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Rezension zu Paranoid
1 Minuten Reading TimeParanoid Nr. 3 – Pfalz Inferno – 1. FC Kaiserslautern
Nach dem Wegbegleiter der Generation Luzifer gab es direkt das Fanzine „Paranoid“ für Gehirn und die Augen hinterher. Auf 156 Seiten legt das Pfalz Inferno Bericht über die Saison die Aufstiegssaison 2009/10 in der zweiten Liga ab. Eine Saison, in der das Pfalz Inferno auch sein 10-Jähriges feierte. Die Texte unterscheiden sich zum Wegbegleiter dahingehen, dass sie oftmals mehr geschrieben sind wie der Mund gewachsen ist. Von Seite fünf bis 123 erstrecken sich die Spielberichte, inklusive ein Rückblick auf die Jahreshauptversammlung und des öfteren Gegnerberichten.
Daran schließt dann ein Artikel mit der Überschrift „Kampf gegen unsere Kultur – die Spirale dreht sich“. Dieser soll veranschaulichen, mit welch suptillen Mitteln die Ultra- bzw. Fankultur ins Abseits gestellt wird. Ein wenig überzogen dargestellt, entspricht es aber auch an vielen Stellen der Realität. Gerade die Punkte wie ein Feindbild erschaffen wird und wie sich im Gegensatz die Funktionäre (zum Beispiel ein Sepp Blatter) ins gute Licht rücken und sagen, dass sie nur das Beste für den Fußball und seine Fans wollen, kann wohl jeder nachvollziehen.
Als Interviewpartner steht im Paranoid Harry Rede und Antwort und berichtet über seine Hooliganzeit und was sich seit dem alles geändert hat. Sehr informativ und veranschaulicht, wie wild die Zeit der Fußballfans in den Siebzigern und Achtzigern war und wie locker zu dieser Zeit mit Pyrotechnik umgegangen wurde. Nicht nur durch die Fans, nein auch durch Funktionäre und die Polizei.In Anschluss an das Interview schreibt ein (unschuldiger) Stadionverbotler wie er zum Stadionverbot kam, die Rückrunde und den Aufstieg erlebt hat, wie er wieder mit seinem Vater zusammen vorm Fernseher saß oder mit anderen Stadionvgerbotlern sich in der Kneipe traf. Der letzte Teil des Heftes gibt es Groundhopping. Diesen Teil hätte man sich meiner Meinung nach sparen können, denn wird überwiegend beim Slowakeibericht vom Suff geschrieben, auch wenn der Leser erfährt, welche Kneipe die Hoolkneipe von Slovan Bratislava ist. Auch der Südafrikatext überzeugte mich nicht. Irgendwie beinhaltete der nichts, was mich interessiert oder gespannt lesen lassen hätte.
Gesamtfazit: Tja….wenn ich zwischen dem Paranoid und dem Wegbegleiter entscheiden müsste, da ich aus der Lautrer Szene nur ein Heft lesen dürfte, würde ich mich für den Wegbegleiter entscheiden. Irgendwas ist da, was mich nicht ganz vom Paranoid überzeugt. Oder aber es sind die Groundhoppingberichte, die schon ein bisschen am Karlsruher „Niveau“ kratzten. Deswegen sag ich mal, dass es auf jeden Fall nicht schadet das Paranoid zu lesen und auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Aber ob ich mir das Paranoid noch einmal zulege steht gerade in den Sternen. (goju)
Paranoid #3
Preis: 4,00 Euro
Seitenzahl: 156
Kontakt: paranoid(at)pfalz-inferno.com; www.pfalz-inferno.de
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