Übern Tellerrand gelesen....
Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.
Rezension zu Paranoid
1 Minuten Reading TimeUnd weiter geht´s gleich mit der Nummer 15.
Diesmal lasen sich die Spielberichte nicht so flüssig und interessant. Heraus stachen die beiden Heimspiele gegen Mainz 05 und natürlich das Derby gegen den Waldhof. Bei beiden war auch die Schnecke vor Ort. Spiel- bzw. Reiseberichte lesen sich prinzipiell interessanter, wenn man selbst dabei war. Aber beide Spiele boten auch genug Gesprächsstoff, jedes auf seine Weise.
Das Spiel oder der Bericht vom Auswärtskick bei 1860 München, am 28.09., ist auch erwähnenswert. Einerseits durch die Ereignisse nachdem Spiel im Gästeblock und andererseits wegen dem Unternehmen bei welchen der Sonderzug für die Fahrt nach München beauftragt wurde. Dieses hatte den Zug für den 14.12. reserviert, da es davon ausging die Fahrt nach München sollte zu Bayern II gehen. Sachen gibt´s! Das Fanbündnis konnte aber abklären, nachdem auch schon alle Tickets verkauft waren, das ein Zug für das Spiel zu den Löwen auf die Reise geht, und der angedachte Ausweichplan, ein Buskonvoi wieder ad acta gelegt werden konnte.
Die Zusammenfassung des Landespokals wird wieder kurz und knapp gehalten. Es wird erklärt, dass die Fanszene hinter der „1. FC Kaiserslautern – Unzerstörbar“ Fahne steht und es keine organsierte Stimmung gibt. Da die Partien stellenweise Freundschaftsspiel-Charakter besitzen.
Im Abschnitt „Unterwegs mit Ganoven“ werden die Freundschaftsbesuche zur Schwaben Kompanie Stuttgart beleuchtet. Irgendwie spricht mich die Aufmachung des Textes nicht an. Es wirkt alles so runtergerattert. Ist mir auch schon in der Nummer 14 aufgefallen. Gefühlt sind die Pfälzer auch öfters in Schwaben als andersherum.
Zur Jahreshauptversammlung 2019 war wieder einiges berichtenswertes dabei. 1710 stimmberechtige Mitglieder waren zugegen, damit war der Veranstaltungsort komplett ausgelastet. Hauptthema war die Wahl der Aufsichtsräte. Einige hatten ihr Mandat niedergelegt, nachdem ganzen Querelen um die Ausgliederung und den Investor aus Luxemburg auch verständlich. Interessant für mich, dass der ehemalige Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichter Markus Merk ein Team ins Rennen schickte. Merk, in Kaiserslautern geboren, bekam auch die meisten Stimmen. Irgendwie musste ich da an meinen Verein an das „Team für Dynamo“ um Dixi Dörner denken……aber andere Geschichte.
Beim „Mein erstes Mal mit dem PI“ war ich gleich verdutzt, ey die Schriftgröße ist kleiner! Ja ich bin ne Kartoffel. Ein Mitglied des Pfalz Infernos erklärt das Wie und Warum er in die Gruppe kam. War gut zu lesen, da auch ein wenig die Außenwahrnehmung des PI in der Westkurve erläutert wird. Natürlich subjektiv aus dem Blick des Schreibers.
Und dann kam er, der Bericht auf welchem ich mich freute und gespannt war!
„Der wahre Fußball in Russland“ Schon die Überschrift wirkte wie eine Richtigstellung zum Text über die WM 2018 in Russland aus der Ausgabe 14 und dieser hat mir wirklich gefallen. Aber von vorn. Der erste Satz „Moskau ist nicht Russland!“ ließ mich gleich schmunzeln. Ich hatte mal gelesen, wer in Moskau oder Sankt Petersburg war, war nicht in Russland. Und in den Planungen war von Sibirien die Rede!
Der Autor hat durch einen Schulaustausch Kontakte nach Moskau und Tver (nordwestlich der Hauptstadt). Schnell erfährt man auch, dass er Leute bei Torpedo Moskau kennt und auch bei einem Auswärtsspiel mit dem Flieger, bei Rotor Wolgograd war und ein Heimspiel gegen Zhorky Krasnogorsk im schönen Eduarda Strel´tsova Stadion besuchte.
Am Anfang der Reise pendelt er zwischen Moskau, Tver und Sankt Petersburg. Schaut von Champions-League bis 3. Liga einige Spiele. Mich wurmte beim Lesen das M. und ich auf unserer Reise 2016 nicht das Eduarda Strel´tsova Stadion besichtigt hatten, sondern lediglich Torpedo Moskau im Exil auf den Trainingsgelände bei Spartak gesehen hatten. Das Umfeld des Stadions scheint einige schöne Fotomotive zu haben. Interessant auch das Militärstadion in Izmailovo im Nordosten Moskaus. Mit einem Düsenjet auf der imposanten Haupttribüne. Zum Derbybericht CSKA-Lokomotive gab es mal ein paar Infos zu den Fanszenen in Moskau. Davon hätte ich mir gern noch mehr gewünscht.
Trotzdem las sich der Text gut und interessant und der Teil über Sibirien sollte ja noch folgen!
Erstmal ging es nach Archangelsk im Norden am weißen Meer. Die Stadt gab nicht viel her und war recht schmutzig. Aber von Archangelsk sollte es mit Hilfe von russischen Bekannten nach Sewerodwinsk 44km entfernt gehen. Da in Sewerodwinsk eine russische U-Bootwerft ist, können Touristen die Stadt nicht einfach besichtigen. Es scheinen bedenken des Militärs wegen Spionage zu bestehen. Ich hatte mich deswegen mal hingesetzt und versucht Informationen über die bekannten Suchmaschinen zu erhalten, aber einzig, dass es eine U-Bootwerft gibt, fand ich nichts über ein Verbot für Touristen in die Stadt zu kommen.
Die Bekannten meinten nur in einem russischen Auto wäre die Besichtigung kein Problem und er sollte nur den Mund halten! Mmh das hörte sich spannend an, aber leider war am Tag der Fahrt ein sehr starkes Unwetter und der Ausflug musste abgesagt werden. Schade, schade da hätte ich gern darüber gelesen!
Nun ging es nach Novosibirsk! Ein großer Wunsch des Autors. Es wurde kurz auf die Gründung der Hauptstadt Sibiriens eingegangen, ein zwei Sätze über die Sehenswürdigkeiten verloren, über das Stadion Spartak geschrieben und gut …. aber da hatte ich mir mehr Hintergrund ( geschichtlicher-, kultureller-, tagesaktueller Natur) erhofft.
Novosibirsk ist dann auch der Abschluss der Reise. Trotz einiger Änderungen in Ablauf dieser ist es eine interessante Tour gewesen, Russland bockt halt auch, unserer großer sozialistischer Bruderstaat, jedenfalls für uns Zonis hehe. Der Mythos dieses Riesenreiches, die Geschichte, die Kultur, eigentlich gar nicht greifbar. Ich erinnere mich an M. seinen Spruch, als wir mit dem Zug durch Russland rollten und wir beide am Fenster hockten: „ Also groß könnse die Russen“. Recht hatte er damit!
Ich fand im Text auch gut, dass sich nicht nur mit Fußball Leuten getroffen wurde, sondern auch mit Bekannten ohne Fußball Bezug. So kann man sehr schön über seinen eigenen Tellerrand hinaus schauen und noch mehr Eindrücke über Land und Leute aufsaugen! (Der Kulturbeauftragte)