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Rezension zu Parole e la Racaille
1 Minuten Reading TimeParole Nr. 30/31 und 32 – Racaille Verte – SV Werder Bremen
Die gelesene Ausgabe der „Parole“ ist die Nummer 30/31 vom 28.08.2010. Sie kommt im schlichten Copyshopdesign daher, was bedeutet, dass die 92 Seiten nicht mit einer Klebebindung miteinander vereint sind, sondern per Klammerheftung rabiat zusammengefügt worden. Auf den Umschlagseiten dominiert die Farbe Grün, die Innenseiten sind in Schwarz und Weiß gehalten.
Zu lesen gibt es Spielberichte des SV Werder vom Januar bis zum Pokalfinale 2010. Des Weiteren noch Spielberichte vom F.C Torino, Udinese Calcio, Siena und Arezzo. Weiterer Bestandteil des Heftes sind Fanzine- und Buchrezensionen, ein Interview mit dem Filmstadtinfenro Babelsberg, das 15-Jahre Ultras Udinese Turnier und auch ein kurzer Ausflug zum Thema „Die weite Welt der Drogen“.
Die „Parole“ ist ein locker geschriebenes Heft, bei dem die politische Einstellung klar aufgezeigt wird. Sicherlich nicht nach dem Geschmack eines jeden fußballbegeisterten Bürgers. Man kann geteilter Meinung darüber sein, wie weit eine Gruppe gehen und sich politisch klar positionieren sollte. Es liegt dann jedoch an jeder Gruppe selbst wie authentisch sie diese Einstellung nach außen trägt.
Einen großen Pluspunkt gibt es von mir für das Vorwort. Den Inhalt kurz als Eiskugeln zu skizzieren fetzt einfach nur. Und auch die zwei Seiten über den Umgang mit Drogen sind ein guter Ansatz um einen verantwortungsvollen Umgang mit Drogen voranzutreiben, der noch ausgebaut werden könnte. Nicht nur im Bereich Drogen, sondern auch allgemeinen Fußballangelegenheiten wie zum Beispiel Kommerzialisierung könnte man noch ein paar Seiten zugestehen.
Einen Minuspunkt gibt es für den, meiner Meinung nach, zu viel niedergeschriebenen Alkoholkonsum. Gerade bei den Italienberichten und da insbesondere dem 15-Jahre-Turnier der Ultras Udinese. Mir stellt sich immer die Frage warum es interessant ist, wer welche Unmengen an Alkohol getrunken hat? Selbst wenn es dafür einen Pokal zu erhaschen gibt. Für mich als Alkoholverweigerer mehr als langweilig. Ich bin da der Meinung, dass wenn es nichts weiter zu berichten gibt, sehr oft der Alkoholjoker gezogen wird.
Beim Spielbericht zum Heimspiel gegen den FC Köln musste ich kurz mit den Kopf schütteln, denn der Autor durfte das Weserstadion barfuß nicht betreten. Auch sollte seiner Schilderung nach die Stadionordnung des SV Werder dahingehend geändert werden, dass nur noch Personen mit Schuhen das Stadion betreten dürfen. Da stellt sich mir doch die Frage: Gibt es nicht wichtigeres auf der Welt als barfuß herumlaufende Menschen die Stadien betreten wollen?
Parole Nr. 30/31
Preis: 2,50 Euro
Seitenzahl: 92
Kontakt: info(at)racaille.de
Parole Nr. 32 – Racaille Verte – SV Werder Bremen
Weiter geht es sofort mit der Ausgabe Nr. 32 der Parole. Das Vorwort legt sich sofort als Hüftgold auf das Gehirn, denn diesmal wird Backwerk zubereitet. Grandios. Spielberichte gibt es aus der Hinrunde inkl. Europapokal und ein paar Hoppingberichten zu lesen.
Als Sachtexte gibt es in der Rubrik „Kritische Stimmen aus der Gruppe“ einen Kritik zum Thema „Deutschland über alles?!“ während der letzten Weltmeisterschaft in Südafrika. Ein paar Seiten weiter wird diese Rubrik mit einem Text zum „Gewalt – Zwang oder Macht?“ fortgesetzt. Auch wird über die Fandemo am 09. Oktober 2010 in Berlin Bericht abgelegt, der Fil „Exit through the Giftshop“ und die Fanzines Kallendresser und Beziehungskiste werden vorgestellt. Des Weiteren gibt es die, meiner Meinung nach, obligatorische Rezension zum Buch „Tifare Contro“ die anscheinend in keinem Fanzine fehlen darf. Für Personen, die nur Fanzines aus den Reihen des eigenen Vereins lesen sicherlich interessant, alle anderen werden diese Seiten wohl nicht (mehr) lesen. Mit der Musikrezension über Kevin Hamann geht es über die Spielberichte des Monats Novembers weiter zum Inhaltspunkt Kultur – „Am Roland hing ein Hakenkreuz“. Noch einmal wird die Rubrik „Kritische Stimmen aus der Gruppe“ mit den Gedanken zum Thema „Ultras und Politik“ im Heft eingebracht, bis mit der Retrospektive und den Gedanken rund um die Entwicklungen der Gruppe/Szene und des Vereins das Ziel der Ausgabe 32 erreicht wird.
Insgesamt wirkt die Parole authentisch. Das die Texte politisch nicht neutral gehalten sind, sollte jeder wissen der sich ein wenig in der Fanszene auskennt und brauch sich dann auch nicht beschweren, wenn der sich die Parole zulegen sollte und sich dann hinter her darüber aufregt, dass zu viel Politik enthalten ist. Würde die Parole allerdings nur aus Spielberichten bestehen, würde sie schnell langweilig werden. Denn so richtig steht da nichts drin. Oftmals wird die gleiche „Tonspur“ verwendet. Ob das Heft nun aber in eine Fanzinesammlung gehört oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ihr wisst ja aus welcher Feder dieses Heft stammt. (goju)
Parole Nr. 32
Preis: 2,50 Euro
Seitenzahl: 108
Kontakt: info(at)racaille.de
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Datenblatt
92 Seiten
Nr. 32
108 Seiten
2,50€
Nr. 32
2,50€