild abgaben.

Der Gästeblock präsentierte in des das Nationaltrikot, nur dumm, das selbiges falsch herum gezeigt wurde, mehr als lächerlich. Wie auf den Rängen gaben auch die russischen Spieler auf dem Kunstrasen, klar den Ton an. Feinste Kombinationen, Doppelpässe, gutes Ding, nur der Ball fand irgendwie den Weg nicht ins Tor. Ein direkter Freistoß Arschawins ging ans Außennetz, was einige schon zum Jubeln veranlasste und man einen kleine Vorgeschmack erhielt, wie es abgeht, wenn wirklich der Ball die Linie überquert so fand auch eine Leuchtspur den Weg in das Stadiondach. Doch wer vorne die Tore nicht macht, kriegt früher oder später eins rein (5 Euro ins Phrasenschwein) und so netzte eben Herr Klose in der 31 Minute ein. Stimmung auf deutscher Seite, mehr als finster, mehr als „Hurra, Hurra…“, „Deutschland, Deutschland“ oder auch das fünfte mal Böhse Onkelz fanden bei uns wenig anklang. Auf dem Platz konnte der denkbar knappe Vorsprung, welcher mehr als unverdient war, über die Runden gebracht werden, was zur folge hatte das „unsere Elf“ die direkte Quali für die WM gepackt hat. Nachdem Spiel wurden alle Blöcke einzeln verlassen, wobei unser natürlich der letzte war, so dass noch eine Stunde im Rund ausgeharrt werden musste. Die Wartezeit in der Kälte der russischen Hauptstadt wurde mit einem kleinen Trickfilm versüßt.

Das war es also mein erstes A-Länderspiel von Deutschland, umgehauen hat es mich nicht unbedingt. Kann auch Goju verstehen, dass er auf das Gerassel kein Bock hatte, aber einem geschenkten Gaul, schaut man bekanntlich nicht ins Maul. (snider)

 

 

 

 

 

27.09.2009 FK Louny B – FK Havraň27.09.2009 FK Louny B – FK Havraň

27.09.2009, 16:30 Uhr
FK Louny B – FK Havraň
Louny, Cykliste Stadion (Velodrom)
7. Liga – 76 Zs. – 1:0

Wie oft ich schon vor dem Velodrom in Louny stand, kann ich auch schon nicht mehr zählen. Eigentlich dachte ich, dass in diesen Stadion überhaupt kein Fußball mehr gespielt wird, da sich der FK Louny auch einen Kunstrasenplatz zugelegt hat. Doch ein kurzer E-Mailaustausch zwischen dem FK Louny und mir ließ mich hoffen, denn da wurde mir versichert, dass bei guten Wetterverhältnissen die zweite Mannschaft immer im Velodrom spielt. Und nun hat es endlich mal gepasst. Wie der Name schon sagt, ist das Velodrom, oder auch Cykliste Stadion ein Radrennbahnstadion mit einer kleinen Tribüne auf einer Seite. Rund herum gibt es oberhalb der Rennbahn Stehmöglichkeiten. Zwischen 2.000  und 3.000 Personen sollten hier schon Platz finden. Der brb labte sich auch endlich am „Louny Pils“ und Klobasa und ich ließ mir weiterhin nur die Sonne auf den Bauch scheinen. In der Halbzeitpause gab es dann noch einen kurzen Fototermin im Mestsky Stadion, welches sich einen Steinwurf entfernt befindet. Und zur musikalischen Untermalung ließ die Jugend der Stadt aus dem Jugendtreff, welcher sich auf dem Velodromgelände befindet, laute Gitarrenmusik erklingen. Die Mädels musterten uns und wir sie. Trotzdem ging nach dem Spiel ein jeder seiner Wege. (goju)

 

27.09.2009 FK Ravel junior Ústí n. L. – Spartak Valtířov27.09.2009 FK Ravel junior Ústí n. L. – Spartak Valtířov

27.09.2009, 13:30 Uhr
FK Ravel junior Ústí n. L. – Spartak Valtířov
Ústí n. L., Stadion Klíše
8. Liga – 21 Zs. – 2:3

Schon oft hatte man es gehört, dass in Usti n. L. noch irgendwo ein größeres Stadion vorhanden ist. Nur der Verein, der darin spielt und die genaue Lage war bisher unbekannt. Doch der brb schaute mal irgendwann in Usti nach den Dingen und fand das Objekt der Begierde. Das Stadion Klíše besteht aus einer kleinen überdachten Tribüne und einer Gegengerade, auf der der Großteil der Sitzbänke schon demontiert wurde und sich die Natur den Hang zurück erobert. Vereinzelte Betonpfosten der Bänke sind aber noch zu sehen. Frühere Kapazität sicherlich mindestens 10.000. Wenn nicht gar noch mehr. Hinter dem Stadion befindet sich auch das örtliche Schwimmbad. Kann man mal mit der Liebsten perfekt doppeln….. Bisher kein Bier und keine Wurst. Brb was ist nur los mit dir? (goju)

 

 

27.09.2009 Sokol Suché B – Sokol Bořislav27.09.2009 Sokol Suché B – Sokol Bořislav

27.09.2009, 10:00 Uhr
Sokol Suché B – Sokol Bořislav
Suché, Hriste Sokol Suché
10. Liga – 15 Zs. – 4:1

Zu zweit heute unterwegs durch den Ustecky Kraj. Erste Stadion ein Sportplatz umringt von Feldern und Pappeln. Den Körper noch ein wenig in der Sonne platziert, die gerade den Nebel verdrängte. Auf dem Weg nach Usti nad Labem gib es noch kurz zum russischen Denkmal der Schlacht bei Kulm vorbei. (goju)