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Rezension zu Paranoid
1 Minuten Reading TimeNachdem ich irgendwo las, dass die Freundschaft des Pfalz Infernos nach Palermo beendet sei, hatte mich das, „Wann?“ und evtl. das „Warum?“ interessiert. Die Frage bei diesem Thema ist im Allgemeinen auch immer, gibt es ein Statement oder Infos?
Naheliegend war also die Paranoid-Hefte des Pfalz Infernos aus dem Fanzine- Ungelesen Stapel rauszukramen und zu stöbern. Fündig wurde ich im Paranoid Nr. 14 der Rückrunde 2018/2019. Fündig heißt ich wusste nun das „Wann?“, aber das „Warum?“ wird nicht groß erklärt und erläutert. Was natürlich völlig legitim ist!
Beim Durchblättern bekam ich Lust das Heft ganz durchzulesen. Mir gefallen schon immer Gruppenhefte welche sich nicht nur rein auf die Spieltage beziehen, sondern auch erweiternde Texte haben.
Da die Struktur oder besser der Aufbau des Paranoid Nr. 14 einen sehr aufgeräumten Eindruck macht, werde ich auch meine Gedanke dazu in gleicher Reihenfolge verfassen.
Den ersten Themenblock bilden dann auch gleich die Spielberichte. Guter Schreibstil, gute Infos (einige davon wurden auch an Bekannte weitergegeben und auch positiv kommentiert, ich sag nur Jena und Kiwis), ab und zu mit mal mehr oder mal weniger Worten zum Spiel an sich. Dazu muss ich sagen, kurz bevor mir zu sehr aufs Spielgeschehen eingegangen wurden ist, war das Thema auch durch. Ist mir einige Male beim Lesen aufgefallen. Auch einige Gegnerberichte lockern die Spielberichte auf. Die Verbandspokalspiele werden in einen zusammenhängenden Text verarbeitet.
Das Wintertrainingslager in Andalusien verkam für einen Teil der Reisegruppe zu einer kleinen Hoppingtour. Ich würde sagen, Trainingsbesuche weglassen und gleich eine Reise daraus machen hehe.
In den Freundschaftstext kommt nun natürlich nur die Schwabenkompanie aus Stuttgart vor. Welche beim bitteren Abstieg des VfB begleitet und unterstützt wurde.
Im Saisonrückblick des Pfalz Infernos werden auch kleine Andeutungen gemacht, warum die Freundschaft nach Palermo beendet ist.
Was mir gefallen hat war dann auch der “Saisonrückblick aus der Fanszene”. Diverse Fanclubs aus der Fanszene und von den anderen beiden Gruppen, die Generation Luzifer und die Frenetic Youth, aus Lautern kommen dort zu Wort und alle sehen die erste Drittligasaison des FCK gleich: neue Gegner, neue Städte/Dörfer, neue Stadien. Der Landespokal für alle Spaß und Frust zugleich. Einerseits geht mehr Abwechslung auf den (Sport)Plätzen der Pfalz nicht, anderseits sind dies nicht die Ansprüche des 1.FCK, verständlicherweise. Was auch in den Spielberichten des Pfalz Infernos durchklingt, sehr gute Auswärtsfahrerzahlen und guter Zusammenhalt, gegenüber den erschreckend schwachen Heimauftritten, schlechte Stimmung und noch schlechtere Zuschauerzahlen. Die Aussagen deckten sich alle.
Als ich weiter oben schrieb, dass ich beim Durchblättern des Heftes Lust bekam es zu lesen, muss ich zugeben, dass ich beim Text über die WM 2018 in Russland leicht seufzte und die Augen verdrehte, echt jetzt, ein Text über so ein Fußball Event…? Klar ich verstehe die Argumente das so etwas ein Fußballfest ist, man viele Menschen aus allen Ecken der Welt kennenlernt, viel feiert, viel sieht und Spaß mit seinen Freunden auf so einer Reise hat. Klar ich verstehe auch das man mit „Der Mannschaft“ nicht viel anfangen kann, der DFB scheisse ist und die Fifa sowieso. Dass die Eintrittspreise krank sind. Alles richtig und wird auch so im Text wiedergegeben. Ja und trotzdem muss ich sagen, der Text zur Fußball WM in Russland hat mir am besten gefallen! Ich habe ihn auch in einen Rutsch durchgelesen. Interessante Anekdoten, eine noch interessantere Reiseroute. Ich kann nur von meiner Reise mit einen Freund nach Russland im September/Oktober 2016, wo wir alles mit Bus und Bahn fuhren, bestätigen dass dieses Land, die Menschen und die Kultur mächtig Eindruck auf uns gemacht hatten! Und auf der Reise zur WM nach Russland wurde viel mitgenommen, erlebt und ordentlichst ausgetrunken!
Was mich besonders bei solchen Fußball Events und ich schreibe bewusst Events stört ist folgendes: Vieles ist in dieser Zeit in den ausrichtenden Ländern um ein Vielfaches teurer und dabei meine ich nicht nur die Tickets. Auch die Hotels/Unterkünfte, die Flüge, die Bierpreise und und und. Alle wollen was vom großen Fußball Kuchen abhaben. Aber es ist doch viel authentischer das Land, die Menschen und die Kultur im Alltag zu erleben, geschweige denn die Fanszenen der Vereinsmannschaften, da geht doch eindeutig mehr! Aber ich verstehe auch, wie gesagt, die andere Seite. Auch wenn es für mich persönlich komplett langweilig ist, der Text, aber um mich zu wiederholen, Spaß gemacht hat!
Nachdem kurzem geschichtlichen Bericht zu den Pfaff-Werk in Kaiserslautern, schließt das Heft mit dem Text “ Ein Jahr 1. FC Kaiserslautern GmbH und Co. KGaA“. Tja und wie man sich denken kann oder auch schon gelesen hat, Mitglieder bequatschen, um eine Angst vor den sportlichen und wirtschaftlichen Absturz zu machen. Allheilmittel naaatüürlich die Ausgliederung, Investoreneinstieg, logischerweise einer aus der Region, logischweiser FCK-Fan, wahrscheinlich noch in der 3. Generation, mit Dauerkarte in der Westkurve und der feine Herr schenkt das Geld auch noch. Ja Ironie hat schon was…. Aber klar den Märchenonkel gibt es nicht. Es sollen wohl 400 Anfragen an Unternehmen rausgegangen sein. Es gab 400 Absagen. Geht´s noch dilettantischer? Den Zuschlag bekam dann ein Investor aus Luxemburg. Welcher sich auch gleich wie ein Investor benahm und Personalentscheidungen forderte, welche durch die Mitgliederversammlung demokratisch beschlossen wurden. Die öffentliche, obligatorische und mediale Schlammschlacht der Vereinsgremien gehört natürlich auch dazu. Wenn es nicht so traurig wäre könnte man sagen: So läuft Ausgliederung. Interessant auch dazu die Auflistung unter welchen Überschriften diese beim HSV, VfB Stuttgart und dem FCK beworben wurden. HSV-Plus, Ja zum Erfolg, zusammen Zukunft zu schaffen. Hat ja bei allen dreien wunderbar geklappt. Sinnlos sowas!
Nachdem Text folgen noch 5 Seiten Streetart.
Das Fazit: Ein solides Heft. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn man aufmerksam liest bekommt man einige Neuigkeiten, die Schreiber machen ihr Ding, man kann auch ab und zu ein paar Stellen zum Lachen finden, wie die Sonderzugrückfahrt der Meppener im Gegnerbericht, mit überraschender Begegnung und hatte ich schon die Kiwis und Jena erwähnt? Die Fotos, das Layout mit Schriftgröße machen eine runde Sache draus! (Der Kulturbeauftragte)
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