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Rezension zu Les Pensées de la Caillera
1 Minuten Reading TimeEin neues Heft aus Bremen von der neuen Gruppe Caillera: Les Pensées de la Caillera. Doch gänglich neu ist nur der Gruppenname. Und eigentlich noch nicht mal das. Den aus Racaille wurde Caillera das „ra“ vom Anfang an das Ende des Namens geschoben und fertig war die neue Gruppe, welche nach der Auflösung von Racaille Verte entstand. Auf der Homepage steht dazu: „Es ist wieder soweit: In Werders Ultraszene hat sich etwas getan. Am 22. April 2012 hatte sich Racaille Verte getrennt. Wir haben sowohl den Namen, als auch die Gruppe durcheinander gewirbelt und gehen neu formiert als Caillera an den Start.“
Erfahrene Autoren hauen in die Tasten und wollen neben Spielberichten auch den Leser auf eine „Reise in die entlegensten Regionen“ ihrer „Hirnzellen entführen“. Joar, geht scharf. Mein erster Blick nach dem Vorwort fällt dabei auf das Inhaltsverzeichnis. Ersteinmal einen groben Überblick über die Themen verschaffen. Spielberichte im Monatsblock, Kleine Gedankenecke, Mitgliederversammlkung 2012, Werder und der Platzsturm, Der Phrasendrescher, NON aux Flash-Ball!, Das wird ins Auge gehen, Film-Review, Dokumentation eines Forenbeitrags aus dem Worum, Rezensionen, Zwei Stellungnahmen des AkJ und Was mich gerade ankotzt sind die Überschriften zu den Themen. Die Spielberichte fand ich teils, obwohl kurz, sehr langatmig geschrieben. Gerade wenn darüber berichtet wird, das der Support durch „die räumliche Distanz“ negativ beeinträchtigt ist. Caillera steht im Heft abgehandelten Zeitraum außerhalb des Ultrablockes. Dadurch kam es, dass Lieder „teilweise parallel gesungen“ wurden und die Geschwindigkeiten der Gesänge zwischen dem Ultrablock und dem Standort von Caillera variierten. Mir fehlte auch ein wenig die Gelassenheit in den Spielberichten. Diese wirkten auch mich doch etwas verkrampft.
Weiter mit den anderen Themen. Bei „Kleine Gedankenecke“ schreibt ein Mitglied der Gruppe über Ulta, Männerbünde, Frauen in der Kurve u. a. schreibt und sich auch die Frage „Warum eigentlich Ultrà – oder: Was mach ich denn hier?“ stellt. Bei „Werder und der Platzsturm“ dreht es sich um einen Platzsturm bei einem Werderspiel im Jahr 1948, die Folgen dessen und wie es heute (am Beispiel Düsseldorf) aussieht.“Der Phrasendrescher“ beschäftigt sich kurz mit Phrasen rund um Spielberichte und stellt die Frage, was Ultrà aus macht.
Ein wirklich heikler Hintergrund liegt „NON aux Flash-Ball!“ zu Grunde. Dabei geht es um Casti, welcher beim Spiel Montpellier HSC gegen AS St. Etienne von einem Gummigeschoß getroffen wird. Diesen Artikel könnt ihr auch auf der Homepage von Caillera nachlesen.
Auf Seite 51 im Heft findet ihr den Forumeintrag aus dem worum, in dem das Opfer eines Überfalls nach dem Spiel Bielefeld gegen Werder II seine Gedanken und Sichtweise öffentlich niederschreibt.
Den Abschluss Bildet die Ruprik „Was mich gerade ankotzt…“. Hier schreibt ein Mitglied der Gruppe seine Gedanken zu Themen, die ihm gerade gehörig auf die Ketten gehen.
Fazit: Die Erstausgabe von „Les Pensées de la Caillera“ ist für mich, verglichen mit der letzten Ausgabe des „Parole“, ein kleiner Rückschritt. Nun weiß ich aber leider nicht, ob die Autoren des „Parole“ und des „Les Pensées de la Caillera“ die gleichen sind. Meiner Meinung nach fehlt dem Heft die Lockerheit. Es wirkt verbissen, als soll jemanden etwas bewisen werden. Die Spielberichte drücken das Gesamtergebnis ein wenig. Die Rubrik „Kleine Gedankenecke“ hat mich dagegen sehr angesprochen. Auch kann ich in vielen Punkten mitgehen. Auch „Der Prhasendrescher“ wählt ja mit altbekannten Floskeln aus Fanzines direkt einsteigt und die Leere der Sprache in Fanzines aufzeigt.
Ich vergebe 6 von 10 Kopaneschnecken und gehe davon aus, dass mit der Zeit eine Steigerung erkennbar ist. (goju)
Rezension zu dieser ausgabe bei rezensione.blogspot.de
Datenblatt
Caillera.net