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Rezension zu Stöffche
1 Minuten Reading TimeJetzt muss ich dem DFB fast schon dankbar dafür sein, dass er das Spiel SGE vs. SGD ohne Gästefans austragen ließ. Denn so konnte ich gemütlich vor der Nordwestkurve rumlaufen und mir ein paar Exemplare des „Stöffche“ aus dem Hause Ultras Frankfurt sichern. Nach dem ich es nun bis zum letzten Satzzeichen gelesen habe, hat sich diese Heft direkt in den vorderen Plätzen der Fanzines bei mir eingereiht. Man merkt die Frankfurter Art, mit der auch das HoppHard geschrieben wird. Als Beispiel nehme ich jetzt den Bericht zum Heimspiel gegen die Düsseldorfer Fortuna, in dem es nur darum geht, warum es so schön ist „Scheiß Fortuna, scheiß Fortuna, scheiß Fortuna Düsseldorf“ zu singen.
Insgesamt ist das „Stöffche“ in fünf Themenbereiche unterteilt: Akutelles, Spielberichte, Kultur, Freunde und Das Letzte. Auf Seite 8 steigt dann die Führungsriege von UF direkt mit dem Thema „Spirit – Teil 1: das Herz“ ein und beschreibt Ultra aus ihrer Sicht. Ein sehr guter Text, in dem es um den Rausch des Siegtores in der letzten Spielminute und das damit verbundene Erklimmen des Zaunes, den nur für Spieltage verbrauchten Urlaub und andere Strapazen und positive Erlebnisse geht. Weiter geht es mit Neuigkeiten zum Gesamtverein und der AG, Berichte über die anderen Sportsektionen im Verein, die Initative „Wir tragen den Adler im Herzen“, die Sicht der Dinge über Heribert Bruchhagen, Nordwestkurve e.V., Graffiti am Gleisdreieck, NotrUF +49 (69) 1312 – Umgang mit der Polizei und als letzter Bereich „Im Gedächtnis bleiben“ – zwei Berichte über einen Besuch in Auschwitz.
Auf den Seiten 40 bis 82 findet man die Spielberichte zur Hinrunde der Saison 2011/12 inklusive „Gruppe SV unterwegs“ und ein Interview mit der Gruppe SV. Wer jetzt denkt, dass es nach den Spielberichten langweilig wird, hat sich geschnitten. Denn auch der Bereich Kultur hält viele interessante Themen bereit. Der Einstige wird mit Frankfurter Leckereien gewählt, führt dann über „Wattenscheids Welt“ (eine Kolumne von Stefan Wattenscheid; Nr. 1 Politik im Stadion – ein Plädoyer) hin zur Familie Jürges, die ums Leben kam, als ein Flugzeug knapp 50 Meter vor ihren Auto auf die Autobahn stürzte und die Splitter sie töteten. Doch damit ist noch nicht genug mit der Geschichte, denn die SG Eintracht Frankfurt hatte früher auch viele Funktionäre, Anhänger und Spieler mit jüdischem Glauben, an die auf Seite 90 und 91 erinnert wird. Weiter geht es dann mit Rezensionen, der Vorstellung des Laden Canpire, Stadtgeschichte, einem Interview mit DJ Dag, Hibbedach un‘ Dribbedach und einem etwas eigenen Rückblick auf die bisher abgelaufene Saison mit dem Namen Nillekäs‘. Auf den Seiten 116 bis 128 wird den Freunden aus Innsbruck, Mannheim, Leipzig und Bergamo ein Platz in diesem Heft angeboten, der auch gut ausgefüllt wird. Auf den letzten der insgesamt 136 Seiten gibt es dann noch einen Kneipenguide und ein paar Informationen aus anderen Fanszenen.
Nach dem ich das Heft nach dem Lesen in den Händen hielt und noch einmal abschließend darin blätterte, dachte ich mir, dass das bekannte und vor allem durch die Medien gezeichnete Bild, dass wohl ein jeder von uns i Kopf hat, irgendwie so gar nicht mit dem Inhalt des Heftes übereinstimmt. Der Inhalt vom Heft zu dem, was man so über die Frankfurter Fanszene, im speziellen Ultras Frankfurt weiß, steht im starken Kontrast zueinander. Man merkt aber, dass es eben nicht nur Krawall und Remmi Demmi ist, was UF antreibt, sondern noch viel stärker die Identifikation mit dem Verein SG Eintracht Frankfurt und seiner Geschichte, die man auch (mit großer Wahrscheinlichkeit) auch der nachkommenden Fangeneration weitervermitteln will. DesWeiteren hebt sich das „Stöffche“ auch positiv von anderen Ultrazines ab, kann man dem Heft doch schon mit der ersten Ausgabe einen anderen, eigenen Stil zuordnen. Ich bin so frei und vergebe 10 von 10 Kopaneschnecken an das „Stöffche“! (goju)
Datenblatt
info(at)ultras-frankfurt.de