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21.04.2010 FC Bayern München – Olympique Lyonnais21.04.2010 FC Bayern München – Olympique Lyonnais
21.04.2010, 20:45 Uhr
FC Bayern München – Olympique Lyonnais
München, Stadion Fröttmaning
Champions League – 66.000 Zs. – 1:0
Um meinen Ruf als Bayernkutte gerecht zu werden, war es klar dass diese Partie von mir besucht werden musste. Verfolgte man die bisherigen Europapokalauftritte der Bayern mit seinem Zwickauer Kollegen, seines Zeichen hauptberuflich Ultra, in seiner Freizeit Bayernkutte noch im Fernsehen, ergab sich die Chance beim Halbfinale live dabei zu sein. Die ganze Geschichte nahm seinen Lauf, als mein Dorfkumpel/Nachbar mir in einem lockeren Plausch die Möglichkeit offerierte, diese Partie zu besuchen, da er sich zwei Karten ergaunert hatte. Hmm…überlegt man da lange als nebenberufliche Bayernkutte, neee! Nach etwas rumgedumper und Zeit absitzen in der Uni, ging sie los die Reise per Eisenschwein zum Europapokal mit Robbery und co. Meinen Gefährten in Hof getroffen wurde die Fahrt gemeinsam fortgesetzt. Im Zug irgendwelche Spanier belauscht und da man seit geraumer Zeit diese Sprache der Hinchas versucht zu erlernen, konnte sogar das ein oder andere Wort verstanden werden – man war ich stolz auf mich, hehe. Am Schlauchboot angekommen einige Franzosen, die sich lautstark bemerkbar machten, aber um es vorweg zu nehmen, waren das die einzigen hörbaren Äußerungen der Lyonais. Da diese im Stadion blass blieben und keine Zaunfahne im Gepäck hatten, leider aber auch verständlich nach den Repressionen in Frankreich und dem Verbot der Gruppe „Cosa Nostra“.
Ab ins innere des rotstrahlenden Luftkissenkonstruktes und der Arenacard (welch ein schreckliches Wort) erfolgreich getrotzt, da dank Cleverness unsererseits und lascher Kontrollen die Getränkeversorgung für uns gesichert wurde. Oder wusstet ihr, dass es in München Glasbier im Stadion gibt? Unser dritter Begleiter in Form eines Elefanten fand sogar denn Weg ohne gültige Zulassungsberechtigung. Wie Elefant? Na the legendary one and only Ele, seines Zeichen Motivator und Glücksbringer des FCB, des FSV und sogar ab und an, wenn ihm der Rüssel danach steht auch der SGD.
Die Zeit schritt recht flott voran und pünktlich zum Anpfiff, erblickte eine vom Club Nr. 12 organisierte gigantische Choreo das Licht der Welt. Das ganze Stadion erstrahlte in Rot- und Weiß. In der Nordkurve erschien das Vereinswappen des FCB und auf der Tribüne, stand „ Pack Ma’s“. Sehr ordentlich, aber leider wohl die vorerst letzte dieser Art, da auf Grund neuer Brandschutzregelungen in Zukunft andere, teuere Folie verwendet werden muss. Aber zum Glück ging es noch im Halbfinale um der Partie den würdigen Rahmen verleihen zu können. Auch der Heimanhang legte anfangs einen guten Auftritt hin und gab motiviert die Richtung vor. Gute Beteiligung, bei Klatscheinlagen und generell einfachen Liedgut, „Auf geht’s Bayern schießt ein Tor“. Die Heimmannschaft versuchte dies umzusetzen und das Heft in die Hand zu nehmen, aber das Tor wurde nicht getroffen, wobei es auch ein chancenarmes Spiel war. Leider verflachte das Geschehen auf Rasen und Rängen zusehends. Bis der Schiedsrichter, wie aus dem nichts eine rote Karte aus seiner Gesäßstasche zog und Ribery unter die Dusche schickte. Starkes Gepöbel gegen Schiedsrichter und Gästespieler, da der roten Karte eine oscarreife schauspielerische Darbietung voraus ging. In Hälfte zwei glich Lyon, die Platzverweise betreffend zum 1:1 aus und der FCB drückte und packte letzten Endes nach einem beherzten Schuss Arjen Robbens das verdiente Tor zum Sieg, worauf hin Halligalli in der Bude war. Nun steht das Tor für die Münchner in Richtung Finale in Madrid weit offen. Nachdem Spiel noch bissl im Stadion rumgeeiert, welches sich schnell leerte, auf der Haupttribüne Platz genommen, Pressekonferenz auf der Videowand geschaut, die Schickeria beim Abmarsch beobachtet und mit jeder Menge Zeit im Rücken verließ man gemütlich das Stadion. Angenehm das kein Ordner nervte und uns bat zu gehen. Verhältnisse wie in Zwickau, wenn ich da an Dresden denke, wo es nachdem Schlusspfiff heißt „Und tschüß!“, sehr nett. Nach dem Erfolg etwas in der Stadt rumgesteuert, ein Bierchen hier, eine Mütze Schlaf da und schon fuhr auch der erste Zug wieder in Richtung Alltag. (snider)