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Rezension zu Dünnpfiffbladdl
1 Minuten Reading TimeDünnpfiffbladdl #7 – SSV Jahn Regensburg
Seit nun mehr sieben Ausgaben geht das „Dünnpfiffbladdl“ in den Postversand und zu den Interessierten in der ganzen Welt. Änderungen gab es dabei einige. Erst war es nur ein reines Groundhoppingheft, kamen mit der Zeit die Spiele des Jahn mit hinzu. Des Weiteren gab es erst nur einen Autor, der aber dann doch die Autorenmannschaft aufstockte, was auch mehr Abwechslung bei den Berichten zur Folge hatte. Auch das Erscheinungsbild des Heftes änderte sich. War es erst ein Hoppingzine im schlichten Copyshop-Stil, bei dem die einzige Farbe durch eine rote, orange oder anders farbig gehaltene Umschlagseite her rührte und meistens ein Charakter von „Die Simpsons“ zu sehen war, so wirkt das Layout jetzt viel professioneller. Die Fotos gehen ineinander über und die Umschlagseite ist dadurch farbiger denn je. Trotzdem ist das Innenleben schlicht in den Farben Schwarz, Weiß und Grau gehalten.
Der Inhalt dreht sich in Ausgabe 7 vor allem um den SSV Jahn und seinem Kampf um den Klassenerhalt und die Ultras Regensburg. Die Groundhoppingberichte bewegen sich von Finnland, über Russland, die Ukraine, Weißrussland, Irland und (mein liebstes Fußballziel) die Tschechische Republik. Missgeschicke werden nicht verheimlicht, mit sonstigen Peinlichkeiten wird nicht gespart und mit allerlei Fußballfachwissen wird gefachsimpelt. Die Berichte,vor allem in den älteren Ausgaben, sind stets mit viel Pathos geschrieben und vermitteln auch Personen die nicht soviel wegen dem Fußball auf Achse sind ein Verständnis dafür, warum man das alles macht. Sei es im Februar in Süditalien bei Nikiwetter auf dem Marktplatz zu sitzen während andere auf Arbeit sind bzw. sich gerade auf die abendliche Disco vorbereiten, oder in irgendwelchen Plattenbauvierteln im Ostblock den Weg zum Stadion zu erfragen: was zählt ist das Abenteuer und sich vor neue Herausforderungen zu stellen. Groundhopping ist ein Gefühl von Freiheit, welches des öfteren im Alltag verloren geht.
Was mich allerdings ein wenig (oder bissl mehr) stört ist dieses Abgefeiere auf Ultra. Ultra hier, Ultra da, Ultra blablabla. Diese Gerede von Ultraszene UND Fanszene hat mich schon am Dröhnbüttel gestört. Es gibt nur EINE FANSZENE im Stadion und nicht zwei nebenher existierende Szenen! Dazu noch diese: „Wir legten 90 Minuten Passione, Mentalita und Ultra an den Tag!“. Jetzt mal ehrlich: Könnt ihr nicht einfach machen und nicht immer wieder euch selbst beweihräuchern? Mal als Frage an alle.
Mit dem Skalpel werden die einzelnen Fanszenen seziert, ihr Tun und Handeln auseinander genommen. Die Art des Supports (melodisch; spielunbezogen vs. Brachial; spielbezogen; für mich eine sinnlose/sinnfreie Diskussion) wird bis ins kleinste Detail bewertet. Mir kommt es immer so vor, als würde Ultra immer mehr in einen Mainstream verfallen. Gerade ist melodischer Singsang nach Balkanart Mode, da macht ein Großteil der Ultragruppen eben dies. Wenn mal wieder die Casualbanden in Mode kommen wird ein Großteil wohl das machen und wenn im Anschluss daran auf der Agenda steht das es Ultra ist sich komplett zu besaufen, werden wohl viele diesen Weg einschlagen.
Trotzdem muss ich zugeben, dass das „Dünpfiffbladdl“ in jede halbwegs vollständige Fan- und Hoppingzinesammlung gehört. Denn eines geben die Schreiber dem Heft mit auf den Weg: das gewisse Etwas was ein Heft von vielen anderen unterscheidet und dadurch eine persönliche Note verleiht. Die Berichte lassen sich zu dem auch locker lesen und werden nicht langweilig. „Dünnpfiffbladdl“ – Kaufen, tauschen oder leihen! (goju)
Dünnpfiffbladdl Nr. 7
Preis: 2,50 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: duennpfiffbladdl(at)t-online.de
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