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27.01.1999 1. FC Dynamo Dresden – FC Bayern München27.01.1999 1. FC Dynamo Dresden – FC Bayern München
27.01.1999, 17:30 Uhr
1. FC Dynamo Dresden – FC Bayern München
Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion
Testspiel – 11.049 Zs. – 1:5 – Eintritt: 7 DM ermäßigt
Das erste Dynamospiel welchem ich beiwohnen durfte. Lange genug hatte ich meinen Vater gebettelt. Als ich dann auch noch in die Waagschale warf, dass ich nicht alleine zum Spiel gehen würde, sondern die halbe Dorfjugend mit kommen würde, konnte er nicht mehr nein sagen. So machten sich ein paar Jugendliche auf um in die große Stadt zu fahren. Das Wetter hätte schlechter nicht sein können an diesem Mittwoch den 27. Januar 1999. Komplett nass kamen wir am Stadion an. Der Schneefall wurde immer stärker und die Menschenmassen schoben sich zum Eingang auf der Lennestraße. Sieben DM ermäßigt mussten wir damals zahlen. Heutzutage (im Jahr 2012) gar nicht mehr vorstellbar. Schon gar nicht gegen den FC Bayern München. Ein wenig Herzklopfen machte sich bei der Einlasskontrolle breit. Nur noch Sekunden trennten uns vom Stadioninneren. Doch was uns dort erwarten würde wussten wir nicht. Der L-Block war schon voll und auch auf der Treppe zum K-Block stauten sich die Leute. Also damals im J-Block ganz oben hingestellt, die Kapuze über den Kopf und den Kopf an sich weit in die Jacke gezogen um den Schnee zu trotzen. Die ersten Dynamo-Rufe wurden langsam zum besten gegeben und dann war auch schon Anstoß. So richtig wusste ich damals nicht wo ich hinschauen sollte. Als erstes war da das Spiel einer Mannschaft, dass man sonst nur im Fernsehen war. Dazu dieses riesige Meer an Menschen. Bis dahin hatte ich noch nie 11.000 Menschen auf einen Fleck gesehen. Regelrecht erschlagend wirkte die Szenerie. Der Schneefall im gleißenden Flutlicht, der Gästeblock aus dessen Richtung immer mal ein paar Bayern-Rufe über den Platz drangen. Und dann der K-Block! Zwar war dort nicht so viel los wie jetzt im neuen Stadion. Aber dieses knackig vorgetragen „Dynamo, Dynamo, Dynamo“, welches mich zugleich in seiner Monotonie in den Bann zog, wusste zu beeindrucken. Und dann war da noch der Schnee und die Kälte, die sich langsam bis in die Knochen fraß. Trotzdem machte sich trotz der widrigen Wetterbedingungen ein ungekanntes Gefühl der Geborgenheit in mir breit. Irgendwas war da, was mich zum Schluss kommen ließ, dass ich ab diesem Tag noch viel öfter ins Stadion gehen will. Am besten in den K-Block. Wieder zu Hause wurde so gleich die warme Dusche aufgesucht. Doch die Wärme des Wassers war nicht mit der Wärme dieses Gefühls der Geborgenheit im Stadion zu vergleichen. (goju)